Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,45 Prozent auf 3838,42 Punkte. Der französische Cac 40 gewann 0,98 Prozent auf 6548,78 Zähler und für den britischen FTSE 100 ging es nach feiertagsbedingt zwei Tagen ohne Handel um 1,00 Prozent auf 7608,22 Punkte hoch.

Gute Nachrichten kamen vor allem aus China: Die gelockerten Covid-19-Beschränkungen in den Metropolen Shanghai und Peking sorgten ebenso für Kauflaune wie die Nachricht von der aufgehellten Stimmung im chinesischen Dienstleistungssektor im Mai. "Jede weitere Öffnung der chinesischen Wirtschaft wird die globale Stimmung weiter anheben", sagte Anlagestrategin Marija Veitmane von State Street Global Markets. Obwohl die chinesische Zentralbank alles tue, um die Wirtschaft anzukurbeln, könnten die Menschen dort nichts ausgeben, solange sie noch in ihren Häusern eingesperrt seien.

Vor diesem Hintergrund griffen die Anleger vor allem bei den Minenwerten zu, deren Teilindex um zweieinhalb Prozent zulegte. Sie dürften besonders von einem Aufschwung der Weltwirtschaft profitieren. Auch fast alle anderen Sektoren verzeichneten Gewinne. Lediglich die als wenig konjunktursensibel geltende Medizinbranche musste leichte Verluste hinnehmen.

An der EuroStoxx-Spitze zogen die Aktien der stark in China engagierten Beteiligungsgesellschaft Prosus um 5,8 Prozent an. Hier reagierten die Anleger erfreut auf einen Pressebericht, wonach chinesische Aufseher die Überprüfung des Fahrdienstvermittlers Didi abschliessen und das Verbot für die Aufnahme neuer Nutzer beenden könnten.

Die Anteilscheine von Just Eat Takeaway profitierten von Spekulationen um einen möglicherweise lukrativen Anteilsverkauf und schnellten um fast zwölf Prozent nach oben. Laut einem Bericht der "Sunday Times" wollte der Mitbegründer der Just-Eat-Tochter Grubhub, Matt Maloney, den Essenslieferanten früher im Jahr gemeinsam mit einer Beteiligungsgesellschaft zurückkaufen, habe sich dann aber dagegen entschieden. Die stark gefallenen Bewertungen in der Branche könnten die Chancen auf einen Kauf nun aber doch wiederbeleben, hiess es weiter. Maloney hatte Grubhub erst vergangenes Jahr an den niederländischen Lieferkonzern veräussert.

Unter den grössten Gewinnern in Paris stiegen die Papiere von Societe Generale um 2,6 Prozent. Die Bank dürfte 2024 eine Eigenkapitalrendite von mehr als 9 Prozent erzielen, was ein erhebliches Neubewertungspotenzial berge, schrieb die Expertin Flora Bocahut vom Analysehaus Jefferies. Zudem sollten die Zahlen zum zweiten Quartal als positiver Kurstreiber fungieren.

(AWP)