Der Nimbus des Überfliegers ist passé. Flog Tesla in der Vergangenheit trotz roter Zahlen und geringer Umsätze viele Jahre lang von einem Kursrekord zum nächsten, so holt die Realität den E-Autobauer jetzt ein.

Zwar steigern die Texaner ihren Umsatz nach wie vor rasant – im vergangenen Jahr kletterten die Erlöse des Nasdaq-Mitglieds um rund 20 Prozent auf 96,8 Milliarden und der Gewinn sprang von 12,6 auf 15,0 Milliarden Dollar. Aber der Kurs des Autobauers verlor in diesem Jahr bereits ein Viertel.

Grund sind nicht nur die Zahlen vom vergangenen Jahr, sondern auch der Ausblick. Verfehlte Tesla-Gründer Elon Musk in 2023 ohnehin schon die Erwartungen der Analysten, so bleibt er den Anlegern für dieses Jahr Absatzziele schuldig und spricht von sinkenden Wachstumszahlen. Analysten sehen in dem Ausblick den schwächsten, den bei Tesla je geliefert hat.

Ist das schon enttäuschend, so kommt dazu auch noch zusehends Ungemach aus Fernost. Denn Chinas Autobauer mischen den Markt der E-Fahrzeuge langsam aber sicher auf. Zwar konnte Tesla im vergangenen Jahr mit 1,8 Millionen verkauften E-Autos noch den weltweiten Spitzenplatz der Branche halten, aber die Chinesen wechseln auf die Überholspur.

So belegte BYD in 2023 zwar nur den zweiten Platz beim Absatz von E-Autos, konnte im vierten Quartal mit 520000 verkauften Einheiten aber Tesla bereits hinter sich zurücklassen. Dass mit den Chinesen nicht zu spassen ist, zeigen die Expansionspläne von BYD.

Der Autohersteller aus Shenzhen, der erst im vergangenen Jahr in die Produktion von E-Fahrzeugen eingestiegen ist, will nun schon das erste Werk ausserhalb Asiens bauen. Um den Vorwärtsdrang chinesischer E-Hersteller aufzuhalten sieht Musk nur die Möglichkeit von Handelsschranken.

Die enormen Wachstumsmöglichkeiten Teslas scheinen dadurch mehr und mehr bedroht, und Anlegern könnte eine Bewertung der Aktie mit einem erwarteten 35er-KGV für 2024 auch nach dem jüngsten Kursverlust viel zu hoch sein.

Immerhin sind andere Autoaktien viel billiger. So kommen Autobauer wie VW, Daimler Benz, BMW oder Ford nur auf 4er- oder 5er-KGVs. Stellantis wird sogar nur mit einer 3er-Gewinnbewertung gehandelt. Selbst Kult-Marke Ferrari ist Anlegern trotz Luxus-Status und hohem Wachstum nur ein 25er-Gewinnmultiple wert.

Von einem 35er-KGV wie bei Tesla besteht hier ganz klar vor allem bei den jetzt abgeschwächten Wachstumsperspektiven noch reichlich Korrekturspielraum nach unten.

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Risikofreudige Anleger spekulieren mit Puts auf weitere Kursverluste des E-Autobauers. Tesla könnte ganz schnell weiter nach unten durchgereicht werden. Kurse im Bereich der April-Tiefs aus 2023 um 160 Dollar – ein weiterer Kursrückgang um rund 15 Prozent – verspricht bei einem Put mit konservativem 3er-Hebel (ISIN: CH1312997690) bereits ein Plus von 40 bis 50 Prozent.

Wer etwas mehr riskieren will, wählt einen Put mit 4er-Hebel (ISIN: CH131592347). Sollte Tesla auf etwa 160 Dollar zurückfallen, wären mit diesem Zertifikat Gewinne um etwa 60 Prozent drin. Sollte die Auto-Aktie aber danach noch weiter zurückkommen – möglicherweise sogar bis zum Vierjahrestief um 120 Dollar – dann klingelt bei diesem Put die Kasse bei Kurssteigerungen um 120 Prozent so richtig laut.

Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
CH1312997690
VT Short Mini-Future (Stop Loss 225.20)
Bank Vontobel Tesla Inc. Short CHF mittel
CH131592347
UBS Short Mini-Future (216.01)
UBS Tesla Inc. Short CHF hoch

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