09:31

Die Schweizer Börse verliert gemessen am SMI 0,21 Prozent. Der Leitindex steht bei 12'251 Punkten.

Am Schweizer Aktienmarkt geben die Kurse am Donnerstag im frühen Handel also mehrheitlich leicht nach. Die Ausschläge bei den Blue Chips halten sich dabei in relativ engen Grenzen.

Nachdem der Leitindex SMI im August eine bislang überraschend freundliche Entwicklung gesehen hat, sei es normal, dass es zwischenzeitlich zu einer kleinen Konsolidierung komme, heisst es im Handel. Dabei wirft das am heutigen Donnerstag beginnende Notenbanker-Treffen im amerikanischen Jackson Hole schon seit Tagen seine Schatten voraus. Anleger erhoffen sich insbesondere Signale zur US-Geldpolitik, wenn Fed-Chef Jerome Powell am morgigen Freitag seine Rede hält.

«Powell ist derzeit der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Zinserwartungen», fasste es ein Analyst zusammen. Falls das Fed im September eine Senkung plane, müsse Powell die Märkte jetzt darauf vorbereiten.

Allerdings sei mit dem FOMC-Protokoll vom Vorabend wieder Ernüchterung in den Markt gekommen, ergänzt eine Händlerin. Im Protokoll hiess es, dass die Fed-Vertreter sowohl über die sich abschwächenden Arbeitsmarktdaten als auch über Inflationsrisiken besorgt seien. «Das bedeutet, dass die Fed-Leute weiterhin dazu neigen, der Inflationskontrolle durch eine straffe Geldpolitik Vorrang vor Zinssenkungen einzuräumen.»

Die grössten Abgaben verbuchen erneut Alcon-Aktien (-1,8 Prozent). Der Augenheilkundespezialist war bereits am Vortag wegen enttäuschenden Zahlen abgestraft worden. Nun folgten mit vorsichtigen Analystenkommentaren Anschlussverkäufe. Bei Geberit (-1,0 Prozent) halten nach den Zahlen vom Vortag die Gewinnmitnahmen an.

Derweil setzen Swiss Life (+0,4 Prozent auf 911 Fr.) ihre starke Performance fort und haben bei 912 Franken in den ersten Handelsminuten ein neues Rekordhoch markiert.

Das Nachrichtenaufkommen wird erneut durch Zahlen aus den hinteren Reihen bestimmt. Für BKW (-5,8 Prozent), Orior (-4,2 Prozent) und auch Siegfried (-1,7 Prozent) geht es nach Zahlen abwärts. Sunrise (+1,6 Prozent), SPS (+1,5 Prozent) und BCV (+0,5 Prozent) können dagegen überzeugen.

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09:28

Die Aktien von DocMorris geben 3 Prozent ab und nun noch 6,73 Franken wert. Das Aufbäumen im Juli war nur eine vorübergehende Gegenbewegung. Seit Anfang August befinden sich die Titel der Online-Apotheke wieder im Sinkflug.

 

Gegenwind kommt am Donnerstag unter anderem von der UBS. Der zuständige Analyst fährt das Kursziel auf 5,90 Franken von 8,00 Franken zurück und stuft DocMorris weiterhin mit Sell ein.

Nach einem erneut schwachen ersten Halbjahr 2025 mit verhaltenem Wachstum im wichtigen E-Rezeptgeschäft (Rx) in Deutschland senkt der Experte seine Markterwartungen für Online-Apotheken generell und für DocMorris im Besonderen.

Neu geht er bis 2029 von einem Marktanteil von 3 Prozent statt bisher 5 Prozent im deutschen Rx-Markt aus. Dies wirke sich negativ auch auf das OTC-Geschäft aus.

Entsprechend passt der UBS-Analyst seine Umsatz- und Margenprognosen nach unten an: Die bereinigte EBITDA-Marge dürfte bis 2029 nur etwa 5 Prozent erreichen, schreibt er. Erst ab 2027 erwartet er den Break-even beim EBITDA und einen positiven freien Cashflow erst ab 2028 - DocMorris geht gemäss jüngsten bestätigten Angaben davon aus, die Ziele jeweils ein Jahr früher zu erreichen.

Beim Gewinn je Aktie erwartet der Analyst erst 2028 einen positiven Wert mit 0,11 Franken.

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09:18

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Geberit: Barclays erhöht auf 530 (520) Fr. – Underweight
Geberit: CFRA erhöht auf 710 (680) Fr. – Buy
Geberit: Kepler Cheuvreux senkt auf Hold (Buy) - Ziel 635 (650) Fr.
Geberit: Octavian erhöht auf 495 (454) Fr. – Hold
Alcon: JPMorgan senkt auf Neutral (Overweight) - Ziel 62,80 (94,70) Fr.
Alcon: Jefferies senkt auf 100 (115) USD – Buy
Alcon: Bernstein SG senkt auf 84,50 (88) Fr. – Outperform
DocMorris: UBS senkt auf 5,90 (8,00) Fr. – Sell
DocMorris: Octavian senkt auf 16 (20) Fr. – Buy
Sensirion: Berenberg senkt auf Hold (Buy) - Ziel 81 (85) Fr.
Clariant: Julius Bär senkt auf 9 (10) Fr. – Hold
Holcim: Julius Bär erhöht auf 74 (65) Fr. – Buy
- Novartis: Deutsche Bank erhöht auf 120 (115) Fr – Buy

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09:08

Der SMI verliert 0,25 Prozent und fällt 12'245 Punkte. Die vorbörslichen Gewinne sind weggeschmolzen. Schwach in den Donnerstag gestartet sind Alcon (-1,3 Prozent), Givaudan (-0,8 Prozent) und Geberit (-0,8 Prozent). Swiss Life (+0,4 Prozent) und Sonova (+0,1 Prozent) verbessern sich.

Unterdessen sinkt der SPI um 0,18 Prozent auf 17'006 Punkte. BKW verliert dabei 5,7 Prozent, Orior büsst 4,2 Prozent ein, Siegfried muss ein 2-prozentiges Minus hinnehmen. Gewinner sind V-Zug (+1,8 Prozent), Basilea (+1,6 Prozent), Bioversys (+1,6 Prozent) und Belimo (+1,5 Prozent).

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08:05

Der SMI steht im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,04 Prozent höher.

19 der 21 Titel des Leitindexes legen zu. Alcon (-1,4 Prozent) und Geberit (-0,9 Prozent) werden hingegen verkauft.

Der breite Markt verbessert sich um 0,12 Prozent. Gefragt ist vor allem SPS (+1,6 Prozent). Unter Druck stehen BKW (-1,9 Prozent), DocMorris (-3 Prozent), U-Blox (-2,5 Prozent) sowie Siegfried und Sunrise (je -0,2 Prozent).

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07:35

In Erwartung wichtiger Zinssignale aus den USA wird der deutsche Leitindex Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Donnerstag kaum verändert starten. Am Mittwoch hatte er um 0,6 Prozent auf 24.276 Punkte nachgegeben.

Mit den Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Euro-Zone stehen wichtige Konjunktursignale an. Im Fokus der Anleger bleibt die US-Zinspolitik. Nachdem die Notenbank Fed am Mittwochabend die Sitzungsprotokolle veröffentlicht hat, richtet sich der Blick nun auf die Notenbankkonferenz in Jackson Hole. Von Donnerstag bis Samstag kommen in Wyoming die führenden Notenbanker und Ökonomen zusammen.

Bei der Juli-Sitzung der Fed fanden die Befürworter von Zinssenkungen noch kaum Unterstützung, wie aus den Protokollen ersichtlich wurde. Nahezu alle Teilnehmer hielten es demnach für angemessen, den Zielkorridor für den Leitzins bei dieser Sitzung bei 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen. Für September gehen Börsianer fest von einer Senkung um 25 Basispunkte aus. 

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06:20

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,14 Prozent höher bei 12'286 Punkten. 

Am Donnerstag folgen die Halbjahreszahlen von Sunrise, SPS, BKW, Siegfried, Orior, BCV und Asmallworld.

In Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming kommen von Donnerstag bis Samstag führende Notenbanker und Ökonomen zusammen. Das diesjährige Treffen steht unter dem Motto «Arbeitsmärkte im Wandel: Demografie, Produktivität und makroökonomische Politik».

Die Veranstaltung gilt als eines der wichtigsten Treffen von Währungshütern weltweit. Mit Spannung erwartet wird die Rede von US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Freitag, von der sich Anleger mehr Klarheit über die Lage der amerikanischen Wirtschaft und Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung erhoffen.

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Ein Euro kostet 93,74 Rappen (+0,06 Prozent), der Dollar steht bei 80,49 Rappen (+0,12 Prozent).

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04:30

Die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten halten sich vor dem Notenbanktreffen in Jackson Hole zurück. Die Börsen tendieren uneinheitlich, da Investoren auf neue Signale zur künftigen Geldpolitik der US-Notenbank Fed warten.

Im Mittelpunkt des Interesses bei dem jährlichen Symposium steht die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag. Anleger erhoffen sich davon Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung im September.

Die Börse in Tokio hat schwächer eröffnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab um 0,6 Prozent auf 42.640,56 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 0,5 Prozent niedriger bei 3.082,55 Zählern.

Die Aktien des Chip-Anlagenbauers Tokyo Electron gaben um zwei Prozent nach, die Papiere des Technologie-Investors SoftBank Group verloren 2,05 Prozent.

Die Börse Shanghai gewann dagegen 0,4 Prozent auf 3.779,44 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,7 Prozent auf 4.300,93 Punkte.

Die Stimmung für Aktien bleibe derzeit eher gedrückt, sagte Kyle Rodda, Analyst bei Capital.com. «Die Aktienkurse beginnen, das Risiko einer Enttäuschung in Jackson Hole einzupreisen.» Es gebe Zweifel, ob die Fed so stark in eine lockerere Geldpolitik umschwenken werde, wie es die Zinsmärkte andeuteten - oder ob sie überhaupt umschwenken werde.

Händler schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed um einen Viertelprozentpunkt am 17. September auf etwa 80 Prozent. Am Mittwoch hatte dieser Wert noch bei 84 Prozent gelegen. Für den Rest des Jahres preisen die Märkte eine Lockerung um insgesamt 52 Basispunkte ein.

03:20

Der US-Dollar zeigt sich weitgehend stabil. Zuvor war er unter Druck geraten. Grund sind Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed nach einem erneuten Angriff von Präsident Donald Trump. Zudem warten die Händler mit Spannung auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell im weiteren Wochenverlauf.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar geringfügig auf 147,37 Yen und legte leicht auf 7,1730 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,8048 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1645 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9375 Franken an.

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02:00

Ein unerwartet starker Rückgang der Rohöl- und Treibstoffvorräte in den USA gibt den Ölpreisen Auftrieb.

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,4 Prozent auf 67,11 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,5 Prozent fester bei 63,01 Dollar.

«Die Rohölpreise haben sich erholt, da Anzeichen einer starken Nachfrage in den USA die Stimmung gestützt haben», erklärt der Rohstoffstratege Daniel Hynes von der Bank ANZ am Donnerstag in einer Mitteilung. Dennoch bleibe eine «gewisse pessimistische Stimmung spürbar, da die Händler weiterhin die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges Russlands gegen die Ukraine beobachten».

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23:50

US-Technologieaktien haben am Mittwoch an ihre jüngsten Verluste angeknüpft. Marktbeobachter sprachen von einer Konsolidierung, nachdem der überwiegend mit Techwerten bestückte Auswahlindex Nasdaq 100 seinen Anfang August gestarteten Erholungslauf vor einer Woche mit einem Rekordhoch gekrönt hatte. Allerdings gibt es auch warnende Stimmen.

Der hauptsächlich aus Standardwerten zusammengesetzte Dow Jones Industrial zeigte sich nach einem Rekordhoch am Vortag und darauf folgenden Gewinnmitnahmen weiter stabil. Insgesamt herrscht unter den Anleger nach wie vor Zurückhaltung. Sie warten auf Lösungen für einen Frieden in der Ukraine und insbesondere auf Signale zur US-Geldpolitik aus Jackson Hole. Dort wird während der Notenbankerkonferenz am Freitag der Rede von Fed-Präsident Jerome Powell entgegengefiebert.

Mit einem Plus von 0,04 Prozent auf 44'938 Punkte ging der Dow Jones Industrial aus dem Tag. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,24 Prozent auf 6'396 Punkte. Der Nasdaq 100 büsste nach einem fast anderthalb prozentigen Verlust am Vortag weitere 0,58 Prozent auf 23'250 Zähler ein. Damit verringerte er jedoch seine deutlich stärkeren Verluste im Tagesverlauf.

Dass Technologieaktien erneut nachgaben, wurde am Markt nicht zuletzt mit der seit April wieder sehr stark gelaufenen Aktie des KI-Chipherstellers Nvidia begründet. Der Druck auf die Aktie vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen nächste Woche «ist der grösste Faktor für globale Technologieinvestoren», sagte ein Stratege und sieht daher weiteren Gegenwind. Das Nvidia-Papier, dessen Kurs sich seit Anfang April etwas mehr als verdoppelt hatte, geriet im Verlauf des Tages mit bis zu knapp 4 Prozent unter Druck, beendete den Handel aber nur 0,1 Prozent tiefer.

Andere Giganten unter den Techkonzernen, insbesondere weitere aus der Reihe der «glorreichen Sieben», der sieben grössten und bedeutendsten Tech-Unternehmen, erlitten höhere Kursverluste. Auch sie hatten, nicht zuletzt wegen der steigenden Nachfrage nach Produkten der Künstlichen Intelligenz (KI) und Cloud-Computing-Diensten, die Börsenrally mit angeführt. Grösster Verlierer unter den glorreichen Sieben war an diesem Tag Apple mit 2,0 Prozent Verlust, gefolgt von Amazon, die um 1,8 Prozent nachgaben. Am besten schlug sich letztlich Nvidia.

Manche Strategen befürchten, dass durch die sehr starke Gewichtung der Techgiganten die derzeit laufende Branchenrotation womöglich in eine breitere Börsenkrise münden könnte. Wenn die Aktien der Giganten unter Druck gerieten, würden Anleger nicht weiter in andere Gruppen umschichten, sondern vielmehr damit beginnen, Geld aus dem Aktienmarkt abzuziehen, hiess es.

Dabei wurde darauf hingewiesen, dass innerhalb von vier Tagen wegen des sich auf zeitweise auf rund 1,5 Prozent summierenden Kursverlustes im S&P 500 bereits 1,1 Billion US-Dollar vernichtet worden seien.

Für den Anteilschein der Discounterkette Target ging es um 6,3 Prozent abwärts. Unter den Anlegern stiess die Wahl des Unternehmensveteranen Michael Fiddelke zum neuen Chef auf wenig Gegenliebe. Der Konzern ist nach wie vor angeschlagen und hat Marktanteile an Konkurrenten wie Walmart und Amazon verloren. Zudem kämpft Target wie die gesamte Branche mit den Auswirkungen von Trumps Zollpolitik, wie die jüngsten Geschäftszahlen zeigten.

Der Quartalsbericht des Halbleiterherstellers Analog Devices kam dagegen gut an. Die Aktie stieg um 6,3 Prozent.

Um 26,3 Prozent sprangen Guess nach oben. Der Modekonzern soll im Zuge eines 1,4-Milliarden US-Dollar schweren Geschäfts von der Börse genommen werden.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)

Reto Zanettin
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