Aktien von Banken sind bei Anlegern seit Monaten wieder "trendy" - ausser natürlich, die Verantwortlichen der Institute begehen Dummheiten wie bei der Credit Suisse. Deren Aktie hat in diesem Jahr wegen der Debakel bei Greensill und Archegos 11 Prozent verloren. Der Titel der Konkurrentin UBS steht seit Anfang Januar mit einem Plus von fast 18 Prozent zu Buche.

Dies hätte im Index bei der kleinen und mittelgrossen Schweizer Banken für den dritten Platz gereicht. Der Subindex "SPI Banken" zeigt, dass die meisten Schweizer Finanzaktien in diesem Jahr positiv notieren. Von den 22 Titeln des Index sind 16 im Plus. Die Institute profitieren wie viele andere Banken weltweit vom Anstieg der Marktzinsen, der zu Jahresbeginn eingesetzt hat. Unter anderem bringt dies das Kreditgeschäft der Banken langsam wieder in Schwung.

Ein Bankentitel sticht dabei alle anderen aus. Die Aktie der Privatbank EFG International zeigt einen Anstieg von 34 Prozent in diesem Jahr. Auf Platz zwei folgt die Retailbank Valiant mit 18 Prozent Plus. Am Ende befinden sich die Kantonalbanken von Bern, Waadt, Basel-Landschaft und Graubünden.

Aktien im SPI Bankenindex (10 von 22 Mitglieder)

Bank/AktiePerformance im 2021 (in %)Performance seit April 2020 (in %)
EFG International+34+33
Valiant+18+23
Schweiz. Nationalbank (SNB)+13+7
Basler Kantonalbank+9+5
Luzerner Kantonalbank+8+17
Bank Linth-1-1
Graubündner KB-2-2
Basellandsch. KB-2-2
Banque Cant. Vaud.-2+17
Berner KB-6+2

Quelle: cash.ch

Investoren haben die Aktie von EFG Anfang November 2020 wiederentdeckt. Besonders stark angestiegen ist der Titel im März und insbesondere in der Woche vor Ostern. In vier Handelstagen rückte die Aktie 7 Prozent vor, wie ganz rechts in der Kursgrafik ersichtlich ist.

Kursentwicklung EFG-Aktie in den letzten zwölf Monaten (Quelle: cash.ch)

EFG wird präsidiert vom ehemaligen Vontobel-Banker Peter Fanconi, welcher der ebenfalls kotierten Graubündner Kantonalbank vorsteht. Schub erhielt die Aktie auch dank der Jahreszahlen, die Ende Februar präsentiert wurden.

EFG verzeichnete 2020 die höchsten Neugeldzuflüsse in den letzten zehn Jahren. Das tiefere Verhältnis der Kosten zu den Erträgen gefiel den Investoren ebenso, vor allem aber das Ausbleiben von unerwarteten negativen Einmaleffekten. Das war nicht immer so. EFG hat die schwierige Integration der BSI hinter sich, welche in die Korruptionsaffäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt war.

EFG war auch schon immer ein guter Dividendenzahler, was natürlich vorab den griechischen Mehrheitseigentümern, der Latsis-Familie, zugute kommt. Die Aktie rentiert derzeit mit knapp vier Prozent. Die Zürcher Kntonalbank (ZKB) sieht indes "das Potenzial zu einer Dividendenperle". Die Aktie bietet auf Basis der ZKB-Berechnungen eine Dividendenrendite von 5,9 Prozent und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,7 "bis 2023 durchgerechnet", wie einer ZKB-Studie vom 9. März zu entnehmen ist.

Der Titel weist derzeit indes ein KGV von fast 20 auf, was auf den Kursanstieg der letzten Wochen zurückzuführen ist. Die Aktie notiert momentan bei 7,70 Franken, den Rekordwert erreichte sie vor der Finanzkrise mit 61 Franken. Orientierungspunkt für mittelfristig orientierte Aktionäre dürfte aber vielmehr die Marke von 11 Franken sein, die Anfang 2018 erreicht wurde.

Ob dieser Wert in den nächsten Monaten geknackt wird? Zweifel sind sicher angebracht aufgrund des bereits starken Anstiegs in diesem Jahr. Langfrist-Anleger werden aber vielmehr die Dividendenaussichten im Blick haben. 

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