22:40

"Wir haben möglicherweise die Spitze beim Gewinnwachstum der Unternehmen vorerst gesehen", sagt Sam Stovall, Investment-Stratege bei CFRA Research. "Wir sind jetzt in einem Umfeld, in dem Risiken vermieden werden."

Die Indizes konnten im Handelsverlauf allerdings einen zwischenzeitlich befürchteten Absturz abwenden. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst um 0,5 Prozent niedriger auf 25'191 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verliert 0,6 Prozent auf 2740 Zähler und der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert 0,4 Prozent auf 7437 Punkte.

Unter den Einzelwerten in New York sackten die Papiere von Caterpillar zeitweise um mehr als 9 Prozent ab und gehen mit einem Minus von 7,5 Prozent aus dem Handel. Der Baumaschinen-Gigant hat zwar das beste dritte Quartal in seiner Geschichte hingelegt. Doch Anleger hatten auch mit der Anhebung der Prognose gerechnet. Ebenfalls unter Druck waren 3M, deren Aktien um 4,3 Prozent nachgeben. Der Konzern hatte seine Jahresprognose gekappt und dies mit ungünstigen Währungseinflüssen begründet.

Auch die Aktien der Technologiewerte Amazon, Microsoft und Intel geben ausnahmslos nach. Alle drei Unternehmen legen noch in dieser Woche ihre Bilanz vor.

Allerdings gibts auch Gewinner. So legen die Papiere von McDonald's mehr als 6 Prozent zu. Der Nettogewinn der Fast-Food-Kette war im abgelaufenen Quartal nicht so stark gesunken wie befürchtet.

Verizon steigen um 4 Prozent. Der Mobilfunker hat dank des neuen iPhones unerwartet viele Kunden gewonnen. Auch der Umsatz stieg stärker als erwartet.

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17:45

Die Schweizer Börse hat am Dienstag wegen der anhaltenden Verunsicherung der Marktteilnehmer über die wirtschaftliche und geopolitische Entwicklung deutlich nachgegeben. Der SMI fällt um 1,1 Prozent auf 8767 Punkte. Die Nervosität am Markt nehme zu. Das Angstbarometer, der Volatilitätsindex, steigt kräftig um 12 Prozent. Ein eigentlicher Auslöser sei nicht zu erkennen, sagt ein Händler. "Es ist viel mehr die Fülle der altbekannten Faktoren, die die Anleger verunsichert."

Die Aktien der GAM Holding sacken nach einem schlechter als erwarteten Zwischenbericht um 17 Prozent ab und markierten kurzzeitig den tiefsten Stand seit März 2009.

Die Aktien von AMS brechen gar 26,3 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit Februar 2017. Die Aktien von Logitech büssen 10,7 Prozent ein.

Sämtliche SMI-Titel lassen Federn. Nur die drei Schwergewichte NestléNovartis und Roche verbuchen Verluste von weniger als 1 Prozent. Die stärksten Abschläge verzeichnen die Titel des Bauchemiekonzerns Sika mit minus 3,8 Prozent. Der Wert des Pharmazulieferers Lonza sackt um 3,5 Prozent ab. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Dienstag.)

 

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15:45

Enttäuschende Bilanzen belasten auch die New Yorker Börse. Der Dow Jones verliert zum Handelsauftakt 1,7 Prozent auf 24'876 Zähler, der S&P 500 und der Nasdaq Composite büssten 1,6 beziehungsweise 2,0 Prozent ein. "In den Kursen war viel Positives berücksichtigt", sagt ein Börsianer mit Blick auf den Rekordlauf der Wall Street im Sommer. Nun kehre Ernüchterung ein. Nach Refinitiv-Daten liegen die Gewinnerwartungen bei den Unternehmen aus dem S&P 500 für das dritte Quartal im Schnitt bei fast plus 22 Prozent. Doch viele Anleger achteten laut Analysten mehr auf den Ausblick.

Das bekommen am Dienstag auch Caterpillar zu spüren. Der Baumaschinenhersteller hatte zwar das beste dritte Quartal in der Geschichte. Doch hatten die Anleger mit einer Prognoseanhebung gerechnet. Die Aktien stürzen um 7,8 Prozent ab. Ebenfalls unter Druck sind nach der Vorlage von Quartalszahlen 3M. Die Aktien fallen um 6 Prozent. Beide Titel sind im Dow Jones gelistet.

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14:30

Angebotsängste infolge politischer Spannungen lassen den Preis für das Edelmetall Palladium auf ein Rekordhoch steigen. An der Rohstoffbörse in London klettert der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) bis auf 1150 Dollar und erreicht damit einen Rekordwert. Allein seit Wochenbeginn ist der Preis um mehr als 5 Prozent gestiegen, seit Mitte August ergibt sich ein Zuwachs von gut einem Drittel.

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12:10

Der Schweizer Aktien-Leitindex SMI gibt bis Dienstagmittag nach schwachen Vorgaben aus New York und Asien deutlich nach. In Europa belasten sowohl die umstrittenen Budgetpläne von Italien und der Brexit die Stimmung. Dazu bereiten der Fall Kashogi und der Handelskonflikt zwischen den USA und China den Anlegern Sorgen.

Der SMI verliert bis kurz nach Mittag 1,3 Prozent auf 8753 Punkte. Der 30 Aktien umfassende SLI gibt um 2,2 Prozent auf 1367 Punkte nach und der breite SPI um 1,5 Prozent auf 10'311 Zähler. Der Volatilitätsindex ist im bisherigen Tagesverlauf 12 Prozent auf beinahe 18 angestiegen.

Besonders massiv unter Druck stehen AMS, die 27,2 Prozent nachgeben. Es ist weniger das Ergebnis für das dritte Quartal, als vielmehr der enttäuschende Ausblick auf das Schlussquartal, der den Aktien zusetzt.

Auch Schindler kommen nach der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen deutlich unter Druck (-7,5%). Der Lift- und Rolltreppenhersteller ist in den ersten neun Monaten zwar kräftig gewachsen. Einige Analysten hatten jedoch höhere Kennzahlen erwartet.

Ebenfalls im Sinkflug befinden sich Logitech. Die Papiere geben am Vormitag um 8,1 Prozent nach. Dies, obwohl der Computerzubehörhersteller die Gewinnerwartungen im zweiten Quartal übertroffen hat.

Im verunsicherten Börsenumfeld büssen ausser Nestlé (+0,1%) am Vormittag alle Titel im SLI an Terrain ein. Neben Nestlé gehören die Börsenschwergewichte Novartis (-0,5%) und Roche (-0,8%) noch zu den stabileren Werten. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

 

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11:05

Die Schweizer Börse hat am Dienstag die negativen Vorgaben aus den USA und Asien übernommen und gibt deutlich nach. Der SMI sinkt um 1,4 Prozent auf 8743 Punkte. Am Montag hatte der Leitindex um 0,1 Prozent nachgegeben.

Ein eigentlicher Auslöser sei nicht zu erkennen, sagt ein Händler. "Es ist viel mehr die Fülle der altbekannten Faktoren, die die Anleger verunsichert." Zusätzlich trüben schlechter als erwartete Firmenergebnisse aus dem In- und Ausland auf die Stimmung. "Da gibt es einige ganz hässliche Reaktionen der Anleger", sagt ein Börsianer.

Die Aktien der GAM Holding sacken nach einem schlechter als erwarteten Zwischenbericht um 18 Prozent ab. Der Vermögensverwalter hat milliardenschwere Vermögensabflüsse verbucht.

Die Aktien von AMS brechen gar um mehr als ein Viertel ein auf den tiefsten Stand seit Februar 2017. Der Sensorenhersteller hat im dritten Quartal zwar Umsatz und Gewinn stärker als erwartet gesteigert. Die Umsatzprognose für das vierte Quartal von 570 bis 610 Millionen Dollar liege aber um 39 Millionen Dollar hinter seiner Schätzung zurück, sagt Michael Foeth von der Bank Vontobel.

Auch Schindler enttäuscht die Anleger. Die Anteilscheine des Liftherstellers sausen nach einem weniger gut als erwarteten Quartalsbericht um 7,7 Prozent nach unten.

Die Aktien von Logitech büssen 5,9 Prozent ein. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem Logitech wie erwartet ein gutes Ergebnis vorgelegt habe.

19 der 20 SMI-Werte geben nach. Einzig Nestlé legen um 0,1 Prozent zu. Die stärksten Abschläge verzeichnen die Titel des Pharmazulieferers Lonza, des Bauchemiekonzerns Sika, des Rückversicherers Swiss Re und des Personalvermittlers Adecco, die mehr als 3 Prozent absacken.

Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS fallen um rund 3,0 und 2,4 Prozent. Die zyklischen Werte von ABB und LafargeHolcim verlieren rund 2 Prozent.

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09:10

Der SMI eröffnet bei 8766 Punkten (-1,2 Prozent). Die Vorgaben sowohl aus den USA als auch aus Asien sind klar negativ. Die Stimmung bleibt damit wie über die vergangenen Tage von erhöhter Nervosität geprägt, was sich in einer weiterhin stärkeren Volatilität äussert. 

Im angeschlagenen Börsenumfeld gibt die grosse Mehrheit der Bluechips nach. Am stärksten erwischt es CS, Lonza, Swatch, Richemont und Adecco (alle -2 Prozent). Mit Abgaben von je rund 0,7 Prozent gehören die Schwergewichte Novartis, Roche und Nestlé noch zu den stabileren Werten.

Am deutlichsten unter Druck stehen GAM, welche 16 Prozent verlieren. Der Vermögensverwalter hat nach der Suspendierung eines Fondsmanagers milliardenschwere Mittelabflüsse verezeichnet. Auch AMS (-15 Prozent) stehen stark unter Druck. Das Unternehmen hat allerdings mit den am Vorabend vorgelegten Angaben zum dritten Quartal die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt oder gar leicht übertroffen. Es ist weniger das Ergebnis für das dritte Quartal, als vielmehr der enttäuschende Ausblick auf das Schlussquartal, der den Aktien zusetzen könnte. 

Auch Schindler (-8,9 Prozent) geben überdurchschnittlich nach. Der Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller ist mit dem Umsatz und insbesondere mit dem Auftragseingang hinter den Prognosen zurückgeblieben. Logitech (-7,9 Prozent) verliert ebenfalls nach Zahlen. 

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08:31

Politische und wirtschaftliche Risiken rund um den Globus haben Anlegern in Asien am Dienstag gehörig die Laune verdorben. An den Aktienmärkten ging es bergab, dagegen stand die "Antikrisen-Währung" Gold hoch im Kurs. "Die Welt scheint ins Chaos zu geraten", zog Analyst Akira Takei vom Vermögensverwalter One Bilanz. So belastete der Handelsstreit zwischen China und den USA, das Ringen um die Haushaltspläne des hoch verschuldeten Euro-Landes Italien und der Konflikt zwischen dem Westen und Saudi-Arabien wegen der ungeklärten Todesumstände im Fall des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi.

In Japan verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,7 Prozent auf 22.010 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab ebenfalls gut zweieinhalb Prozent nach. Auch die Börsen auf dem chinesischen Festland, In Hongkong und Südkorea liessen Federn. Anleger deckten sich dagegen unter anderem mit dem als sicher geltenden Gold ein. Eine Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1225 Dollar.

Einer der grössten Verlierer am japanischen Aktienmarkt waren die Titel von Lixil mit minus 16 Prozent. Der Baustoffkonzern bekommt die zurückgehende Nachfrage nach Neubauten im Heimatmarkt zu spüren und schraubte seine Ergebnisprognosen für dieses Jahr zurück. Auch Hitachi Chemical enttäuschte seine Investoren mit den Ergebnissen im Zeitraum April bis September. Die Aktien brachen um 8,7 Prozent ein.  

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08:25

Der Euro hat am Dienstag weiter unter der Marke von 1,15 Dollar notiert. Am Morgen kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1460 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Händler nannten den moderat stärkeren Dollar als Grund für die leichten Verluste. Zum Franken hat der Euro über Nacht weiter nachgegeben. Derzeit wird er zu 1,1417 gehandelt, nach 1,1424 Franken am Vorabend und noch 1,1476 am Montagvormittag. Der Dollar zeigt sich bei 0,9962 Franken stabil.

Am Dienstag stehen nur wenige Konjunkturdaten an, so dass von dieser Seite kaum Impulse für den Devisenhandel kommen. Etwas voller ist der Terminkalender der Notenbanken. In den USA haben sich einige Redner angekündigt, aus Grossbritannien melden sich Zentralbankchef Mark Carney und Chefvolkswirt Andrew Haldane zu Wort.

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08:06

Der Swiss Market Index (SMI) wird von der Bank Julius Bär vorbörslich bei 8808 Punkten (-0,7 Prozent) berechnet. Die Sorge vor einem Haushaltsstreit zwischen der EU und dem hoch verschuldeten Italien drückt auf die Stimmung an den Börsen. Das grösste Minus verzeichnen ABB, Adecco und UBS (je -0,9 Prozent). Keiner der SMI-Titel kommt vorbörslich auf ein Plus. 

Am breiten Markt haben verschiedene Firmen Zahlen vorgelegt: AMS (-5,7 Prozent), (-4,5 Prozent), Logitech (+2,3 Prozent) und Schindler (-2,2 Prozent). 

Im Fokus der Anleger steht weiterhin der Streit der italienischen Regierung mit der EU-Kommission zu den Etatplänen für 2019. Die EU-Kommissare beraten in Strassburg auf einem ihrem wöchentlichen Treffen die Lage. Sie könnten den Entwurf zurückweisen und von der Regierung in Rom Nachbesserung verlangen, was eine Premiere wäre.

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07:55

Die Ölpreise sind am Dienstag im frühen Handel leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 79,54 Dollar. Das waren 29 Cent weniger als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 17 Cent auf 69,19 Dollar.

Am Ölmarkt war von einem seit Wochenbeginn ruhigen Handel die Rede. Grosse Impulse gab es zuletzt nicht. Ein wichtiges Thema unter Rohölhändlern ist die Affäre um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Sein Tot könnte das Verhältnis zwischen dem Ölriesen Saudi-Arabien und der westlichen Welt schwer belasten.

Der saudische Ölminister Khalid Al-Falih hatte jedoch bereits am Montag klargestellt, dass Saudi-Arabien nicht beabsichtige, sein Rohöl als politische Waffe einzusetzen. Vielmehr werde das Land seine Ölproduktion erhöhen. Saudi-Arabien steht als Führungsland des Ölkartells Opec in der Kritik durch US-Präsident Donald Trump, der das Kartell für die gestiegenen Ölpreise verantwortlich macht.

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06:45

Erneut belasteten die Stimmung nach Angaben von Experten der Handelsstreit zwischen den USA und China, das Ringen um den italienischen Haushalt und Sorgen um die globale Konjunktur. Auch der Konflikt zwischen dem Westen und Saudi-Arabien wegen der ungeklärten Todesumstände im Fall des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi trugen zur Verunsicherung bei. "Kurz gefasst: Die Welt scheint ins Chaos zu geraten", sagte Akira Takei von Asset Management One. 

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte gegen Handelsschluss in Tokio 2,4 Prozent im Minus bei 22'076 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,5 Prozent auf 1669 Zähler. Der Index für die asiatisch-pazifischen Märkte ausserhalb Japans gab 0,4 Prozent nach.

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06:36

Ein Euro wurden mit 1,1466 Dollar gehandelt, nachdem er am Vortag bereits in die Nähe des niedrigsten Stands seit Mitte August gefallen war. Ein Dollar kostete 112,82 Yen

(cash/Reuters/AWP)