Für Analysten der Bank of America (BofA) sind Halbleiter, die in der Automobilindustrie gebraucht werden, einer der Top-Sektoren für das Jahr 2022. In einer aktuellen Studie, aus der CNBC zitiert, nennt die US-Grossbank sechs "Top-Picks", die auf Wachstum setzen. 

Hintergrund: Das Angebot an Halbleiterchips - die in Haushaltsgeräten, Smartphones und Fahrzeugen verwendet werden - ist seit Monaten knapp. Insbesondere die globalen Autohersteller haben Mühe, mit dem Chipmangel zurechtzukommen. Grund: Halbleiter sind entscheidend für die Funktion eines Autos und zudem elementarer Bestandteil von Elektrofahrzeugen. 

Zwar sei die Nachfrage nach Halbleitern bereits stark gestiegen, dennoch gäbe es noch viel Raum nach oben, zitiert CNBC BofA-Analysten in einer Research Note vom 27. September. "Die Investoren unterschätzen möglicherweise die neu entdeckte Preissetzungsmacht der Chip-Zulieferer, einschliesslich der Fähigkeit, steigende Foundry-Kosten weiterzugeben", so die Analysten. Eine Foundry, oder Fabrikationsanlage, bezieht sich auf eine Fabrik, die Chips für andere Unternehmen herstellt. 

"Ein weiterer wichtiger Faktor, der das Wachstum des Absatzes von Autohalbleitern im Jahr 2021 vorantreibt, ist die beschleunigte Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EVs)", so die Analysten. EVs enthielten zwei- bis viermal so viele Halbleiter wie ein normales Fahrzeug. 

Das sind die Halbleiter-"Top-Picks" der BofA: 

Analog Devices: BofA präferiert den Halbleiterhersteller aus Boston wegen seiner "erstklassigen Rentabilität" und seiner differenzierten Produkte. Das Unternehmen kündigte Anfang des Monats ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 2,5 Milliarden Dollar an, was bedeutet, dass Barmittel zurück an die Aktionäre fliessen. 

Infineon: Die Bank lobt das deutsche Unternehmen für die "überragenden organischen Umsätze" und die "führenden Positionen in grossen, langfristig wachsenden Märkten für Automobil- und Industriehalbleiter".

Microchip Technology: Die Mischung aus "Wachstum, Ausführung, Rentabilität und Leverage" spreche für den US-Halbleiterhersteller, so BofA. Der CEO des Unternehmens, Ganesh Moorthy, warnte kürzlich davor, dass die Chip-Knappheit bis zum nächsten Jahr anhalten könnte.

STMicroelectronics: Der Chiphersteller aus den Niederlanden wird nach Ansicht der Bank derzeit mit einem Abschlag gegenüber seinen Wettbewerbern gehandelt. BofA geht davon aus, dass STMicroelectronics in den nächsten zwei Jahren in Bezug auf Umsatz und Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) besser abschneiden wird als der Markt.

Ausserdem empfehlen die Analysten die Aktie von Texas Instruments, weil das Unternehmen "Klassenbester" in Sachen Rentabilität und Cashflow-Rendite sei sowie das niederländische Unternehmen NXP Semiconductors.

(cash)