16:00

US-Anleger lassen sich am Mittwoch nicht von den jüngsten Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump verunsichern. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 steigen zur Eröffnung um jeweils etwa ein Prozent.

«Die Märkte haben sich an Trumps Verhandlungstaktik - aggressive Auftaktforderung und deutlich niedrigeres Verhandlungsergebnis - gewöhnt», sagt Anlagestratege Ross Bramwell vom Vermögensverwalter Homrich Berg. Eine grössere Kursreaktion sei erst dann zu erwarten, wenn sich die Zölle in den anstehenden Quartalsergebnissen der US-Unternehmen widerspiegelten. Am Dienstag hat Trump Zölle von 50 Prozent auf Kupfer und 200 Prozent auf Pharmazeutika angedroht. Ausserdem würden die Waren enger Verbündeter wie Japan oder Südkorea ab dem 1. August mit Abgaben von 25 Prozent belegt.

Bei den Aktienwerten steht Nvidia erneut im Rampenlicht. Die Titel des Chip-Herstellers setzen dank des Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) ihre Rally fort und steigen um 2,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 164 Dollar. Damit erreicht der Konzern als erstes Unternehmen weltweit einen Börsenwert von mehr als vier Billionen Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Marktkapitalisierung sämtlicher 40 Dax-Werte zusammengenommen. 

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15:45

Nvidia hat als erstes Unternehmen weltweit eine Marktkapitalisierung von mehr als vier Billionen Dollar erreicht. Dank des anhaltenden Booms Künstlicher Intelligenz (KI) steigen die Aktien des Chip-Herstellers um 2,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 164 Dollar. Dies treibt den Börsenwert von Nvidia auf 4,002 Billionen Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Marktkapitalisierung sämtlicher 40 Dax-Werte zusammengenommen.

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15:30

Der Dow Jones startet am Mittwoch mit einem Plus von 0,4 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,6 Prozent) und der S&P 500 (+0,4 Prozent) legen zu.

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14:55

Die US-Aktienmärkte werden am Mittwoch mit einer freundlichen Eröffnung erwartet. Der Dow Jones Industrial kurz vor dem Handelsauftakt 0,3 Prozent im Plus mit 44'375 Punkten taxiert. Der Nasdaq 100 steuert auf einen 0,2 Prozent höheren Start zu.

Die Anleger warten auf weitere Nachrichten zum Thema Zölle, nachdem US-Präsident Donald Trump im Tagesverlauf eine Aktualisierung des Handelsstatus von mindestens sieben Ländern angekündigt hatte.

Im Anlegerfokus liegt auch die für den Abend erwartete Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung, von der weitere Hinweisen auf den geldpolitischen Kurs der Fed erhofft werden.

Unterdessen steigt der Druck von Trump auf Notenbankchef Jerome Powell weiter. Der US-Präsident forderte erneut den sofortigen Rücktritt Powells und attackierte ihn nochmals scharf wegen ausbleibender Zinssenkungen. Dem «Wall Street Journal» zufolge bewerben sich Kevin Hassett und Kevin Warsh um den nächsten Fed-Vorsitz.

Unter den Einzelwerten stehen Merck & Co im Mittelpunkt des Interesses. Der US-Pharmakonzern will kurz vor dem Patentablauf seines umsatzstärksten Medikaments Keytruda das auf Lungenkrankheiten spezialisierte Biotech-Unternehmen Verona Pharma übernehmen. Merck zahlt 107 US-Dollar je American Depository Share (ADS) für Verona, womit das Londoner Unternehmen mit rund 10 Milliarden Dollar bewertet wird. Die Merck-Aktien legten vorbörslich um 0,5 Prozent zu, die Verona-Papiere gewannen 21 Prozent.

Für die Aktien von T-Mobile US ging es vorbörslich um 1,8 Prozent abwärts. KeyBanc Capital Markets hatte die Papiere der Deutsche-Telekom-Tochter auf «Underweight» abgestuft.

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14:30

Die Aktien von Airbus setzen ihre Rekordjagd fort. Sie steigen 2 Prozent auf 182,44 Euro. In der Spitze ging es sogar hoch auf 182,92 Euro. Damit haben die Valoren des Flugzeugbauers ein weiteres Allzeithoch erklommen.

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13:35

Der Einstieg der Facebook-Mutter Meta beschert EssilorLuxottica den grössten Kurssprung seit drei Monaten.

Die Aktien des Anbieters von Ray-Ban-Sonnenbrillen steigen in Paris um gut sieben Prozent auf 256,50 Euro.

Einem Insider zufolge hat Meta drei Prozent an der Firma, die gemeinsam mit dem US-Konzern smarte Brillen produziert, übernommen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, Meta könnte den Anteil mittelfristig auf etwa fünf Prozent ausbauen.

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13:05

Die Futures der US-Aktienmärkte stehen vor der Börseneröffnung höher: 

- Dow-Jones-Futures: +0,15 Prozent
- S&P-500-Futures: +0,13 Prozent
- Nasdaq-Futures: +0,11 Prozent

Zugleich notiert die Schweizer Börse gemessen am SMI 0,51 Prozent höher.

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11:48

Der Schweizer Aktienmarkt schüttelt die anfängliche Zurückhaltung ab. Gemessen am SMI legt er 0,49 Prozent zu. Der Leitindex steht bei 12'029 Punkten.

Anleger hoffen auf baldige Klarheit im Zoll-Streit mit den USA, «soweit es die mit einem Präsidenten Trump überhaupt geben kann», kommentierte ein Händler. Kreisen zufolge bedarf eine Absichtserklärung für die Schweiz, wonach keine Erhöhung der Zölle und sogar eine Ausnahme von Zöllen für die heimische Pharmaindustrie zugesichert würden, nur noch der Zustimmung von Trump. Insgesamt sei die Ruhe allerdings trügerisch und könne den Markt auch durchaus auf dem falschen Fuss erwischen, so Börsianer.

Im Tagesverlauf sind bis auf die zu erwartenden Briefe aus Washington wenig Impulse zu erwarten. Lediglich am Abend dürfte dann das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed in den Fokus rücken. Denn die «Dot Plots», also die Erwartungen der FOMC-Mitglieder für den Leitzins, schienen zuletzt stärker auseinander zu driften, heisst es bei der Commerzbank. Gleichzeitig forderte Trump erneut den Rücktritt von Fed-Chef Jerome Powell.

An der Indexspitze stehen die UBS (+1,7 Prozent) nach einer positiven Studie von Goldman Sachs. Die Analysten erwarten für das zweite Quartal eine Verbesserung der Rentabilität, sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahr. Sie erhöhen ihr Kursziel und raten unverändert zum Kauf. Generell zählen Finanzwerte europaweit zu den stärksten Titeln, auch Versicherer wie Zurich (+0,4 Prozent), Swiss Life (+0,4 Prozent) oder Swiss Re (+0,9 Prozent) liegen im grünen Bereich.

Nach oben geht es auch für Holcim (+1,1 Prozent). Die UBS erhöhte ihr Kursziel für den Zementkonzern, bleibt aber angesichts der erwarteten Belastung durch Wechselkurse im zweiten Quartal für die Zahlen zurückhaltend. Längerfristig wiederum sollte Holcim von Regulierungen zur Dekarbonisierung sowie von einer langfristigen Erholung in Europa profitieren, so die Analysten.

Am Indexende verlieren Schindler (-0,9 Prozent). Als Belastung treten am heutigen Handelstag zwei US-Häuser in Erscheinung. Goldman Sachs wie auch Morgan Stanley sind mit «Sell» bzw. «Underweight» weiterhin zurückhaltend und senken zudem die Kursziele etwas. «Bereits 2021 hatten die Aktien vor Kursen über 300 Franken zurückgescheut. Es scheint, dass auch für einen Aufzugbauer die Luft hier etwas dünn wird», sagte ein Börsianer mit einem leichten Augenzwinkern. Seit dem Mehrjahres-Hoch Mitte Mai bei 306,80 Franken bröckeln die Kurse.

Bei den Pharma-Aktien von Roche (GS -0,1 Prozent) und Novartis (-0,8 Prozent) ist noch keine wesentliche Erleichterung zu spüren. Zwar wäre eine Ausklammerung von Zöllen ein grosser Befreiungsschlag, noch sei es aber nicht so weit, kommentierten Börsianer. Zumal Trump andernorts mit allgemeinen Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf die Einfuhr von Medikamenten drohte.

Die Titel der SIG Group (+0,9 Prozent auf 14,87 Fr.) bekommen von einer Octavian-Studie etwas Rückenwind. Zwar senken die Experten ihr Kursziel auf 22 Franken, liegen damit aber immer noch klar über dem aktuellen Kursniveau und halten entsprechend an der Kaufempfehlung fest.

In der zweiten Reihe geht es für Also (+2,1 Prozent) dank einer Studie nach oben. Research Partners sieht den IT-Grosshändler an einem spannenden Wendepunkt und empfiehlt die Titel entsprechend neu zum Kauf. Mit der Übernahme von Westcoast habe sich das Unternehmen nicht nur einen massiven Umsatzzuwachs gesichert, sondern auch seine Marktstellung in Europa strategisch erheblich verbessert.

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10:37

Die Aktien des Panzergetriebe-Herstellers Renk sind am Mittwoch hoch im Kurs. Die Aktien steigen um bis zu 6,1 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 73,75 Euro und sind mit Abstand stärkster MDax-Wert.

Börsianer verweisen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach das Unternehmen Optionen für sein ziviles Industriegeschäft prüfe. Renk will seinen Fokus demnach offenbar zunehmend auf das florierende Rüstungsgeschäft richten.

Laut einem Händler stützt zudem ein positiver Analystenkommentar von JP Morgan die Aktie. Die Papiere der Rüstungswerte Rheinmetall und Hensoldt notieren jeweils 0,8 Prozent fester.

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10:20

Die Aktien von EFG International steigen 1,07 Prozent auf 15,16 Franken. Damit erreichen sie den höchsten Stand seit gut 15 Jahren.

Am Mittwoch sind Finanzwerte generell gefragt. Die Valoren der UBS ziehen nach einem positiven Analystenkommentar durch Goldman Sachs 1,6 Prozent auf 28,40 Franken, jene von Swissquote klettern 2 Prozent auf 486,80 Franken.

Auch die Aktien der Versicherungsunternehmen Zurich Insurance (+0,65 Prozent) und Swiss Re (+1,1 Prozent) schneiden besser ab als der Gesamtmarkt, der nach einem schwachen Start inzwischen leicht ins Plus gedreht hat (+0,1 Prozent).

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09:45

Der Schweizer Aktienmarkt verliert gemessen am SMI 0,12 Prozent. Der Leitindex steht bei 11'956 Punkten. 

Anleger sind am Mittwoch im Bann des immer noch ungelösten Zoll-Streits mit etwas tieferen Kursen gestartet. Diverse Länder darunter auch die Schweiz und die EU warten nach wie vor auf klare Aussagen aus Washington. Die neuerlichen Drohungen stecke der Markt noch erstaunlich gut weg. Insgesamt stellen sich Händler die Frage, wann es endlich Klarheit gebe. «Wenn es sie mit einem Präsidenten Trump überhaupt geben kann», heisst es von einem Experten.

Im Tagesverlauf gibt es nur wenig andere Impulsgeber. Einen Blick wert sein dürfte am Abend dann das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed. Denn die «Dot Plots», also die Erwartungen der FOMC-Mitglieder für den Leitzins, schienen zuletzt stärker auseinander zu driften, heisst es bei der Commerzbank. Gleichzeitig forderte Trump erneut den Rücktritt von Fed-Chef Jerome Powell.

Im grünen Bereich bewegen sich die Versicherer mit Swiss Life (+0,6 Prozent), Zurich (+0,7 Prozent) und dem Rückversicherer Swiss Re (+0,8 Prozent). UBS (+1,2 Prozent) sind nach einer positiven Studie durch Goldman Sachs gefragt.

Die Aktien der Pharma-Konzerne Roche (GS -0,5 Prozent) und Novartis (-0,8 Prozent) geben leicht nach. Sollte die Pharmaindustrie der Schweiz tatsächlich von den Zöllen ausgenommen werden, würde hier ein grosser Belastungsfaktor wegfallen. Allerdings drohte Trump andernorts mit allgemeinen Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf die Einfuhr von Medikamenten.

Unter den Verlierern rangieren die Tech-Titel VAT (-1,6 Prozent) und Logitech (-0,9 Prozent). Die Deutsche Bank hat zwar die Kursziele für einige Aktien der Branche erhöht, bleibt mit überwiegend «Hold» aber zurückhaltend. Zudem liegen Schindler (-0,9 Prozent) im Angebot, nachdem mit Goldman Sachs und Morgan Stanley gleich zwei renommierte Häuser ihre Kursziele gesenkt haben.

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09:25

Die Aktien von Holcim steigen 0,7 Prozent auf 61,88 Franken - ein Höchststand. Die Aktien waren zum Börsengang von Amrize, des abgespaltenen Nordamerikageschäfts, Ende Juni 50 Franken wert.

Rückenwind kommt am Mittwoch von der UBS. Der zuständige Analyst schreibt, grundsätzlich bleibe die Geschäftsentwicklung in den verschiedenen Regionen solide und mit Blick nach vorne dürfte Holcim von Regulierungen zur Dekarbonisierung sowie von einer langfristigen Erholung in Europa profitieren.

 

Derweil dürfte die Umsatzentwicklung im zweiten Quartal von negativen Währungseffekten belastet worden sein, so der Experte. Auch das operative Ergebnis dürfte deshalb leicht tiefer ausfallen als im Vorjahr. Unter dem Strich steigt das Kursziel der UBS für Holcim auf 60 von 52 Franken, die Einstufung lautet weiterhin Neutral.

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09:10

Der SMI startet 0,15 Prozent tiefer bei 11'952 Punkten in der Handel. Sika (-0,9 Prozent),  ABB (-1 Prozent) und Richemont (je -0,8 Prozent) stehen am stärksten unter Druck. Gefragt sind UBS (+1,2 Prozent) sowie Zurich Insurance (+0,8 Prozent), Swiss Re (+0,8 Prozent) und Swiss Life (+0,7 Prozent).

Der SPI fällt 0,1 Prozent auf 16'619 Punkte. Kardex (-2,5 Prozent), Peach Property (-3 Prozent), Tecan (-1,6 Prozent) und Cosmo (-1,5 Prozent) werden verkauft. Zuwächse verzeichnen Leonteq (+1,2 Prozent) und Helvetia (+1 Prozent).

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08:05

Der SMI steht im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,09 Prozent tiefer.

Alle 21 Titel des Schweizer Leitindex büssen ein, wobei es keine überaus starten Verlierer gibt.

Der breite Markt fällt 0,06 Prozent zurück. Ausser Avolta (+0,38 Prozent) und SGS (+0,33) Prozent befinden sich sämtliche Werte im negativen Bereich. Auch hier gibt es allerdings kein Titel mit erheblich grösseren Verlusten als der Gesamtmarkt.

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07:50

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien: 

Avolta: Jefferies nimmt mit Hold und Ziel 47 Fr. wieder auf
Holcim: UBS erhöht auf 60 (52) Fr. – Neutral
Accelleron: Goldman Sachs erhöht auf 41,00 (39,40) Fr. – Neutral
Geberit: Goldman Sachs senkt auf 641 (661) Fr. – Buy
Schindler: Goldman Sachs senkt auf 233 (234) Fr. – Sell
UBS: Goldman Sachs erhöht auf 33,50 (32,50) Fr. – Buy

07:25

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Mittwoch mit Gewinnen starten. Am Dienstag stieg der deutsche Leitindex um 0,6 Prozent auf 24.206 Zähler.

An der Wall Street kam keine Kauflaune auf. US-Präsident Donald Trump hatte im Handelsverlauf einen Zoll von 50 Prozent auf Kupfer-Einfuhren angekündigt. Einen Termin für die Einführung nannte er nicht. Der US-Preis für das Metall stieg um mehr als zwölf Prozent auf ein Rekordhoch von 12'330 Dollar je Tonne.

Der Handelsstreit wird im Tagesverlauf erneut die erste Geige am Markt spielen. Die Europäische Kommission hatte zuletzt betont, bis Mittwoch eine Grundsatzeinigung im Handelsstreit mit den USA erzielen zu wollen. Sie sprach von Fortschritten in den Gesprächen. Ursprünglich sollten ab Mittwoch höhere US-Zölle gegen die EU greifen, wenn bis dahin keine Verständigung erzielt würde.

US-Präsident Donald Trump hat die Frist aber um gut drei Wochen auf Anfang August verschoben. Am Abend haben Aktionäre dann die Protokolle der jüngsten US-Zentralbanksitzung im Blick. Trotz des Drängens von Trump hatten die unabhängigen Notenbanker den Leitzins am 18. Juni nicht angetastet. Sie wollen mehr Klarheit darüber haben, wie sich die US-Zollpolitik auf die Preise und den Jobmarkt auswirkt.

Investoren erhoffen sich von den um 20.00 Uhr MESZ anstehenden Protokollen Hinweise darauf, wie die Möglichkeit von Zinssenkungen vor diesem Hintergrund beurteilt wird. An den Finanzmärkten wird frühestens für September mit einem ersten geldpolitischen Schritt nach unten in diesem Jahr gerechnet.

Auf der Unternehmensseite dürfte die Commerzbank in den Fokus rücken. Die italienische Grossbank UniCredit schwingt sich zum grössten Commerzbank-Aktionär auf und erhöht damit im Ringen um das zweitgrösste börsennotierte Geldhaus Deutschlands den Druck. 

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06:20

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,15 Prozent tiefer bei 11'945 Punkten.

Wenig rosige Vorgaben aus den USA dürften den Handel an der Schweizer Börse belasten. Die Wall Street stagnierte überwiegend, nachdem die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erneut Unsicherheit geschürt hat. So verlor der Dow Jones letztlich gut 0,4 Prozent, während der S&P 500 und der Nasdaq sich nur wenig bewegten.

Bevor in den kommenden Tagen die Berichtssaison zum ersten Halbjahr startet, bleibt die Schweizer Unternehmensagenda am Mittwoch weitestgehend leer.

Die Protokolle der jüngsten US-Zentralbanksitzung geben derweil Einblick in die internen Diskussionen. Trotz des Drängens des US-Präsidenten Donald Trump hatten die unabhängigen Notenbanker den Leitzins am 18. Juni nicht angetastet. Sie wollen mehr Klarheit darüber haben, wie sich die US-Zollpolitik auf die Preise und den Jobmarkt auswirkt. Investoren erhoffen sich von den um 20.00 Uhr MESZ anstehenden Protokollen Hinweise darauf, wie die Möglichkeit von Zinssenkungen vor diesem Hintergrund beurteilt wird. An den Finanzmärkten wird frühestens für September mit einem ersten geldpolitischen Schritt nach unten in diesem Jahr gerechnet.

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06:15

Der Dollar legt zum Franken 0,2 Prozent zu und kostet 79,78 Rappen. Zugleich kostet ein Euro 93,37 Rappen (+0,05 Prozent).

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04:50

Die japanische Börse hat sich am Mittwoch kaum bewegt. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast unverändert bei 39.677,42 Punkten und der breiter gefasste Topix notierte 0,3 Prozent höher bei 2.824,93 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 0,4 Prozent auf 3.510,16 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,4 Prozent auf 4.012,33 Punkte.

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04:40

Die Ankündigung hoher Einfuhrzölle auf Kupfer durch US-Präsident Donald Trump hat den Preis für das Industriemetall ausserhalb der USA am Mittwoch unter Druck gesetzt. An der Londoner Metallbörse LME verbilligte sich der Preis für eine Tonne Kupfer um 0,57 Prozent auf 9735 Dollar. An der Börse in Shanghai (SHFE) gab der Preis um rund ein halbes Prozent nach.

Trump hatte am Dienstag überraschend einen Zoll von 50 Prozent auf Kupferimporte angekündigt, um die heimische Produktion des wichtigen Industriemetalls anzukurbeln.

An der US-Börse Comex war der Kupfer-Future daraufhin um mehr als zwölf Prozent auf ein Rekordhoch gesprungen. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte erklärt, die Zölle würden voraussichtlich bis Ende Juli oder zum 1. August eingeführt. Dies lässt Händlern kaum Zeit, noch grössere Mengen in die USA zu liefern. Die USA sind traditionell ein grosser Abnehmer der weltweiten Kupferproduktion.

«Die Ankündigung ist wie ein lauter Donner mitten in der Nacht, sehr plötzlich», sagte ein Analyst in Peking. Der Zoll von 50 Prozent ist viel höher als der erwartete Wert von 25 Prozent. «Ein höherer Aufschlag kann durch höhere Comex-Preise oder niedrigere LME- und SHFE-Preise zustande kommen», sagte der Analyst. «Im Moment scheint der Druck auf der LME und der SHFE zu liegen.»

Die Analysten der US-Bank Citigroup rechnen mit einer deutlichen Abkopplung des US-Kupferpreises vom Weltmarkt. Sie erwarten, dass der Preis in den USA um 25 bis 35 Prozent oder 2300 bis 3300 Dollar je Tonne über dem Niveau der LME liegen wird. Diese Entwicklung dürfte den Preis für Kupfer ausserhalb der USA auf Sicht von drei Monaten auf 8800 Dollar je Tonne drücken, erklärte die Bank. 

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03:20

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 147,04 Yen und legte leicht auf 7,1803 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,7971 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1706 Dollar und zog leicht auf 0,9332 Franken an.

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02:30

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,3 Prozent auf 69,96 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,3 Prozent schwächer bei 68,10 Dollar.

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23:55

Nach Verlusten zum Wochenauftakt haben sich die Anleger am US-Aktienmarkt am Dienstag mit Engagements überwiegend zurückgehalten. Die Zollpolitik von Präsident Donald Trump verunsichert erneut. Da keine wichtigen Wirtschaftsdaten anstanden, sei eher Abwarten das Motto am US-Markt gewesen, sagten Börsianer.

Trump hatte tags zuvor die Frist der bislang für diesen Mittwoch angepeilten US-Zölle auf den 1. August verschoben, wollte sich letztlich aber «nicht zu 100 Prozent» festlegen. Im Verlauf des Dienstags beharrte er allerdings auf den 1. August und schrieb auf seiner Plattform Truth Social: «An diesem Datum hat sich nichts geändert, und es wird sich auch nichts ändern. Mit anderen Worten: Alle Beträge sind ab dem 1. AUGUST 2025 fällig». Verlängerungen würden dann nicht mehr gewährt. Im Konflikt mit der Europäischen Union kündigte er einen Brief an und ist optimistisch, dass in Kürze eine Vereinbarung getroffen werden könnte.

Der Dow Jones Industrial gab letztlich um 0,37 Prozent auf 44.240,76 Punkte nach. Der S&P 500 verlor 0,07 Prozent auf 6.225,52 Zähler, während der Nasdaq 100 um 0,07 Prozent auf 22.702,25 Punkte zulegte.

«Die Trump-Administration scheint an einer weiteren Eskalation der Handelsstreitigkeiten kein Interesse zu haben», schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Vielmehr möchte das Weisse Haus mit den jeweiligen Handelspartnern Zollvereinbarungen treffen. Dafür brauche es schlicht mehr Zeit. Die neue Frist habe dabei den Zweck, den Druck auf die Handelspartner zu erhöhen.

Von Seiten anderer Experten hiess es, dass auf die vollmundigen Ankündigungen Trumps am «Liberation Day» Anfang April nun der Lackmustest folge und Trump wohl deutlich zu optimistisch gewesen sei, was eine rasche Änderung der globalen Handelsstrukturen betreffe.

Aus Branchensicht standen vor allem Aktien aus dem Bereich Alternative Energien im Anlegerinteresse. Trump treibt das von ihm angekündigte Ende von Steuervorteilen für Solar- und Windenergieprojekte voran und wies das Finanzministerium an, das Auslaufen von Steuergutschriften für die Branche umzusetzen. Das Innenministerium soll zudem Richtlinien abschaffen, diese Art von Energie anderen Quellen vorziehen.

Das in der vergangenen Woche vom Kongress verabschiedete Gesetz beendet Steuergutschriften für Alternative Energien nach 2026, wenn mit dem Bau der Projekte noch nicht begonnen wurde. Der Solarbranchenverband SEIA warnte, das Gesetz gefährde fast 300.000 US-Arbeitsplätze und 220 Milliarden Dollar an Investitionen. Die Aktien von SolarEdg, Enphase Energy, First Solar und Sunrun büssten zwischen 1,1 und 11,4 Prozent ein.

Amazon verloren 1,8 Prozent und waren schwächster Wert unter den «Magnificent 7», den sieben bedeutendsten Tech-Unternehmen der USA. Die Aktien des Online-Handelsgiganten litten einem Marktexperten zufolge unter einem schwachen Auftakt des «Prime-Day»-Events, das sich in diesem Jahr allerdings über vier Tage, und damit bis zum 11. Juli, erstreckt. Im Jahr zuvor waren es nur zwei Tage gewesen. Laut der Datenanalyse von «Momentum Commerce» lagen die Umsätze des Online-Handelsgiganten in den ersten vier Stunden des diesjährigen Einkaufsereignisses um fast 14 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Meta gewannen nach einem kleineren Auf und Ab 0,3 Prozent. Die Facebook- und Instagram-Mutter steigt Kreisen zufolge beim französischen Brillenkonzern EssilorLuxottica ein. Meta habe einen Anteil von knapp drei Prozent für etwa drei Milliarden Euro erworben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Ansonsten bewegten vor allem Analystenurteile. So gaben die Papiere von Ciena um 1,8 Prozent nach, denn die Investmentbank Morgan Stanley stufte die Aktie auf «Underweight» ab und kappte das Kursziel von 73 auf 70 Dollar. Die US-Bank geht davon aus, dass die Profitabilität des Ausrüsters der Telekomindustrie in naher Zukunft nicht steigen wird. Datadog sackten nach einer Abstufung auf «Sell» durch Guggenheim am Ende des Nasdaq 100 um 4,3 Prozent ab.

Für die Anteilscheine von UWM Holdings ging es dagegen um 4,0 Prozent nach oben. Die britische Bank Barclays sieht die Aktie des Immobilienfinanzierers inzwischen als günstig genug für ein Investment an und stufte sie auf «Overweight» hoch.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)

Reto Zanettin
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