17:45

Der Leitindex SMI notierte mit 10'314 Punkten 0,1 Prozent höher als zu Wochenbeginn. Die Hoffnung auf ermutigende Signale im US-chinesischen Handelsdisput im Rahmen einer Rede des amerikanischen Präsidenten Donald Trump am Abend, die anderswo für Kurszuwächse sorgte, bot keine Stütze.

Geschuldet war die verhaltene Entwicklung zu einem guten Teil den Einbussen von Nestlé. Das Indexschwergewicht verlor 0,5 Prozent. Der Lebensmittelkonzern gilt als defensive Anlage, der Investoren den Rücken kehren, wenn sie auf eine anziehende Konjunktur und Kursgewinne von Industriewerten setzen. Auch der Pharmakonzern Roche (+0,1 Prozent), der ebenfalls eher in unsicheren Zeiten gefragt ist, kam nicht von der Stelle. Das Muster durchbrach ABB, die sich mit einem Kurszuwachs von einem Prozent an die Spitze der Bluechips setzte. Auch Novartis legte um 0,8 Prozent zu. In einer klinischen Studie erwies sich das gegen Schuppenflechte und Rheuma eingesetzte Medikament Cosentyx auch gegen Morbus Bechterew als wirksam.

Die rote Laterne hielt Lonza mit einem Kurssturz von 4,5 Prozent. Der Pharmazulieferer Lonza muss sich mitten in seinem Umbau und zum zweiten Mal in diesem Jahr einen neuen Vorstandschef suchen.

Am breiten Markt sackten die Anteile von Barry Callebaut 6,1 Prozent ab, nachdem der Hauptaktionär Jacobs Holding Aktien veräussert hatte.

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16:00

Die Leitindizes Dow Jones und S&P 500 kamen zur Eröffnung am Dienstag kaum vom Fleck. Der technologielastige Nasdaq allerdings gewann 0,2 Prozent und markierte mit 8260 Punkten ein Rekordhoch.

Er könne sich nicht vorstellen, dass Trump sich bei seinem Auftritt vor dem New Yorker Wirtschaftsclub nicht optimistisch über den geplanten Handelsdeal mit China oder die Aussichten für die US-Konjunktur äussere, sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. "Das sollte dem Markt dabei helfen, sich nach den gestrigen Gewinnmitnahmen zu stabilisieren." So lange Trump nicht dazwischenfunke, könne mit einer Fortsetzung der jüngsten Rally gerechnet werden.

Zu den Favoriten an der Wall Street zählte Rockwell. Der Roboterbauer übertraf mit seinem Quartalsergebnis und dem Gewinnziel für 2020 die Markterwartungen. Seine Aktien gewannen daraufhin 11,6 Prozent und steuerten auf den grössten Tagesgewinn seit über zehn Jahren zu.

Im Rampenlicht stand ausserdem Craft Brew. Grossaktionär Anheuser-Busch will den Spezialisten für Craft-Bier für 16,50 Dollar je Aktie oder 321 Millionen Dollar übernehmen. "Kona" von Craft Brew sei eine der sich am besten entwickelnden Biermarken in den USA, schrieb Analystin Vivien Azer vom Vermögensverwalter Cowen. Im Vergleich zu den jüngsten Übernahmen der Konkurrenz sei dieser Deal für Anheuser-Bush günstig. Die in Brüssel notierte Aktie des "Beck's"-Brauers stieg um 1,7 Prozent. Die Titel von Craft Brew legten knapp 122 Prozent auf 16,25 Dollar zu.

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14:20

Der Broker IG taxiert den Dow Jones Industrial gut eine Stunde vor Handelsstart mit 27 705 Punkten knapp über Vortagesniveau.

In der Vorwoche hatte der Dow seine Rally um fast 8 Prozent seit Anfang Oktober mit einem Rekordhoch von 27 774 Punkten gekrönt. Auch der marktbreite S&P 500 und der Auswahlindex der Technologiebörse Nasdaq, der Nasdaq 100, notierten zuvor nie höher als am vergangenen Donnerstag. Seither fehlte es den Anlegern an Argumenten, auch auf diesem Niveau noch zuzugreifen.

Es braucht wohl vor allem klare Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China, um die Anleger aus der Reserve zu locken. Aber auch der Blick nach Hongkong sorgt für Zurückhaltung. Nach einem der gewaltsamsten Tage sind dort auch am Dienstag die Proteste und Ausschreitungen weitergegangen. Die Börsen in Asien und Europa erholten sich jedoch vom schwächeren Wochenauftakt.

Deutlich steigen dürften am Dienstag im US-Handel die Papiere von D.R. Horton. Das Wohnungsbauunternehmen übertraf im abgelaufenen Quartal als Profiteur vom Niedrigzinsumfeld die Erwartungen. Auch Rockwell Automation, Anbieter von Automatisierungs- und Informationslösungen, wusste die Anleger zu überzeugen, was zu vorbörslichen Kursgewinnen führte.

Bewegen könnten zudem Analystenkommentare. So nahmen sich die Experten des Investmenthauses SunTrust die Biotechbranche vor und empfahlen die Papiere von Alexion, Amgen und Vertex zum Kauf.

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12:10

Gekappte Gewinnziele des japanischen Partners Nissan setzen Renault zu. Die Aktien des französischen Autobauers fallen um 3,4 Prozent und sind mit 44,61 Euro so billig wie zuletzt vor knapp sieben Jahren.

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11:40

Der SMI tritt bei einem Stand von 10'300,90 Punkten mit -0,04 Prozent auf der Stelle. Der SLI, welcher die 30 wichtigsten Werte umfasst, gibt um 0,12 Prozent auf 1'583,07 Punkte und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 12'437,86 Zähler nach. Unter den 30 grössten Werten halten sich mit jeweils 13 Vertretern Gewinner und Verlierer die Waage. Vier Werte sind unverändert.

Investoren hätten derzeit Schwierigkeiten, die unterschiedlichen Signale im US-Chinesischen Zollstreit einzuordnen, heisst es von Händlerseite. Denn nachdem in Medienberichten zunächst von einer Annäherung der beiden Seiten die Rede war, hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag Berichten über eine mögliche Aufhebung bestimmter Zölle eine Absage erteilt. Entsprechend gespannt warten Börsianer nun im Tagesverlauf auf die Rede von Trump vor dem Economic Club of New York. Möglicherweise wird er dann die weitere Richtung festlegen. Darüber hinaus haben Investoren nach wie vor ein Auge auf die Unruhen in Hongkong, die zum Wochenstart noch für einen Kursrutsch in der Sonderverwaltungszone gesorgt hatten.

Die Anteilsscheine von Lonza (-4,6%) sind weiter grösster Verlierer bei den Blue Chips. Bei dem Lifescience-Unternehmen nimmt der neue CEO Marc Funk nach nur wenigen Monaten seinen Hut. Der Rücktritt erfolge "aus persönlichen Gründen", hiess es. Analysten sind skeptisch: Der neuerliche Rücktritt werfe Fragen über mögliche Vorfälle im Hintergrund auf, heisst es etwa in einem Kommentar bei Vontobel.

Mit Abschlägen von 4,0 Prozent sind die AMS-Aktien mittlerweile auch eines der grössten Schlusslichter unter den Blue Chips. Händler machen dafür die Osram-Übernahme verantwortlich. AMS hat bei dem geplanten Zukauf des deutschen Lichtspezialisten eine weitere Hürde genommen. Die obersten Osram-Gremien, Vorstand und Aufsichtsrat, empfehlen eine Annahme.

Bei den Sonova-Aktien (-1,1% auf 228,10 Fr.) lastet ein Analystenkommentar auf dem Kurs. Bernstein hat die Bewertung der Titel mit "Underperform" und einem Ziel von 185 Franken wieder aufgenommen.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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10:50

Die Aktien des Zürcher Maschinenbauunternehmens Klingelnberg befinden sich am Dienstag im frühen Geschäft auf Talfahrt und notieren nicht mehr weit vom Allzeittief entfernt. Am Morgen hatte das Unternehmen trotz der Gewinnwarnung von vor einem Monat ein überraschend schwaches Ergebnis für das erste Semester (per Ende September) präsentiert und den Ausblick für das Gesamtjahr präzisiert.

Bis um 10.20 Uhr fallen Klingelnberg um 4,2 Prozent auf 26,10 Franken zurück. Die erst seit Juni 2018 an der SIX Swiss Exchange kotierte Aktie wurde beim IPO zu einem Preis von 53 Franken ausgegeben und verzeichnete beim Börsenstart einen ersten Kurs von 54 Franken. Der Wert des Unternehmen hat sich demnach seit dem Börsengang halbiert. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,23 Prozent tiefer.

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09:20

Der SMI fällt nach Handelsstart minim auf 10,303 Punkte. Die Vorgaben aus Übersee sind tendenziell leicht positiv. Die Wall Street schloss zwar uneinheitlich, allerdings hatten sich die Kurse dort nach dem europäischen Handelsschluss etwas nach oben vorgearbeitet. In Asien haben sich nach einem verhaltenen Auftakt mittlerweile die Kursgewinne durchgesetzt.

Das Hauptaugenmerk gelte nach wie vor dem US-chinesischen Zollstreit, heisst es von Händlern. Hier hatte US-Präsident Donald Trump Investoren am vergangenen Freitag auf dem falschen Fuss erwischt, als er Berichte über die Bereitschaft der USA, Zölle auf China aufzuheben, für falsch erklärte. Vor diesem Hintergrund warten Marktteilnehmer gespannt auf seine Rede später am Tag vor dem Economic Club of New York.

Derweil ist die Berichtssaison der Unternehmen nahezu am Ende und die Bilanz fällt durchwachsen aus. Zwar hat die Mehrzahl der Unternehmen bei Umsatz und Gewinn die durchschnittlichen Erwartungen leicht übertroffen. Das Gewinnwachstum sei dabei aber minimal gewesen.

CEO Funk geht überraschend: Das ist ein Tiefschlag für Lonza

Die Aktien des Lifescience-Unternehmens Lonza fallen um 4 Prozent zurück, nachdem der neue CEO Marc Funk nach nur wenigen Monaten seinen Rücktritt angekündigt hat. Funk war erst im März dieses Jahres an die Konzernspitze gekommen. Der Rücktritt von Funk erfolge "aus persönlichen Gründen", hiess es.

Als Stütze für den Gesamtmarkt erweisen sich dagegen die Aktien des Pharma-Schwergewichts Novartis, die um 0,5 Prozent steigen. Novartis hat neue Daten zu seinem Blockbuster Cosentyx vorgestellt, mit denen die Wirksamkeit untermauert wird.

Aus dem Gesundheitssektor fallen daneben noch Sonova (-0,4 Prozent) vorbörslich nach einem Analystenkommentar auf. Bernstein nimmt die Bewertung der Titel mit "Underweight" wieder auf.

Deutlicher geht es für Barry Callebaut (-8,4 Prozent) im breiten Markt abwärts. Die Hauptaktionärin des Schokoladenproduzenten, die Jacobs Holding, hat 10 Prozent ihrer Anteile und damit den Mehrheitsanteil verkauft.

Beim Flughafen Zürich (-2,6 Prozent) ist wegen einer Reduktion der Flugbetriebsgebühren durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) mit Ertragseinbussen zu rechnen.

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08:10

Der Swiss Market Index wird vorbörslich 0,2 Prozent höher eingeschätzt. Alle SMI-Aktien ausser dem Lonza-Titel (minus 2,6 Prozent) legen zu. Beim Basler Pharmazulieferer hat CEO Marc Funk überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. 

Am breiteren Markt fallen die Aktien von Barry Callebaut 6 Prozent. Hauptaktionärin Jacobs Holding verkauft einen Fünftel der von ihr gehaltenen Aktien an Barry Callebaut.

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07:45

Die Ölpreise sind am Dienstag im frühen Handel leicht gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 62,50 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 24 Cent auf 57,10 Dollar.

Rohöl konnte leicht zulegen, weil der US-Dollar etwas schwächer tendierte. Dies machte den Rohstoff, der in dieser Währung gehandelt wird, für Nachfrager ausserhalb des Dollarraums etwas günstiger. Die Nachfrage wurde dadurch etwas angeregt.

Ansonsten jedoch lastet weiterhin der ungewisse Fortgang des Handelsstreits zwischen den USA und China auf den Erdölpreisen. Um so gespannter wird eine Rede von US-Präsident Donald Trump erwartet, die er am Dienstag in New York halten will. Beobachter erhoffen sich Hinweise auf das weitere Vorgehen im Handelsdisput.

Profitieren würden von solchen Hinweisen auch die Erdölproduzenten im Opec-Kartell. Derzeit gehen viele Fachleute davon aus, dass die Förderländer um den Ölgiganten Saudi-Arabien ihre Produktion weiter einschränken müssen. Als Gründe werden die vermutlich schwache Rohölnachfrage und das hohe Angebot ausserhalb der Opec, insbesondere aus den USA, genannt.

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06:15

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 0,34 Prozent höher bei 23'413 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,6 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 1,2 Prozent.

Die Unsicherheit über die handelspolitischen Gespräche zwischen den USA und die politischen Auseinandersetzungen in Hongkong belasten die Stimmung der Anleger.

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06:10

Zur Schweizer Währung notiert der Dollar 0,1 Prozent höher bei 0,9943 Franken. Parallel dazu zog der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0969 Franken an. 

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05:30

Die US-Börsen haben am Montag kaum verändert geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stagnierte bei rund 27'691 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verringerte sich um 0,2 Prozent auf 3087 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,1 Prozent auf 8464 Punkte. 

(cash/AWP/Reuters)