Den Anlegern steht eine unruhige Woche am Aktienmarkt bevor. Eine Reihe von Geschäftszahlen wartet darauf, von den Investoren unter die Lupe genommen zu werden. Über allem liegt jedoch die Furcht vor einer Verschärfung der Corona-Pandemie und mehr Neuinfektionen mit dem Krankheitserreger, welche die Wirtschaft in schwieriges Fahrwasser bringen könnte. Dazu hat sich der Ton zwischen den USA und China wieder verschärft. 

An der Unsicherheit dürfte sich so schnell nichts ändern, sagte John Bellows, Portfoliomanager bei Western Asset Management und Experte für Unternehmensanleihen: "Ich denke, das Beste, was wir über die nächsten Monate sagen können, ist, dass wir uns alle der sehr hohen Unsicherheit und der Auswirkungen auf die Volatilität bewusst sind."

Gestützt werden die Kurse jedoch seit längerem von den massiven Hilfspaketen, die Notenbanken und Regierungen weltweit auf den Weg gebracht haben. In den USA ringen die Demokraten im Kongress und die US-Regierung um ein weiteres Hilfspaket, das auslaufende Unterstützung für Arbeitslose und Kleinunternehmen ersetzen soll.

"Mit dem in Kürze zu erwartenden nächsten US-Fiskalpaket bleiben der Politik- wie der Liquiditätszyklus expansiv, was den Boden für die weitere Konjunkturerholung bereitet", sagte Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. "Solange der Markt nicht an noch weiterer Poliitk- und Notenbankunterstützung zweifelt, bleiben Risikomärkte wie für Aktien aussichtsreich."

Zahlensaison geht weiter

Am Dienstag legen in der Schweiz die Industriefirmen Dätwyler, Phoenix Mecano und Tornos ihre Zahlen vor. Interessieren dürften sich die Anleger aber auch für die Onlinebank Swissquote und den Biotechniker Basilea

Die an Zahlen dichte Woche wird am Mittwoch mit dem Flughafen Zürich, der Glarner Kantonalbank, der St. Galler Kantonalbnak sowie dem Laborausrüster Tecan und dem Stahlgiesser Schmolz+Bickenbach fortgesetzt. Large Caps dominieren den Donnerstag, wenn die Versicherer Swiss Life und Zurich sowie Telekom-Marktführer Swisscom ihre Zahlen vorlegen. Auch die Technologiefirmen Ascom, Comet, Meyer Burger und Straumann informieren über ihre Geschäfte. Dazu kommt die Berner Kantonalbank, der Fleischverarbeiter Bell und die Cham Paper Group. Am Freitag rundet der Autozulieferer Feintool die Zahlenszenerie der Woche ab.   

Im Ausland werden zahlreiche Konjunkturdaten publiziert. Dort stehen die Daten zur Wirtschaftsleistung in Grossbritannien und in der Euro-Zone im zweiten Quartal auf der Tagesordnung. Weil im Kampf gegen das Virus Geschäfte geschlossen hatten, die Produktion stillgelegt und das öffentliche Leben auf ein Mindestmass reduziert war, gehen Experten von einem tiefen Einbruch aus.

Besser sieht es inzwischen in China aus. Die Regierung in Peking hat den Erreger bereits im Januar mit harten Quarantänemassnahmen in den Griff bekommen. Am Freitag stehen die Daten zu Industrie und Handel an. Wichtigster Konjunkturindikator aus den USA ist ebenfalls am Freitag das Konsumentenvertrauen, das die Universität von Michigan errechnet.

(Reuters/cash)