Von den Jobdaten beflügelt, hatte die Wall Street am Freitag auch noch nach Börsenschluss in Europa an Wert zugelegt und dabei ist der marktbreite S&P 500 auf ein neues Rekordhoch geklettert. Gleichzeitig setzt sich die Erholung am Ölmarkt - wenn auch moderat - fort. Einzig schwache Konjunkturdaten aus China dämpfen die Stimmung an den internationalen Börsen ein wenig.

Der Jobs Report Juli habe der Börse die Bestätigung gegeben, dass die Enttäuschung im Mai nur ein Ausreisser war und die Erholung am amerikanischen Arbeitsmarkt intakt ist, meint ein Händler. Nun komme es darauf an, wie die US-Notenbank mit diesen Daten umgeht und wann die Fed die Zinsen weiter anheben will. Der Juli-Bericht spreche eigentlich für eine Anhebung noch im laufenden Jahr, doch die Reaktion am US-Bondmarkt zeige, dass viele Marktteilnehmer noch nicht an eine baldige Straffung glauben, so eine anderer Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 9.30 Uhr 0,27% höher bei 8'216,78 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt um 0,52% auf 1'222,29 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27% auf 8'921,83 Stellen. Von den 30 Blue Chips notieren 22 im Plus, sieben im Minus und SGS unverändert.

Ruhiger Handel

Insgesamt verläuft der Wochenauftakt an der Schweizer Börse in ruhigen Bahnen, schliesslich gibt es kaum börsenrelevante News zu den Unternehmen. Die Schwergewichte Nestlé und Novartis (beide -0,1%) bremsen den Markt, während Roche 0,4% dazugewinnen.

Angeführt werden die Gewinner erneut von LafargeHolcim (+2,7%). Der Zementkonzern hatte die Investoren am Freitag mit den Zahlen zum zweiten Quartal überzeugt und die Titel kletterten um 5% in die Höhe. Im Nachgang dazu hat nun Exane BNP Paribas das Rating auf "Outperform" von "Neutral" angehoben. LafargeHolcim sei eine Cash-Maschine mit nur begrenztem Bedarf an neuen Investitionen, heisst es in der Begründung dazu.

Stark nachgefragt werden auch die Bankenwerte. Allen voran verteuern sich Julius Bär um 1,7% und UBS um 1,4% deutlich, während Credit Suisse (+0,8%) den Konkurrenten hinterherhinken. Dabei hat die Bank Vontobel eigentlich sowohl für die CS als auch für die UBS das Kursziel gesenkt und derweil das jeweilige Rating auf "Hold" bzw. "Buy" belassen. Analyst Andreas Venditti zeigt sich dabei etwa bei den Umsatzerwartungen für die CS vorsichtig und rechnet bei der UBS mit einer höheren Steuerquote und leicht niedrigeren Erträgen.

Im Finanzsektor wird sich das Augenmerk aber spätestens am Donnerstag ganz auf die Versicherer richten. Dann werden die Zurich Insurance Group (Aktie: +1,1%) sowie Swiss Life (+1,3%) die Zahlen zum ersten Halbjahr vorlegen. Bereits am Dienstag berichtet der Gesundheitskonzern Galencia (-0,1%) und am Mittwoch der Personaldienstleister Adecco (+1,0%) über die Geschäftsentwicklung.

Bei Swatch Group (+0,1%) und Richemont (+0,3%) neigen die Anleger zur Vorsicht. Die sich abschwächende Nachfrage nach Schweizer Uhren, insbesondere von Seiten chinesischer Konsumenten, bleibt am Markt ein Thema. So hat die eigenständige und solide Marke Patek Philippe angekündigt, die Uhrenproduktion im laufenden und kommenden Jahr zu drosseln. Uhrenverbandspräsident Jean-Daniel Pasche glaubt trotz Marktschwäche, dass sich das Geschäft mit chinesischen Kunden stabilisieren wird.

Nicht nur im Blue Chips-Segment sind kaum Unternehmensnachrichten auszumachen, auch im breiter gefassten Markt ist es am Montag ziemlich ruhig geblieben. Lediglich die Immobiliengesellschaft Eastern Property Holdings (Aktie noch nicht gehandelt) hat mit dem Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an einem Büro- und Detailhandels-Gebäude in Stuttgart auf sich aufmerksam gemacht.

Grössere Verluste sind derweil bei BVZ (-2,5%), Addex (-2,3%) oder SNB (-3,6%) auszumachen. Demgegenüber legen Von Roll und WiseKey um je 3,0% oder Schmolz+Bickenbach um 2,9% zu.

(AWP)