Für den Leitindex der Euroregion ging es letztlich um 1,16 Prozent auf 5.645,81 Punkte nach oben. Ausserhalb des Euroraums legte der schweizerische SMI um 0,54 Prozent auf 12'427,18 Punkte zu, während der britische FTSE 100 um 0,20 Prozent auf 9'427,73 Punkte nachgab.

Überraschend schwache Arbeitsmarktdaten aus der US-Privatwirtschaft und der ISM-Index Industrie am Mittwochnachmittag, der weiterhin unter der Wachstumsschwelle lag, hatten den Spekulationen auf fortgesetzte Zinssenkungen in diesem Jahr frischen Auftrieb gegeben. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt der US-Notenbank Ende Oktober wird am Markt inzwischen bei 99 Prozent gesehen.

Allerdings blieben seither wegen des Regierungsstillstands staatliche Wirtschaftsdaten wie etwa die für diesen Donnerstag vorgesehenen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten oder die Industrieaufträge aus. Auch der wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht dürfte am Freitag nicht veröffentlicht werden.

Wie auch in den USA und am Morgen in Asien zählten Technologiewerte an diesem Tag zu den Favoriten der Anleger. Adyen gewannen an der EuroStoxx-Spitze 6,4 Prozent. ASML folgten mit 4,3 Prozent. Impulse kamen vor allem aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Der ChatGPT-Anbieter OpenAI hat bei der Platzierung von Belegschaftsanteilen an Investoren Kreisen zufolge eine Bewertung von rund einer halben Billion US-Dollar (rund 426 Mrd Euro) erreicht. Vor einem halben Jahr wurde das Unternehmen noch mit rund 300 Milliarden Dollar bewertet, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.

Die Autobranche war ebenfalls stark unterwegs. Vor allem die Aktien von Stellantis ragten hier mit plus 8,3 Prozent heraus. Sie reagierten auf die gestiegenen US-Auslieferungen im dritten Quartal, wobei die Marke Jeep besonders gefragt war. Die Analysten der Mediobanca rechnen nun mit einer kräftigen Erholung der Verkaufszahlen von Stellantis.

In dem wieder risikofreudigeren Umfeld wurde die als defensiv empfundenen Versorger- und Immobilienwerte gemieden und knüpften damit an die Vortagesverluste an. Bankaktien waren die schwächsten Werte. Santander , Intesa Sanpaolo und Unicredit versammelten sich am Ende des EuroStoxx mit Verlusten von um die zwei Prozent. In Zürich verloren die Anteile von UBS und in London die von HSBC jeweils 0,7 Prozent.

Für Tesco ging es dagegen in London an der Spitze des FTSE 100 um 5,3 Prozent nach oben. Die Supermarktkette hob ihre Gewinnprognose für dieses Geschäftsjahr an.

(AWP)