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Börsenwoche im Schnelldurchlauf

US-Bank bei Novartis, Lonza und weiteren Aktien im Umstufungs-Fieber

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Der cash Insider kommentiert die wichtigsten Börsenereignisse. Diese Woche: Neues Rekordkursziel für Roche und neues tiefstes Kursziel für Lonza, «Investorentag-Fluch» ereilt auch Adecco - und: UBS und ihr Swatch-Kursziel.

aktualisiert um 12:00
Von cash Insider
Lonza-Gelände in der Walliser Gemeinde Visp

Lonza-Gelände in der Walliser Gemeinde Visp

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Wir blicken am Schweizer Aktienmarkt - Stand Freitagmittag - auf eine erfreuliche Woche zurück. Mittlerweile trennen den breit gefassten Swiss Performance Index (SPI) keine 50 Punkte mehr von seinem Rekordhoch bei 17'690 Zählern. Die Rolle des «Zugpferds» wurde für einmal dem Schwergewicht Novartis zuteil, nachdem der Platzrivale Roche in den beiden vorangegangenen Wochen mal eben schnell 450 Punkte zur SPI-Bilanz beigesteuert hatte.

Für die nötigen Impulse sorgte eine Studie der Bank of America zur europäischen Pharmaindustrie. Darin stuften die Autoren um Sachin Jain die Novartis-Aktien nur unwesentlich unter dem Rekordhoch von «Neutral» auf «Buy» herauf. Und um ihrer neugewonnenen Zuversicht den nötigen Nachdruck zu verleihen, veranschlagen sie neuerdings ein Kursziel von 117 (zuvor 111) Franken.

Wie Jain und seine Mitautoren schreiben, sollte es den Baslern dank nicht weniger als sieben Wirkstoffen in der fortgeschrittenen Entwicklungsphase möglich sein, der Patentklippe erfolgreich entgegenwirken zu können. Die Spitzenumsätze der besagten Wirkstoffe beziffern sie übrigens auf insgesamt 16 Milliarden Dollar.

Allerdings machen die Pharmaanalysten kein Geheimnis daraus, dass sie weiterhin Roche in der Favoritenrolle wähnen. Die Genussscheine werden mit «Buy» und einem überarbeiteten Kursziel von 360 (zuvor 315) Franken zum Kauf angepriesen. Es ist das höchste mir bekannte Kursziel für das SMI-Schwergewicht. Bei den Valoren des Forschungspartners Zealand Pharma vollzieht der Mitautor Charlie Haywood seinerseits eine Kehrtwende von «Buy» auf «Underperform» und streicht das Kursziel auf 400 (zuvor 600) Dänenkronen zusammen.

Geht die jüngste Kurserholung bei Roche zu weit? Die Bank of America meint: Nein. (Quelle: www.cash.ch)

Die Begründung für diese Verkaufsempfehlung dürften auch die Anteilseignerinnen und Anteilseigner von Roche nicht kalt lassen, hegt er doch Zweifel daran, dass das Schlankheitsmittel Petrelintide es mit dem von Eli Lilly entwickelten Wirkstoff Eloralintide aufnehmen kann. Neuerdings geht der Analyst bei Petrelintide sogar von einem negativen Risiko-Rendite-Verhältnis aus.

Zur Erinnerung: Mitte März gab Roche eine Zusammenarbeit mit Zealand Pharma auf dem Gebiet von Schlankheitsmitteln bekannt - eine Zusammenarbeit, welche sich Firmenchef Thomas Schinecker bis zu 5,3 Milliarden Dollar kosten lässt und welche auch Petrelintide umfasst.

Im Gegenzug stufen die Studienautoren übrigens die Aktien von Lonza von «Buy» Auf «Neutral» herunter. Und ob man es nun glaubt oder nicht: Mit 610 (zuvor 630) Franken ist das Kursziel der Bank of America das tiefste mir bekannte für die Valoren des Pharmazulieferers aus Basel. Mittelfristig sehen die Analysten bei den Gewinnerwartungen kaum noch Luft nach oben und auch sonst sei kein konkreter Kurstreiber am Horizont.

Mich überrascht, dass diese Umstufungen und Kurszielanpassungen in hiesigen Börsenkreisen keine höheren Wellen schlugen. Einzig der Erstabdeckung der Aktien von Swissquote mit «Buy» und einem Kursziel von 543 Franken durch die Bank of America wurde mit deutlicheren Gewinnen begegnet.

Die zuständige Analystin Christiane Holstein stützt sich in ihrer Kaufempfehlung auf die guten organischen Wachstumsaussichten - unter anderem im Kryptobereich und bei der Neo-Bank Yuh! - ab und hält die hohe Korrelation zwischen dem Abschneiden der Kryptowährungen und der Aktienkursentwicklung für übertrieben. Wirklich neue Erkenntnisse sucht man hingegen vergeblich.

Kommen wir nun aber auf eine andere saisonale Gegebenheit zu sprechen. Nicht eben wenige der hiesigen Publikumsgesellschaften nutzten die nachrichtenarmen Wochen nach der Ergebnisveröffentlichung für das dritte Quartal auch heuer wieder und luden zum Investorentag. So in den vergangenen Tagen auch der Dentalimplantatehersteller Straumann sowie der Stellenvermittler Adecco. Und wie zuvor schon bei anderen Unternehmen wie etwa Zurich Insurance oder Novartis reagierte die Börse überraschend unterkühlt auf die Charmeoffensive. Die Aktien von Straumann büssten nach dem Investorentag gut fünf Prozent an Kurswert ein. Jene von Adecco gerieten noch viel stärker unter die Räder und wurden alleine am Mittwoch zeitweise mit einem Minus von mehr als zehn Prozent abgestraft.

Anders als in den Jahren zuvor ist es, als ob gewisse Marktakteure auf was für Gründe auch immer warten würden, um sich von Aktien der jeweiligen Unternehmen trennen zu können. Mittlerweile lässt sich gar von einem «Fluch» sprechen - dem «Investorentag-Fluch».

Am Investorentag von Adecco drehte sich vieles um die künstliche Intelligenz und wie sich der Stellenvermittler diese künftig zunutze machen will. Allerdings schien nicht so recht zu verfangen, wie das Unternehmen mit dem sich rasch wandelnden technologischen Branchenumfeld Schritt halten kann.

Ausserdem rief einem das Bekenntnis zur Reduktion der Nettoverschuldung schmerzhaft in Erinnerung, dass wohl noch für längere Zeit mit einer eher mageren Dividendenpolitik gerechnet werden muss. Der für die Zürcher Kantonalbank tätige Analyst Gian Marco Werro sieht darin gar einen Versuch, die Aktionärinnen und Aktionäre auf eine weitere Dividendenkürzung einzustimmen. Nur wenige Tage zuvor hatte Werro die Aktien des Stellenvermittlers bei einem rechnerischen fairen Wert von 21 (zuvor 24) Franken von «Marktgewichten» auf «Untergewichten» heruntergestuft.

Für die Aktien von Adecco ging es diese Woche nach unten (Quelle: www.cash.ch)

Ein gewisses Unbehagen in Bezug auf die Dividendenentwicklung beschleicht auch seine Berufskollegin Corina Hennig von der Basler Kantonalbank. Auch sie befürchtet im kommenden Frühling eine weitere Senkung und trägt diesem Umstand mit einem tieferen Kursziel von 22,50 (zuvor 25) Franken Rechnung. An ihrem «Marktgewichten» lautenden Anlageurteil hält sie indes fest.

Für Stellenvermittler wie Adecco sind die jüngsten Errungenschaften bei der künstlichen Intelligenz Fluch und Segen zugleich. Dass auf längere Sicht die Risiken überwiegen, erscheint mir angesichts des doch sehr gedrückten Aktienkurses mehr als eingepreist. Gleichzeitig muss ich Firmenchef Denis Machuel ein Kränzchen winden, war es dem Unternehmen unter ihm im dritten Quartal doch gelungen, anderen Rivalen wertvolle Marktanteile abzuknöpfen. Gleichzeitig zeugt der Zahlenkranz von lobenswert hoher Kostendisziplin.

Nicht ohne Grund haben die Leerverkäufer ihre Wetten gegen die Aktien zurückgefahren. Wie aktuelle Erhebungen von S&P Global Markets zeigen, wird nurmehr mit knapp acht Prozent aller ausstehender Titel auf rückläufige Kurse spekuliert. Noch vor wenigen Wochen waren es mehr als zehn Prozent. Wenigstens von den Leerverkäufern scheint Machuel den nötigen Kredit für die operativen Fortschritte zu erhalten...

Bei Straumann sind die Gründe für die Kurszäsur am Investorentag und in den Tagen danach andere. Zum einen dürfte sich der eine oder andere Analyst mit Blick auf die überarbeiteten Mittelfristziele gezwungen sehen, seine Gewinnschätzungen für das laufende sowie für das kommende Jahr einmal mehr unter negativen Vorzeichen zu überarbeiten. Und zum anderen trennte sich ein nicht namentlich bekannter Verwaltungsrat am Dienstag von Aktien im Umfang von knapp 3,5 Millionen Franken. Mit etwas mehr als 100 Franken je Stück lässt der Verkaufspreis darauf schliessen, dass die Transaktion am Dienstag unmittelbar nach Börseneröffnung erfolgt sein muss, als die Kursentwicklung noch positive Vorzeichen aufwies.

Als zweitbeste Schweizer Aktie geht Medmix mit einem Kursplus von mehr als 21 Prozent aus der Woche hervor. Eine Erstabdeckung durch Stifel mit «Buy» und einem Kursziel von 14,50 Franken zog grössere Käufe nach sich – wobei sich der eher enge Handel in diesen Papieren als «Brandbeschleuniger» erwies.

Dass die Kaufempfehlung ein derartiges Kursfeuerwerk zündet, überrascht mich schon sehr. Denn eigentlich liegt ihr mit 14,50 Franken das momentan wohl konservativste Kursziel für die Aktien der ehemaligen Medizialtechniktochter von Sulzer überhaupt zugrunde. Octavian kommt auf ein Kursziel von 16 Franken, die UBS auf eines von 18 Franken und Research Partners sogar auf ein Kursziel von 20 Franken.

Apropos Kursziele: Die für die UBS tätige Luxusgüteranalystin Zuzanna Pusz rudert bei ihren Kursprognosen für die Inhaberaktien der Swatch Group etwas zurück. Die Freude darüber dürfte sich bei Firmenchef Nick Hayek vermutlich in Grenzen halten, liegt ihr überarbeitetes Zwölf-Monats-Kursziel mit 90 (zuvor 71) Franken doch noch immer weit unter den zuletzt bezahlten Kursen.

Kommt hinzu, dass Pusz ihre Gewinnschätzungen für den Uhrenhersteller für das laufende und das kommende Jahr bei dieser Gelegenheit gleich nochmals um drei bis sechs Prozent nach unten nimmt. Dass ihr Bewertungsmodell eine höhere Kursprognose «ausspuckt», ist einerseits der zuletzt gestiegenen Branchenbewertung und andererseits einer Anpassung beim Bemessungszeitraum des Modells geschuldet.

Als die UBS-Analystin Ende Juni bei ihrem Zwölf-Monats-Kursziel den dicken Korrekturstift ansetzte, begegnete ich dem Ganzen mit folgenden Worten:

...und weiter...

Neuerdings lässt sich vom Schreckensszenario der UBS noch ein Abwärtspotenzial auf 67 Franken ableiten. Zugegeben: Das ist noch immer allerhand - liegt allerdings weit über den im Juni genannten 20 Franken...

Aufgrund eines kurzen Ausflugs ins nahe Ausland erscheint nächsten Freitag keine Börsenwoche im Schnelldurchlauf. Nichtsdestotrotz möchte ich es mir nicht nehmen lassen, meinen Leserinnen und Lesern mit Blick auf die kommende Woche steigende Kurse zu wünschen.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
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