22:40

Die US-Notenbank Fed pausiert nach mehreren Zinserhöhungen und nimmt zugleich Anlauf für einen weiteren Schritt nach oben. Der Leitzins wurde zuletzt im September angehoben - die dritte Erhöhung in diesem Jahr. Eine vierte dürfte bald folgen: "Mit dem anhaltend kräftigen Wachstum für das dritte Quartal sowie dem starken Beschäftigungsaufbau im Oktober im Rücken steuert die Fed klar auf eine weitere Zinsanhebung im Dezember zu", so der Chefökonom Uwe Burkert von der Landesbank LBBW.

Die Anleger hielten sich nach den Kursgewinnen am Vortag meist bedeckt oder machten Kasse. Die Erleichterung über den US-Wahlausgang verpuffte. Der Dow Jones schliesst kaum verändert auf 26'191 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sinkt 0,2 Prozent auf 2806 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringert sich um 0,5 Prozent auf 7530 Punkte.

Bei den Einzelwerten standen Qualcomm mit einem Abschlag von 8,2 Prozent im Fokus. Der Chiphersteller enttäuschte Anleger mit seinem Ausblick für das wichtige Weihnachtsquartal.

Perrigo-Scheine brechen mehr als 16 Prozent ein. Zuvor hatte der Generika-Hersteller wegen einer voraussichtlich schwächeren Entwicklung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr reduziert.

Die Aktien von Wynn Resorts fallenlen 13 Prozent, nachdem der Casino-Betreiber mit seinen Bilanzdaten die Erwartungen der Analysten verfehlt und vor einer Abschwächung im wichtigen Markt Macau gewarnt hatte.

Die Dividendenpapiere von TripAdvisor springen dagegen rund 15 Prozent in die Höhe. Die Reise-Website überzeugte die Börsianer mit ihren Quartalszahlen.

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18:00

Die Schweizer Börse hat am Donnerstag den Aufwärtstrend fortgesetzt. Der SMI steigt bis Börsenschluss um 0,5 Prozent auf 9095 Punkte - der höchste Stand seit Anfang Oktober. Damit hat der SMI den Stand vom Jahresanfang fast wieder erreicht. Getragen wird der Anstieg vor allem von Finanzwerten und Pharmaschwergewichten.

UBS gehen 1,3 Prozent fester aus dem Handel. Der jahrelange Streit zwischen der Grossbank und dem US-Justizministerium DOJ um Wertpapier-Geschäfte am amerikanischen Immobilienmarkt geht vor Gericht. Die UBS sieht dem Zivilprozess zuversichtlich entgegen.

Die Anteile der Rivalin Credit Suisse gewinnen 0,9 Prozent. Europaweit waren Bankaktien gefragt.

Die als krisensicher geltenden SMI-Schwergewichte stiegen im Wert. Nestlé gewinnen 0,5 Prozent, Roche und Novartis jeweils 0,9 Prozent.

Auch die ebenfalls als defensive Anlage geltenden Aktien der Telekomfirma Swisscom waren gefragt. Die Titel von Konkurrentin Sunrise büssen trotz eines als gut beurteilten Quartalsberichts 2,7 Prozent ein. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Donnerstag.)

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15:55

Die US-Börsen haben am Donnerstag überwiegend schwächer eröffnet. Händlern zufolge rückt nach der Wahl nun die US-Zinspolitik wieder in den Fokus gerückt. Von der US-Notenbank werden zwar kein weitere Zinserhöhung erwartet. Doch hoffen Anleger auf konkrete Hinweise zum weiteren Vorgehen. Überwiegend wird an den Märkten damit gerechnet, dass die Fed angesichts der boomenden Konjunktur und dem steigenden Inflationsdruck im Dezember die Zinsen weiter anhebt. An diesem Szenario habe auch der Ausgang der US-Kongresswahlen nichts geändert, heisst es.

Die Anleger halten sich meist bedeckt oder machen Kasse. Der Dow Jones ist bei 26'170 Zählern kaum verändert. Der S&P 500 und der Nasdaq Composite fallen um 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent.

"Trotz der Marktschwäche im Oktober haben sich die Finanzierungskonditionen noch nicht so stark verschlechtert, dass die Fed von ihrem Zeitplan abweichen müsste", erklärt ein Händler. Der Ausverkauf im Oktober hatte den Rekordlauf der US-Börsen gestoppt und den S&P 500 um über 4 Prozent absacken lassen.

Bei den Einzelwerten stehen Qualcomm mit einem Abschlag von 6,6 Prozent im Fokus. Der Chiphersteller enttäuscht die Anleger mit seinem Ausblick für das wichtige Weihnachtsquartal.

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12:10

Der Schweizer Aktienmarkt kann seine Gewinne aus dem frühen Handel im Vormittagsverlauf nicht ganz halten. Die Anleger reagierten aber erleichtert auf den Ausgang der US-Zwischenwahlen. Nach den Kongresswahlen wandert der Fokus nun wieder auf die Geldpolitik: Am heutigen Donnerstagabend entscheidet die US-Notenbank Federal Reserve über ihren geldpolitischen Kurs.

Der SMI gewinnt am Mittag 0,3 Prozent auf 9081 Punkte hinzu. Der 30 Aktien umfassende SLI steigt um 0,2 Prozent auf 1429 Punkte und der breite SPI um 0,3 Prozent auf 10'691 Zähler. Bei den Bluechips stehen 15 Gewinnern ebenso viele Verlierer gegenüber.

An der Spitze im SLI-Tableau stehen derzeit Temenos (+1,9%) und Swiss Re (+2,0%). Auch die Anteile von Branchennachbarin Zurich ziehen an, allerdings mit 0,1 Prozent klar weniger stark. Analysten hatten den am Donnerstag präsentierten Zwischenbericht des Unternehmens zu den ersten neun Monaten als "unspektakulär" bezeichnet.

Von ihrer starken Seite zeigen sich ausserdem die Bankenwerte, allen voran Credit Suisse (+0,9%), gefolgt von UBS (+0,7%).

Grösste Verlierer unter den Bluechips sind AMS (-4,2%), gefolgt von SGS (-2,7%). Der Warenprüf- und Inspektionskonzern hält derzeit seinen Investorentag ab und hatte am Vortag sein Ziel für die EBIT-Marge 2020 gesenkt.

Im breiten Markt fallen vor allem Kuros Biosciences (-9,8%) mit deutlichen Abgaben auf. Wie am Morgen bekannt wurde, möchte das Biotechunternehmen mit einer Kapitalerhöhung rund 16 bis 20 Millionen Franken zusätzliches Kapital beschaffen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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10:20

Die Schweizer Börse knüpft an den Aufwärtstrend der vergangenen Tage an und steigt auf den höchsten Stand seit gut einem Monat. Gute Vorgaben aus den USA und aus Japan ermutigten die Anleger zu Käufen. "Die Erholung geht in eine weitere Runde", sagt ein Händler. Der SMI steigt um 0,7 Prozent auf 9110 Zähler. Am Mittwoch hat der Leitindex um 0,7 Prozent höher geschlossen.

Für Impulse sorgt erneut die Berichtssaison. Im Mittelpunkt stehen die UBS und die Zurich Insurance. Die UBS-Aktien ziehen 1,1 Prozent an, obwohl die Grossbank mit einer baldigen Klage des US-Justizministeriums wegen umstrittener Geschäfte im Vorfeld der Finanzkrise vor rund zehn Jahren rechnet. Die UBS geht davon aus, dass eine Forderung nach einer Strafzahlung auf sie zukomme. Das Institut will die Klage aber entschlossen anfechten.

Die Aktien der Credit Suisse steigen um 1,6 Prozent. Die zweitgrösste Schweizer Bank will ihre Investmentbank nicht weiter schrumpfen. "Wir haben die richtige Grösse", sagt Bankchef Tidjane Thiam.

Die Anteile von Zurich ziehen 0,7 Prozent an. Zurich steigerte in den ersten neun Monaten die Prämieneinnahmen moderat und sieht sich auf gutem Weg, seine Finanzziele zu erreichen. Auch andere Versicherungstitel ziehen an. Swiss Re gewinnt 1,7 Prozent an Wert.

Am breiten Markt rücken die Aktien der Valiant Bank 0,4 Prozent vor. Die Regionalbank steigerte den Gewinn im dritten Quartal um 1,6 Prozent auf 85,2 Millionen Franken und rechnet weiterhin mit einem Jahresgewinn auf Vorjahresniveau.

Die Aktien von Sunrise geben nach anfänglichen Gewinnen mittlerweile um 2,2 Prozent nach. Die Telekomfirma steigerte im dritten Quartal dank neuer Kunden den Umsatz um 1,9 Prozent auf 469 Millionen Franken und den um Sonderfaktoren bereinigten Nettogewinn um fast die Hälfte auf 32 Millionen Franken.

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09:15

Der SMI nimmt den Sprung in den Tat mit einem Plus von 0,2 Prozent. Der Leitindex steht bei 9070 Punkten und spiegelt eine generell gute Börsenstimmung: Erleichterung über den Ausgang der US-Kongresswahlen hat zuvor den amerikanischen und asiatischen Börsen Auftrieb verliehen. Die Zwischenwahlen waren ohne Überraschungen geblieben und so wurde ein Unsicherheitsfaktor ausgeräumt. Nach den Kongresswahlen wandert der Fokus nun wieder auf die Geldpolitik: Am heutigen Donnerstagabend entscheidet die Notenbank Federal Reserve über ihren geldpolitischen Kurs.

Mit unmittelbaren Entscheidungen wird zwar nicht gerechnet. Allerdings könnte die Fed Hinweise auf den für Dezember erwarteten nächsten Zinsschritt fallen lassen. Zuvor veröffentlicht auch in Europa die EU-Kommission neue Konjunkturprognosen. Ein besonderes Augenmerk dürfte auf Italien gelegt werden.

Hierzulande liegt das Interesse primär auf der laufenden Bilanzsaison. So haben beispielsweise der Versicherungskonzern Zurich oder die Sunrise einen Einblick in ihre Bücher gewährt.

Zurich (+0,5 Prozent) notieren im Plus. Der Versicherungskonzern hat im laufenden Jahr nach neun Monaten an Volumen zugelegt, und dies sowohl im Nichtleben- als auch im Lebengeschäft. Gewinnzahlen gibt das Unternehmen allerdings nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt. Auch die meisten anderen Blue Chips werden höher gehandelt.

Zu den Ausnahmen gehören UBS mit einem Minus von 0,1 Prozent. Die Grossbank rechnet mit einer Klage durch das US-Justizministerium im Hypothekenstreit wegen des Verkaufs sogenannter Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS) in der Zeit vor der Finanzkrise. Branchennachbar Credit Suisse (+1,1 Prozent) hatte für die Beilegung eines Falls Ende 2016 eine Busse von 2,48 Milliarden Dollar sowie 2,8 Milliarden Dollar Entschädigung an Kunden zahlen müssen.

Mehr zu den USA-Altlasten der Grossbank: UBS steht vor neuer US-Klage

Ein deutliches Plus gibt es dafür für Georg Fischer (+3 Prozent). Der Industriekonzern hat in China mehrere Grossaufträge aus dem Automobil-Sektor mit einem Volumen von insgesamt 370 Millionen Franken erhalten. Sunrise (+0,1 Prozent) steigen nach Zahlen leicht. Der Telekomkonzern hat in den ersten neun Monaten etwas mehr umgesetzt, aber weniger verdient. Mit dem Zahlenkranz wurden die Erwartungen der Finanzgemeinde aber klar übertroffen.

Und auch für SIG Combibloc (+2,2 Prozent) geht es klar bergauf. Goldman Sachs nimmt die Abdeckung für die Titel mit der Einstufung "Buy" und einem Kursziel von 14,00 Franken auf. Barclays startet mit Equal Weight und einem Ziel von 12 Franken. Am Mittwoch waren die Title bei 11,216 Franken aus dem Handel gegangen.

Bergab geht es dafür mit Valiant (-0,5 Prozent). Die Bank hat in den ersten neun Monaten des Jahres den Gewinn gesteigert, ist aber etwas hinter den Markterwartungen zurückgeblieben.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) legt in der von Julius Bär berechneten Vorbörse um 0,4 Prozent zu. Im gestrigen Handel legte der Leitindex 0,7 Prozent auf 9051 Punkte zu.

Aus dem SMI gibt vorbörslich nur die UBS-Aktie nach (-1,3 Prozent). Die Grossbank rechnet mit einer baldigen Klage des US-Justizministeriums wegen umstrittener Geschäfte im Vorfeld der Finanzkrise vor rund zehn Jahren. 

Zurich legt nach Quartalszahlen 0,5 Prozent zu. Der Versicherer ist in den ersten neun Monaten moderat gewachsen. In der grössten Sparte Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Prämieneinnahmen um zwei Prozent auf 25,87 Milliarden Dollar. Bereinigt um Zukäufe und Veräusserungen sowie Wechselkurseffekte blieben die Prämien stabil.

Nach Zahlen gesucht sind auch Sunrise (+2,5 Prozent), während Valiant 1,5 Prozent abgeben.

Dank einem Grossauftrag legen die Titel von Georg Fischer 2 Prozent zu, Während SIG von Erstabdeckungen profitiert (+3,0 Prozent).

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07:30

Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen so gut wie nicht bewegt. Neue Impulse gab es zunächst nicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 72,13 Dollar. Das waren sechs Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls geringfügig um zehn Cent auf 61,77 Dollar.

Zum Top-Thema am Markt hat sich das Treffen wichtiger Rohölförderer am kommenden Wochenende entwickelt. In Abu Dhabi trifft sich am Sonntag das Erdölkomitee JMMC. Das Komitee prüft regelmässig den Kurs des Opec-Plus-Verbunds, der aus den Mitgliedern des Ölkartells Opec und weiteren grossen Produzenten wie Russland besteht.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch berichtete, wollen die Delegierten auch über die Möglichkeit von Förderkürzungen im kommenden Jahr beraten. Hintergrund sind steigende Lagerbestände in den Industriestaaten und deutlich fallende Rohölpreise. Sollten sich die Länder tatsächlich zu einer geringeren Förderung durchringen, wäre es die zweite Kehrtwende innerhalb recht kurzer Zeit.

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06:40

Da grössere politische Überraschungen ausgeblieben seien, sei die Unsicherheit am Markt gesunken und die Risikofreude habe wieder zugenommen, sagten Händler. "Diejenigen, die vor der Wahl vorsichtig waren und mit dem Kauf abwarteten, kaufen jetzt", erläuterte Analyst Yoshinori Shigemi vom Finanzhaus J.P. Morgan Asset Management.

An der Tokioter Börse legte der Leitindex Nikkei bis am Nachmittag um 1,9 Prozent auf 22.499 Punkte zu - auch ermutigt von positiven US-Vorgaben. Der breiter gefasste Topix gewann 1,9 Prozent auf 1683 Zähler. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans notierte 0,5 Prozent höher. Auch die chinesischen Märkte in Shanghai und in Hongkong sowie die südkoreanische Börse in Seoul lagen im Plus.

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06:35

Am Devisenmarkt in Fernost gab es wenig Bewegung. Der Euro trat bei 1,1427 Dollar auf der Stelle. Auch zur japanischen Währung notierte die US-Devise mit 113,67 Yen kaum verändert.

(cash/AWP/Reuters)