Der Dax stieg zum Wochenanfang in der Spitze um 0,8 Prozent auf 23.794 Punkte; der EuroStoxx50 kletterte um 0,6 Prozent auf 5350 Zähler. Auch in Frankreich kehrten Anleger an den Aktienmarkt zurück und trieben den französischen Leitindex CAC 40 um ein halbes Prozent nach oben.

Dem französischen Ministerpräsidenten François Bayrou droht eine Niederlage bei der Vertrauensfrage im Parlament an diesem Montag. Ein Sturz der Regierung im Streit über die Haushaltspläne gilt als so gut wie sicher und würde die politische Krise in der nach Deutschland zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone verschärfen. «Wenn die Regierung Bayrou in Frankreich fällt, wird das Land in einer fiskalisch heiklen Situation handlungsunfähig», sagte Ökonom Friedrich Heinemann vom Mannheimer ZEW-Institut.

«Wir glauben, dass französische Aktien und Anleihen weiterhin unter Druck bleiben werden», konstatierte auch Ipek Ozkardeskaya, Analystin der Swissquote Bank. «Wir glauben jedoch, dass die Ansteckungsgefahr begrenzt ist und sich die europäischen Märkte, die von den Unsicherheiten in Frankreich betroffen wären, daher schnell erholen sollten.»

Goldjagd setzt sich fort

Unterdessen trieben Anleger die Rally bei Gold weiter an. In der Spitze verteuerte sich das Edelmetall um ein Prozent auf 3622 Dollar je Feinunze und knackte damit erstmals die Marke von 3600 Dollar. «Auslöser der jüngsten Rally waren schwächere US-Arbeitsmarktdaten», sagte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus. «Diese Entwicklung verstärkt die Spekulationen, dass die US-Notenbank bei ihrer Sitzung am 17. September nicht nur um 25 Basispunkte, sondern möglicherweise sogar um 50 Basispunkte die Zinsen senken könnte.» Auch die erneute Eskalation des Ukraine-Kriegs treibe die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen. Der Goldpreis hat sich in diesem Jahr bereits um mehr als ein Drittel erhöht.

Auch bei Rüstungswerten griffen Anleger erneut zu. Die Aktien von Rheinmetall, des Rüstungszulieferers Hensoldt und des Panzergetriebe-Herstellers Renk verteuerten sich zeitweise jeweils um rund drei Prozent. Dagegen zeigten Investoren Rückversicherern während des jährlichen Branchentreffens in Monte Carlo die kalte Schulter. Die Titel des Weltmarktführers Münchener Rück verbilligten sich um knapp ein Prozent, Hannover Rück-Aktien gaben in der Spitze um 1,4 Prozent nach. Die Aussicht auf ein niedrigeres Prämienniveau hat die Branche zuletzt belastet. Auf die Stimmung drücke zudem eine Einschätzung von S&P-Analysten, sagte ein Händler. Demnach habe sich die Branche wegen steigenden Katastrophenrisiken stärker abgesichert.

Auf Erholungskurs gingen Banken, denen die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vergangene Woche zugesetzt hatten. Weil die Zahl der neuen Jobs in den USA ausserhalb der Landwirtschaft im August weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, gehen Börsianer nun fest von einer Zinssenkung der US-Notenbank in diesem Monat aus.

(Reuters)