22:45

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst 1,4 Prozent höher bei 26'280 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 legt knapp 1,5 Prozent auf 2926 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq steigt um 2,0 Prozent auf 8016 Punkte.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will eine Einführung weiterer Strafzölle auf bestimmte chinesische Waren wie Mobiltelefone oder Bekleidung verschieben. Eine rasche Beilegung des Handelskonflikt sei zwar weiterhin nicht zu erwarten, sagt Tom Plumb, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Plumb Funds. "Aber es könnte der Auftakt zu kleinen Konzessionen auf beiden Seiten sein."

Vor diesem Hintergrund stiegen Anleger bei US-Detailhändlern wie der Kaufhauskette Macy's oder dem Elektronikspezialisten Best Buy ein. Ihre Aktien gewinnen 0,4 und 6,4 Prozent. Die Papiere der Sportartikelhersteller Nike und Under Armour legen bis zu 2 Prozent zu.

Die Aktien von JD.com verbuchen ein Kursplus von knapp 13 Prozent. Der chinesische Onlinehändler legte dank einer starken Inlandnachfrage ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vor. Das Umsatzziel für das laufende Quartal lag ebenfalls über den Analystenprognosen.

Bei General Electric (GE) machten Aktienkäufe des Managements Investoren Mut. So deckte sich Firmenchef Larry Culp mit Anteilsscheinen im Volumen von rund drei Millionen Dollar ein. GE-Titel gewinnen daraufhin 3,3 Prozent.

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18:20

Die Schweizer Börse hat am Dienstag wegen der Aussichten auf eine Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit zu einer deutlichen Kurserholung angesetzt, nachdem sie zuvor tief im Minus festgesteckt hatte.

"Alles ist wieder rosarot und himmelblau dank den Nachrichten aus China und den USA", sagt ein Händler. Der SMI klettert um 0,3 Prozent auf 9786 Zähler. Gegen Börsenschluss ging allerdings wieder etwas an Schwung verloren. Zeitweise hat der SMI gar um bis zu 0,7 Prozent im Plus gelegen.

Besonders die Zykliker und die stark vom Chinageschäft abhängigen Aktien machten einen Kurssprung. An die Spitze der Gewinner setzen sich Schindler (+2,1%) vor Logitech (+1,5%) und ABB (+1,4%). Auch die beiden Luxusgüterhersteller Swatch (+1,1%) und Richemont (+0,8%) profitierten von der Entspannung.

Bei den Finanztiteln zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Credit Suisse und Swiss Re notieren je 1 Prozent höher, Zurich ein halbes Prozent. Dagegen stehen UBS (-0,5%) und Julius Bär (-0,3%) im Minus. Am Schluss der Verlierer der Bluechips steht Lonza (-0,6%).

Im breiten Markt büssen Arbonia 0,2 Prozent ein. Der Bauausrüster hat im ersten Halbjahr 2019 mehr Gewinn erzielt, aber den Umsatz weniger stark als erwartet gesteigert. Dätwyler gewinnen indes nach dem Halbjahresbericht und der Ankündigung, der Mischkonzern wolle seine Strategie überprüfen, deutlich an Wert (+1,7%).

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16:05

An der Wall Street schöpfen die Anleger am Dienstag nach der Schwäche zu Wochenbeginn viel Mut. Anlass dazu geben ihnen neue Signale im Handelsstreit zwischen den USA und China. Aus den Vereinigten Staaten heisst es, neue Zölle auf chinesische Importe sollten in den Dezember verschoben werden. Das chinesische Handelsministerium wiederum stellte telefonische Gespräche mit den USA in zwei Wochen in Aussicht.

Unter den Anlegern keimte nach diesen Meldungen wieder plötzliche Hoffnung auf, dass es doch noch Fortschritte im festgefahrenen Zollstreit geben könnte. Der Dow Jones Industrial schaffte es daher nach zunächst noch verhaltenem Start schon im frühen Handel, sich deutlich ins Plus abzusetzen. Nach einer halben Handelsstunde steht er 1,8 Prozent höher bei 26'356 Punkten.

Der marktbreite S&P 500 rückt um 1,7 Prozent auf 2933 Punkte vor und der technologielastige Nasdaq 100 bringt es mit 7758 Zählern sogar auf ein Plus von 2,6 Prozent.

Die US-Technologiebranche gilt als besonders eng verbunden mit Fernost, daher profitierten die Aktien hier überproportional von den Nachrichten. Die Titel des iPhone-Anbieters Apple gewinnen 4,3 Prozent und des Chip-Hersteller Micron 3,3 Prozent.

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12:00

Krisensorgen haben die Schweizer Börse fest im Griff. Die Anleger machen laut Händlern einen weiten Bogen vor allem um zyklische Werte und Banken. Der SMI steht um 11.20 Uhr um 0,5 Prozent im Minus bei 9710 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI fällt 0,7 Prozent auf 1470 Punkte und der breite SPI 0,5 Prozent auf 11'811 Zähler.

Die Aktien von AMS (-4,3%) setzen den Abwärtstrend vom Vortag fort. Der Sensorenhersteller will das Lichttechnikunternehmen Osram für rund 4,2 Milliarden Euro übernehmen und die Transaktion mittels Krediten und einer Kapitalerhöhung finanzieren.

Die Konjunktursorgen machen zudem zyklischen Werten wie Clariant (-2,0%), Adecco (-1,3%) und LafargeHolcim (-1,2%) zu schaffen. "Dass eine Kaufempfehlung und starke Kurszielerhöhung eines Elefanten wie Goldman Sachs für LafargeHolcim keine Früchte trägt, zeigt wie stark die Konjunktursorgen inzwischen geworden sind", sagt ein Händler.

Ungefragt sind auch Bankaktien: Credit Suisse fallen um 0,8 Prozent und UBS um 1,4 Prozent. Bei 10,14 Franken markiert UBS den tiefsten Kurs seit Sommer 2012.

Auf der anderen Seite erfreuen sich Anteile mit einem defensiven Geschäftsmodell und mit attraktiven Dividenden reger Nachfrage. "Die Anleger gehen in sichere Häfen", sagt ein Händler. Dazu zählen die Aktien des Nahrungsmittelriesen Nestlé (+0,2%) und des Arzneimittelproduzenten Vifor (+0,1%). (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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10:30

Die Risikoscheu der Anleger treibt den Goldpreis in die Höhe. Eine Feinunze kostet mit 1524,90 Dollar so viel wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr.

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09:08

Der Swiss Market Index (SMI) gibt unmittelbar nach Handelseröffnung 0,3 Prozent auf 9733 Punkte nach. Die Stimmung der Anleger wird vor allem von der Angst vor einer Ausweitung des US-chinesischen Handelsstreits, den andauernden Protesten in Hongkong, dem Crash des argentinischen Peso, der Angst vor den Folgen eines ungeregelten Brexit und der italienischen Regierungskrise getrübt.

Im Fokus der Anleger stehen die Aktien der Unternehmen, die mit Zahlen aufgewartet haben. Dazu zählt vor allem Swiss Life (-0,6 Prozent). Der Lebensversicherer hat im ersten Halbjahr dank des Ausbaus des Gebührengeschäfts und eines steuerlichen Einmaleffekts überraschend viel verdient. Trotzdem gibt die Aktie nach.

LafargeHolcim geben mit 0,4 Prozent ebenfalls nach. Und dies, obwohl Goldman Sachs den Zementhersteller auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 59 von 52 Franken angehoben hat.

Einzig positive SMI-Werte sind gegenwärtig Roche und Nestlé (beide je +0,2 Prozent). Am deutlichsten geben Richemont und Credit Suisse nach (beide je -1,2 Prozent).

Am breiten Markt geben Arbonia 1,6 Prozent nach. Der Bauausrüster hat im ersten Halbjahr 2019 Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert und die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt.

Die Biotechfirma Basilea (-0,7 Prozent) hat mit ihrem Produktkandidaten Derazantinib eine Phase-1/2-Studie zur Behandlung von Patienten mit Blasenkrebs gestartet.

Nur leicht geben Dätwyler (-0,3 Prozent) nach.  Der Mischkonzern will seine Strategie überprüfen und legte Zahlen zum ersten Halbjahr vor. Die Aktien von EMS Chemie (-3,8 Prozent) werden mit einem Dividendenabschlag gehandelt.

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08:50

Asiens wichtigste Börsenplätze haben am Dienstag Verluste erlitten. Abgaben an den US-Märkten am Vortag belasteten ebenso wie die anhaltenden Proteste in Hongkong sowie der nach wie vor ungelöste Handelskonflikt zwischen China und den USA. Die Regierung von Singapur hat zudem ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf nahezu null gesenkt.

Angesichts des ungelösten Handelsstreits zwischen den USA und China ebbten die Sorgen vor weltweiten konjunkturellen Auswirkungen nicht ab. Am japanischen Aktienmarkt sorgte ausserdem die Stärke des Yen für Zurückhaltung, was exportorientierte Werte aus den Bereichen Auto und Elektro belastete. Der Nikkei 225 fiel um 1,11 Prozent auf 20 455,44 Punkte.

An den chinesischen Festlandbörsen gab der CSI 300 kurz vor Handelsschluss um 0,83 Prozent auf 3668,39 Punkte nach. Der Hongkonger Hang-Seng-Index rutschte noch stärker ab und büsste 1,75 auf 25 374,00 Punkte ein.

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08:08

Der Swiss Market Index (SMI) gibt in der von Julius Bär berechneten Vorbörse um 0,2 Prozent nach. Im gestrigen Handel legte der Leitindex 0,1 Prozent auf 9760 Zähler zu.

Positiv sind vorbörslich aus dem SMI nur Swiss Life (+1,9 Prozent) und LafargeHolcim (+0,5 Prozent). Der Versicherer Swiss Life hat Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt und dabei den Reingewinn über Erwartungen steigern können. LafargeHolcim hingegen profitiert von einer Heraufstufung durch Goldman Sachs.

Im breiteren Markt stechen nach Zahlen Dätwyler (+1,7 Prozent) positiv hervor.

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07:40

Der Dollar konnte sich zum Franken wieder über die Marke von 0,97 Franken erholen und wurde zuletzt mit 0,9723 Franken gehandelt. Am Vorabend kostete die US-Devise 0,9695 Franken.

Der Euro notierte mit 1,0880 Franken im Vergleich zum Vortag wenig verändert. Der Kurs des Euro ist am Dienstag gesunken und hielt sich am Morgen unter 1,12 Dollar. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1190 Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend.

Am Devisenmarkt stehen derzeit politische Risiken im Vordergrund. In der Regierungskrise in Italien ist für den Tagesverlauf eine Abstimmung über einen Termin für das Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Giuseppe Conte angesetzt. Ausserdem bleibt die Sorge über einen ungeregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU ein bestimmendes Thema. Das Pfund stand am Morgen im Handel mit dem Dollar nur knapp über dem tiefsten Stand seit Anfang 2017, der zum Wochenauftakt bei 1,2015 Dollar erreicht worden war.

Im Tagesverlauf dürften aber auch Konjunkturdaten etwas stärker in den Fokus rücken. Vor allem am Nachmittag könnten neue Kennzahlen zur Preisentwicklung in den USA für Bewegung am Devisenmarkt sorgen.

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06:35

Im frühen Handel gab der MSCI-Index für Aktien der Region - mit Ausnahme von Japan - um 0,4 Prozent nach. Der Nikkei in Tokio ging um 1,5 Prozent in die Knie, nachdem der japanische Markt am Montag wegen eines Feiertags noch geschlossen war. Auch die wichtigsten Indizes in Hongkong und Singapur, wo die Regierung ihre Konjunkturprognose deutlich reduzierte, verloren an Boden.

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06:30

Gefragt waren erneut Staatsanleihen, der Yen und vor allem Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Die Feinunze des gelben Edelmetalls hielt sich über 1511 Dollar und war damit so teuer wie zuletzt vor beinahe sechs Jahren.

(cash/AWP/Reuters)