22:35

Zwar gebe es vorsichtigen Optimismus, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China ein gutes Ende nehme, sagte ein Händler. Ein enttäuschender Umsatzausblick des weltgrössten Chipanlagenbauers Applied Materials setzte allerdings Tech-Werten zu.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss minimal höher bei 24'715 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,2 Prozent auf 2712 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 7354 Zähler. In der abgelaufenen Woche ging es damit insgesamt bei allen drei Indizes um rund ein halbes Prozent bergab.

Als Zeichen einer Glättung der Wogen im Handelsstreit konnte ein Bericht des "Wall Street Journals" gesehen werden, wonach sich China optimistischer äusserte, die Fusion der beiden US-Chipkonzerne Qualcomm und NXP doch noch durchzuwinken. Im April hatte Peking eine Genehmigung verweigert und erklärt, Qualcomm habe Bedenken nicht hinreichend ausgeräumt. NXP-Aktien stiegen um 4 und Qualcomm um 1 Prozent.

Applied Materials hatte am Donnerstagabend Zahlen vorgelegt und dabei bei Umsatz und Gewinn im abgelaufenen besser abgeschnitten als erwartet. Allerdings war der Ausblick enttäuschend. Das schürte bei Anlegern die Sorge, dass sich der Markt für Smartphones abschwächen könnte. Applied Materials wird als Gradmesser für die Verfassung der Chip-Branche angesehen. Die Applied-Aktie verlor am Freitag 8,2 Prozent und belastete auch Chiphersteller wie Intel, die 2,4 Prozent nachgaben.

Bei Campbell Soups sorgte der überraschende Abgang von Firmenchefin Denise Morrison für einen Kurssturz von 12,4 Prozent. Die seit 2011 amtierende Managerin tritt mit sofortiger Wirkung zurück und lieferte keine Begründung. Zudem schraubte der Suppenhersteller seine Prognosen zurück.

Papiere von Deere legten 5,7 Prozent zu. Der Traktorbauer hatte zwar im zweiten Quartal weniger als erwartet verdient, seine Jahresprognose aber angehoben.

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18:15

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag vor dem langen Pfingstwochenende klar unter dem Niveau des Vortages geschlossen. Lange Zeit bewegte sich der Leitindex SMI leicht unter der Nulllinie, weitete seine Verluste am Nachmittag aber noch etwas aus. Der SMI schloss -0,5 Prozent tiefer auf 8940 Punkten (Tagestief bei 9918). Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,6 Prozent. Der 30 Aktien umfassende SLI gab um 0,5 Prozent auf 1480 Punkte nach und der breite SPI um 0,5 Prozent auf 10'662 Punkte. Von den 30 grössten Titeln schlossen 23 im Minus, 1 unverändert und 6 im Plus.

Grösste Verlierer unter den Bluechips waren klar die Richemont-Aktien, die um 5,3 Prozent absackten. Die Gruppe hatte zwar im Geschäftsjahr 2017/2018 mehr umgesetzt und verdient - Analysten hatten allerdings insbesondere beim Gewinn deutlich mehr erwartet. Die Branchenkollegen von Swatch (-1,1%) wurden im Zuge dessen in Sippenhaft genommen und gehörten ebenfalls zu den grossen Verlieren des Tages.

Im breiten Markt fielen die Papiere des Vakuumherstellers VAT (-7,7%) auf. Vorsichtige Aussagen des US-Grosskunden Applied Materials - dessen Aktien im frühen Handel an der Nasdaq ebenfalls klar zurückfielen - erwiesen sich als Spielverderber.

Zu den grössten Verlierern im breiten Markt zählten auch die Titel des Börsenneulings Polyphor, die um 3,9 Prozent auf 34,01 Franken abgaben. Am Dienstag waren die Papiere mit einem Kurs von 40 Franken gestartet. Der Ausgabepreis hatte bei 38 Franken gelegen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Freitag.)

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15:45

US-Aktienanleger halten sich am Freitag angesichts der laufenden Handelsgespräche mit China zurück. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnet kaum verändert bei 24'710 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gibt 0,1 Prozent nach, der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert 0,2 Prozent.

Eine maue Umsatzprognose von Applied Materials verschreckte die Anleger. Die Papiere des weltgrössten Chipanlagenbauers brechen um 8 Prozent ein. Der Konzern geht von einem Umsatz im dritten Quartal von 4,33 Milliarden bis 4,53 Milliarden Dollar aus. Von Reuters befragte Experten hatten mit dem oberen Wert gerechnet.

Bei Aktien von Campbell Soups sorgt der überraschende Abgang von Firmenchefin Denise Morrison für einen Kurssturz von mehr als 10 Prozent. Die seit 2011 amtierende Morrison tritt mit sofortiger Wirkung zurück und lieferte keine Begründung dafür. Zudem schraubte der Suppenhersteller seine Prognosen zurück.

Der US-Traktorbauer Deere profitiert von einem Gewinnsprung im Quartal. Die Aktien legen 1,5 Prozent zu.

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12:35

Der Schweizer Aktienmarkt weist zum Wochenschluss zwar Verluste auf. Bis zum Mittag grenzt der Leitindex SMI die Verluste vom Handelsbeginn allerdings etwas ein. Der SMI steht kurz nach Mittag 0,2 Prozent tiefer bei 8970 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI sinkt um 0,3 Prozent auf 1485 und der breite SPI um 0,2 Prozent auf 10'693 Punkte.

Grösste Verlierer unter den Bluechips sind die Richemont-Aktien, die um 5,1 Prozent absacken. Die Gruppe hat zwar im Geschäftsjahr 2017/2018 mehr umgesetzt und verdient - Analysten hatten allerdings insbesondere beim Gewinn deutlich mehr erwartet. Die Branchenkollegen von Swatch werden gleich in Sippenhaft genommen, die Aktie verliert 1,2 Prozent.

Stark unter Druck kommen auch die Aryzta-Aktien (-2,8%), die sich ihrem Rekordtief vom März annähern.

Dass der Markt seine Verluste etwas eindämmen kann, verdankt er vor allem den beiden Schwergewichten Roche (+0,7%) und Nestlé (+0,2%), die mittlerweile im Plus notieren. Grösster Gewinner unter den wichtigsten Titeln sind die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS (+1,5 Prozent). Zuvor hatte die Deutsche Bank des Kursziel für die Titel angehoben.

Zu den grössten Verlierern im breiten Markt zählen die Titel des Börsenneulings Polyphor, die um 4,0 Prozent auf 34 Franken abgeben. Am Dienstag waren die Papiere mit einem Kurs von 40 Franken gestartet. Der Ausgabepreis hatte bei 38 Franken gelegen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht zum Mittag.)

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11:55

Der Euro schwächt sich sich am Freitag wieder ab. Er fällt sowohl unter die Marke von 1,18 US-Dollar als auch unter die Marke von 1,18 Franken. Am Mittag kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,1782 Dollar und 1,1778 Franken. Der Dollar fällt seinerseits gegenüber dem Franken unter die Parität. Ein Dollar kostet am Mittag 0,9997 Franken.

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11:50

Eine maue Umsatzprognose des Grosskunden Applied Materials hat die Anleger zu Verkäufen von VAT-Group-Aktien veranlasst. Der Titel des Herstellers von Vakuum-Ventilen sackte am Freitag in einem leichteren Markt um 5,4 Prozent auf 147,90 Franken ab.

Applied Materials hatte am Vorabend die Anleger mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal verschreckt. Der weltgrösste Chipanlagenbauer gehe nun von einem Umsatz im dritten Quartal von 4,33 Milliarden bis 4,53 Milliarden Dollar aus. Von Reuters befragte Experten hatten mit dem oberen Wert gerechnet.

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10:30

Die Schweizer Börse gibt am Freitagmorgen Boden preis. Vor dem langen Pfingstwochenende und wegen der anhaltenden Verunsicherung über die Folgen des Ölpreisanstiegs, wegen der Spannungen mit Nord-Korea und im Nahen Osten sowie wegen der zähen Regierungsbildung in Italien halten sich die Anleger zurück. Zudem trübt der Kursverlust bei den Richemont-Aktien die Kaufbereitschaft zusätzlich.

Der SMI verliert 0,3 Prozent auf 8961 Punkte. Am Donnerstag war der Leitindex um 0,2 Prozent gestiegen.

Der Fokus der Anleger liegt mangels anderer Impulse - US-Konjunkturzahlen werden nicht veröffentlicht - auf Richemont. Der Luxusgüterkonzern verfehlte mit einem Gewinn von 1,22 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr die Analystenerwartungen. Abschreibungen und die Rücknahme von unverkauften Uhren bei Geschäftspartnern sowie der starke Euro vermiesten dem weltweit zweitgrössten Luxusgüterhersteller das Geschäft. Die Dividende soll auf 1,90 von 1,80 Franken je Aktie erhöht werden. Die Aktie bricht 6,3 Prozent auf 92,78 Franken ein. Der Titel hatte am Donnerstag noch ein Rekordhoch erreicht.

Die Titel von Konkurrent Swatch können sich dem Sog von Richemont nicht entziehen und fallen um 1,8 Prozent.

Die Aktie von SGS steigt um 1,0 Prozent auf 2552 Franken. Die Deutsche Bank hob das Kursziel auf 2800 von 2620 Franken. Kepler Cheuvreux empfiehlt den Titel mit einem Kursziel von 2865 Franken zum Kauf.

Am breiten Markt steigen Cosmo Pharmaceuticals um 1,2 Prozent. Die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat die Einreichung des Zulassungsantrags für das Mittel Rifamycin SV MMX genehmigt.

Die Anteile von Aryzta sacken um 3,8 Prozent auf 20,55 Franken ab. Credit Suisse senkte das Kursziel auf 25 von 26 Franken. Das Rating lautet "Neutral".

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09:20

Der Swiss Market Index (SMI) gibt kurz nach Handelsstart 0,5 Prozent auf 8943 Punkte nach. Anleger dürften nun die jüngst gestiegenen Renditen am US-Anleihenmarkt im Auge behalten. Im Fokus steht auch der Ölpreis, der beinahe auf ein Vierjahreshoch gestiegen ist.  Zudem bleiben die Handelsgespräche zwischen China und den USA ein Thema.

Die Richemont-Aktien brechen um 7,5 Prozent ein. Der Luxusgüterkonzern hat zwar im Geschäftsjahr 2017/2018 mehr umgesetzt und verdient - Analysten hatten allerdings deutlich mehr erwartet. Die Branchenkollegen von Swatch werden gleich in Sippenhaft genommen, die Aktie verliert 2,5 Prozent.

Die Novartis-Aktien liegen 0,4 Prozent im Minus. Und dies, obwohl der Basler Pharmakonzern am Morgen die US-Zulassung für sein Migränemedikament Aimovig gemeldet hat. Dem Mittel trauen Analysten Blockbuster-Potenzial zu.

Die Bankenwerte liegen nach der Erholung am Vortag erneut im Plus. Die UBS-Aktien werden 0,1 Prozent höher gehandelt, die CS-Papiere legen 0,2 Prozent zu und die Julius-Bär-Aktien sogar 0,3 Prozent.

Im breiten Markt fallen Cosmo-Titel (+2,0 Prozent) positiv auf. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Einreichung eines Zulassungsantrages genehmigt.

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08:30

Der Nikkei 225 schloss mit plus 0,40 Prozent bei 22 930,36 Punkten auf dem höchsten Stand seit Anfang Februar. Mit dem so im Wochenverlauf verzeichneten Plus von 0,8 Prozent legte der japanische Leitindex damit bereits die achte Woche in Folge zu.

Allgemein fand Anklang, dass China offenbar auf die USA zugegangen ist. Informierten Kreisen zufolge will die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft den Vereinigten Staaten helfen, ihr chronisches Handelsdefizit zu reduzieren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Morgen mit Bezug auf ein Mitglied der US-Administration berichtete, habe China eine Verringerung seines Handelsüberschusses um 200 Milliarden US-Dollar angeboten. Unter anderem sollen verstärkt US-Waren nach China eingeführt werden.

In Hongkong legte der Leitindex Hang Seng zuletzt um 0,55 Prozent auf 31 112,40 Punkte zu. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Werten vom chinesischen Festland gewann 0,74 Prozent auf 3892,60 Punkte und steuert damit auch auf ein kleines Plus im Wochenverlauf zu.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) gibt in der von Julius Bär berechneten Vorbörse um 0,27 Prozent nach. Im gestrigen Handel legte der Leitindex um 0,2 Prozent auf 8988 Punkte zu.

Unter Verkaufsdruck stehen die Richemont-Aktien nach enttäuschenden Jahreszahlen (minus 3,6 Prozent). Im Sippenhaft genommen wird auch Swatch mit minus 1,9 Prozent.

Die restlichen SMI-Titel sind nur minim verändert, wobei Novartis (+0,2 Prozent) als einziger Titel im positiven Bereich notiert. Novartis darf sein Migränemedikmanet Aimovig in den USA verkaufen. Der Basler Pharmakonzern hat mit seinem Partner Amgen die Zulassung der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA für das Mittel erhalten.

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07:35

US-Anleihen stehen erneut unter Verkaufsdruck. Dies treibt die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Sieben-Jahres-Hoch von 3,128 Prozent. Im Gegenzug fällt der T-Bond-Future auf ein Dreieinhalb-Jahres-Tief von 140-5/32 Punkten. 

06:35

Der schwächere Yen stützte Exportwerte. Zudem waren Finanzwerte weiter gefragt. Der japanische Leitindex Nikkei gewann bis am Nachmittag 0,4 Prozent auf 22.925 Punkte. Der breiter angelegte Topix-Index stieg 0,2 Prozent auf 1813 Zähler. Der Aufwärtstrend des Marktes sei aber begrenzt, sagten Analysten. Anleger seien wegen der vielen politischen Krisen vorsichtig. Insbesondere der Handelsstreit zwischen China und den USA drücke auf die Stimmung.

Im fernöstlichen Devisenhandel stieg der Dollar zum Yen auf 110,93 Yen. Der Euro war für 1,1799 Dollar zu haben. Der Schweizer Franken wurde mit 1,0005 Franken je Dollar und 1,1811 Franken je Euro gehandelt. 

(cash/AWP/Reuters)