13:30

Wenige Tage vor Veröffentlichung der Quartalsergebnisse machen Berichte über einen Produktionsstopp eines bestimmten KI-Prozessors von Nvidia die Anleger nervös. Die Aktien des US-Konzerns fielen am Freitag im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um mehr als ein Prozent.

Insidern zufolge hat der Konzern seinen Zulieferer Foxconn angewiesen, die H20-Produktion einzustellen. Einem Medienbericht zufolge erhielten die Auftragsfertiger Amkor und Samsung gleichlautende Aufträge. Beim H20 handelt es sich um eine abgespeckte Version der im Westen erhältlichen KI-Prozessoren. Sie wurde speziell für den chinesischen Markt entwickelt, um die US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte in die Volksrepublik einzuhalten.

Die USA hatten das zeitweilige Verkaufsverbot für H20-Prozessoren kürzlich aufgehoben, woraufhin Nvidia 300.000 dieser Chips beim Auftragsfertiger TSMC bestellt hatte. Die Regierung in Peking warnt heimische Firmen jedoch vor dem Einsatz der Nvidia-Produkte. Sie befürchtet, dass der US-Konzern sogenannte Hintertüren einbaut, mit denen die Prozessoren überwacht oder aus der Ferne kontrolliert werden können. Nvidia hat dies stets zurückgewiesen. Auf den Produktionsstopp angesprochen, sagte Nvidia-Chef Jensen Huang, sein Unternehmen habe zahlreiche H20-Prozessoren auf Lager und warte auf chinesische Bestellungen. 

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13:15

Der milliardenschwere Cloud-Deal mit Meta ermuntert Anleger zum Einstieg bei Alphabet. Die Aktien der Google-Mutter steigen im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um mehr als ein Prozent. Die Facebook-Mutter Meta kauft einem Insider zufolge Rechen- und Speicherkapazitäten sowie andere Cloud-Dienstleistungen im Volumen von mehr als zehn Milliarden Dollar ein.

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13:10

Die US-Börsen werden fester erwartet. Die Futures auf dem Dow Jones steigen 0,3 Prozent, diejenigen auf dem Nasdaq 0,14 Prozent.

Der SMI steht nun 0,3 Prozent höher

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11:45

Der Leitindex SMI notiert 0,19 Prozent höher bei 12'265,34 Punkten und damit nur wenige Punkte unter dem Tageshoch. 

Dabei verläuft das Geschäft laut Händlerangaben sehr ruhig. Es fehlten die Impulse, meint ein Börsianer. Daher warteten die Marktteilnehmer auf den Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell am Notenbankertreffen in Jackson Hole heute Nachmittag, heisst es weiter.

Die Erwartungen an Powell sind dabei hoch. Es wird erwartet, dass sich der US-Notenbankchef zum weiteren geldpolitischen Kurs äussern und damit indirekt auf die Beeinflussungsversuche von US-Präsident Donald Trump reagieren wird. Letzterer fordert Zinssenkungen; Powell betonte bislang hingegen stets, dass sich das Fed bei den Entscheiden alleinig auf Daten stütze.

Derweil wird einer Zinssenkung in den USA im September mittlerweile nur noch eine Chance von mehr als 70 Prozent zugemessen. Vor einer Woche waren es noch über 90 Prozent. Damit sei den Anlegern etwas Hoffnung («Hopium») genommen worden, meint ein Händler. Zuletzt hatte der Präsident der Fed von Kansas City gesagt, das Fed brauche sehr eindeutige Daten, um den Leitzins zu ändern. Neben dem offiziellen Thema der Konferenz, dem Arbeitsmarkt, dürfte es inoffiziell in den Fluren des Veranstaltungshotels aber auch sehr viel um die Zukunft und die Unabhängigkeit des Fed gehen, meint ein Händler.

Gesucht sind vor allem Alcon (+2,7 Prozent). «Der Titel steht nun wieder etwas auf, nachdem er an den Vortagen nach den Zahlen heruntergeprügelt worden ist», sagt ein Händler. Der Augenheilmittelkonzern hat am Dienstagabend erneut die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt und bei den Zahlen enttäuscht. Dennoch wurden die mittel- und langfristigen Ziele nicht in Frage gestellt. Darauf haben mehrere Banken zwar ihr Kursziel gesenkt aber gleichzeitig aber die Kaufempfehlungen bestätigt.

Zu den Gewinnern zählen auch die Anteile von Adecco (+2,1 Prozent), die den Vortagesverlust damit mehr als wettmachen. Auch die Technologiewerte Logitech (+1,4 Prozent) und VAT (+1,0 Prozent) sowie am breiten Markt auch AMS Osram (+2,4 Prozent), Comet (+1,2 Prozent) und Inficon (+1,6 Prozent) sind im Gewinnerfeld zu finden.

Die Aktien von Swatch (+1,1 Prozent) ziehen ebenfalls an. Grund dafür könnten laut Händlern Berichte sein, dass bei Swatch «Insider» immer wieder grössere Käufe tätigten. Zudem erhole sich Swatch von den Verlusten von Anfang Woche. Die Aktien der Konkurrentin Richemont (+0,9 Prozent) legen ebenfalls zu.

Ausserdem liegen die Finanzwerte UBS (+0,9 Prozent) und Partners Group (+0,5 Prozent) in der Gunst der Anleger. Gefragt sind auch Amrize (+0,7 Prozent), Lindt & Sprüngli PS (+1,0 Prozent) und Givaudan (+0,6 Prozent).

Bei den Schwergewichten konsolidieren Nestlé (-0,2 Prozent) und Novartis (-0,4 Prozent) ihre jüngsten Avancen. Roche (+0,3 Prozent) legen wiederum zu. Geberit (+0,1 Prozent) seien dabei, wieder Boden zu finden nachdem die Zahlen diese Woche zunächst für verstärkte Gewinnmitnahmen gesorgt hatten, heisst es weiter.

Die überschaubare Liste der Verlierer wird von Schindler PS (-0,7 Prozent) angeführt. Dahinter folgen noch Swiss Life (-0,5 Prozent) und Zürich (-0,4 Prozent) sowie Holcim (-0,1 Prozent) und Swisscom (-0,1 Prozent).

In den hinteren Reihen fallen Implenia (+4,9 Prozent) positiv auf. Die UBS hat das Kursziel erhöht und die Einstufung «Buy» bestätigt.

Die Aktien von Allreal (-1,0 Prozent) geben nach Zahlen nach, die der Luzerner Kantonalbank sind unverändert. Beiden Unternehmen ist im Halbjahr eine starke Gewinnsteigerung gelungen. Stadler Rail (+2,2 Prozent) würden nach Berichten über Insiderkäufe ebenfalls gesucht, meint ein Händler.

Die stets volatilen Aktien von Idorsia (+6,2 Prozent) und DocMorris (+3,2 Prozent) rücken ebenfalls vor.

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11.00

Geplante Steuererhöhungen für den polnischen Finanzsektor setzen der Warschauer Börse zu. Der dortige Leitindex fällt um 3,5 Prozent und steuert auf den grössten Tagesverlust seit fast fünf Monaten zu. Die Regierung will die Körperschaftssteuer für Banken auf 30 von 19 Prozent anheben. Diese Entscheidung sei überraschend, schreiben die Analysten der Investmentbank Ipopema.

10:35

Der SMI dreht ins Plus und notiert 0,1 Prozent höher. Alcon notiert 2,3 Prozent fester, Roche 0,4 Prozent. Am breiten Markt steigen Implenia 4 Prozent und Idorsia 6 Prozent.

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10:30

Die Aktien von Kühne+Nagel steigen 0,4 Prozent auf 168,35 Franken. Kepler Cheuvreux korrigierte einer Branchenstudie die Gewinnerwartungen für den Logistiker. Der zuständige Analyst setzt daher neu ein Kursziel von 200 von zuvor 250 Franken für die Aktien von Kühne+Nagel. An der Kaufempfehlung wird indes festgehalten.

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09:10

Der SMI geht mit einem Minus von 0,15 Prozent in den Handel. Das grösste Minus verzeichnet die Aktie von Geberit mit 0,7 Prozent, derweil Alcon mit 1,3 Prozent die deutlichsten Gewinne aufweist.

Vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell am Nachmittag am Notenbankertreffen in Jackson Hole dürften sich die Anleger zurückhalten, heisst es am Markt. Dafür sprechen auch die uneinheitlichen Vorgaben aus Übersee. Die Erwartungen an Powell seien hoch, heisst es am Markt weiter.

Der US-Notenbankchef dürfte sich zum weiteren geldpolitischen Kurs äussern und damit indirekt auf die Beeinflussungsversuche von US-Präsident Donald Trump reagieren. Letzterer fordert Zinssenkungen; Powell betonte bislang hingegen stets, dass sich das Fed bei den Entscheiden alleinig auf Daten stütze.

Derweil wird einer Zinssenkung in den USA im September mittlerweile noch eine Chance von mehr als 70 Prozent zugemessen. Vor einer Woche waren es noch über 90 Prozent. Damit sei den Anlegern etwas Hoffnung («Hopium») genommen worden, meint ein Händler. Zuletzt hatte der Präsident der Fed von Kansas City gesagt, das Fed brauche «sehr eindeutige Daten», um den Leitzins zu ändern.

Es fehlten eben die kursbewegenden Impulse, meint ein Händler. «Die Auslandsvorgaben sind nicht richtungsweisend und das Nachrichtenaufkommen ist mehr als überschaubar.» Er verweist im weiteren auf den Tageskommentar der Onlinebank Swissquote: «Alle Augen auf Powell, das trifft es sehr gut.»

Die Aktien von Implenia steigen nach einer Kurszielerhöhung der UBS um 4 Prozent. 

Zahlen gibt es nur aus den hinteren Reihen, wo Allreal (minus 0,2 Prozent) und die Luzerner Kantonalbank (plus 0,5 Prozent) über die jüngste Geschäftsentwicklung berichtet haben. Beiden Unternehmen ist eine beachtliche Gewinnsteigerung gelungen.

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08:10

Der SMI wird bei Julius Bär vorbörslich 0,1 Prozent tiefer indiziert. Alle 20 SMI-Titel zeigen mehr oder weniger einen Wert von 0,1 Prozent Minus. Auch am breiten Markt sind fast alle Aktien vorbörslich leicht tiefer, wobei es keine grossen Abweichungen nach unten gibt.

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07:30

In Erwartung einer höheren Nachfrage des Top-Abnehmers China decken sich Anleger mit Aluminium ein. An der Londoner Börse LME steigt der Preis dieses Industriemetalls am Freitag um 0,4 Prozent auf 2595 Dollar je Tonne. Der chinesische Terminkontrakt gewinnt 0,6 Prozent auf 20.730 Yuan je Tonne. Das Angebot werde sich 2026 verknappen, da sich das Produktionswachstum verlangsame, prognostizieren die Analysten der ANZ Bank.

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06:20

Der SMI wird bei der IG Bank vorbörslich kaum verändert indiziert.

Investoren warten auf die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem jährlichen Symposium in Jackson Hole. Die Finanzmärkte erhoffen sich von Powell Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September, nachdem es zuletzt Anzeichen für eine Abschwächung des US-Arbeitsmarktes gegeben hatte. «Die Märkte sind vor der überaus wichtigen Rede in Jackson Hole angespannt», sagt Carol Kong, Ökonomin und Währungsstrategin bei der Commonwealth Bank of Australia in Sydney. Das wahrscheinlichste Szenario sei jedoch, dass Powell vor den wichtigen Daten zum Arbeitsmarkt und zur Inflation keine endgültigen Hinweise darauf geben werde, was die Fed als Nächstes tun werde. Dem FedWatch-Tool der CME Group zufolge rechnen Händler mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent mit einer Zinssenkung im September. Am Donnerstag hatte dieser Wert noch bei 82,4 Prozent gelegen.

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06:00

An den asiatischen Börsen zeigen sich die Anleger nervös. In Tokio schwankte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index zwischen Gewinnen und Verlusten und liegt fast unverändert bei 42.615,09 Punkten. Der breiter gefasste Topix notierte 0,4 Prozent höher bei 3.096,34 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 0,4 Prozent auf 3.784,80 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,7 Prozent auf 4.319,66 Punkte.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar geringfügig auf 148,51 Yen und legte leicht auf 7,1821 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er 0,2 Prozent auf 0,8999 Franken vor. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1610 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9394 Franken an.

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05:30

Die Ölpreise bleiben nach ihren kräftigen Gewinnen vom Vortag weitgehend unverändert. Sie waren jedoch auf dem besten Weg, eine zweiwöchige Verlustserie zu beenden, da die Hoffnung auf einen baldigen Frieden zwischen Russland und der Ukraine schwand. Damit steigt die von den Ölverkäufern geforderte Risikoprämie.

Die Ölpreise wurden auch durch einen unerwartet starken Rückgang der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche gestützt. Dies deutet auf eine starke Nachfrage hin. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stagniert bei 67,58 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte kaum verändert bei 63,45 Dollar.

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01:00

Nach den jüngsten Rekorden und vor erwarteten geldpolitisch wichtigen Signalen haben die US-Börsen am Donnerstag moderat nachgegeben. Die zunächst etwas deutlicheren Auftaktverluste verringerten sich im Anschluss an veröffentlichte Konjunkturdaten. Das Hauptaugenmerk ist aber bereits auf Freitag gerichtet, denn US-Notenbankchef Jerome Powell wird dann auf der Notenbankenkonferenz in Jackson Hole reden.

Daten von S&P Global zufolge wuchs die US-Industrieproduktion wegen einer stärkeren Nachfrage im August so rasch wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Die Erwartungen wurden übertroffen, auch mit dem Sprung über die Expansionsschwelle. Zudem fielen Daten zum Häusermarkt stark aus. Statt eines erwarteten Rückgangs legten die Verkäufe bestehender Immobilien im Juli zu.

Der Dow Jones Industrial beendete den Tag 0,34 Prozent tiefer auf 44.785,50 Punkten. Zwei Tage zuvor war er noch über 45.200 Zähler auf ein Rekordhoch geklettert. Nachdem der bekannteste Wall-Street-Index einen kleinen Teil der Gewinne wieder abgegeben hatte, zeigte er sich seither stabil.

Der marktbreite S&P 500 hatte vor rund einer Woche eine Bestmarke erreicht. Am Donnerstag gab er um 0,40 Prozent auf 6.370,17 Punkte nach. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 verlor 0,46 Prozent auf 23.142,58 Zähler.

Alles in allem warten die Anleger auf Powell und hoffen auf Hinweise auf eine Zinssenkung im September. Das dürfte sich nach Ansicht von Chefökonom Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust auch erfüllen.

An den Finanzmärkten gilt ein kleiner Schritt von 0,25 Prozentpunkten nach unten im September inzwischen als eingepreist. Für das Gesamtjahr werden, wie Heise schreibt, wohl weiterhin mehrheitlich zwei kleine Zinsschritte erwartet. Wichtig für die Reaktion der Aktienmärkte aber sei, «ob die Mitglieder des Offenmarktausschusses ihre Zinserwartungen für 2026 nach unten nehmen und wenn ja, wie stark». Heise geht von geldpolitischen Lockerungssignalen aus, nachdem sich schon bei der vergangenen Sitzung zwei Mitglieder für eine Zinssenkung ausgesprochen hatten.

Unter den Einzelwerten standen im Dow die Aktien von Walmart im Blick. Weder ein überraschend guter Quartalsumsatz noch die daher angehobene Prognose für den Jahreserlös konnten die nicht unweit vom Rekordhoch entfernten Papiere stützen. Sie fielen mit minus 4,5 Prozent an das Index-Ende. JPMorgan hatte dies bereits erwartet und dabei auf den berichteten Gewinn je Aktie verwiesen. Dieser habe den Analystenkonsens unter dem Einfluss von Absicherungsmassnahmen nicht erreicht.

Einen Kurseinbruch um 21,6 Prozent erlitten die Papiere von Coty . Sie notieren unter 4 Dollar und damit auf dem tiefsten Stand seit November 2020. Der Kosmetikkonzern litt im abgelaufenen Quartal unter dem deutlichsten Umsatzrückgang seit mehr als vier Jahren. Analysten hatten zwar mit einer negativen Entwicklung gerechnet, wurden aber von deren Ausmass überrascht. Auch der für das laufende Quartal avisierte weitere Rückgang fiel heftiger als befürchtet aus. Am Vortag hatte bereits Branchenkollege Estee Lauder mit der Gewinnprognose enttäuscht.

Mit Blick auf die «glorreichen Sieben», die sieben grössten und bedeutendsten Unternehmen, gab es an diesem Tag mehr Verlierer als Gewinner. Am deutlichsten gaben Tesla und Meta mit jeweils 1,2 Prozent nach. Im Plus schlossen lediglich die Aktien der Google-Mutter Alphabet.

(cash/Reuters/AWP)