Zu verdanken war dieses Hoch vor allem der Rohstoffbranche, die in der Sektortabelle ganz oben stand. Gewinne wurden ausserdem am schweizerischen Aktienmarkt verbucht, während die Börsen der Euroregion überwiegend leicht nachgaben.
Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, beendete den Handel nicht weit vom kurz zuvor erreichten Tagestief. Er gab um 0,14 Prozent auf 5'438,27 Punkte nach. «Die Angst, dass der blaue Brief aus Washington doch noch kommt, liess einige Anleger heute erst einmal wieder vorsichtiger werden», fasste Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die Stimmung zusammen.
Bergbau-Unternehmen führten den «Footsie» an. Die aktuell hohen Kupferpreise kämen kurzfristig den grossen Produzenten zugute, während Befürchtungen über eine längerfristige US-Importsteuer zu schwinden schienen, sagte Susannah Streeter, Leiterin des Bereichs «Money and Markets» von Hargreaves Lansdown.
Die Preise für Kupfer waren hochgeschnellt, nachdem US-Präsident Donald Trump Kupferzölle in Höhe von 50 Prozent ankündigte. Zudem dürften Spekulationen über staatliche Anreize in China für steigende Kurse von Rohstoff- und auch Luxusaktien gesorgt haben.
Die «Shanghai Securities News» hatte berichtet, dass Chinas Notenbank Anreize zur Ankurbelung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte sowohl zeitlich beschleunigen als auch vom Umfang her ausweiten wolle. Die Zeitung berief sich dabei auf informierte Kreise aus der Industrie. In der Folge legten Futures auf Eisenerz zu. Zu den Gewinnern gehörten Glencore und Rio Tinto mit Aufschlägen von jeweils 4,0 Prozent. Anglo American stiegen um 3,8 Prozent.
Unter den Luxuswerten waren Kering und LVMH gefragt, die jeweils um mehr als drei Prozent zulegten. Auch die Hersteller von Spirituosen, für die China ebenfalls von grosser Bedeutung ist, profitierten. Diageo gewannen 1,7 Prozent, Pernod Ricard gewannen 3,7 Prozent und Remy Cointreau legten um 7,7 Prozent zu.
In der Schweiz sackten die Papiere von Barry Callebaut im breiten Markt um 13,4 Prozent ab. Der Schokoladenhersteller hatte erneut seine Ziele für das Gesamtjahr gesenkt. Der Geschäftswende brauche wohl noch längere Zeit und der Weg dorthin sei im aktuell durch die Zoll- und Handelsstreitigkeiten getrübten Umfeld steinig, hiess es am Markt.
(AWP/cash)