22:30

"Je grösser der Handelskrieg wird, umso stärker werden das alle zu spüren bekommen", sagte ein Börsianer. Gestützt wurde die Wall Street dagegen von Kursgewinnen bei den Hochtechnologie- und Finanzwerten. Börsianer warteten auf die Ergebnisse des zweiten Teils des Banken-Stresstestests der US-Notenbank Fed. Der S&P-500-Finanzindex zog im Vorfeld der Bekanntgabe der Daten um 0,9 Prozent an.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent höher auf 24'216 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 2716 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 7503 Punkte.

Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, er wolle auf ausdrücklich gegen China gerichtete Massnahmen zur Beschränkung von Investitionen in Technologiefirmen verzichten. Doch später legte sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow nach und erklärte, dies bedeute keine abgeschwächte Position gegenüber China.

Enttäuschende Nachrichten kamen von der Konjunkturseite. Die US-Wirtschaft wuchs zu Jahresbeginn etwas schwächer als gedacht. Zwischen Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,0 Prozent, wie das Handelsministerium auf Basis endgültiger Zahlen mitteilte. Damit wurden vorläufige Zahlen revidiert, in denen ein Plus von 2,2 Prozent veranschlagt wurde. Ein Grund dafür war, dass die Ausgaben der Verbraucher etwas zu hoch angesetzt wurden. Ende 2017 hatte das BIP noch um 2,9 Prozent zugelegt.

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17:30

Der SMI hat am Donnerstag auf breiter Front nachgegeben. Der Handelsstreit und dessen ungewisse Folgen sorgten dafür, dass sich die Anleger zunehmend aus dem Markt verabschiedeten, sagten Händler.  Der SMI sank um 0,5 Prozent auf 8462 Zähler. Es sei aus charttechnischer Sicht wichtig, dass sich der Leitindex über der Marke von 8450 Punkten halten konnte.

19 der 20 Standardwerte gaben nach. Zuoberst auf den Verkaufslisten standen Aktien zyklischer Firmen. Möglicherweise trübten die jüngsten Daten zur US-Wirtschaft die Stimmung, hiess es. Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn mit 2,0 Prozent etwas schwächer gewachsen als gedacht. Damit wurden vorläufige Zahlen revidiert, die ein Plus von 2,2 Prozent nahegelegt hatten.

Die stärkste Einbusse verbuchten LafargeHolcim mit minus 2 Prozent.

Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch sanken um 2,2 und 1,4 Prozent. Der Elektrokonzern ABB verlor 1,4 Prozent an Wert und der Bauchemiekonzern Sika sank um 1 Prozent. Auch die Anteile der Inspektionsfirma SGS, des Sanitärtechnikers Geberit und des Personalvermittlers Adecco schlossen tiefer.

Einzig das Marktschwergewicht Nestle trotzte mit plus 0,9 Prozent dem Negativtrend.

Den ausführlichen SMI-Schlussbericht lesen Sie hier.

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17:00

Der Euro hat am Donnerstag zugelegt. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1588 Dollar. Am Morgen hatte er noch zeitweise einen halben Cent niedriger notiert. Zum Franken ist der Euro seit dem Morgen ebenfalls gestiegen und kostet aktuell 1,1549 Franken. Der US-Dollar liebäugelt unterdessen bei Kursen von zuletzt 0,9965 Franken weiterhin mit der Parität.

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15:45

Die Verunsicherung der Anleger über die weitere internationale Handelspolitik hat auch am Donnerstag die Wall Street ausgebremst.  Der Dow Jones und der S&P 500 begannen ebenso wenig verändert wie der Nasdaq-Composite. Am Mittwoch hatten sie in etwa ein Prozent verloren. "Je grösser der Handelskrieg wird, umso stärker werden das alle zu spüren bekommen", sagte ein Händler. Vor allem die Technologiewerte könnten unter Druck kommen und auch die grossen Indizes belasten.

Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, er wolle auf ausdrücklich gegen China gerichtete Massnahmen zur Beschränkung von Investitionen in Technologiefirmen verzichten. Doch später legte sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow nach und erklärte, dies bedeute keine abgeschwächte Position gegenüber China. Derweil hinterlässt der Konfrontationskurs Trumps auch am Devisenmarkt zunehmend Spuren. So steht der chinesische Yuanseit Tagen unter Druck.

Auf der Unternehmensseite stand der Kauf der US-Online-Apotheke PillPack durch Amazon im Fokus. Die Aktien von klassischen Konkurrenten von PillPack gingen auf Talfahrt: Die seit Dienstag im Dow gelisteten Aktien von Walgreens Boots Alliance büssten zehn Prozent ein.

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14:23

Der Konfrontationskurs der USA im Handelsstreit mit China hinterlässt zunehmend Spuren am Devisenmarkt. Der chinesische Yuan steht seit Tagen unter Druck und wird nach Einschätzung von Marktteilnehmern weiter fallen. Am Donnerstag erklomm der Dollar ein Sieben-Monats-Hoch von 6,625 Yuan. Im Juni hat die auch als Renminbi bezeichnete Devise bislang mehr als drei Prozent abgewertet, mehr als in jedem anderen Monat seit Einführung der Dollar-Bindung 1994. Die chinesische Währung ist nicht frei handelbar, sondern darf einen von der Notenbank täglich vorgegebenen Kurs nur in einer bestimmten Spanne über- oder unterschreiten.

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14:22

Die US-Futures drehen leicht ins Minus und signalisieren zur Handelseröffnung Verluste von etwa 0,4 Prozent.

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11:30

Der Handel an der Schweizer Aktienbörse kommt am Donnerstag nicht in die Gänge. Der Leitindex SMI liegt nach wie vor im Minus und somit unter der am Vortag eroberten Marke von 8'500 Punkten. Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 11:30 Uhr 0,5 Prozent auf 8'460 Punkte.

Grösste Verlierer im SMI-SLI-Tableau sind inzwischen LafargeHolcim mit einem Minus von 1,3 Prozent sowie Logitech (-1,6%). Der Hersteller von Computerzubehör kann nicht davon profitieren, dass er den Aktionären eine um rund 10 Prozent höhere Ausschüttung von 0,67 Franken pro Aktie vorgeschlagen hat. Der Schritt unterstreiche die blendende Verfassung des Unternehmens, hatten die Analysten der ZKB noch positiv kommentiert.

Abgaben hinnehmen müssen auch die Bankentitel. So notieren sowohl die Papiere der Credit Suisse (-0,8%) als auch der UBS (-0,6%) tiefer. Selbiges gilt auch für Julius Bär (-1,0%). Finanzwerte würden bei Marktturbulenzen immer mit belastet, erklärte ein Händler. In der Folge verlieren auch Versicherer wie Swiss Re (-0,8%) oder Zurich (-0,3%).

Am anderen Ende der Skala stehen derzeit die volatilen Titel des Backwarenherstellers Aryzta (+2,0%) sowie die Papiere von Clariant (+0,1%).

Im breiten Markt fallen Carlo Gavazzi (-4,8%) mit Verlusten auf. Der Elektrotechnikgruppe gelang es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/2018 zwar den Umsatz zu steigern, allerdings ging das Ergebnis zurück.

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11:06

Das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Fussball-WM hat die Aktien von Adidas nach unten gezogen. Die Titel des Sportartikelherstellers verloren am Donnerstag ein Prozent auf 187,15 Euro und waren einer der schwächsten Werte im Dax. "Es gibt sicher einige Anleger, die den Querverweis ziehen", sagte ein Händler in Frankfurt. "Die Titel sind im Vorfeld der WM gut gelaufen, und jetzt nutzen einige die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen."

 

Hinzu komme, dass Konkurrent Puma von der US-Bank Goldman Sachs zum Kauf empfohlen wurde, fügte der Händler hinzu. Die Goldman-Analysten hoben zudem ihr Kursziel für Puma deutlich an auf 600 Euro von 495 Euro. Den Puma-Aktien gab das einen Schub, sie legten um 3,3 Prozent auf 485,50 Euro zu.

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09:39

Nach dem zeitweisen Sturz auf ein frisches Rekordtief von 8,755 Euro am Vortag liegen die Aktien der Deutschen Bank erneut im Minus. Die Papiere verlieren 0,6 Prozent auf knapp über neun Euro. Händlern zufolge belastet die Unsicherheit vor den Ergebnissen des zweiten Teils des Stresstestes der US-Notenbank (Fed). Diese werden nach Handelsschluss erwartet.

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09:10

Der SMI startet mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 8472 Punkten. Hintergrund ist der Handelsstreit der USA mit China. Die Anleger wurden dabei durch Signale aus dem Weissen Haus erneut verunsichert. Von Unternehmensseite her interessieren sich die Investoren für den zweiten Teil des Stresstestes der US-Notenbank Fed. Er wird aber erst nach Schweizer Handelsschluss publiziert. Ausserdem stehen am Donnerstag einige Konjunkturdaten - vor allem aus den USA - als mögliche Impulse auf der Agenda.

 

Bei den Schweizer Blue Chips stechen besonders die Bankentitel heraus. So werden sowohl die Papiere der Credit Suisse (-1,3 Prozent) als auch der UBS (-1,2 Prozent) deutlich tiefer gehandelt. Und auch Julius Bär (-0,8 Prozent) stehen überdurchschnittlich stark im Minus. Finanzwerte würden bei Marktturbulenzen immer mit belastet, erklärt ein Händler dazu.

Die drei Schwergewichte Nestlé (+0,3 Prozent), Novartis (-0,3 Prozent) und Roche (-0,8 Prozent) starten unterschiedlich in den Tag. Daneben verzeichnen Swatch (+0,5 Prozent) das grösste Plus.

Im breiten Markt liegt der Fokus auf den Valoren der Elektrotechnikgruppe Carlo Gavazzi (-3 Prozent). Dieser gelang es im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz 2017/2018 den Umsatz zu steigern. Allerdings ging das Ergebnis zurück. Derweil werden Temenos (-0,5 Prozent) leicht positiv gehandelt. Für Gesprächsstoff sorgt ausserdem der Börsengang der Getriebe-Tochter GrazianoFairfield von Oerlikon (-0,3 Prozent). Wie am Donnerstag bekannt wurde, soll dieser am 11. Juli erfolgen. Den Ausgabepreis pro Aktie setzte Oerlikon auf 48 bis 62 Franken fest.

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08:28

Am Tokioter Aktienmarkt schloss der Nikkei 225 prozentual fast unverändert bei 22 270,39 Punkten. Der Hang Seng in Hongkong bewegte sich zuletzt nur wenig vom Fleck. Der CSI 300 mit den wichtigsten Werten vom chinesischen Festland stand kurz vor Handelsende 0,45 Prozent im Minus. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die Börsen weiterhin fest im Griff.

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08:13

Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel weiter unter der Marke von 1,16 US-Dollar gelegen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1555 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Belastet wird der Euro zurzeit vor allem durch einen stärker werdenden Dollar. Gegenüber dem Franken stieg der Euro im Vorabendvergleich leicht an. Aktuell wird er zu 1,1529 nach 1,1518 am Mittwochabend gehandelt. Der Dollar notiert derweil bei 0,9978 Franken.

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08:06

Der Swiss Market Index (SMI) wird von der Bank Julius Bär vorbörslich mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 8478 Punkten berechnet. Den grössten Abschlag zeichnet sich bei den Aktien von Julius Bär (-0,5 Prozent) sowie CS und UBS (je -0,8 Prozent) ab. Die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche (alle -0,2 Prozent) könnten hingegen für etwas Unterstützung sorgen.

 

Auf der Konjunkturseite steht neben den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe die dritte Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt der USA an. In der Euro-Zone werden unter anderem Geschäftsklima-Zahlen veröffentlicht.

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07:24

Die Preise für Rohöl steigen weiter. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet derzeit 77,49 Dollar (+0,3 Prozent). Die US-Sorte WTI notiert bei 72,49 Dollar (+0,3 Prozent). Stark gefallene US-Rohöllagerbestände in den USA stützten zuletzt die Preise. 

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06:45

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio lag im Verlauf 0,4 Prozent tiefer bei 22'177 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,5 Prozent auf 1722 Zähler. Die Börse in Shanghai lag indes 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen trat auf der Stelle. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans gab 0,2 Prozent nach.

 

Die Anleger hielten sich zurück und verfolgten die Entwicklung des Disputs, sagt Marktstratege Shogo Maekawa von JPMorgan Asset Management. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch zwar erklärt, er verzichte im Streit über unfaire Investmentpraktiken Chinas auf gezielte Abwehrmassnahmen gegen die Übernahme von US-Technologie. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow sagte aber später dem Sender Fox, Trumps Erklärung bedeute keine abgeschwächte Position gegenüber China.

(cash/Reuters/AWP)