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17:35

Die Schweizer Börse hat zum Wochenstart weder mit schwarzen noch roten Zahlen ihren Lauf beendet. Nachdem die US-Notenbank in der Vorwoche die Hoffnungen auf ein Ende der hohen Zinsen gedämpft hatte, gewannen bei den Anlegern die Konjunktursorgen wieder die Oberhand. Zur Risikoscheu trugen auch die Zahlungsschwierigkeiten des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande bei. Der Standardwerteindex SMI notierte am Montag zum Handelsschluss gleich hoch wie beim Start, bei 11'014 Punkten.

Zu den grössten Verlierern zählten Unternehmen mit einem stark konjunkturabhängigen Geschäft. Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont sanken um 2,4 Prozent. Für die Branche ist China ein Schlüsselmarkt. Das Bauchemieunternehmen Sika verlor 1,7 Prozent an Wert und der Aromen- und Dufthersteller Givaudan 1,0 Prozent. Merklich gebremst wurde der SMI-Abstieg von Novartis: Das Pharmaschwergewicht rückte 0,6 Prozent vor. Novartis hat die notwendigen behördlichen Genehmigungen für die Abspaltung der Generika-Tochter Sandoz erhalten.

Am breiten Markt riss der Konkurs der Biotech-Firma Kinarus andere kleinkapitalisierte Branchenvertreter mit Kapitalbedarf nach unten. Die Titel von Addex rutschten 3,3 Prozent ab, die von Obseva sieben Prozent und die von Idorsia 3,7 Prozent. Die Kinarus-Anteile stürzten 90 Prozent ab.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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16:55

Der Euro ist am Montag unter 1,06 US-Dollar gefallen. Bis zum Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0579 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit März. Am Morgen hatte der Euro noch zeitweise 1,0657 Dollar gekostet. Aktuell wird er zu 1,0589 gehandelt.

Auch zum Franken hat der Dollar angezogen und kostet derzeit 0,9127 nach 0,9083 Franken noch am Morgen. Dagegen hat sich der Euro mit zuletzt 0,9664 Franken kaum verändert seit dem frühen Geschäft.

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16:25

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab zur Eröffnung am Montag um 0,2 Prozent auf 33'890 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 sowie der Index der Technologiebörse Nasdaq sanken jeweils um rund 0,3 Prozent auf 4307 beziehungsweise 13'164 Zähler.

Nur wenige Tage nach der Entscheidung der US-Notenbank Fed, ihren Leitzins unverändert zu lassen, hielt sich die Furcht vor weiteren Zinserhöhungen. Am Anleihemarkt setzte sich der Ausverkauf fort und trieb die Rendite zehnjähriger US-Treasuries in der Spitze auf 4,531 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit November 2007.

Die Federal Reserve hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Fed-Chef Jerome Powell machte aber klar, dass die Währungshüter noch eine Anhebung von einem viertel Prozentpunkt für dieses Jahr erwägen. Zudem dürften etwaige Zinssenkungen 2024 deutlich geringer ausfallen als bislang avisiert.

Das auf ein 16-Jahres-Hoch gestiegene Zinsniveau setzte vor allem Wachstumswerten zu. Die Titel von Alphabet, Tesla und Meta gaben im frühen US-Handel zwischen 0,3 und 1,2 Prozent nach. Auch die Titel von HP büssten zunächst mehr als ein Prozent ein, nachdem die Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett ihren Anteil an dem PC-Hersteller weiter reduziert hat. Eine Herabstufung der Titel von Nike und Foot Locker durch Jefferies setzte zudem den Kursen der Sportartikelhändler zu. 

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15:35

Der Dow Jones startet am Montag mit einem Minus von 0,2 Prozent. Auch der Nasdaq (-0,3 Prozent) und der S&P 500 (-0,3 Prozent) geben nach.

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15:00

Mit den sich abzeichnenden Kursverlusten an den US-Börsen könnte der jüngste Stabilisierungsversuch am Montag erst einmal verpuffen. Neben der anhaltenden Belastung durch die weiter hohen Zinsen rückt zunehmend die Angst vor einer drohenden Haushaltssperre (Shutdown) in den USA in den Fokus der Anleger.

Gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial weitere 0,2 Prozent im Minus auf 33 913 Punkte. Am Freitag hatte der Leitindex nach zeitweisen Gewinnen moderat im Minus geschlossen. Den technologielastigen Nasdaq 100 , der ein knappes Plus ins Ziel gerettet hatte, sieht IG zu Wochenbeginn 0,1 Prozent tiefer bei 14 680 Zählern.

Die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts endet mit Ablauf dieses Monats. Bis zum Wochenende muss also ein neuer Bundeshaushalt beschlossen werden, um die Zahlungsunfähigkeit der Regierung abzuwenden. Dies wird jedoch durch parteiinterne Kämpfe bei den Republikanern erschwert, die derzeit die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen.

Das politische Gezerre um den Haushalt wiederholt sich jedes Jahr - in der Regel behilft sich der Kongress mit der Verabschiedung eines Übergangshaushalts und streitet dann ein paar Monate später erneut um die Finanzierung der Regierungsgeschäfte. Eine Einigung gibt es in der Regel immer erst ganz knapp vor Fristablauf.

Bei den Einzelwerten vorbörslich auffällig mit minus 3,5 Prozent waren die in New York gelisteten Anteilsscheine von Nio. Der chinesische Elektroautobauer erwägt eine drei Milliarden US-Dollar schwere Kapitalerhöhung.

Für die Titel des PC- und Druckerherstellers HP Inc ging es um 2,2 Prozent bergab, nachdem die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway des Starinvestors Warren Buffett den Verkauf von knapp 4,8 Millionen Papieren mitgeteilt hatte.

Dagegen ging es für die Aktien des Unterhaltungsriesen Walt Disney , des Medienunternehmens Warner Bros Discovery und des Streaminganbieters Netflix um bis zu 1,5 Prozent bergauf. Nach fast fünf Monaten Streik gibt es eine «vorläufige Einigung» zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den grossen Studios und Streaming-Anbietern in den USA. Dabei handele es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch final abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America (WGA) mit. Hollywoods Schreiber waren Anfang Mai in den Ausstand getreten.

Die zuletzt schwachen Aktien von Amazon konnten sich mit plus 0,6 Prozent etwas stabilisieren. Nach dem Softwareriesen Microsoft schliesst auch Amazon einen milliardenschweren Pakt mit einem KI-Start-up. Der weltgrösste Online-Händler wird bis zu vier Milliarden Dollar in die Firma Anthropic investieren, die den Chatbot Claude entwickelt. Zugleich wird Amazons Tochter AWS für Anthropic zum zentralen Anbieter von Cloud-Infrastruktur, wie die Unternehmen mitteilten.

14:15

Holcim gehört zu den 6 von 20 SMI-Titeln, die am Montag zulegen können. Am letzten Donnerstag fand in Hartford, USA, ein Investorentag zum Thema Roofing statt. Holcim ist mit einem Marktanteil von 20 Prozent die Nummer 2 bei kommerziellen Flachdächern in Nordamerika und die Nummer 5 bei Wohndächern. Holcim hat nun in diesem wenig zyklischen Bereich eine Verbesserung der EBIT-Marge in Aussicht gestellt. "Wir sehen unseren positiven Investment Case bestätigt. Weiterhin Outperform", schreiben die Analysten der ZKB in ihrem neuesten Newsletter.

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14:05

Am Montag haben die Aktien von Swatch bisher um 3 Prozent verloren. Mit einem Kursgewinnverhältnis von 12,3 und einem EV/Ebitda von 5,4 sei die Swatch-Aktie mittlerweile "einfach zu günstig, um die Aktie weiterhin zu ignorieren", schreibt die Helvetische Bank in ihrem neuesten Newsletter.

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13:20

Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn leicht zugelegt. Am Montagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 93,39 US-Dollar. Das waren 11 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 4 Cent auf 90,07 Dollar.

Die Erdölpreise rangieren derzeit auf erhöhtem Niveau. In der vergangenen Woche hatten sie die höchsten Stände seit vergangenen November markiert. Seit Anfang Juli sind die Preise um rund 25 Prozent gestiegen. Hauptgrund ist das knappe Angebot durch grosse Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Die Nachfrage gilt als robust, weil die schwächelnde Konjunktur Chinas sich zuletzt etwas besser entwickelt hat und die befürchtete Rezession in den USA bisher ausgeblieben ist.

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13:15

Der Euro ist am Montag schwach in die neue Handelswoche gestartet. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0624 US-Dollar, sie kostete damit etwas weniger als am Morgen. Am Mittag notiert der Kurs nur unwesentlich höher - und damit nur leicht über dem in der vergangenen Woche markierten Tiefstand seit März.

Zum Franken zeigt sich der Euro zum Wochenstart stabil. Derzeit wird er zu 0,9673 nach 0,9670 Franken am Morgen gehandelt. Der Dollar zeigt sich zum Franken im Vergleich zum Morgen mit 0,9093 nach 0,9083 Franken nur unwesentlich fester.

Belastet wird der Eurokurs vor allem durch den stärkeren Dollar. Die US-Währung erhält Auftrieb durch die trübe Stimmung an den Aktienmärkten. Der Dollar gilt als eine Art Reservewährung, die im Falle schlechter Marktstimmung häufig verstärkt nachgefragt wird.

Ein Belastungsfaktor an den Börsen ist die Geldpolitik grosser Notenbanken. Zwar scheinen viele Währungshüter auf den Zinsgipfel zuzusteuern, weitere Zinsanhebungen sind aber nicht auszuschliessen. Zudem vertreten viele Notenbanker die Auffassung, dass die Leitzinsen zwecks Inflationsbekämpfung lange auf erhöhtem Niveau bleiben müssen. Das dämpft die Risikobereitschaft an den Märkten, weil sichere Anlageformen wie festverzinsliche Wertpapiere lukrativer werden.

Die kräftigen Zinsanhebungen der Zentralbanken lasten zudem auf den Konjunkturaussichten. Zum Wochenstart trübte sich das Ifo-Geschäftsklima - Deutschlands wichtigstes Wirtschaftsbarometer - zum fünften Mal in Folge ein, wenn auch nur leicht. «Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Umfrage unter etwa 9000 Unternehmen.

Bankökonomen kommentierten die Entwicklung pessimistisch: «Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft hält an», sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment. «Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen.» Im Winterhalbjahr war die Wirtschaftsleistung bereits rückläufig gewesen, im Frühjahr hatte sie stagniert.

Am Nachmittag tritt EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor den Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments, um ihre regelmässige Anhörung abzuhalten. Nach kräftigen Zinsanhebungen zur Inflationsbekämpfung hatte die Notenbank zuletzt angedeutet, dass das Ende der Zinsanhebungen erreicht sein oder nicht mehr weit entfernt sein könnte.

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13:10

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vorbörslich unverändert: 

Dow Jones Futures: -0,04 Prozent
S&P 500 Futures: -0,05 Prozent
Nasdaq Futures: -0,08 Prozent

Vorbörslich verliert die Aktie des chinesischen E-Autobauers Nio erneut. Die Aktie verliert um 5,86 Prozent, nachdem das Unternehmen bekannt gab, eine Wandelanleihe in Höhe von einer Milliarde US-Dollar aufnehmen zu wollen. Auch die Aktien von Tesla stehen vorbörslich tiefer (-1,18%)

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 0,08 Prozent tiefer bei 11'005 Punkten.

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11:35

Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt angespannt. Das zeigt sich auch am Schweizer Aktienmarkt, der zum Wochenstart weiterhin um die 11'000-Punkte-Marke oszilliert. Damit setzt sich ein Trend der letzten Wochen fort. Aktuell gibt der Leitindex SMI denn auch wieder leicht nach, nachdem er zuvor die 11'100er Marke-angepeilt hatte. Laut Händlern bleiben Zins- Inflations- und Wirtschaftssorgen die beherrschenden Themen.

«Die enttäuschten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed dürften die Stimmung an der Börse noch eine ganze Weile belasten», heisst es in einem Kommentar.

Zudem drohe in den USA mal wieder ein Shutdown, der auch die für die Börsen so wichtige Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts und der Inflationsdaten im Oktober verzögern könnte. Seit der Fed-Sitzung am vergangenen Mittwoch sind die Renditen gestiegen - nicht nur in den USA. «Die Risikobereitschaft nimmt weiter ab, da die Anleger die jüngsten aggressiven Andeutungen der Zentralbanken verdauen, die darauf hindeuten, dass weitere Zinserhöhungen vor Jahresende immer noch auf dem Tisch liegen, während die Kreditkosten noch länger höher bleiben dürften», fasst ein Händler zusammen. Viele Anleger nähmen dies als negative Nachricht wahr und verlören zunehmend das Vertrauen in die Fähigkeit der Zentralbanken, den Druck der weltweit steigenden Inflation zu mindern. Und auch das deutsche Ifo-Geschäftsklima verursachte einen weiteren Kursrückschlag am Morgen.

Der SMI notiert um 0,12 Prozent tiefer auf 11'001,89 Punkten. Der SMI steuert damit auf eine negative Bilanz von mehr als 2 Prozent für das dritte Quartal zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,42 Prozent auf 1718,05 und der breite SPI 0,20 Prozent auf 14'433,57 Zähler. Im SLI geben 22 Titel nach, sieben gewinnen hinzu. UBS-Aktien sind unverändert.

Logitech (-2,2 Prozent/-1,38 Fr.) führen rein optisch das Verliererfeld an. Die Papiere werden allerdings ex Dividende (1,06 Fr.) gehandelt.

Die beiden Uhrenhersteller Swatch (-2,1 Prozent) und Richemont (-1,7 Prozent) sind ebenfalls auf den Verkaufslisten zu finden. Hier sorgen Analystenkommentare dafür, dass sich Anleger von den Papieren trennen. Einmal mehr fallen die Kommentare zu Swatch tendenziell etwas vorsichtiger aus als zu Richemont. Dabei hatte Swatch-Chef Nick Hayek in der Wochenendpresse angekündigt, dass der Uhrenhersteller im laufenden Jahr durchaus einen Rekordumsatz erzielen könne - in Lokalwährungen. Ob es wirklich gelingt das anfangs Jahr gesetzte Ziel der 9-Milliarden-Marke zu erreichen, hänge aber vom Schweizer Franken ab, sagte der Swatch-Chef dem «Sonntags-Blick».

Neben den beiden Uhrenherstellern sind mit VAT, SGS und Schindler noch weitere Zykliker mit Verlusten von jeweils bis zu 2,0 Prozent auf den Verkaufslisten zu finden. SGS knüpfen damit an die schwache Tendenz der Vorwoche an, in deren Verlauf die Papiere ein Mehrjahrestief markierten.

Die Schwäche bei den Zyklikern erklärt ein Händler mit dem wirtschaftlichen Umfeld: «Derzeit zeichnet sich weder Dynamik aus der chinesischen Konjunktur noch aus der in den USA ab.» Die europäische Wirtschaft sei hochgradig exportabhängig und daher dürfte die neue Handelswoche kaum positive Wirtschaftsnachrichten parat halten.

Zu den wenigen Gewinnern gehören zum Wochenstart Lonza (+0,5 Prozent), die sich damit in kleinen Schritten von dem zweistelligen Minus der Vorwoche erholen. Bei Roche sind sowohl die Genussscheine (+0,5 Prozent) als auch die Inhaber (+0,2 Prozent) auf den Einkaufslisten. Novartis (+0,1 Prozent) sind nach Studiendaten und Analystenkommentaren ebenfalls fester.

In den hinteren Reihen hat das Biotechunternehmen Kinarus (-90 Prozent) angekündigt, Konkurs anzumelden. Mit Obseva (-7,7 Prozent) und Idorisa (-0,5 Prozent) geben weitere Biotechs nach, bei denen zuletzt die Kapitalbeschaffung Sorgen bereitete. Nach der Kurszielsenkung tendiert auch Sonova tiefer (-0,18%).

11:00

Der SMI pendelt am Montag zwischen 10'986 und 11'068 Punkten. Die Schwergewichte Nestlé (+0,41%), Novartis (+0,15%) und Roche (+0,46%) halten den Swiss Market Index.

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10:35

Der kriselnde schwedische Immobilienkonzern SBB punktet bei Anlegern mit einem Barmittelzufluss von rund acht Milliarden Kronen (rund 675 Millionen Euro). Die Titel, die seit Anfang 2022 rund 95 Prozent an Wert eingebüsst haben, steigen in Stockholm zeitweise um bis zu 40 Prozent. «Die Tatsache, dass die SBB acht Milliarden Kronen freisetzt, muss in einem sehr positiven Licht gesehen werden», sagte Carlsquare-Analyst Bertil Nilsson. «In einer Krise kommt es fast nur darauf an, Liquidität zu haben, und die SBB bekommt sie jetzt.» Nachdem der Verkauf des 51-Prozent-Anteils an der Tochterfirma EduCo gescheitert war, teilte SBB am Sonntag mit, statdessen einen 1,16-prozentigen Anteil an EduCo für 242 Millionen Kronen an die kanadische Gesellschaft Brookfield Asset Management zu verkaufen und zudem die Rückzahlung eines konzerninternen Darlehens in Höhe von 7,8 Milliarden Kronen zu erhalten.

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10:30

Aktueller erholen sich zwei Schweizer Aktientitel, die in den letzten Wochen unten durch mussten: Lonza (+1,29%) und Calida (+1,16%).

09:35

Sowohl Swatch (-1,32%) als auch Richemont (-0,61%) verlieren am Montagmorgen. Für beide Luxusgüterkonzerne sind Kurszielsenkungen eingegangen.

Die Bank of America senkt beispielsweise das Rating für Richemont in einer Branchenstudie auf "Neutral" von "Buy" und reduziert das Kursziel auf 140 von 200 Franken. In den vergangenen Monaten hätten sich die Umsätze beim Luxusgüterkonzern stark erholt, schreibt Analystin Ashley Wallace. Nun sei Richemont aber auch anfälliger für Rückschläge bei einer Normalisierung der Nachfrage. Die positiven Katalysatoren blieben damit auf kurze Sicht aus und sie rechne mit Abwärtsrevisionen der Konsensschätzungen, so die Begründung für die Rückstufung.

Bei Swatch senkt Stifel das Kursziel auf 250 von 310 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold". Seine EBIT-Schätzungen für 2023 und 24 reduziere er um 2 bzw. 6 Prozent, schreibt Analyst Rogerio Fujimori. Die Dynamik der Marke Swatch bleib zwar stark, unterstützt durch eine neue Zusammenarbeit mit Blancpain. Dies reiche jedoch nicht aus, um den zunehmenden externen Gegenwind in China, die Wachstumsverlangsamung in den USA und Europa sowie die ungünstigen Währungsbedingungen auszugleichen. Die Aktie schaue zwar billig aus, aber es fehle an Katalysatoren für eine Neubewertung, so der Analyst. Er bevorzuge denn auch weiterhin Richemont.

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09:25

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien: 

Swatch: Stifel senkt auf 250 (310) Fr. - Hold

Swatch: Bank of America senkt auf 300 (400) Fr. - Buy

Richemont: Bank of America senkt auf Neutral (Buy) - Ziel 140 (200) Fr.

Polypeptide: Morgan Stanley senkt auf 21 (23) Fr. - Equal Weight

Bachem: Morgan Stanley senkt auf 64 (65) Fr. - Underweight

Lonza: Morgan Stanley erhöht auf 650 (645) Fr. - Overweight

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09:15

Am SMI können zum Handelsstart bloss 4 von 20 Titeln zulegen: Lonza (+1,45%), ABB (+0,68%),  Holcim (0,52%) und Novartis (+0,3%).

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08:55

Der Wochenauftakt am Schweizer Aktienmarkt dürfte den Indikationen nach zu urteilen verhalten verlaufen. Nach den vergangenen zwei Notenbank-Wochen halte die Unsicherheit an, heisst es am Markt. So habe die die hartnäckige Falkenhaltung des Fed die Märkte verunsichert und die Renditen der US-Staatsanleihen auf ein neues 16-Jahres-Hoch steigen lassen. In den USA beendete die Wall Street die vergangene Börsenwoche schwächer. In Asien entwickeln sich die wichtigsten Aktienmärkte zum Start in die neue Woche unterschiedlich.

«Die jüngste Abwärtsdynamik könnte die Märkte weiter nach unten ziehen», kommentiert ein Händler. Denn nüchtern betrachtet fehle aktuell die Fantasie für höhere Kurse. Im weiteren Wochenverlauf werden in den USA die endgültigen BIP-Daten für das zweite Quartal weitere Hinweise darauf geben, ob sich das Land in einer «weichen Landung» befindet, ebenso wie der PCE-Wert für August, der vom Fed bevorzugte Massstab für die Inflation.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI gewinnt 0,08 Prozent hinzu auf 11'024,01 Punkte. Alle 20 SMI-Titel bis auf Richemont und Logitech weisen positive Vorzeichen auf.

Auf Nachrichtenseite sorgen Berichte etwa zur UBS (unv.) für eine gewissen Bewegung. So ermittelt die US-Justiz wegen möglicher Fehlinformation der CS-Aktionäre und -Obligationäre, berichtete die «Sonntagszeitung». Zudem steht die Grossbank mit der Fortsetzung des Prozesses in Frankreich wieder im Vordergrund.

Novartis (+0,8 Prozent) hat derweil einen weiteren Forschungserfolg mit seiner Radioligand-Therapie Lutathera erzielt. Darüber hinaus hat der Konzern den 4. Oktober als den Tag des Sandoz-Spin-Offs bestätigt. Zudem hat Morgan Stanley Rating und Kursziel erhöht.

Klar gesucht sind auch die Aktien vom Uhrenhersteller Swatch (+0,6 Prozent) nach den jüngsten Aussagen von Konzern-Chef Nick Hayek. So ist der das Unternehmen 2023 auf gutem Weg zu einem neuen Rekordumsatz - zumindest in Lokalwährungen. Denn ob es wirklich gelingt das anfangs Jahr gesetzte Ziel der 9-Milliarden-Marke zu erreichen, hänge vom Schweizer Franken ab, sagte Hayek im Interview mit dem «Sonntags-Blick».

Dagegen fallen die Papiere vom Branchenkollegen Richemont mit einem deutlichen Minus von 1,5 Prozent auf.

Mit Handelsstart sollten Investoren vor allem jene Biotechwerte im Auge behalten, die derzeit mit Finanzierungsengpässen zu kämpfen haben, nachdem das Biotechunternehmen Kinarus angekündigt hat, Konkurs anzumelden.

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08:40

Asiens wichtigste Börsen haben sich am Montag durchwachsen präsentiert. Auf die Stimmung drückten die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den Industrieländern sowie neue Negativ-Schlagzeilen von Evergrande.

Die Aktien des angeschlagenen chinesischen Immobilienriesen sackten in Hongkong um rund 19 Prozent ab, nachdem er mitgeteilt hatte, er könne wegen einer anhaltenden staatlichen Untersuchung keine neuen Kredite aufnehmen. Dies schürte Ängste vor weitergehenden Massnahmen der Pekinger Regierung gegen den Sektor, der ohnehin schon mit einer Schuldenkrise kämpft. Die Titel der Branchenkollegen Country Garden Services und Longfor Properties büssten 4,7 beziehungsweise sieben Prozent an Wert ein.

Für den Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion ging es auch deshalb um 1,6 Prozent auf 17 768,67 Punkte bergab. Der CSI 300 , der die Aktienkurse der grössten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, verlor 0,6 Prozent auf 3715,45 Punkte.

Schon seit einiger Zeit wägen die Anleger an den chinesischen Handelsplätzen die sich verschlechternden Konjunkturbedingungen gegen die Erwartung staatlicher Stimulierungsmassnahmen für die Wirtschaft ab. Dazu kommen Sorgen wegen der Spannungen zwischen China auf der einen und der Europäischen Union und den USA auf der anderen Seite.

Die Sorgen in China bremsten auch die Kaufbereitschaft in Australien, da das Land ein wichtiger Rohstofflieferant für China ist: Der australische Leitindex S&P ASX 200 gewann lediglich 0,1 Prozent auf 7076,50 Punkte. Zudem stehen im weiteren Wochenverlauf noch Daten zu den heimischen Verbraucherpreisen auf der Agenda. Inflationsdaten sind einer der wichtigsten Faktoren für die Zinspolitik der Notenbanken.

Dagegen konnte der japanische Leitindex Nikkei 225 mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 32 678,62 Punkte deutlicher zulegen. Er profitierte davon, dass die japanische Zentralbank an ihrer lockeren Geldpolitik vorerst unverändert festhält. In Marktkreisen hatte es in jüngster Zeit Spekulationen gegeben, die Währungshüter könnten ihren Kurs modifizieren. Für diesen Freitag sind Preisdaten für den September angekündigt, die als Indikator für die landesweite Inflation gelten.

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08:15

Die Anleger an den europäischen Börsen blieben nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed weiter vorsichtig. Am Montag rückt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erneut in den Mittelpunkt. EZB-Chefin Christine Lagarde wird vom Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments angehört. Nach der jüngsten Zinserhöhung spekulieren die Finanzmärkte darauf, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sein könnte. Zugleich hatte Lagarde jüngst einen eher düsteren Konjunkturausblick gegeben und einen Aufschwung nicht vor 2024 in Aussicht gestellt. Bei den Konjunkturdaten legt das Ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für September vor. Von Reuters befragte Experten erwarten einen Rückgang - und zwar auf 85,0 Punkte von 85,7 Zählern. Damit dürften sich die Rezessionssorgen verstärken, denn die Stimmung in der von Konjunkturflaute und Konsumschwäche gebeutelten deutschen Wirtschaft ist im Keller. Dies hatte auch der vierte Rückgang des wichtigen Konjunkturbarometers im August gezeigt. Die Bundesbank prognostiziert, dass die Wirtschaft im Sommer leicht geschrumpft ist.

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08:05

Der Swiss Market Index (SMIsteht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,08 Prozent höher bei 11'024 Punkten. Zwei SMI-Titel notieren deutlich im Minus: Richemont (-1,65%) und Logitech (-1,15%). Die Mid Caps notieren kaum verändert - mit einer Ausnahme: Swatch (+0,55%). 

06:55

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien: 

Novartis: Mprgan Stanley erhöht auf Equal Weight (Underweight) - Ziel 98 (93) Fr.

Sonova: Barclays senkt auf 285 (300) Fr. - Overweight

Moody's nimmt Sandoz-Bewertung mit "Baa2" auf - Ausblick "stabil"

Medacta: Research Partners senkt auf 143 (152) Fr. - Kaufen

Temenos: Jefferies senkt auf 70 (75) Fr. - Hold

06:15

Die Ölpreise sind am Montag gestiegen, nachdem Moskau ein vorübergehendes Exportverbot für Treibstoffe erlassen hatte. «Die Rohölpreise haben die Woche mit einem Aufwärtstrend begonnen, da der Markt Russlands vorübergehendes Verbot von Diesel- und Benzinexporten in einen bereits angespannten Markt einordnete»,sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG Markets. Moskau hatte in der vergangenen Woche die Ausfuhr von Benzin und Diesel in die meisten Länder vorübergehend verboten, um den Inlandsmarkt zu stabilisieren.

Brent-Rohöl-Futures kletterten bis 01.10 Uhr GMT um 48 Cents auf 93,75 Dollar pro Barrel.

U.S. West Texas Intermediate Rohöl-Futures legten den zweiten Tag in Folge zu und erreichten 90,53 Dollar pro Barrel. Das entspricht einem Plus von 50 Cent.

In der nördlichen Hemisphäre wächst die Sorge über eine geringe Versorgung mit Heizöl während des Winters.

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird von der IG Bank vorbörslich kaum verändert erwartet bei 11'007 Punkten. 

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05:35

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 148,36 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,3045 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9074 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0646 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9662 Franken an. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2239 Dollar.

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05:30

Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich bei der Öffnung am Montag zögerlich. Die Anleger reagierten auf die Ankündigung der Zentralbanken in der vergangenen Woche, dass die Zinssätze noch für eine längere Zeit höher bleiben werden. Auch der Blick auf die chinesische Wirtschaft war nicht ermutigend. Die Aktien des angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande stürzten am Montagmorgen um bis zu 24 Prozent ab, nachdem die Gruppe erneut Zahlungsschwierigkeiten eingeräumt hatte.

Die chinesischen Aktien hatten noch am Freitag in der Hoffnung auf ein grösseres Wachstum der chinesischen Wirtschaft um 1,8 Prozent zugelegt. Nun blicken die Investoren auf die Veröffentlichung der Zahlen zu den Industriegewinnen am Mittwoch und die PMIs für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor am Samstag.

Der breit angelegte MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien ausserhalb Japans sank am Montag um 0,1 Prozent, nachdem er in der Vorwoche um 2,3 Prozent auf ein neues Zehnmonatstief gefallen war.

Die Börse in Tokio hat sich am Montag zunächst stärker gezeigt.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent höher bei 32.619 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,3 Prozent und lag bei 2383 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,5 Prozent.

(Cash/Bloomberg/AWP/Reuters)