18:10

Am Sonntag hält der Bundesrat ab 11 Uhr eine Notfallsitzung zu Corona ab. Dies berichtet der "Tages-Anzeiger" und verweist auf gut unterrichtete Quellen in Bern. Er will schweizweit einheitliche Regeln erlassen. Damit wird wohl ab Montag überall eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen gelten.

Zudem dürfte der Bundesrat beschliessen, wieder eine Homeoffice-Empfehlung auszusprechen. Derzeit laufen die Konsultationen mit den Kantonen, die die Voraussetzung für die bundesrätlichen Beschlüsse bilden.

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18:05

Italien meldet erstmals mehr als 10'000 nachgewiesene Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden seien 10'010 Fälle registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Das sind deutlich mehr als am Donnerstag mit rund 8800 neuen nachgewiesenen Ansteckungsfällen. Zudem seien 55 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Seit dem Ausbruch der Epidemie im Februar erlagen mehr als 36'400 Menschen in Italien dem Virus. Den Höhepunkt erreichten die Todeszahlen im März und April, als täglich mehr als 900 Menschen wegen der Epidemie verstarben.

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17:50

Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen bieten nach Angaben der Landesregierung derzeit 80 Betten für niederländische Corona-Intensivpatienten an. Keines davon sei bisher aber belegt worden, sagt eine Sprecherin auf Anfrage. "Ministerpräsident Armin Laschet hat den europäischen Nachbarn Solidarität und Unterstützung seitens der Landesregierung bei der Aufnahme von Covid-Intensivpatienten zugesagt." Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann habe nordrhein-westfälische Krankenhäuser gebeten, eine Versorgung niederländischer Intensivpatienten zu prüfen. Die Koordination übernehme das Universitätsklinikum Münster.

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16:35

Das US-Pharmaunternehmen Pfizer könnte eigenen Angaben zufolge im November in den USA eine Notfallzulassung seines Corona-Impfstoffes beantragen. Die Voraussetzung sei, dass die Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit bei der laufenden Erprobung positiv seien, schrieb Pfizer-Chef Albert Bourla am Freitag in einem offenen Brief.

Zum ganzen Bericht geht es hier.

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15:30

"Die Zahlen steigen stark an", sagte Virginie Masserey, Leiterin beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) für Infektionskontrolle, vor den Medien in Bern. Nicht nur Neuinfektionen, auch Todesfälle und Spital-Einlieferungen würden wieder zunehmen. Sie ruft dazu auf, die Abstands- und Hygienregeln einzuhalten, Masken zu tragen und die Swiss-Covid-App zu nutzen.

Die Zahlen könnten sich nun jede Woche verdoppeln, sagte Martin Ackermann, Präsident der Covid-19-Taskforce des Bundes. "Wenn wir jetzt nichts machen, haben wir am kommenden Freitag 6000 Fälle", sagt Ackermann. Weil sich Leute weiter ansteckten und die Infektionen erst nach einigen Tagen registiert werden könnten, ginge es mit den Ansteckungen weiter. "Dann haben wir in zwei Wochen 12'000 Fälle pro Tag." Dies wäre laut den Berechungen selbst dann der Fall, wenn weitgehende Massnahmen ergriffen würden.

Empfohlen wird von der Taskforce auch wieder Home Office, "wenn immer dies möglich ist." Diese Empfehlung ist nicht bindend, könnte aber vom BAG übernommen werden.

Das Contact-Tracing stösst in einigen Teilen der Schweiz an die Grenzen, wie Rudolf Hauri sagte, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte. So können Infizierte nicht schnell benachrichtigt werden, was die Verbreitung des Virus begünstigt. Seit dem Sommer habe sich die Bevölkerung im Umgang mit dem Virus lockerer verhalten. Nun, wo Menschen mehr Zeit in Innenräumen verbrächten, übertrage sich das Virus auch im kleinen Kreis schnell. 

Die Medienkonferenz kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

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14:10

Wegen steigender Anzahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus verhängt auch Appenzell-Innerrhoden eine Maskentragpflicht für Veranstaltungen mit über 30 Personen. Zudem herrscht ab Montag ein Tanzverbot.

Details finden sich hier.

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13:20

Die in Deutschland als Beherbergungsverbot bekannten Einschränkungen für Hotel- und Pensionsübernachtungen für innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten werden nach Einschätzung von Gesundheitsminister Jens Spahn auf Dauer keinen Bestand haben.

"Ich habe den Eindruck, wir kommen zu einer Einheitlichkeit, die bedeutet, so gut wie kein Beherbergungsverbot", sagt der CDU-Politiker in Berlin. Tags zuvor hatten Gerichte in Baden-Württemberg und Niedersachen die dort geltenden Beherbergungsverbote außer Kraft gesetzt.

Jens Spahn bedauert überdies die Gerichtsentscheidung in Berlin gegen die Sperrstunde von 23 Uhr bis 6 Uhr für Bars, Kneipen und Restaurants.

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12:45

Eine Maskenpflicht etwa in Läden und anderen öffentlich zugänglichen Räumen führen nach aktuellem Stand neu ein: 

  • Luzern
  • Graubünden
  • Obwalden
  • Nidwalden
  • Thurgau

 

 

Basel-Stadt dehnt die bereits bestehende Masken-Tragpflicht von Läden und Supermärkten auf weitere Innenräume aus. Das Wallis eröffnet weitere Test-Zentren. 

Zu den Massnahmen der einzelnen Kantone im Detail.

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12:15

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet mit 3105 registierten Ansteckungen einen neuen Höchststand. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Freitag 5 Todesfälle und 68 Spital-Einweisungen.

In der Schweiz wurden 3087 Fälle gezählt, in Liechtenstein 18.

16.10.2020, 8 UhrNeu*Total seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen310574'422
Hospitalisierungen685276
Todesfälle51823
Covid-19-Test21'6281'578'103

Quelle: BAG / *seit 15.10.2020, 8 Uhr

Um 14 Uhr wird eine Medienkonferenz des Bundes stattfinden. Teilnehmen werden: 

  • Virginie Masserey, Leiterin der Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG)
  • Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte
  • Martin Ackermann, Präsident der Covid-19-Taskforce
  • Boris Zürcher, Leiter Direktion Arbeit beim Seco

cash.ch wird die Medienkonferenz im Livestream übertragen.

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12:00

Aus der Wirtschaft mehren sich derweil die Stimmen, die vor einem neuen Lockdown warnen. Ein solcher wäre aber "wirtschaftlich nicht zu verkraften und muss unbedingt verhindert werden", schreibt etwa der Branchenverband für Maschinenbauer, Elektro- und Metallindustrie Swissmem. Dies gelte insbesondere für die Industrie, welche nie ein Verbreitungs-Hotspot gewesen sei.

Mehr dazu hier.

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11:05

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder verabreden wöchentlich wiederkehrende Beratungen zur Pandemie. Dazu soll es jeweils Videokonferenzen geben. Gesprochen werden solle dabei etwa über die besten Ansätze zum Umgang mit einer zweiten Virus-Welle, sagt der irische Ministerpräsident Micheal Martin.

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11:00

Die Schweiz hat sich Zugang zum Covid-19-Impfstoff des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca gesichert. Sofern die klinischen Tests erfolgreich verliefen und der zusammen mit der Universität Oxford entwickelte Impfstoff von den Schweizer Behörden zugelassen werde, erhalte die Schweiz bis zu 5,3 Millionen Dosen, wie die Regierung in Bern mitteilt.

 

 

Hintergrund des Vertrags sei die Vereinbarung zwischen der Europäischen Kommission und AstraZeneca über die Lieferung von bis zu 400 Millionen Dosen für Europa. Die Zuteilung richte sich nach der Bevölkerungszahl der einzelnen Länder. Im August hatte der Bundesrat bereits die Lieferung von 4,5 Millionen Impfdosen der Firma Moderna vereinbart.

Mehr zum AstraZeneca-Deal hier.

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09:40

Die auf zehn Kantone ausgeweitete Risikoliste der deutschen Regierung hat Folgen für den Einkaufstourismus: Streng genommen braucht es jetzt für einen Einkauf in einem grenznahen deutschen Supermarkt ein höchstens 48 Stunden altes Attest für einen negativen Corona-Befund.

Laut dem Schweizer Botschafter in Berlin, Paul Seger, wird aber an einer Lösung gearbeitet. In einem Radiointerview sagte der Schweizer Vertreter in Deutschland, dass eine Musterverordnung geplant sei, die am 8. November in Kraft treten könne. Dies würde den Einkauftourismus nicht mehr vollständig blockieren. 

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09:25

Grossbritannien setzt auf gezielte lokale Beschränkungen, um einen landesweiten Lockdown zu vermeiden. Das sagt Aussenminister Dominic Raab im BBC-Fernsehen. Mit diesem Vorgehen soll seinen Worten weiterer Schaden für die Wirtschaft abgewendet werden.

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09:15

Im Kanton Graubünden muss ab dem (morgigen) Samstag in den öffentlich zugänglichen Räumen eine Maske als Schutz vor einer Coronavirus-Ansteckung getragen werden. Bei Widerhandlungen droht eine Busse.

Gemäss den am Freitag im Kantonsamtsblatt veröffentlichen Angaben müssen Masken unter anderem in Geschäften, Einkaufszentren, Poststellen, Museen, in Gotteshäusern, auf Bahnhöfen und in Gastronomiebetrieben getragen werden. Von der Maskenpflicht ausgenommen hat die Kantonsregierung Kinder unter 12 Jahren.

An den öffentlichen und privaten Volksschulen gilt für alle Erwachsenen eine Maskenpflicht, ausgenommen in Unterrichtsräumen. Sollte allerdings im Unterricht der Mindestabstand von eineinhalb Metern zwischen Lehrpersonen und Schülern nicht eingehalten werden, müssen Masken aufgesetzt werden. Zuständig für die Kontrollen sind die Gemeinden.

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06:25

Angesichts massiv steigender Corona-Fallzahlen rechnet die Genfer Virologin Isabelle Eckerle damit, dass die Spitäler in der Schweiz rasch wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Die Spitäler dürften die Auswirkungen der Zunahme erst mit Verzögerung spüren.

Das Labor am Unviversitätsspital Genf arbeite beinahe wieder rund um die Uhr, sagte Eckerle in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". Noch verfüge das Spital über genügend Testmaterial. Aber der Bedarf sei weltweit hoch. Bald könne das Spital vielleicht nicht mehr alle testen, die getestet werden sollten.

Auch das Contact Tracing stosse an gewissen Orten an seine Grenzen. Das sei bedenklich. Es brauche jetzt zusätzliche Massnahmen. Sie habe überhaupt kein Verständnis dafür, das derzeit immer noch über den Nutzen von Masken diskutiert werden müsse. Es sei bekannt, dass Masken einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung leisten könnten.

Mehr zum Eckerle-Interview hier.

 

 

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06:00

In der Schweiz wird weiter diskutiert, ob die Oberhoheit der Kantone in der Bekämpfung der Pandemie ausreiche. Ein Krisentreffen zwischen Bundesrat und Kantonsregierungen am Donnerstag brachte keine neuen Beschlüsse. 

Kantone in der Ostschweiz und der Romandie wollen ihr Vorgehen enger koordinieren. Laut dem "Blick" planen beide Appenzell und die Kantone St. Gallen, Thurgau, Glarus, Graubünden und Thurgau bei folgenden Punkten eine engere Abstimmung: 

  • dass an öffentlichen und privaten Anlässen ab 30 Teilnehmern eine Schutzmaskenpflicht gilt,
  • dass Clubs und Partylokale zwar noch öffnen dürfen, dort aber nicht mehr getanzt werden darf
  • und in Restaurants, Beizen und Bars nur noch im Sitzen gegessen und getrunken werden darf.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete gestern die zweithöchste Zahl an Infektionen pro Tag seit Ausbruch der Pandemie. Mit 2613 registrierten Infektionen liegt der Wert etwas unter den 2843 vom Mittwoch. 

15.10.2020, 8 UhrNeu*Total seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen261371'317
Hospitalisierungen415 208
Todesfälle21818
Covid-19-Test19'7501'556'475

*seit 14.10.2020, 8 Uhr, Quelle: BAG

Des weiteren hat Deutschland am Donnerstagabend weitere Schweizer Kantone zu Risikogebieten erklärt: Nach Genf und dem Waadtland gelten aus deutscher Sicht auch für Zürich, Zug, Freiburg, Jura, Neuenburg, Nidwalden, Schwyz und Uri grundsätzlich Quarantäneregeln bei der Einreise.

 

 

Mehr zur aktuellen Situation in der Schweiz.

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05:20

In den USA wächst die Zahl der mit dem Virus Infizierten um mindestens 63'710 auf 8,01 Millionen Fälle. Das geht aus einer Reuters-Zählung hervor. Demach sind mindestens 866 Menschen nach einer Infektion gestorben. Damit sind mindestens 217'734 Menschen an oder mit dem Virus gestorben.

Die Übersichts-Karte zu den Infektionen weltweit von der Johns Hopkins University findet sich hier.

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04:30

Das Robert-Koch-Institut meldet mit 7334 Neuinfektionen ein neues Allzeit-Hoch in Deutschland. Bereits am Donnerstag hatte das Institut mit 6683 Infektionen einen Höchstwert erfasst.

 

 

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01:20

Einer der vielversprechendsten chinesischen Impfstoff-Kandidaten hat in Tests mit Menschen die Produktion von Antikörpern ausgelöst und ist bislang frei von Nebenwirkungen. Das berichten Forscher. Der Impfstoff "BBIBP-CorV" ist vom Pekinger Institut für biologische Produkte entwickelt worden.

Anerkannt wird er erst, wenn er erfolgreich die sogenannten Phase-III-Studien durchläuft. "BBIBP-CorV" ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation einer von mindestens zehn Impfstoffen, die mit der "Phase-III" begonnen haben.

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00:05

In Grossbritannien wächst nach einem Bericht des medizinischen Online-Fachmagazins "Pulse" die Zuversicht, schon im Dezember einen Impfstoff anwenden zu können. Dies werde derzeit zwischen dem Nationalen Gesundheitsdienst und dem britischen Ärzteverband erörtert, berichtet "Pulse". Eine Person habe die Chance für die Verfügbarkeit eines Impfstoffs im Dezember mit 50 zu 50 bewertet.

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(cash(Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)