Leclanché ist mit einer Börsenkapitalisierung von unter 300 Millionen Franken nicht gerade gross. Doch an der Börse ist der Titel zuletzt steil herausgekommen. Auf vier Wochen zurückblickend beträgt das Kursplus 130 Prozent - mehr als eine Verdoppelung. Auch diese Woche legte der Batteriehersteller um 8 Prozent zu und ist damit Wochengewinner im Markt. Darüber, wieso der Kurs so steigt, wird weiter gerätselt.

Sicherlich trauen Anleger dem Technologieunternehmen einiges zu: Stromspeicher, Batterien und Energiversorgung sind ein Mega-Thema. Doch Leclanché hat nach wie vor hohe Schulden. Und wie volatil die Aktie ist, zeigt sich, wenn man bis zum Jahresanfang zurückschaut: Da liegt der Kurs im Vergleich um 14 Prozent im Minus. Im Lauf des Jahres haben Anlegerinnen und Anleger viele klein kapitalisierte, oft prekär finanzierte Unternehmen herauf und herunter getrieben. Der Leclanché-Erfolg beim Kurs ist eher eine Momentaufnahme.

Top Ten und Flop Ten der Aktien im SPI in dieser Woche (Quelle: Bloomberg).

Einen eindrücklichen Kursverlauf hat hingegen Gurit fortgesetzt. Der Kurs ist innert Wochenfrist um 7 Prozent gesteigen. Seit Anfang Jahr hat der Kunststoffspezialist den Kurs um die Hälfte erhöht. Den Corona-Knick hat das Unternehmen weggebügelt. Die starke Nachfrage im Windenergiemarkt, wo Gurit mit dem Bau von Rotorenblättern stark verankert ist, verleiht dem Unternehmen einen guten Ausblick für 2021. 

Die Flop-Liste im breiten Markt wiederum zeigt einmal mehr, dass volatile Aktien hin- und hergetrieben werden. Mit Meyer Burger, U-Blox und GAM trifft es am unteren Ende der Tabelle drei Unternehmen, bei denen das Investorenvertrauen seit langem unstet ist. Etwas auffälliger ist der Dämpfer bei Komax (rund -5 Prozent). Der Kabelmaschinenverarbeiter hat seit seinem Jahrestief im Mai immerhin 45 Prozent aufgeholt. Das Unternehmen muss sparen und hat im November einen Stellenabbau verkündet. Profitieren kann der Autozulieferer aber nicht nur vom Trend zum Elektroauto, sondern auch von der immer grösser werdenen Zahl elektronischer Helferlein in allen anderen Fahrzeugen. 

Top Ten und Flop Ten der Aktien im SMI in dieser Woche (Quelle: Bloomberg).

Bei den Blue-Chips sieht die Wochenbilanz ziemlich ernüchternd aus. Ausser dem Vermögensverwalter Partners Group, der Bank Credit Suisse, dem Zementkonzern LafargeHolcim und dem Pharmagiganten Novartis liegen alle Grosskonzern-Aktien im Minus. Roche oder die Versicherer Swiss Life und Swiss Re haben sich besser gehalten und haben weniger als 1 Prozent verloren. Die Pharmatitel haben im Lauf der Woche von kleineren Neuigkeiten über Produkteentwicklungen und -zulassungen profitiert. 

Für Zykliker hat sich die Woche als problematischer erwiesen. Obwohl die Zulassungsverfahren für einen Corona-Impfstoff an Fahrt gewinnen - Grossbritannien hat der Pfizer/Biontech-Anwendung gar bereits grünesx Licht gegeben - mehren sich die Sorgen wegen der Konjunktur wieder. Die Ansteckungen mit Coronavirus sind weltweit nach wie vor extrem hoch. Diese Konjuktursorgen haben unter anderem baunahe Titel wie Sika und Geberit getroffen, die im Wochenverlauf über 3 Prozent verloren haben.

Klassische Verlierer bei Konjunkturängsten sind die Luxusgüter-Aktien: Swatch hat rund 2 Prozent verloren, Richemont bildet mit 3,8 Prozent Kursrückgang das SMI-Schlusslicht. Mehr im Lichte von immer wieder durchgeführen Gewinnmitnahmen ist wohl das Minus von Lonza (-1,9 Prozent) zu verstehen. Der Pharma-Auftragsfertiger meldet Erfolg um Erfolg bei der Zusammenarbeit mit wichtigen Medikamentenherstellern. Schliesslich arbeitet man ja immer noch mit Moderna zusammen, einem der bisher drei erfolgreichsten Entwicklern bei den Corona-Impfstoffen.