Nach dem insgesamt negativen Start in die Woche sei mit einer gewissen Gegenbewegung zu rechnen gewesen, sagte ein Händler, "wir sind aber noch nicht über dem Berg." Der Markt reagiere nach wie vor empfindlich auf negative Nachrichten. Die Jahresabschlüsse der beiden SMI-Unternehmen Swatch und Syngenta kamen bei den Anlegern unterschiedlich gut an.

Die am Vormittag publizierten Konjunkturdaten aus der Euro-Zone hatten kaum einen Einfluss. Am Nachmittag werden in den USA die ADP-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die den Markt bewegen könnten. Sie sollten Hinweise liefern auf den mit Spannung erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht in den USA vom kommenden Freitag. Die Investoren befinden sich überdies auch bereits in Wartestellung für die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom morgigen Donnerstag.

Der SMI steigt bis um 12 Uhr um 0,4% auf 8126 Punkte und der breite SPI um 0,4% auf 7764 Zähler. Der gekappte SLI notiert 0,3% höher bei 1243 Punkten. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen 18 im Plus, 10 im Minus und 2 (Dufry und Swiss Re) unverändert.

Swatch nach überraschend hohem Gewinn gesucht

Die höchsten Gewinne im SMI/SLI erzielen am Mittwochvormittag Swatch (+4,2%). Das Unternehmen hat 2013 neben dem Umsatz auch die Ergebnisse auf neue Rekordwerte hochgeschraubt und die Vorgaben der Analysten deutlich übertroffen. Swatch habe solide Ergebnisse präsentiert, lautet der Tenor unter den Analystenkommentaren. Der Ausblick auf das laufende Jahr sei wie gewohnt zuversichtlich. Teils wird von "beruhigend guten Gewinnzahlen" gesprochen. Im vergangenen Jahr hatten sich die Swatch-Titel stärker als der Gesamtmarkt entwickelt, seit Jahresbeginn haben die Aktien aber stark an Wert verloren. Im Sog von Swatch ziehen auch Richemont (+1,4%) an.

Auf der anderen Seite geben Syngenta (-3,6%) bei guten Volumina von allen Bluechips-Werten mit Abstand am stärksten nach. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2013 zwar mehr Umsatz erzielt, aber weniger verdient. In Analystenkreisen zeigt man sich enttäuscht über die Geschäftsentwicklung. Das neue Effizienzverbesserungsprogramm, das der Konzern gleichzeitig ankündigte, wird zwar begrüsst, verleiht dem Kurs aber keine positiven Impulse.

Alle drei Schwergewichte Novartis (+0,6%), Nestlé (+0,5%) und Roche (+0,2%) notieren im Plus und tragen massgeblich zur positiven Entwicklung des SMI bei. Novartis könnte Kreisen zufolge sein Geschäft mit Impfstoffen unabhängig von den Tierarzneimitteln verkaufen. Nestlé könnte davon profitieren, dass die US-amerikanische Grossbank Morgan Stanley die Namenaktie als ihren "top pick" unter den grossen europäischen Nahrungsmittelkonzernen bestätigte.

Bankaktien weiter im Fokus

Im Fokus sind weiterhin die Bankentitel. UBS (-0,2%) und Julius Bär (-2,0%), die nach der Präsentation der Jahresabschlüsse am Dienstag und Montag happige Auf- und Abschläge verzeichnet hatten, entwickeln sich weiterhin unterschiedlich. Bei der UBS könnten nach dem satten Plus vom Vortag Gewinnmitnahmen im Spiel sein. Auch CS (+0,1%) sind im Vorfeld des Jahresergebnisses vom morgigen Donnerstag im Fokus.

Positiv entwickeln sich ABB (+1,9%) nach einem positiven Kommentar von Merrill Lynch. Erneut steigen auch Actelion (+1,2%). ie UBS hatte am Vortag das Kursziel für die Aktien deutlich erhöht.

Schlechter als der Markt entwickeln sich die Kurse der Versicherungswerte Swiss Re (unverändert), Baloise (-0,1%) und Zurich (-0,3%).

Kudelski nach Streitbeilegung im Hoch

Im breiten Markt stechen Kudelski (+4,9%) hervor. Der Technologiekonzern hat eine Lizenzvereinbarung mit Cisco Systems unterzeichnet und die Streitigkeiten mit dem Unternehmen beigelegt. Die Titel von SHL Telemedicine (+3,9%) reagieren positiv auf die überraschend präsentierten vorläufiger Geschäftszahlen.

Auf der anderen Seite verlieren Schlatter (-5%) deutlich. Auch die Valoren von AMS notieren nach dem Minus vom Vortag erneut 2% tiefer. UBS und Natrixis senkten das Kursziel, Vontobel erhöhte es leicht.

(Reuters)