01:00

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,1 Prozent auf 31.909 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 sackte um 1,5 Prozent auf 3861 Zähler ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,8 Prozent auf 11.138 Punkte. Auf Wochensicht ging es beim Dow 4,4 Prozent bergab, beim S&P um 4,5 und bei der Nasdaq um 4,7 Prozent.

Die Silicon Valley Bank (SVB) wurde am Freitag in Folge massiver Kursverluste von einer kalifornischen Regulierungsbehörde geschlossen. Insidern zufolge war zuvor eine Not-Kapitalerhöhung gescheitert, die nach Milliardenverlusten aus dem Verkauf eines Anleiheportfolios nötig geworden war. Es ist die größte US-Bankenpleite seit der Finanzkrise.

Der Handel mit den Papieren des Institutes, das Tech-Unternehmen und Start-ups fördert, blieb am Freitag vom Handel ausgesetzt. Am Donnerstag hatten sie rund 60 Prozent eingebüßt, vorbörslich hatten sich Verluste in ähnlicher Höhe angekündigt.

Die Angst vor um sich greifenden Problemen im Finanzsektor zog die Aktien der großen US-Institute mit nach unten. "Viele Banken halten grosse Portfolios von Anleihen und steigende Zinsen machen diese weniger wertvoll. Die SVB-Situation erinnert daran, dass viele Institute auf grossen nicht realisierten Verlusten bei ihren festverzinslichen Beständen sitzen", sagte Russ Mould, Investmentexperte von AJ Bell.

Die Titel von Goldman Sachs fielen um gut vier Prozent, Morgan Stanley büßten zwei Prozent ein und Bank of America knapp ein Prozent. Die Aktien von JPMorgan drehten hingegen nach dem Eingreifen der Regulierer zwei Prozent ins Plus. Einige Analysten hatten den Kursverfall im Sektor als übertrieben bezeichnet. Die Probleme von SVB seien "zu speziell, um sie auf alle zu übertragen", sagte Ebrahim Poonawala, Analyst bei Bofa Securities in New York.

Ein abgeschwächtes Lohnwachstum linderte zumindest die Inflationssorgen und Ängste der Anleger vor weiteren großen Zinsanhebungen der US-Notenbank am Freitag. Im Februar kamen in den USA 311.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, nach revidiert 504.000 im Januar. Die Löhne stiegen im Monatsvergleich so gering wie zuletzt vor zwölf Monaten. Händler preisten eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 40 Prozent für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte durch die Fed in diesem Monat ein, verglichen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zuvor.

Am Aktienmarkt machten die Anleger nach einem enttäuschenden Ausblick auf das erste Quartal beim US-Schuhanbieter Allbirds Kasse. Die Aktien rutschten um 47 Prozent ab auf 1,25 Dollar. Die Einnahmen werden sich laut Allbirds im Bereich von 45 bis 50 Millionen US-Dollar bewegen. Von Refinitiv befragte Analysten waren im Schnitt von 51,83 Millionen US-Dollar ausgegangen.

Ein unerwartet hoher Quartalsverlust schickte die Titel von Gap auf Talfahrt. Die Anteilsscheine der US-Modekette fielen um rund sechs Prozent. Das Unternehmen wies für das vierte Quartal einen Verlust von 75 Cent je Aktie aus. Analysten hatten nur mit einem Minus von 46 Cent gerechnet. 

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17:35

Der SMI schliesst 1,68 Prozent tiefer bei 10'765,26 Punkten und blickt auf die schwächste Woche seit September 2022 zurück; so ergab sich ein Wochenminus von 3,8 Prozent. Das am Nachmittag erzielte neue Jahrestief bei 10'720 lag gar unter dem Schlussstand von Ende 2022.

Die anhaltenden Zinsängste verbunden mit den zuletzt aufgetauchten Problemen bei Finanzinstituten in den USA bildeten die Ingredienzen für einen schlecht verdaulichen Cocktail. Darunter litten insbesondere die Finanzwerte, wogegen sich einmal mehr die defensiven Schwergewichte vergleichsweise stabil hielten.

Die eh schon unter den hausgemachten Problemen leidenden Credit Suisse belegten mit einem Minus von 4,8 Prozent gemeinsam mit Partners Group (-6,2%), Julius Bär (-4,5%) und UBS (-4,5%) geschlossen die letzten vier Plätze unter den Blue Chips. Die CS-Aktien schlossen mit 2,4960 bei einem neuen Rekordtief.

Grössere Einbussen verzeichneten zudem Wachstums- und Technologie-Aktien wie VAT (-4,2%), Straumann (-4,0%), ABB (-3,9%), AMS Osram (-3,5%) oder Logitech (-3,3%). Deutlicher waren zudem auch die Verluste der Versicherer Zurich, Swiss Re und Swiss Life.

Von auffälligen Derivatverkäufen sprach ein Händler mit Blick auf die schwachen Alcon (-3,7%). Als einziger Titel im Plus bei den 30 Top-Werten schlossen Adecco (+0,4%).

Im breiten Markt brachen Mobilezone nach schwachen Jahreszahlen um über 11 Prozent ein. Auch Bachem (-6,9%) gaben markant nach. Das Biotech-Unternehmen hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die eingenommenen Mittel sollen in den Ausbau der Produktionskapazitäten fliessen.

Die Aktien des Halbleiter-Spezialisten U-Blox (+12%) erhielten dagegen von einem Jahresabschluss über den Erwartungen guten Rückenwind. Jeweils nach Zahlen waren zudem Starrag (+3,9%) gesucht, wogegen Orell Füssli (-0,7%) leicht zurückfielen.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:30

Der Franken profitiert von der allgemeinen Nervosität an den Finanzmärkten und legt gegenüber beiden Hauptwährungen in den letzten 24 Stunden deutlich zu. So fiel der US-Dollar zuletzt bzw. im Anschluss an den US-Arbeitsmarktbericht auf 0,9187 und damit unter 92 Rappen. Vor rund 24 Stunden kostete der "Greenback" noch um die 0,9360 Fr. Der Euro steht bei 0,9821 ebenfalls klar tiefer als noch am Vortag mit über 0,9900. Im Tief am Nachmittag war er gar unter die Marke von 0,98 Franken pro Euro gefallen.

Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im Februar mit einem hohen Stellenaufbau zwar weiter robust gezeigt. Das Bild ist jedoch laut den am Freitag vom Arbeitsministerium veröffentlichten Daten nicht eindeutig. So ist die Arbeitslosenquote überraschend gestiegen und der Anstieg der Stundenlöhne hat sich abgeschwächt.

An den Märkten ist angesichts der Entwicklung der Quote und der Stundenlöhne offenbar die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank am 22. März ihren Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte anheben könnte.

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17:20

Die US-Börsen haben sich nach dem Kursrutsch am Vortag wieder gefangen. Während viele Bankwerte am Freitag weiterhin unter der Furcht vor Kreditausfällen angesichts der bereits stark gestiegenen Zinsen litten, sorgten die jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt am Markt insgesamt für etwas Beruhigung. Unter dem Strich bewegten sich die wichtigsten Indizes nur wenig.

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,16 Prozent auf 32 306,10 Punkte zu. Auf Wochensicht deutet sich damit aber dennoch ein Verlust von mehr als drei Prozent an.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,16 Prozent auf 3911,91 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,05 Prozent auf 11 989,61 Punkte.

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17:00

Der Schweizer Aktienmarkt hat seine Verluste am Ende einer schwachen Woche nochmals deutlich ausgebaut. Vorübergehend sackte der Leitindex sogar unter das Niveau von Ende letzten Jahres.

Der SMI notiert 1,9 Prozent tiefer bei 10'737 Punkten. 

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16:30

Nach einem enttäuschenden Ausblick auf das erste Quartal machen Anleger beim US-Schuhanbieter Allbirds Kasse. Die Aktien rutschen um bis zu 34 Prozent ab auf ein Rekordtief von 1,55 Dollar. Die Einnahmen werden sich laut Allbirds im Bereich von 45 bis 50 Millionen US-Dollar bewegen. Von Refinitiv befragte Analysten waren im Schnitt von 51,83 Millionen US-Dollar ausgegangen.

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16:10

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor ein halbes Prozent auf 32'092 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 sackte um 0,8 Prozent auf 3885 Zähler ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,3 Prozent auf 11'195 Punkte.

Die US-Arbeitsmarktdaten linderten zwar die Zinssorgen der Anleger etwas, denn der überhitzte US-Jobmarkt kühlt sich langsam ab. Im Februar kamen 311'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, nach revidiert 504'000 im Januar.

Die dramatischen Entwicklungen bei dem kalifornischen Start-Up-Finanzierer SVB überschatteten jedoch alles andere. Nach vorbörslichen Verlusten von erneut mehr als 60 Prozent wurde der Handel mit der Aktie zunächst angehalten. Insidern zufolge will sich die Firma nach gescheiterter Kapitalbeschaffung selbst zum Verkauf stellen.

Die Angst vor um sich greifenden Problemen im Finanzsektor zog auch die Aktien der grossen US-Institute mit nach unten. "Viele Banken halten grosse Portfolios von Anleihen und steigende Zinsen machen diese weniger wertvoll. Die SVB-Situation erinnert daran, dass viele Institute auf grossen nicht realisierten Verlusten bei ihren festverzinslichen Beständen sitzen", sagte Russ Mould, Investmentexperte von AJ Bell. Aktien von Bank of America verloren 3,7 Prozent. Die Titel von Goldman Sachs fielen um 2,5 Prozent. Citigroup, JPMorgan, Bank of America, Wells Fargo, und Morgan Stanley büssten bis zu 1,6 Prozent ein.

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15:35

Der Dow Jones startet am Freitag mit einem Minus von 0,2 Prozent. Auch der Nasdaq (-0,2 Prozent) und der S&P 500 (-0,2 Prozent) geben nach.

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14:45
Die US-Börsen sind nach dem US-Arbeitsmarktbericht für Februar bei hoher Volatilität ins Plus gedreht. Dow-Futures waren zuletzt 0,1 Prozent höher, während Nasdaq-Futures 0,5 Prozent zulegten. Zwar ist die Zahl der neu geschaffenen Stellen etwas stärker gestiegen als erwartet, gleichzeitig zog jedoch die Arbeitslosenquote unerwartet an. Dadurch sinkt der Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter kräftig zu erhöhen.

 

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14:33

Dow-Jones-Futures fielen zuletzt um 0,37 Prozent zurück. Für etwas Volatilität sorgten die Arbeitsmarktdaten für Februar. Die Zahl der neue geschaffenen Stellen ausserhalb des Landwirtschaftssektors stieg im Februar um 311'000. Ökonomen hatten einen Anstieg um 225'000 erwartet. 

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14:15

Titel von Oracle fallen vorbörslich in den USA knapp 5 Prozent, nachdem der Softwarekonzern mit seinen Zahlen die Erwartungen enttäuscht hat.

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13:55

Der Euro hat sich am Freitag wenig verändert. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0595 US-Dollar. Sie lag damit ungefähr auf dem Niveau des frühen Handels.

Gegenüber dem Franken hat sich der Euro indes im Verlauf des Vormittags klar abgeschwächt, ebenso der US-Dollar. Der Euro verbilligte sich auf zuletzt 0,9828, nach 0,9850 am Morgen. Der US-Dollar ging gleichzeitig auf 0,9273 von 0,9302 zurück.

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13:30

Die in Schieflage geratenen US-Bank SVB Financial notiert vorbörslich in den USA weitere 40 Prozent niedriger, nachdem sie am Vortag schon deutlich eingebrochen war. Auch Silvergate Capital fallen vor regulärem Handelsbeginn über 40 Prozent.

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13:05

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren uneinheitlich: 

Dow Jones Futures: -0,25 Prozent
S&P 500 Futures: -0,16 Prozent
Nasdaq Futures: +0,11 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) verliert 1,0 Prozent.

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11:40

Der SMI verliert 1,44 Prozent auf 10'790 Punkte. Zuvor war er zeitweise bis auf ein Jahrestief von 10'775 Punkten gefallen. Auf Wochensicht zeichnet sich aktuell ein Minus von mehr als 3 Prozent ab, womit dies die schwächste Woche seit September vergangenen Jahres wäre.

Zum Wochenschluss kommt es an den Finanzmärkten zum grossen Kehraus. Nachdem bereits seit den jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell die Zinssorgen wieder das Marktgeschehen massgeblich beeinflusst haben, steht mit dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktreport ein weiterer Stresstest für die Märkte an.
Allerdings treffen die Daten auf einen bereits hochgradig nervösen Markt. Auslöser sind Hiobsbotschaften aus der Finanzbranche in den USA. Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial führten den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie etwa Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können.

Im Zuge der schwachen Wall Street werden auch hierzulande Finanzwerte im grossen Stil aus den Depots gekippt. Bei den Blue Chips sacken Partners Group, UBS, CS und Julius Bär zwischen 5,0 und 3,7 Prozent ab. Die Aktien der CS haben kurzzeitig bei 2,463 Franken ein weiteres Rekordtief erreicht.

In den hinteren Reihen trifft der Abverkauf Werte wie jene von Swissquote, Leonteq, Vontobel oder EFG, die um bis zu 4,9 Prozent fallen.

Laut Händlern hätte der Kollaps der Krypto-Bank Silvergate allein die Bankenbranche weniger beunruhigt. Der Absturz von SVB schüre allerdings Ängste, dass andere Banken ähnliche Probleme bekommen könnten. Denn SVB musste die Bilanz durch ein Aktienangebot in Höhe von 2 Milliarden Dollar stärken um die Auszahlung an Einleger im Umfeld steigender Zinsen sicherzustellen. Da der Finanzierer viele US-Staatsanleihen sowie hypothekarisch besicherte Wertpapiere im Portfolio habe, könne das Problem auch andere Banken treffen, erklärt die Expertin.

Neben den Finanztiteln geraten auch Wachstumstitel angesichts der gestiegenen Zinsängste wieder unter verstärkten Abgabedruck. AMS Osram, Straumann, VAT, Sonova oder Temenos verbilligen sich zwischen 4,3 und 2,5 Prozent. Bei VAT trägt ein dämpfender Analystenkommentar zur Schwäche bei. Die Experten der RBC haben Rating und Kursziel gesenkt und dies mit dem Ausblick begründet.

Über weite Strecken bewegen sich die Genussscheine von Roche (-0,2%) sowie die Nestlé-Aktien (-0,1%) zwischen knappen Gewinnen und Verlusten. Roche hatte am Morgen mit einer Entscheidung der US-Zulassungsbehörde FDA punkten können, während Nestlé durch einen Analystenkommentar gestützt werden.

Mit Abgaben von maximal 0,9 Prozent halten sich auch Swisscom und Novartis als weitere defensive Werte besser als der Gesamtmarkt.

In den hinteren Reihen dominieren Geschäftszahlen die Kursbewegungen. So fallen Mobilezone um 9,3 Prozent zurück. Die Profitabilität der Mobilfunkladenkette wird als tiefer als erwartet bewertet. Auch Molecular Partners (-2,7%) und Orell Füssli (-1,7%) geben nach. Die Kursverluste von 6,2 Prozent bei Bachem sind dagegen eine Reaktion auf die angekündigte Kapitalerhöhung.

U-Blox reagieren dagegen mit einem Kurssprung von bis über 12 Prozent auf das vorgelegte Zahlenwerk. Und auch Starrag und Mikron ziehen um bis zu 1 Prozent an.

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11:00

Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten hat am Freitag auch zahlreiche Kryptowährungen erfasst. Der Bitcoin fiel unter die runde Marke von 20'000 US-Dollar. Am Vormittag gab der Kurs der nach Marktwert grössten Internetdevise bis auf rund 19'883 Dollar nach.

Bereits am Vortag hatten sich ausgehend von etwa 22'000 Dollar kräftige Verluste eingestellt. Die zweitgrösste Anlage Ether sank am Freitag bis auf 1400 Dollar, nach etwa 1500 Dollar am Vortag. Der Marktwert aller etwa 22'800 Kryptowerte fiel unter die Marke von einer Billion Dollar.

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10:05

Titel von U-Blox steigen gegen den trüben Börsentrend um 5,5 Prozent. Das Unternehmen will nach einem Gewinnplus seine Dividende aufstocken.

09:35

Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex verliert 1,25 Prozent auf 10'812 Punkte und fällt damit auf den bisher tiefsten Stand in diesem Jahr. Im SMI geben alle 20 Werte bis auf Roche und Nestlé nach.

Zum Ende einer ohnehin schwachen Woche geht es am Schweizer Aktienmarkt noch einmal beschleunigt abwärts. Auslöser sind Hiobsbotschaften aus der Finanzbranche in den USA. Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial führten den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie etwa Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können.

Spätestens seit den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell am vergangenen Dienstag bestimmen Zinssorgen einmal mehr das Marktgeschehen. Nicht zuletzt deswegen wird der für heute angekündigte US-Arbeitsmarktbericht mit Spannung erwartet. Er gilt als ein wichtiger Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft und könnte die nächsten Zinsentscheidungen mit beeinflussen. Dazu stehen in der kommenden Woche noch US-Inflationsdaten an, die ebenfalls die Zinsentscheidung der US-Notenbank im weiteren Monatsverlauf dann massgeblich beeinflussen werden.

Die Kursgewinne der beiden Schwergewichte Roche (+0,4%) und Nestlé (+0,2%) sorgen dafür, dass der SMI nicht noch stärker zurückfällt. Roche hatte am Morgen mit einer guten Nachricht der US-Zulassungsbehörde FDA aufgewartet.

Im Zuge der schwachen Wall Street werden auch hierzulande Finanzwerte im grossen Stil aus den Depots gekippt. Bei den Blue Chips sacken UBS, CS, Partners Group und Julius Bär zwischen 5,0 und 3,8 Prozent ab. Die Aktien der CS haben kurzzeitig bei 2,463 Franken ein weiteres Rekordtief erreicht.

In den hinteren Reihen trifft der Abverkauf Werte wie Swissquote, Leonteq, Vontobel oder EFG, die um bis zu 4,7 Prozent fallen.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,7 Prozent auf 10'871 Punkte. 

Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial führen den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie etwa Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können. Inflations- und Zinssorgen haben die Märkte mit aller Macht im Griff. Entsprechend nervös warten Investoren am heutigen Freitag auf den US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Nachmittag.

Die deutlichsten Verluste weist aktuell die Grossbank CS auf, die 5,1 Prozent einbüsst. Aber auch Partners Group, Julius Bär und in den hinteren Reihen EFG, Swissquote, Vontobel oder Leonteq notieren allesamt schwächer.

Am Vortag schockten gleich zwei Nachrichten aus den USA die Märkte. "Während der Absturz von Silvergate Capital in erster Linie mit Kryptowährungen zusammenhing und für den Rest des Bankensektors nicht besorgniserregend war, schürte der Absturz der SVB-Aktie die Befürchtung, dass auch der Rest der Banken ähnliche Probleme bekommen könnte", kommentierte eine Händlerin.

Deutlich tiefer startet zudem VAT (-3,1%). Hier sorgt eine Abstufung durch die RBC sowie deren Begründung für Vorsicht.

Eine Kapitalerhöhung lässt in der zweiten Reihe noch die Aktien von Bachem um überdurchschnittliche 6,9 Prozent zurückfallen.

Demgegenüber steigen Molecular Partners nach Zahlen 1,3 Prozent.

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08:30

Die Industrie- und Handelsgruppe Orell Füssli hat 2022 mehr umgesetzt, die Erwartungen aber enttäuscht. Höhere Kosten und eine Rückstellung sorgen für einen tieferen Gewinn. Die Dividende bleibt auf Vorjahreshöhe. An den ehrgeizigen Zielen bis 2028 hält der Konzern gleichwohl fest.

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 217,3 Millionen Franken, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) lag hingegen 3,2 Prozent tiefer bei 14,9 Millionen. Die entsprechende Marge ging auf 6,9 von 7,3 Prozent zurück.

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08:15

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Holcim: UBS erhöht auf 63 (51) Fr. - Neutral

VAT: RBC senkt auf Sector Perform (Outperform) - Ziel 280 (300) Fr.

Komax: UBS erhöht auf 195 (190) Fr. - Sell

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08:05

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 1,14 Prozent niedriger geschätzt. Titel der Credit Suisse steuern erneut auf deutliche Verluste hin und liegen aktuell 3,6 Prozent tiefer. Für Logitech geht es rund 2 Prozent abwärts.

06:30

Ein unerwartet hoher Quartalsverlust schickt die Aktie von Gap im nachbörslichen Handel auf Talfahrt. Die Anteilsscheine der US-Modekette fallen um sieben Prozent. Das Unternehmen wies für das vierte Quartal ein Defizit von 75 Cent je Aktie aus. Analysten hatten nur mit einem Minus von 46 Cent gerechnet. Auch die Umsatzprognose für das Gesamtjahr enttäuschte die Anleger. Das Unternehmen begründete die schwache Geschäftsentwicklung mit der Zurückhaltung der Kunden bei Bekleidungskäufen angesichts der hohen Inflation.

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06:05

Der Swiss Market Index (SMIsteht vorbörslich gemäss der IG Bank um 1,46 Prozent niedriger.

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05:45

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,5 Prozent tiefer bei 28.186 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1,1 Prozent.

Fallende Bankaktien treiben die asiatischen Märkte am Freitag nach unten, während sich Anleihen erholen. Erwartungen für eine US-Zinserhöhung gingen zurück, nachdem eine überraschende Kapitalerhöhung bei einem Startup-Kreditgeber aus dem Silicon Valley Befürchtungen über grössere Probleme des Bankensystems ausgelöst hatten. Die Aktie der Silicon Valley Bank rutschte nach Börsenschluss weiter ab und büsste innerhalb von 24 Stunden rund 70 Prozent ihres Wertes ein.

Die Aktien grosser Banken wurden mit nach unten gezogen: J.P. Morgan Chase & Co verloren 5,4 Prozent, Citigroup 4,1 Prozent und grosse Kreditinstitute in Asien und Australien rutschten am Freitagmorgen - wenn auch in geringerem Maße - ab. "Ich denke, es gibt Spekulationen, dass es grössere Probleme innerhalb des US-Bankensystems gibt, oder dass es dieses Potenzial gibt, und das hat ein Überdenken der Fed-Politik verursacht", sagte ING-Ökonom Rob Carnell in Singapur. "Aber es sind ziemlich schwammigen Spekulationen, was nur zeigt, wie unruhig die Märkte im Moment sind, und das hat sich auf alle anderen Märkte übertragen."

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05:30

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 136,49 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,9672 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,4 Prozent niedriger bei 0,9285 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0594 Dollar und gab 0,3 Prozent auf 0,9838 Franken nach. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,1921 Dollar.

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00:05

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 1,7 Prozent tiefer auf 32.254 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 2,1 Prozent auf 11.338 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büsste 1,8 Prozent auf 3918 Punkte ein. Die Spannung vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag setzt der Wall Street zu. Die Anleger fürchteten, dass ein allzu starker Jobmarkt die US-Notenbank Fed zu grösseren Zinsschritten bewegen könnte.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind nach Daten vom Donnerstag zwar überraschend gestiegen. Allerdings haben US-Unternehmen im Februar einer früheren Umfrage zufolge mehr als doppelt so viele Jobs geschaffen wie im Vormonat. Für den Arbeitsmarktbericht der Regierung am Freitag erwarten Experten einer Reuters-Umfrage zufolge für Februar ein Stellenplus von 205.000 nach einem Zuwachs von 517.000 im Januar.

Die geplante freiwillige Abwicklung der Kryptobank Silvergate wegen drohender Zahlungsunfähigkeit nach hohen Verlusten zog unterdessen den gesamten Markt mit nach unten. Cyber-Devisen wie Bitcoin und Ethereum verloren zwischen 7,2 und 7,5 Prozent. Auch US-Kryptowerte wie Coinbase Global, Signature Bank, Riot Blockchain und Marathon Digital büssten zwischen 7,8 und 12,2 Prozent ein. Dass nach der Kryptobörse FTX nun eine weitere bedeutende Grösse in der Branche ihr Handtuch werfe, trage einen faden Beigeschmack mit sich, sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Gut möglich, dass weitere Krypto-Unternehmen finanziell angezählt sind."

Die Ankündigung einer Not-Kapitalerhöhung schickte die Aktie der Silicon Valley Bank (SVB) auf Talfahrt. Die Anteilsscheine der kalifornischen Bank, die Tech-Unternehmen und Start-ups fördert, stürzten um 60 Prozent ab. SVB hatte am Mittwochabend einen Aktienverkauf im Wert von 1,75 Milliarden Dollar angekündigt, um ihre Bilanz aufzubessern.

Enttäuschende Geschäftszahlen drückten die US-notierten Aktien des chinesischen Online-Händlers JD.com. Die Titel verloren 11,2 Prozent. Das Unternehmen meldete für das vierte Quartal 2022 einen Umsatz von 295,4 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 40 Milliarden Euro) im Vergleich zur durchschnittlichen Analystenprognose von 296,2 Milliarden Yuan. "Das Wichtigste ist die Erholung des Einkommens der Verbraucher", sagte Konzernchef Xu Lei. Eine Erholung des Konsums nach der Lockerung der strengen Corona-Regeln in China wird demnach noch eine Weile dauern.

Die Investoren reagierten dagegen erleichtert auf eine Prognose-Bekräftigung von General Electric. Die Titel des US-Industriekonzerns sprangen um 5,2 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen erwartet 2023 trotz einer Abkühlung der globalen Wirtschaft eine starke Nachfrage nach Flugzeug-Triebwerken und Wartungsdienstleistungen. 

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)