18:35

Der SMI schliesst 0,15 Prozent tiefer. Die Schweizer Börse hat am Montag damit die von den USA gegen die Schweiz verhängten hohen Zölle vergleichsweise gut weggesteckt.

Nachdem der Standardwerteindex im frühen Handel zeitweise um fast zwei Prozent gefallen war, entwicklte er sich im Handelsverlauf immer besser. Die Anleger setzten darauf, dass es sich bei dem am Freitag von Donald Trump angekündigten Zollsatz von 39 Prozent auf Schweizer Waren um Verhandlungstaktik handeln könnte. Die Schweizer Regierung kündigte nach einer Sondersitzung des Kabinetts an, dass sie mit einem verbesserten Angebot an die USA die hohen Zölle abwenden will. Allerdings bleibt für weitere Verhandlungen nur wenig Zeit: Der höhere Zollsatz soll am Donnerstag in Kraft treten.

«Wir glauben, dass es eine gewisse Hoffnung auf eine Einigung über die US-Zölle für die Schweiz gibt, die das Zollniveau näher an die 15-Prozent-Basislinie für andere Länder bringen könnte», erklärte Vontobel-Analyst Mark Diethelm. Der Aktienmarkt in Zürich war am Freitag wegen des Nationalfeiertags geschlossen, während andere wichtige Handelsplätze zum Wochenschluss wegen der neu aufgeflammten Zollsorgen und der überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten deutlich nachgegeben hatten. Am Montag stieg der Dax in Frankfurt um 1,4 Prozent und der Dow-Jones-Index stieg in New York um ein Prozent.

Unter Abgabedruck standen der Luxusgüterhersteller Richemont und der Uhrenkonzern Swatch; die Aktien verloren 1,3 und 2,3 Prozent. Analysten sehen die Uhrenbranche und Maschinenbauer besonders stark gegenüber den US-Zöllen exponiert. Die Anteile des Elektrotechnikkonzerns ABB wurden 0,8 Prozent tiefer gehandelt, und am breiten Markt fielen die Titel des Anlagenbauers Oerlikon drei Prozent.

Von den beiden Pharmariesen legte Novartis 0,4 Prozent zu, während Roche 1,1 Prozent verlor. Die Branche ist vorerst von den US-Zöllen ausgenommen. Allerdings hängt über ihr ein Damoklesschwert: Präsident Trump hat an zahlreiche Konzerne Briefe verschickt und markant tiefere Medikamentenpreise gefordert.

Gut hielt sich Nestlé mit 0,3 Prozent Kursplus. Der Lebensmittelkonzern, das am schwersten gewichtete SMI-Unternehmen, bremste den Abstieg des Index damit merklich. Der inlandorientierte und als dividendenstark geltende Telekomkonzern Swisscom gewann 2,6 Prozent an Wert. 

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16:04

Nach dem Rückschlag vom Freitag startet die Wall Street fester in die neue Woche. Der zuletzt enttäuschende Arbeitsmarktbericht liess US-Investoren verstärkt auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed setzen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 stiegen zur Eröffnung am Montag jeweils um gut ein halbes Prozent auf 43'835 beziehungsweise 6'280 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq zog um rund ein Prozent auf 20'860 Punkte an.

Die enttäuschenden Job-Daten für Juli sowie die nach unten korrigierten Zahlen für Mai und Juni deuteten auf eine Abschwächung am Arbeitsmarkt hin und fachten Zinsspekulationen an. Zugleich brockten die mauen US-Arbeitsmarktzahlen dem S&P 500 am Freitag den stärksten Intraday-Verlust seit mehr als zwei Monaten ein.

Bei den Einzelwerten sprangen am Montag die Titel von Spotify um mehr als sieben Prozent nach oben. Der Musik-Streamingdienst punktete mit der Aussicht auf höhere Abopreise bei Anlegern. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben ab September in ausgewählten Märkten den Preis für sein Premium-Abo für Einzelpersonen auf 11,99 von 10,99 Euro im Monat anheben.

Die Anteilsscheine von Tesla zogen unterdessen mehr als zwei Prozent an. Tesla-Chef Elon Musk erhält ein weiteres Aktienpaket seines Unternehmens im Wert von 29 Milliarden Dollar, wie aus am Montag veröffentlichten Unterlagen des E-Autobauers hervorgeht. Demnach muss Musk für den Bezug der 96 Millionen Aktien jeweils 23,34 Dollar pro Aktie bezahlen, was dem Ausübungspreis seines Aktien-Vergütungsprogramms aus dem Jahr 2018 entspricht. Der aktuelle Börsenkurs von Tesla liegt bei 302 Dollar

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15:32

Die US-Aktienmärkte eröffnen höher. Der S&P 500 Index legt zu Handelsbeginn 0,75 Prozent zu, während der Nasdaq 100 Index 1,1 Prozent vorrückt. 

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14:45

Die US-Börsen dürften am Montag nach den jüngst deutlichen Verlusten auf Erholungskurs gehen. Auftrieb kommt durch wieder erstarkende Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed und auch nach vorsichtig optimistischen Äusserungen zu den US-Gesprächen mit China. Strategische Kommentare der US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs dürften ebenfalls helfen. Kurz nach dem Börsenstart könnten Daten über die Aufträge für die US-Industrie im Juni weitere Impulse liefern.

Die Futures auf den Dow Jones Industrial notieren vor dem Handelsstart 0,47 Prozent höher, nachdem der bekannteste US-Index am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Juni gesackt war. Die Nasdaq-100-Futures steigen zum Wochenstart um 0,8 Prozent.

Da Gouverneurin Adriana Kugler überraschend ihr Amt im Führungsgremium der Fed vorzeitig am Freitag abgibt - einen Grund nannte sie nicht - wittert Präsident Donald Trump seine Chance. Mit der anstehenden Neubesetzung will er nun den künftigen Kurs der Fed in seinem Sinne beeinflussen, denn das Gremium legt den wichtigen Leitzins fest, der indirekt das Wirtschaftswachstum fördern kann.

Dem US-Präsidenten obliegt die Nominierung der Fed-Gouverneure, die dann vom Senat bestätigt werden müssen. Von Fed-Chef Jerome Powell forderte Trump ebenfalls, und bereits seit Längerem, den Rücktritt, da dieser bisher die Leitzinsen nicht wie von ihm verlangt gesenkt hat. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Kuglers Amtszeit wäre im Januar zu Ende gegangen.

Dass Trump obendrein die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, feuerte und ankündigte, in den kommenden Tagen auch hier einen Ersatz bekanntgeben zu wollen, schürt Unsicherheit. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, weckt das Vorgehen Trumps «einmal mehr die Angst vor der zukünftigen politischen Unabhängigkeit solcher Institutionen und Berichte».

Unter den Strategen äusserte sich Morgan-Stanley-Analyst Michael Wilson unterdessen weiter positiv zu US-Aktien und verwies dafür auf die v-förmige Erholung der Ergebniserwartungen von Analysten. Wenn es, wie am Freitag nach den Jobdaten, zu Kursrückgängen käme, rate er zum Kauf und bleibe für den nächsten zwölf Monate bullish.

Goldman-Stratege David Kostin hob angesichts der laufenden Berichtssaison die aussergewöhnlichen Wachstumsraten der grössten Tech-Konzerne, der «glorreichen Sieben», positiv hervor. Die Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla stiegen vorbörslich.

Boeing gaben zugleich um 1,0 Prozent nach. In den Rüstungsfabriken im Grossraum St. Louis streiken erstmals seit fast drei Jahrzehnten die Arbeiter wieder.

Unter den kleineren Werten sprangen CommScope vor dem Börsenstart um 80 Prozent hoch, nachdem der Hersteller von Glasfaserkabeln Amphenol das Geschäft für Verbindungs- und Kabellösungen des Unternehmens für 10,5 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen will. Amphenol legten um 4,0 Prozent zu.

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14:10

Die Aktie des grössten US-Fleischproduzenten Tyson Foods legte am Montag im vorbörslichen Handel um rund 4 Prozent zu. Grund waren über den Erwartungen liegende Geschäftsergebnisse. Zudem wurde der Ausblick leicht angehoben.

Der bereinigte Gewinn je Aktie (Non-GAAP) lag mit 0,91 Dollar deutlich über den Erwartungen und übertraf die Analystenschätzungen um 13 US-Cents. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 13,88 Milliarden Dollar und übertraf die Erwartungen um 320 Millionen Dollar.

Für das kommende Geschäftsjahr 2025 zeigt sich das Management vorsichtig optimistisch. Der Umsatz soll zwischen 2 und 3 Prozent wachsen - bislang war nur ein Zuwachs von bis zu 1 Prozent prognostiziert worden. Das bereinigte operative Ergebnis des Gesamtkonzerns wird auf 2,1 bis 2,3 Milliarden Dollar geschätzt.

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13:40

Die Aktien von Spotify steigen am Montag in der US-Vorbörse um mehr als 5 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Preiserhöhung für sein Premium-Abo angekündigt hat. Ab September wird der Preis für das Einzelabo in ausgewählten Märkten von 10,99 Euro auf 11,99 Euro pro Monat steigen.

Betroffen sind Regionen wie Südasien, der Nahe Osten, Afrika, Europa, Lateinamerika und der asiatisch-pazifische Raum.

Mit der Preisanpassung will der schwedische Streamingdienst seine Margen verbessern. Seit dem Allzeithoch im Juni haben die Spotify-Aktien um rund 20 Prozent nachgegeben. Auf Jahressicht liegen sie dennoch gut 36 Prozent im Plus.

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13:15

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start im Plus: 

Dow Jones Futures: +0,47 Prozent
S&P 500 Futures: +0,53 Prozent
Nasdaq Futures: +0,71 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert weiterhin mit 0,65 Prozent im Verlust.

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11:55

Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Montag nach. Auslöser dafür ist die Zollkeule, die US-Präsident Donald Trump gegen die Schweiz und auch andere Länder ausgefahren hat. Am Freitag hatte Trump für die Schweiz einen künftigen Zollsatz von 39 Prozent ausgerufen. Allerdings hat der Leitindex SMI nach einem schwachen Start zu einer Gegenbewegung angesetzt und inzwischen den grössten Teil der Einbussen wieder wettgemacht. "Ich hätte es viel schlimmer erwartet", meint ein Händler. Die Stimmung am Markt sei von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt. Panik sei aber keine zu sehen.

Es sei wohl gar nicht so schlecht gewesen, dass die Schweizer Böse am Freitag, dem Schweizer Nationalfeiertag, geschlossen war, sagt ein Händler. Denn so hätten die Marktteilnehmer etwas mehr Zeit gehabt, sich auf den heutigen Tag vorzubereiten. "Die Anleger sind zwar verunsichert, halten sich aber mit Verkäufen zurück. Sie hoffen, dass in den kommenden Tagen noch eine Lösung gefunden werden kann." Zudem könnten international tätige Grosskonzerne (aus dem SMIM) mit der Zollsituation besser umgehen, als die vielen KMU mit einer starken Produktionsbasis in der Schweiz, heisst es am Markt. Dies zeigen auch Stellungnahmen von AWP befragten Unternehmen. Positiv sei zudem, dass nach dem unerwartet schlechten Arbeitsmarktbericht vom Freitag nun die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch das Fed gestiegen sei.

Der Leitindex SMI, der zunächst bis 11'612 Zähler gefallen war, notiert kurz vor Mittag noch um 0,44 Prozent tiefer auf 11,784 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, verliert 0,44 Prozent auf 1960,20 und der breite SPI 0,52 Prozent auf 16'439,6 Zähler.

Damit halten sich die Einbussen des SMI im Vergleich zu seinen europäischen Pendants am Freitag klar in Grenzen. Diese hatten zwischen 2,5 und drei Prozent eingebüsst und machen nun einen kleinen Teil davon wett. Dass die Stimmung aber trotzdem angespannt ist, zeigt der Volatilitätsindex VSMI, der um gut 13 Prozent anzieht. Mit einem Stand von knapp 16 Punkten steht das Angstbarometer der Börse aber noch weit unter dem Stand (35 Punkten) von Anfangs April, als der US-Präsident den "Tag der Befreiung der USA" und damit die Zölle ausgerufen hatte.

Die stärksten Einbussen verbuchen die Aktien von Adecco (-2,1 Prozent) hier dürften laut Händlern Verkäufe am Tag vor der Bilanzvorlage und der US-Arbeitsmarktbericht belasten.

Ebenfalls unter Druck - aber über Tagestief - stehen die Finanzwerte Julius Bär (-2,0 Prozent) und UBS (-0,3 Prozent) sowie die zyklischen Werte Sika (-1,6 Prozent) und ABB (-1,4 Prozent). Auch Lindt & Sprüngli PS (-1,6 Prozent) geben nach.

Von den drei Schwergewichten halten sich Nestlé (+0,2 Prozent) am besten. Sie haben frühe Einbussen mehr als aufgeholt. Dagegen fallen die Pharmatitel Novartis (-0,3 Prozent) und Roche GS (-1,6 Prozent) sowie der Pharmazulieferer Lonza (-1,4 Prozent). Händler verweisen darauf, dass der US-Präsident mit einem Erlass und einem Brief an 17 grosse Pharmaunternehmen den Druck für tiefere Medikamentenpreise erhöht hat. Tiefere Medikamentenpreise seien ein wichtiges Wahlversprechen von Trump, mahnt ein Händler.

Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (-1,4 Prozent) und Swatch (-1,8 Prozent) haben ihre Einbussen deutlich eingegrenzt.

Auf der anderen Seite reihen sich Straumann (+3,5 Prozent) ganz oben bei den Gewinnern ein. Händler sprechen von einer technischen Erholung nach dem starken Kursminus der vergangenen Woche.

Bei Swisscom (+2,6 Prozent) und Givaudan (+0,2 Prozent) führen Händler das defensive Element ins Feld. Swisscom ist zudem fast nur in Europa aktiv und hat mit der Eidgenossenschaft einen soliden Grossaktionär. Fester sind auch noch Zurich (+0,6 Prozent) und Swiss Life (+0,4 Prozent).

Auf den hinteren Reihen kommt es vor allem bei kleineren Werten, die sich im laufenden Jahr sehr gut entwickelt haben, zu Gewinnmitnahmen. Dazu zählen etwa Idorsia (-6,9 Prozent), Kuros (-6,4 Prozent), Huber + Suhner (-3,1 Prozent) oder auch Belimo (-1,6 Prozent).

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11:25

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

AMS Osram: Barclays erhöht auf 11,50 (10) Fr. - Equal Weight

AMS Osram: Kepler Cheuvreux erhöht auf 10,50 (7,80) Fr. – Hold

AMS Osram: Jefferies erhöht auf 14 (13) Fr. – Buy

Bucher: UBS erhöht auf 419 (396) Fr. – Buy

Clariant: CFRA senkt auf Hold (Buy) - Ziel 9 (11) Fr.

Clariant: Vontobel senkt auf 10 (11) Fr. – Hold

Comet: Deutsche Bank senkt auf 260 (340) Fr. – Buy

Forbo: Julius Bär senkt auf 860 (900) Fr. – Hold

Forbo: Kepler Cheuvreux erhöht auf Hold (Reduce) - Ziel 820 (790) Fr.

Forbo: Research Partners senkt auf 760 (1150) Fr. - Halten

Galderma: Berenberg erhöht auf 165 (112,70) Fr. – Buy

Holcim: Berenberg erhöht auf 60 (55) Fr. – Hold

Holcim: Barclays erhöht auf 69 (67) Fr. – Overweight

Holcim: JPMorgan erhöht auf 70 (65) Fr. – Overweight

Holcim: Morgan Stanley erhöht auf 60 (55) Fr. - Overweight

Holcim: ODDO BHF SCA erhöht auf 73 (67) Fr. – Outperform

Holcim: Vontobel erhöht auf 73 (61) Fr. – Buy

Logitech: Julius Bär erhöht auf 75 (70) Fr. – Hold

Medacta: Research Partners erhöht auf 176 (154) Fr. – Kaufen

Medacta: Stifel erhöht auf 157 (142,50) Fr. - Buy

Montana Aerospace: ODDO BHF erhöht auf 33,50 (22) Fr. – Outperform

Nestlé: Jefferies erhöht auf Hold (Underperform) - Ziel 77 Fr.

Nestlé: Julius Bär senkt auf 90 (105) Fr. – Buy

Richemont: Research Partners senkt auf 128 (140) Fr. - Halten

Sika: Julius Bär senkt auf 260 (275) Fr. – Buy

Stadler Rail: JPMorgan erhöht auf 20,40 (19) Fr. – Underweight

UBS: Goldman Sachs erhöht auf 34,50 (33,50) Fr. – Buy

UBS: DZ Bank erhöht auf 34 (32) Fr. – Kaufen

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11:00

Der Stoxx 600 notiert am Vormittag um 0,5 Prozent bei 538,56 Zählern im Plus. Finanztitel (+1,3 Prozent), Industrie (+0,9 Prozent), Immobilien (+0,8 Prozent) sowie Technologie (+0,7 Prozent) führen die europäischen Aktien an. Gesundheitstitel (-0,3 Prozent) und nicht-zyklischer Konsum (-0,03 Prozent) gehören zu den Schlusslichtern. 

Von den 600 Unternehmen, sind 435 im Gewinn, 159 im Verlust und 6 unverändert.

Zur Heatmap der europäischen und Schweizer Aktien geht’s hier lang.

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10:30

Rette sich wer kann, dürfte sich mancher Anleger heute denken. Vor allem kleinere Werte, die deutlich gestiegen sind, stehen massiv unter Druck. Beispiele sind Idorsia (-8,3 Prozent; Kuros (-7 Prozent), Cicor (-4 Prozent) oder auch Belimo (-3,5 Prozent).

Dabei hat das heutige starke Kursminus laut Händlern nichts mit fundamentalen Faktoren zu tun. Manche der erwähnten Aktien sind im laufenden Jahr massiv gestiegen. 

Dazu zählen etwa Idorsia, die sich laufenden Jahr vervielfacht haben. Auch Kuros haben sich mehr als verdoppelt und Belimo sind um mehr als die Hälfte gestiegen. Es seien schlicht Gewinnmitnahmen, meint ein Händler. «Und daran ist noch keiner arm geworden», sagte der Händler.

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10:00

Am Schweizer Aktienmarkt geht es am Montag, dem ersten Handelstag im August und nach dem langen Wochenende, deutlich nach unten. Auslöser dafür ist die Zollkeule, die US-Präsident Donald Trump gegen die Schweiz und auch andere Länder ausgefahren hat. Am Freitag hatte Trump für die Schweiz einen künftigen Zollsatz von 39 Prozent ausgerufen. Eine zuvor mit der Schweizer Regierung ausgehandelte Absichtserklärung hatte Trump abgelehnt. Dies ist ein schwerer Schlag, sind doch die USA das wichtigste Exportland für die Schweiz. Dazu kommen noch negative Vorgaben aus den USA, wo am Freitag ein unerwartet schlechter Arbeitsmarktbericht für Kursverluste gesorgt hatte.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die internationalen Börsen am Freitag, als in der Schweiz wegen des Nationalfeiertags kein Börsenhandel stattgefunden hatte, zwei bis drei Prozent an Wert eingebüsst hatten. «Und das holen wir nun nach», sagte ein Händler. Einen Crash erwarte er aber nicht, sagte Matthias Geissbühler, CIO von Raiffeisen, dazu auf LinkedIn. «Ein wesentlicher Grund dafür ist: Weder der SMI noch der SPI sind repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.» Internationale Grosskonzerne könnten mit der Zollsituation deutlich besser umgehen, als die vielen KMU mit einer starken Produktionsbasis in der Schweiz, sagte er weiter.

Der Leitindex büsst bis gegen 10:00 Uhr 1 Prozent ein auf 11,714 Punkte. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, verliert 0,95 Prozent auf 1950 und der breite SPI 1 Prozent auf 16'360 Zähler. 

Damit halten sich die Einbussen des SMI im Vergleich zu seinen europäischen Pendants am Freitag in Grenzen. Diese hatten am Freitag zwischen 2,5 und drei Prozent eingebüsst. Dass die Stimmung aber trotzdem angespannt ist, zeigt das Angstbarometer der Börse, der Volatilitätsindex VSMI, der um gut zehn Prozent anzieht.

Die stärksten Einbussen verbuchen Technologiewerte wie Logitech (-1,2 Prozent), VAT (-1,3 Prozent), AMS Osram (-3 Prozent), Cicor (-7,7 Prozent) oder Comet (-5,2 Prozent). Die beiden Luxusgüterhersteller Richemont (-0,7 Prozent) und Swatch (+0,1 Prozent) halten sich bisher sehr gut.

Von den drei Schwergewichten halten sich Nestlé (-0,3 Prozent) am besten. Dagegen fallen die Pharmatitel Novartis (-0,9 Prozent) und Roche GS (-1,7 Prozent) deutlich stärker. Händler verweisen darauf, dass der US-Präsident am Donnerstagabend mit einem Erlass und einem Brief an siebzehn grosse Pharmaunternehmen den Druck für tiefere Medikamentenpreise erhöht.

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09:35

Die Aktien von Swisscom legen am Montag nach der Ankündigung der US-Importzölle auf Produkte aus der Schweiz um zeitweise über 2 Prozent auf 577 Franken zu. Damit notieren die Titel des grössten Schweizer Telekomkonzerns auf einem Zweijahres-Hoch.

Auf Jahressicht legen die Swisscom-Aktien um gut 14 Prozent zu. Zum Vergleich: der SMI liegt mit den jüngsten Kursverlusten nur 0,6 Prozent im Plus.

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09:10

Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es am Montag, dem ersten Handelstag im August, deutlich nach unten gehen. Auslöser dafür ist die Zollkeule, die US-Präsident Donald Trump gegen die Schweiz und auch andere Länder ausgefahren hat. Am Freitag hatte Trump für die Schweiz einen künftigen Zollsatz von 39 Prozent ausgerufen. Eine zuvor mit der Schweizer Regierung ausgehandelte Absichtserklärung hatte Trump abgelehnt. Dies ist ein schwerer Schlag, sind doch die USA das wichtigste Exportland für die Schweiz. Dazu kommen noch negative Vorgaben aus den USA, wo ein unerwartet schlechter Arbeitsmarktbericht für Kursverluste gesorgt hatte.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die internationalen Börsen am Freitag, als in der Schweiz wegen des Nationalfeiertags kein Börsenhandel stattgefunden hatte, zwei bis drei Prozent an Wert eingebüsst hatten. "Und das holen wir nun nach", sagte ein Händler. Einen Crash erwarte er aber nicht, sagte Matthias Geissbühler, CIO von Raiffeisen, dazu auf LinkedIn. "Ein wesentlicher Grund dafür ist: Weder der SMI noch der SPI sind repräsentativ für die Gesamtwirtschaft." Internationale Grosskonzerne könnten mit der Zollsituation deutlich besser umgehen, als die vielen KMU mit einer starken Produktionsbasis in der Schweiz. Dabei hätten erstere ein grosses Gewicht in den Indizes und letztere seien kaum an der Börse kotiert, sagte er weiter.

Der SMI notiert kurz nach Börsenstart um 1,8 Prozent tiefer bei 11'624 Punkten. Am Donnerstag hatte der SMI bereits 0,8 Prozent verloren und bei 11'936 Punkten geschlossen.

Unter Druck steht auch der US-Dollar, der damit nur kurz vom "Zoll-Effekt" gegenüber dem Franken profitieren konnte. Nach dem unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag gab die US-Währung die Gewinne jedenfalls wieder ab und notiert aktuell mit 0,8053 Franken wieder etwa auf dem Niveau von Mitte letzter Woche.

Bis auf Swisscom (+0,5 Prozent) verlieren alle SMI-Werte. Die Einbussen belaufen sich auf -0,6 Prozent (für Amrize) bis -3,7 Prozent (für Logitech).

Neben Logitech werden auch andere Technologiewerte wie VAT (-1,8 Prozent), AMS Osram, Comet, U-blox sowie Inficon tiefer gehandelt oder erwartet.

Ebenfalls stark im Minus erwartet werden die Anteile der beiden Luxusgüterhersteller Richemont (-2,7 Prozent) und Swatch (-3,2 Prozent). Dabei dürften laut Analysten die Aktien der auf Schweizer Uhren fokussierten Swatch stärker leiden als die der breiter aufgestellten Richemont.

Auch für ABB (-2,1 Prozent), UBS (-3 Prozent) und Holcim (-2 Prozent) werden deutlich tiefere Kurse indiziert.

Dagegen halten sich die drei Schwergewichte Nestlé (-0,6 Prozent), Novartis (-1,2 Prozent) und Roche GS (-1,9 Prozent) vorbörslich besser als der Gesamtmarkt. Dabei könnten die Pharmariesen ebenfalls noch unter Druck kommen. Denn auch wenn Pharmaprodukte von den Zöllen ausgenommen sind, hat der US-Präsident am Donnerstagabend mit einem Erlass und einem Brief an siebzehn grosse Pharmaunternehmen den Druck für tiefere Medikamentenpreise erhöht.

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08:07

Der Schweizer Aktienmarkt (SMI) notiert im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 1,8 Prozent tiefer bei 11’628 Punkten. Alle SMI-Titel werden tiefer gestellt. Zu den grössten Verlierern gehören Logitech (-5,2 Prozent), Richemont (-4,3 Prozent) und ABB (-3,5 Prozent). Die Kursverluste der übrigen Blue-Chips werden bei -1,2 bis 1,7 Prozent erwartet.

Der breite Markt wird ebenfalls tiefer gesehen - um 1,7 Prozent. AMS Osram (-3 Prozent), Comet (-3 Prozent), Inficon (-3,5 Prozent), Swatch (-4,9 Prozent), U-Blox (-3,5 Prozent) und VAT (-3,5 Prozent) dürften das Verliererfeld anführen. Ebenfalls unter Druck dürften OC Oerlikon (-3 Prozent), Georg Fischer (-3 Prozent) und Burckhardt Compression (-2,6 Prozent) kommen. Kein Mid-Cap-Titel wird im Gewinn erwartet; die Kursverluste der übrigen Aktien in der zweiten Reihe belaufen sich auf 1,5 bis 2 Prozent.

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07:30

Ein angeschlagener Dollar hat sich am Montag leicht erholt, nachdem ein enttäuschender US-Arbeitsmarktbericht und die überraschende Entlassung einer hochrangigen Arbeitsmarktbeamtin durch Präsident Donald Trump die Märkte aufgeschreckt und die Erwartungen an baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed deutlich steigen liessen.

Für weitere Unruhe sorgte der unerwartete Rücktritt von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler. Dadurch eröffnet sich für Trump die Möglichkeit, deutlich früher als erwartet Einfluss auf die Zentralbank zu nehmen.

Der Dollar verlor daraufhin am Freitag über 2 Prozent zum Yen und rund 1,5 Prozent zum Euro. Am Montag konnte sich die US-Währung etwas stabilisieren: Der US-Dollarindex stieg zeitweise um 0,3 Prozent an. Gegenüber dem Schweizer Franken stieg der Greenback am Montag zeitweise 0,35 Prozent aus bis zu 0,80686.

Aufgrund der enttäuschenden Wirtschaftsdaten vom Freitag fiel die zweijährige US-Staatsanleiherendite auf ein Dreimonatstief von 3,659 Prozent, während die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe mit 4,206 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit einem Monat lag.

Die Terminmärkte preisen inzwischen mit über 95 Prozent Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung der Fed im September ein. Bis Dezember erwarten die Märkte Zinssenkungen im Umfang von mehr als 63 Basispunkten.

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06:55

Am Montag wird der europäische Stoxx 600 vorbörslich im Plus gesehen. Die Futures-Kontrakte notieren um 0,6 Prozent fester. Der deutsche Dax dürfte gemäss Berechnungen von Banken und Brokerhäusern ebenfalls fallen (+0,4 Prozent).

Der Swiss Market Index (SMI) notiert vorbörslich bei der IG Bank derweil um 2,5 Prozent tiefer bei 11’537 Punkten.

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06:20

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 2,46 Prozent tiefer bei 11'545 Punkten.

Am Schweizer Aktienmarkt geht es nach dem verlängerten 1.-August-Wochenende heute in die neue Handelswoche. Die grosse Frage: Wie reagieren die Märkte auf den neuen US-Zolltarif für die Schweiz? Am Freitag hat US-Präsident Donald Trump für die Schweiz einen künftigen Zollsatz von 39 Prozent ausgerufen. Eine zuvor mit der Schweizer Regierung ausgehandelte Absichtserklärung lehnte Trump nach Angaben des Bundesrats ab. Für den Präsidenten stehe das Handelsdefizit im Vordergrund, teilte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit. Am Freitag war die Schweizer Börse wegen des 1.-August-Feiertags geschlossen.

Die Schweizer Anleger steigen am Montag mit Inflationsdaten in die neue Woche ein. Dabei dürfte sich die Jahresteuerung hierzulande vorerst weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau bewegen. Bei Raiffeisen Schweiz wird dann bis zum Jahresende mit leicht höheren Inflationsraten gerechnet, wie es in einer Analyse heisst. Die nächste Runde in der Bilanzsaison der Unternehmen geht erst am Dienstag weiter.

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05:00

Die asiatischen Aktienmärkte folgen dem Abwärtstrend der Wall Street. Die Sorgen um die US-Wirtschaft kehren mit voller Wucht zurück und veranlassen die Anleger dazu, eine fast sichere Zinssenkung für September einzupreisen. Die düsteren Daten des US-Arbeitsmarktberichts für Juli drücken die Stimmung. «Insgesamt bestätigen die Wirtschaftsdaten unsere Einschätzung, dass die US-Wirtschaft unter ihrem Potenzial wächst», schreiben die Analysten von Goldman Sachs. Auch die Entscheidung Trumps, die Leiterin der Statistikbehörde für Arbeitsmarktdaten zu entlassen, verunsichert die Experten. Sie drohe die Glaubwürdigkeit von wichtigen Wirtschaftsdaten zu untergraben.

Zudem will Trump in den nächsten Tagen einen Kandidaten für die Besetzung der offenen Stelle bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bekannt geben. Erst am Freitag hatte die Fed mitgeteilt, dass Gouverneurin Adriana Kugler vorzeitig von ihrem Amt zurücktritt. Die US-Notenbankerin verschafft Trump so die Möglichkeit, seinen Einfluss auf die Fed auszubauen. Er kann die Stelle neu besetzen und einen Nachfolger für Kugler für die verbleibende Amtszeit ernennen. Es wird darüber spekuliert, dass er den Posten mit einem potenziellen zukünftigen Fed-Chef besetzen könnte, um die Weichen für die Zeit nach Jerome Powell zu stellen. Trump hat die Notenbank und deren Chef wiederholt wegen der aus seiner Sicht zu hohen Zinsen scharf angegriffen. «Dies eröffnet die Aussicht auf eine breitere Unterstützung im Fed-Vorstand für eine frühere Senkung der Zinsen», sagt Ray Attrill, Leiter der Devisenforschung bei NAB.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,6 Prozent auf 40.134,97 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 1,4 Prozent niedriger bei 2.907,52 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 0,2 Prozent auf 3.566,62 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte bei 4.053,53 Punkten.

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03:00

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 147,76 Yen und gab 0,4 Prozent auf 7,1848 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,8049 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1575 Dollar und zog leicht auf 0,9320 Franken an.

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02:00

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Verbündeten wie Russland, bekannt als OPEC+, haben sich am Sonntag darauf geeinigt, die Ölproduktion im September um 547.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Dies ist die jüngste einer Reihe von beschleunigten Produktionssteigerungen, um Marktanteile zurückzugewinnen. «Obwohl die Politik der OPEC+ flexibel bleibt, gehen wir davon aus, dass die OPEC+ ihre Produktionsquote nach September unverändert lassen wird, da wir davon ausgehen, dass sich das Tempo des Aufbaus der kommerziellen Lagerbestände der OECD beschleunigen und die saisonalen Nachfrageschübe nachlassen werden», schrieb Goldman Sachs.

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 69,53 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte kaum verändert bei 67,26 Dollar.

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01:00

Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 43.588,58 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,6 Prozent auf 6.238,01 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 2,2 Prozent auf 20.650,13 Stellen nach.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)