21:30

Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete im Tagesverlauf die Verluste immer mehr aus und schloss 5,86 Prozent niedriger bei 23 553,22 Punkten. In den vergangenen drei Wochen wurden somit die Kursgewinne mehr als eines Jahres zunichte gemacht. Der marktbreite S&P 500 verlor 4,89 Prozent auf 2741,38 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 4,37 Prozent auf 8006,12 Zähler nach unten.

Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Verbreitung des neuen Coronavirus mittlerweile als Pandemie ein. Das sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Tedros kritisierte fehlendes Handeln durch die Staaten weltweit. "Wir haben die Alarmglocken laut und deutlich geläutet", erklärte der WHO-Chef.

Beobachter beklagten zudem, dass es von der US-Regierung bislang wenig Neues zum Vorgehen gegen das Virus und seine Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen in den USA gebe. "Das Fehlen von Details drückt auf die Stimmung", schrieb Analyst Mark Chandler von der Bank RBC.

Stratege Francois Trahan von der Bank UBS sagte: "Die Unsicherheit mit Blick auf die Gewinne der Unternehmen ist derzeit so gross, dass die Aktienkurse kaum Chancen auf Erholung haben". Schon vor dem Ausbruch der Epidemie seien die Aktienmärkte hoch bewertet und anfällig für eine Korrektur gewesen. Wegen des Virus habe diese Korrektur nun dramatische Ausmasse angenommen.

Am Abend will sich US-Präsident Donald Trump zu Massnahmen gegen die Folgen des Coronavirus äussern. Wie gross gegenwärtig die Verunsicherung ist, zeigt ein Blick auf den Volatilitäts-Index Vix. Der auch als "Angstbarometer" bekannte Index stieg am Mittwoch zwischenzeitlich auf über 60 Punkte. So hoch war die Nervosität an der Wall Street letztmals Ende 2008 auf dem Höhepunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Ob weitere geldpolitische Lockerungen der Notenbanken als Antwort auf die Epidemie taugen, wird am Markt angezweifelt. Die Bank of England hatte am Morgen den Leitzins gesenkt. Mit einem ähnlichen Schritt rechnet RBC-Analyst Mark Chandler auch seitens der Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung am Donnerstag. Die amerikanische Fed hatte bereits in der vergangenen Woche den Leitzins reduziert - dem Aktienmarkt damit aber keine Stabilität verliehen.

Die Investmentbank Goldman Sachs ist für die US-Aktien in den kommenden Monaten pessimistisch. Den S&P 500 sehen die Experten bis Mitte des Jahres bei 2450 Punkten. Das wären vom gegenwärtigen Niveau weitere gut zehn Prozent Abwärtspotenzial.

Boeing -Aktien setzten als grösster Verlierer im Dow Jones Index den freien Fall der vergangenen Wochen fort. Mit einem Verlust von mehr als 18 Prozent fielen sie erstmals seit Juli 2017 unter die 200-Dollar-Marke. Das Unternehmen ruft eine knapp 14 Milliarden US-Dollar schwere Kreditlinie bei Banken vollständig ab, um sich gegen die Belastungen durch das Coronavirus zu stemmen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete. Zudem stornieren immer mehr Airlines angesichts der Virusepidemie ihre Bestellungen bei Boeing.

Im Sog des erneut schwachen Ölpreises verlor der US-Energiesektor 5,5 Prozent. Aktien des Branchendienstleisters Halliburton sackten um fast zehn Prozent ab und die von Occidental Petroleum um fast 18 Prozent.

Gegen den allgemeinen Ausverkauf stiegen Aktien von T-Mobile US um 1,7 Prozent und die des Fusionspartners Sprint um 3,1 Prozent. Der US-Bundesstaat Kalifornien will nicht gegen die Fusion der beiden Mobilfunkanbieter angehen.

Apple verbilligten sich um 4 Prozent, McDonald's 6 Prozent. Starbucks gab 9 Prozent nach, Tesla 2 Prozent.

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20:30

Der Dow Jones Industrial verliert 6,5 Prozent - und macht damit die Erholung vom Vortag mehr als zunichte. Damit setzen sich die hohen Schwankungen der vergangenen Tage fort. Das Coronavirus verunsichert unverändert die Anleger.

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17:50

Die Unsicherheit rund um die weitere Ausbreitung des Coronavirus bleibt gross. Das hat am Berichtstag auch die US-Börse erneut unter Druck gesetzt.

Solange nicht klar sei, wann und wo die Ausbreitung des Virus ihren Höhepunkt finde, liessen sich die wirtschaftlichen Folgen kaum erahnen, heisst es im Handel. Die Anleger seien nach den Panikverkäufen zu Wochenbeginn nach wie vor sehr zurückhaltend, wenn es um die Rückkehr an den Aktienmarkt gehe. Das zeigt sich auch am Angstbarometer VSMI, das aktuell mit 45 Punkten (+11 Prozent) auf neue Jahreshöchstwerte geklettert ist. Auf diesem Niveau hatte sich der Schweizer Volatilitätsindex zuletzt in der Finanzkrise vor über 10 Jahren bewegt.

Der SMI verliert 0,5 Prozent und schliesst auf 9153 Punkte. Das Tageshoch wurde früh im Handel bei 9374 Stellen erreicht. Der breite SPI fällt um 0,4 Prozent auf 11'185 Zähler zurück.

Unter den 30 Blue Chips notieren vier Titel im Plus: UBS (+0,5 Prozent), Swiss Life (+0,3 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent) und Credit Suisse (+0,1 Prozent), der Rest kursiert im Minus. Deutliche Abschläge verzeichnen Richemont (-3,0 Prozent) und Geberit (-2,9 Prozent).

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16:20

Ein akuter Geldbedarf bei Boeing verunsichert Anleger. Die Aktien des US-Flugzeugbauers fielen am Mittwoch um bis zu elf Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 205,57 Dollar. Einem Insider zufolge will das Unternehmen eine 13,8 Milliarden Dollar schwere Kreditlinie bis zum Freitag komplett ausschöpfen, um damit die Folgen der Coronavirus-Epidemie abzufedern. Mit den Problemen um den Unglücksflieger 737 MAX, der seit Monaten am Boden bleiben muss, habe das nichts zu tun.

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14:40

Aus Enttäuschung über mangelnde Details zum geplanten US-Konjunkturprogramm ziehen sich Anleger wieder aus der Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verloren zur Eröffnung am Mittwoch bis zu drei Prozent, nachdem sie am Dienstag noch jeweils etwa fünf Prozent zugelegt hatten.

US-Präsident Donald Trump hatte sich zwar mit US-Senatoren getroffen, um über Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie zu beraten. Er stellte auch Hilfen für die besonders betroffene Kreuzfahrt- und Luftfahrt-Industrie in Aussicht. Konkrete Ankündigungen machte er aber zunächst nicht.

Offenbar habe der Präsident Probleme, seine Vorstellungen im Kongress, der die Hoheit über den Haushalt besitzt, durchzusetzen, sagte Anlagestratege Kenneth Broux von der Bank Societe Generale. "Wir wissen, dass Trump gerne große Zahlen präsentiert. Sie versuchen sicher, alles für eine große Ankündigung zusammenzukratzen."

Mit einem Minus von 5,2 Prozent gehörte Nike zu den größten Verlierern an der Wall Street. Die Papiere des Rivalen Under Armour büßten 4,7 Prozent ein. Zuvor hatten die deutschen Sportartikel-Hersteller Adidas und Puma vor Einbußen durch die Coronavirus-Epidemie gewarnt.

Unter Verkaufsdruck standen auch Finanzwerte. Die erwartete erneute Zinssenkung durch die Notenbank Fed ist ein Belastungsfaktor für die Gewinnmargen der Geldhäuser. Die Titel von Citigroup, JPMorgan & Co. büßten jeweils etwa drei Prozent ein. 

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14:10

Der Broker IG taxierte den New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial etwa eine Stunde vor dem Start 3,4 Prozent tiefer auf 24 166 Punkte. Am Vortag hatte der Dow fast 5 Prozent gewonnen. Der Zickzack-Rhythmus der vergangenen geht weiter.

Die Anleger sind weiter nervös. Details zu den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Konjunkturmassnahmen gegen die Coronavirus-Folgen fehlten bislang, bemängelten Marktbeobachter. Ob sich weitere geldpolitische Lockerungen als Antwort auf die Coronavirus-Epidemie auszahlen, wird am Markt teils angezweifelt. In Europa hatte am Morgen die britische Notenbank ihren Leitzins gesenkt. An diesem Donnerstag könnte die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Massnahmen verkünden. Die amerikanische Fed hatte bereits in der vergangenen Woche ihren Leitzins reduziert, dem Aktienmarkt damit aber keine Stabilität verliehen.

Goldman Sachs ist für die US-Aktien in den kommenden Monaten pessimistisch. Den marktbreiten S&P 500 sehen die Experten der Bank bis Mitte des Jahres bei 2450 Punkten. Gemessen am Schlusskurs vom Vortag sind das 15 Prozent weniger.

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13:30

Der Swiss Market Index steht unverändert bei 9200 Punkten, nachdem er zuvor deutlich im Plus gelegen hatte. Damit wiederholt sich am Mittwoch das Bild vom Vortag, als die Gewinne ebenfalls nicht gahlten werden konnten.

Gestützt wurde der Markt am Morgen von der überraschenden Zinssenkung der britischen Notenbank vom Mittwochmorgen, was diese mit den Folgen des Coronavirus begründete. Zudem verdichten sich die Anzeichen, dass auch die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ähnliche Schritte unternehmen wird.

Angeführt wird die Verliererliste im SMI von Zyklikern wie LafargeHolcim (minus 1,4 Prozent) oder Geberit (minus 2 Prozent). Alcon verlieren fast 3 Prozent. Bei Geberit wirken sich nach der Zahlenvorlage vom Vortag negative Analystenkommentare aus. So haben gleich drei Institute ihre Verkaufsempfehlungen bestätigt und zum Teil das Kursziel gesenkt. Die Aktie sei angesichts der Herausforderungen nach wie vor zu hoch bewertet, lautet der Tenor.

Die Grossbanken-Aktien UBS und Credit Suisse sind immer noch leicht im Plus.

Das Verliererfeld am breiten Markt wird von AMS (minus 6,8 Prozent) angeführt. Die Titel leiden Händlern zufolge unter dem tiefen Bezugspreis für die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Osram-Übernahme. Dieser sorge für rote Köpfe, heisst es. Bestehende Aktionäre müssten viel Geld in die Hand nehmen, um eine Verwässerung zu verhindern.

Am breiten Markt richtet sich der Fokus auch auf Gesellschaften, die Zahlen vorgelegt haben. Dabei vermochte Plazza (plus 1 Prozent) mehr zu überzeugen als IVF Hartmann (minus 1,7 Prozent).

Für Gesprächsstoff sorgen ausserdem der "Pennystock" Relief Therapeutics mit einem Kurssprung um 125 Prozent, nachdem die Gesellschaft in einer Mitteilung Hoffnungen auf einen kommerziellen Erfolg im Zusammenhang mit dem Coronavirus geweckt hat.

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13:00

Er erste bestätigte Coronavirus-Fall in der Türkei setzt der Währung des Landes zu. Der Dollar steigt im Gegenzug um 0,5 Prozent auf 6,1803 Lira und der Euro gewinnt sogar ein Prozent auf 7,0124 Lira. Kräftig zulegen konnten dagegen türkische Pharmafirmen und Hospitalbetreiber wie Deva, Eczacibasi, Medical Park oder Lokman Hekim mit jeweils zweistelligen prozentualen Kursgewinnen.

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09:10

Der Swiss Market Index steigt im frühen Handel 1,3 Prozent. Vorbörslich war der Index noch im negativen Bereich gestanden. 

Händler begründeten die positive Überraschung mit der Bank of England, die kurz vor Börseneröffnung nach einem Notfalltreffen überraschend den Leitzins um 50 Basispunkte auf 0,25 Prozent gesenkt hatte. Die Bank gehe mit "gutem Beispiel" voran, meinte ein Analyst mit Verweis auf die anstehende EZB-Sitzung. Dies habe die wegen des Coronavirus verunsicherten Gemüter vorerst beruhigt.

Die Europäische Zentralbank tagt am morgigen Donnerstag. Italiens Premier Giuseppe Conte soll schon einmal eine Neuauflage der legendären "Whatever it takes"-Rede des ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi gefordert haben. Kommt die EZB dieser Forderung nach, hätte dies wohl Folgen auf den Frankenkurs und die Schweizerische Nationalbank könnte unter Umständen rasch reagieren.

Die Aktie von Adecco hat den grössten Zuwachs mit fast 3 Prozent. Die Titel der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse legen etwas über 2 Prozent zu. 

Die Aktien von AMS sinken 4 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller die Bedingungen für die Kapitalerhöhung zur Osram-Übernahme publiziert hat. Laut Händlern ist der Bezugspreis überraschend tief ausgefallen.

Am breiten Markt fallen Stadler nach einem Grossauftrag (plus 1,6 Prozent) und Galenica (plus 1 Prozent) nach einem Analystenkommentar positiv auf.

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08:10

Der Swiss Market Index notiert im vorbörslichen Handel 0,37 Prozent tiefer. Alle 20 Titel sind negativ. Am besten behauptet sich Swisscom mit einem Minus von 0,23 Prozent.

Die Aktien von AMS rasseln über 8 Prozent in die Tiefe. Der Seonsorenhersteller hat die Details der Kapitalerhöhung zur Übernahme von Osram bekannt gegeben. Insgesamt sollen 189'869'454 neue nennwertlose Inhaberaktien zu einem Bezugspreis von 9,20 Franken pro Aktie ausgegeben und angeboten werden. 

Die Coronavirus-Krise mit ihren bislang unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft verunsichert stark, zumal in Europa die Zahl der Infizierten stark steigt und die Bewegungsfreiheit und das öffentliche Leben zusehends einschränkt sind.

Hoffnungen der Marktteilnehmer richten sich nun unter anderem auf die Europäische Zentralbank. Die Bank of England senkte bereits am Mittwoch den Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte. Die Europäische Union will zudem mit 25 Milliarden Euro die Wirtschaft gegen die schlimmsten Folgen der Virus-Epidemie abstützen.

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06:10

Der Nikkei sinkt um 1,8 Prozent auf 19'500 Punkte. Der Börsenleitindex aus Japan kann damit den Schwung der US-Börsen vom Vorabend nicht mitnehmen. Der Dow Jones Industrial stieg um 4,89 Prozent auf 25018,16 Zähler. US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass die Regierung wegen des Coronavirus mit dem Kongress unter anderem über Erleichterungen bei der Lohnsteuer sowie über Kredite für Kleinunternehmen reden werde. Zudem stellte er Unterstützung für besonders betroffene Unternehmen in Aussicht, beispielsweise für Kreuzfahrtanbieter und Fluggesellschaften.

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06:05

Nach seinem dramatischen Absturz zu Wochenbeginn ist der Erdölpreis am Mittwoch im frühen Handel in Asien weiter angestiegen. Der Preis für das Barrel der Nordseesorte Brent legte um 1 Prozent auf 38,10 Dollar zu.

Am Montag war der Erdölpreis zeitweise um rund 30 Prozent abgesackt. Das war der grösste Absturz seit dem Golfkrieg im Jahr 1991 gewesen. Bereits am Dienstag hatte sich der Erdölpreis dann aber bereits wieder deutlich erholt - so legte der Barrel-Preis für WTI um mehr als zehn Prozent zu.

Der Absturz des Erdölpreises war durch den Streit zwischen den grössten Förderländern Saudi-Arabien und Russland verursacht worden. Moskau sandte dann am Dienstag jedoch versöhnliche Signale. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte sich am Freitag mit ihren Partnern nicht auf eine Drosselung der Fördermengen einigen können, vor allem Russland sperrte sich.

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06:00

Der Aufwertungsdruck auf den Franken hält an. Er notiert bis 1,0589 zum Euro. Zum Dollar schwächt er sich wieder ab bei 93,38 Rappen pro Dollar.