Nachdem der SMI zur Handelseröffnung kurz über die Marke von 8'300 Punkten stieg, fiel der Leitindex kurz darauf ins Minus und pendelt seither in engen Bahnen zwischen 8'210 und 8'260 Zählern. Die am vergangenen Donnerstag eingesetzte Erholung setzt sich damit zum Wochenauftakt nicht weiter fort. Wegen der "fundamental unverändert negativen Lage" sei dieser neuerliche "Rückschlag" an den Finanzmärkten nach dem Rally nicht verwunderlich, heisst es am Markt. Einige Anleger nehmen die Gewinne schon wieder mit.

Die Hoffnung auf weiteres billiges Geld hatte den Aktienmärkten in der vergangenen Woche wieder etwas auf die Beine geholfen. Auch die kräftige Erholung bei den Rohölpreisen vor dem Wochenende untermauerte die Gegenbewegung an den Börsen. Von einer Trendwende wird an den Ölmärkten allerdings nicht gesprochen. Angesichts dessen, wie stark die Ölpreise zurückgekommen waren, sei die Reaktion der vergangenen Woche übertrieben gewesen, so eine Meinung. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen, gemessen am Frühindikator Ifo-Geschäftsklima, hat sich indes deutlich verschlechtert - nicht zuletzt wegen der wirtschaftlichen Schwäche in den Schwellenländern, allen voran China.

Der Swiss Market Index (SMI) steht gegen 11.50 Uhr 0,25% tiefer bei 8'250,28 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verliert 0,23% auf 1'229,18 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 8'508,55 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln notieren zur Berichtszeit 15 im Minus, 13 im Plus und 2 unverändert.

Unter den grössten Verlierern finden sich am Montag die Bankentitel Julius Bär (-1,7%), CS (-1,6%) und UBS (-1,0%). Die bislang durchwachsene Berichtssaison der Banken weltweit lastet auf dem Sentiment innerhalb der Branche. Die Schweizer Grossbanken legen in der kommenden Woche Zahlen zum vierten Quartal 2015 vor.

Die Finanztitel Zurich (-1,2%) verbuchen ebenfalls deutliche Verluste: Im Nachgang an die vom Unternehmen in der vergangenen Woche ausgesprochenen Gewinnwarnung haben mit Barclays und Exane BNP zwei weitere Analystenhäuser ihre Gewinnschätzungen zurückgenommen. Letzteres senkte gar das Rating auf Neutral von Outperform. Derzeit seien viele Fragen offen und auch die Bewertung der Aktie biete nicht genügend Sicherheit, lautet der Kommentar. Die Sonderdividende sei nun genauso wie Aktienrückkäufe vorerst vom Tisch, und auch die normale Dividende von 17 CHF könnte gekürzt werden. Auch ist die Neubesetzung des CEO-Posten nach wie vor offen.

Auch LafargeHolcim (-1,1%) sind unter Druck. Angesichts der Überkapazitäten des weltgrössten Zementkonzerns denkt LafargeHolcim-Chef Eric Olsen über die Schliessung von Werken nach, aber auch an den Verwaltungssitzen sollen an die 300 Stellen abgebaut werden. Am grössten seien die Überkapazitäten in China, Indonesien, Brasilien und Griechenland, sagte er der "Sonntagszeitung". Am Freitag waren LafargeHolcim mit anderen konjunktursensitiven Aktien am stärksten gesucht und legten gar 6% zu.

Die Schwergewichte Roche (-0,5%), Novartis (-0,4%) und Nestlé (+0,4%) tendieren uneinheitlich.

Die grössten Gewinner unter den SMI/SLI-Titeln sind derweil unter anderem Geberit (+1,2%), nachdem die Credit Suisse das Anlagerating für die Aktien des Sanitärtechnik-Unternehmens auf Outperform von Neutral erhöht hat. Zu den Gewinnern gehören zudem noch Lonza (+1,3%), Givaudan (+1,3%) und Actelion (+1,1%).

Swisscom (+0,6%) können etwas zulegen. Innerhalb der Telekom-Branche wurde eine wichtige Personalie bekannt: Salt hat den Mobilezone-VR Andreas Schönenberger zum neuen CEO ernannt. Vontobel sieht keinen Einfluss auf den Aktienkurs der Swisscom, wie aus einem Kommentar hervorgeht. Mit Blick auf Sunrise (+3,6%) sei damit ein Merger kurzfristig nicht wahrscheinlich, da Salt zuerst reorganisiert werden dürfte, so der zuständige Analyst. Mobilezone (-1,5%) geben etwas nach.

Kräftige Verluste verbuchen am breiten Markt zudem noch Valartis (-4,3%), nachdem die SIX eine Fristverlängerung für den Geschäftsbericht 2015 gewährt hat. Ascom (+1,3%) legen dagegen zu: die Tochtergesellschaft Network Testing ist mit der britischen Ranplan eine Partnerschaft eingegangen, bei der es um Netzwerklösungen in Gebäuden und Stadtregionen geht.

(AWP)