22:30

"Die Anleger schütteln zumindest im Augenblick die Angst vor einem Handelskrieg ab", sagte ein Börsianer. Beide Seiten hatten zuvor durchblicken lassen, in dem Streit Verhandlungen anzustreben. Die Aussicht auf Abwendung eines weitreichenden Konflikts hatte die Wall Street schon am Mittwoch beflügelt. Experten zufolge blicken die Anleger an der Börse nun verstärkt auf die anstehenden Quartalsberichte der Unternehmen.

Der Dow Jones schloss 1 Prozent höher mit 24'505 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 0,7 Prozent auf 2662 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,5 Prozent auf 7076 Stellen. Es war der dritte Tag mit Zuwächsen in Folge.

Am US-Arbeitsmarkt beantragten vergangene Woche 242'000 Menschen erstmals Arbeitslosenunterstützung, 17'000 mehr als erwartet. Mit Spannung warten Anleger nun auf die amtlichen Monatsdaten, die am Freitag veröffentlicht werden. Auch die Handelsbilanz für Februar blieb ohne direkte Auswirkung auf die Kurse. Dabei war das Aussenhandelsdefizit der weltgrössten Volkswirtschaft grösser als gedacht.

Bei den Einzelwerten ragten Facebook mit einem Plus von 2,7 Prozent hervor, obwohl der Datenskandal immer grössere Dimensionen annimmt. Firmenchef Mark Zuckerberg beruhigte Anleger mit der Aussage, Facebook spüre bislang keine nennenswerten Auswirkungen auf seine Werbe-Einnahmen. Die Papiere haben seit Bekanntwerden des Skandals Mitte März mehr als 16 Prozent verloren.

Aktien von Spotify gaben 0,2 Prozent auf 144 Dollar nach, obwohl der US-Broker Stifel die Papiere zum Kauf empfohlen und mit einem Kursziel von 180 Dollar versehen hatte. Bereits am Mittwoch, dem ersten Handelstag nach dem Spotify-Börsendebüt, hatten einige Anleger Kasse gemacht.

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17:45

Die Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits der USA mit China hat am Donnerstag der Schweizer Börse kräftig Auftrieb gegeben. Der Leitindex SMI steigt bis Handelsschluss um 2,2 Prozent auf 8743 Punkte. "Eine Eskalation zu einem Handelskrieg mit entsprechenden schwerwiegenden globalen Vergeltungsmassnahmen erscheint uns doch eher unwahrscheinlich", erklären die Analysten der Bank Julius Bär. Allerdings dürfte das Thema Handelsstreit unter US-Präsident Donald Trump ein Thema bleiben.

Händlern zufolge bleiben die Anleger wegen der volatilen Märkte vorsichtig. Alle 20 Standardwerte legen zu. Die stärkste Stütze ist Pharmaschwergewicht Novartis mit einem Kursplus von 2,3 Prozent. Neue klinische Daten zum Herzmedikament Entresto dürften die Akzeptanz der Arznei steigern und Novartis könnte 2018 mit Entresto erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz erzielen, erklärt ZKB-Analyst Michael Nawrath.

Die Genusscheine von Novartis-Rivale Roche legen 2,0 Prozent zu und die Aktien des dritten SMI-Riesen Nestlé 1,9 Prozent. Die Anteile der Banken Credit Suisse und UBS rücken rund 3 Prozent vor. Auch Versicherungstitel ziehen um 0,5 bis 1,5 Prozent an.

An die Spitze des SMI setzen sich mit dem Pharmazulieferer Lonza und dem Elektrotechnikkonzern ABB konjunkturzyklische Werte. Die Kurse steigen um 4,3 und 3,6 Prozent. Beide Unternehmen gehören zu den grössten Verlierern unter den Bluechips in diesem Jahr.

Auch am breiten Markt steigen Titel stark, die zuletzt deutlich nachgegeben haben. So ziehen die Aktien von Meyer Burger über 13 Prozent an. Der Solarindustriezulieferer hat dieses Jahr bislang einen Drittel an Wert verloren.

Gewinnmitnahmen drücken die Aktien der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um 11,3 Prozent. Zunächst waren sie noch auf ein Rekordhoch von 9760 Franken hochgeschnellt. Händler rätseln weiter über die Gründe für die Kursexplosion - seit Jahresanfang hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Donnerstag.)

Ausgerechnet die Nationalbank hat eine Zocker-Aktie: Kommentar von cash-Chefredaktor Daniel Hügli

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16:00

Auch in New York sorgen die versöhnlichen Signale zum Handelsstreit aus Peking und Washington für Erleichterung an den Börsen.  Zum Handelsauftakt zog der Dow Jones um 0,5 Prozent auf 24'389 Punkte an und setzte damit den Erholungskurs vom Mittwoch fort. Der S&P500 und der Nasdaq-Composite legten 0,5 und 0,8 Prozent auf 2658 und 7095 Zähler zu. "Die Anleger schütteln zumindest im Augenblick die Angst vor einem Handelskrieg ab", sagte ein Händler.

Dem Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt zufolge beantragten mehr Menschen als gedacht erstmals Arbeitslosenunterstützung. Mit Spannung warten die Anleger in New York nun auf die amtlichen Monatsdaten, die am Freitag veröffentlicht werden. Auch die Handelsbilanz für Februar blieb ohne direkte Auswirkung auf die Kurse. Dabei war das Außenhandelsdefizit der weltgrößten Volkswirtschaft größer als erwartet.

Bei den Einzelwerten ragten Facebook mit einem Plus von 3,5 Prozent hervor, obwohl der Datenskandal immer größere Dimensionen annimmt. Allerdings haben die Aktien seit Bekanntwerden des Skandals Mitte März mehr als 16 Prozent verloren.

Die Aktien von Spotify stiegen um vier Prozent auf 150 Dollar. Am ersten Handelstag nach dem Börsendebüt am Dienstag hatten einige Anleger Kasse gemacht und die Aktien um über drei Prozent ins Minus gedrückt. Unter anderem empfahl der US-Broker Stifel die Aktien zum Kauf. Das Kursziel setzte er mit 180 Dollar an.

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13:30

Die Aktie der Schweizerischen Nationalbank wird ihrem neuen und zweifelhaften Ruf als Titel für Spekulanten am Donnerstag wieder gerecht. Eine Stunde nach Handelseröffnung notiert die SNB-Aktie 13 Prozent im Plus und knackt fast die Marke von 10'000 Franken. Dreieinhalb Stunden später notiert sie ebenfalls 13 Prozent - aber im Minus. Zuvor hatte die SNB-Aktie in vier Handelstagen 44 Prozent an Wert zugelegt.

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12:45

Nach einem freundlichen Start hatte der  Leitindex sein Plus zunächst erst weiter ausgebaut, bevor es im Laufe des Vormittags etwas zusammenschmolz. Der SMI steht gegen Mittag um 1,4% höher bei 8671 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI steigt um 1,6% auf 1423 Zähler und der breite SPI um 1,3% auf 10'120. Alle der 30 wichtigsten Titel notieren im Plus.

Nach der Abwärtstendenz seit Wochenbeginn greifen Investoren zunächst bei jenen Werten zu, die im Zuge der Unsicherheit verstärkt Federn gelassen haben. Dazu zählen beispielsweise die Aktien von ABB (+2,7%), sowie die Anteilsscheine der Grossbanken Credit Suisse (+2,5%) und UBS (+2,0%) sowie die von Julius Bär (+1,7%).

Noch deutlicher geht es für Aryzta (+4,6%), Lonza (+3,9%) und Clariant (+2,9%) aufwärts. Dabei gehören Clariant zu jenen Werten, die nach Ansicht der Experten von Baader Helvea vom schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China profitieren könnten.

Besonders deutlich fällt die Erholung aber im breiten Markt aus. Hier hatte die verschärfte Rhetorik zwischen den USA und China und die beiderseitig angekündigten Zölle am Mittwoch vor allem die Zulieferer für die Automobil- und Luftfahrtbranche belastet. Nun folgt die Gegenbewegung. Neben Autoneum (+3,3%) ziehen die Aktien von BurkhalterBucherBurckhardt Compression und Forbo zwischen 1,4 und 2,4% an. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht zum Mittag.)

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11:00

Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China verleiht am Donnerstagmorgen der Schweizer Börse Auftrieb. Der Leitindex SMI zieht nach drei Sitzungen mit Verlusten um 1,1 Prozent auf 8650 Punkte an. Die Anleger schöpften neuen Mut, sagen Händler. Die Signale beider Seiten, offen für Verhandlungen zu sein, hebe die Stimmung bei den Investoren.

Die angekündigten Zölle sollen frühestens im Mai in Kraft treten, schreiben die Analysten der Credit Suisse. Daher hält die Bank an ihrem Basisszenario fest, dass es nicht zu einem einen umfassenden Handelskrieg komme. "Wir sehen also die jüngste Korrektur in globalen und chinesischen Aktien als Einstiegsmöglichkeit."

Vorsichtiger äusserte sich die Thurgauer Kantonalbank. Wegen der enormen Schwankungen an den Börsen dürften viele Investoren an der Seitenlinie verharren und zuschauen. "Deshalb ist es nicht auszuschliessen, dass die Kurse im Laufe des Tages wieder abbröckeln", heisst es in einem Kommentar.

Sämtliche Standardwerte legen zu. Die stärkste Stütze bildet das SMI-Schwergewicht Novartis mit plus 1,3 Prozent, was rund einen Viertel des Index-Anstiegs ausmacht. Der Pharmakonzern veröffentlichte neue positive Daten zum Herzmedikament Entresto. Dies dürfte die Akzeptanz des Medikaments steigern und Novartis könnte 2018 mit Entresto erstmals mehr als eine Milliarde Dollar umsetzen, kommentiert Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank.

Die Genusscheine des Rivalen Roche legen 0,4 Prozent zu und der Lebensmittelriese Nestlé gewinnt 0,5 Prozent an Wert.

Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS erholen sich um 2,1 und 1,4 Prozent. Die Anteile der Versicherer werden um rund 1 Prozent höher bewertet.

Mit 2,9 Prozent Kurszuwachs führten die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB die Gewinner an.

Am breiten Markt steigen die Anteile von Meyer Burger um 8,8 Prozent. Damit holte der Zulieferer für die Solarindustrie einen Grossteil der Verluste der vergangenen Tage auf.

Die Papiere von Santhera schiessen um 13,3 Prozent in die Höhe. Der Arzneimittelhersteller hat eine klinische Studie mit Omigapil bei Patienten mit kongenitaler Muskeldystrophie (CMD) erfolgreich abgeschlossen.

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09:10

Der Swiss Market Index steigt im frühen Handel am Donnerstag 1,7 Prozent auf 8698 Punkte. Den deutlichsten Zuwachs hat die Aktie von ABB mit 3,1 Prozent. In sehr guter Form präsentieren sich auch die Bankenwerte Die Aktien von UBS (2,7 Prozent), Credit Suisse (3 Prozent) und Julius Bär (2,5 Prozent) legen überdurchschnittlich zu. Die Aktie von Swisscom hat die geringsten Zuwächse (0,9 Prozent).

Am breiten Markt legt die Aktie von Meyer Burger mit 5,6 Prozent am deutlichsten zu. Der Titel war am Mittwoch unter den Wert von 1 Franken gefallen. Die Aktie von Hochdorf steigt 2,5 Prozent. Der Milchverarbeiter hat 2017 ein Ereignis erreicht, das es in dieser Höhe vorher noch nie gegeben hat. Auschlaggebend sind allerdings eine Übernahme und höhere Rohstoffpreise. Die Absatzmenge ging zurück.

Die Aktie von Orascom Development steigt 1,3 Prozent. Der Immobilienentwickler hat das Geschäftsjahr 2017 mit Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen.

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08:30

Donald Trumps ehemaliger Chefstratege, Stephen Bannon, wettert gegen Investoren und Aktienhändler. "Zur Hölle mit der Wall Street", sagte er in einem Telefoninterview mit Reuters. Bannon beschrieb Wall Street als kurzfristig und sprunghaft, die Schicksale von Arbeitern in den USA seien der Börse völlig gleichgültig. Trump hingegen versuche das "schlagende Herz des amerikanischen Kapitalismus zu beschützen". Er sei ohnehin "der perfekte Typ". 

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08:10

Die Vorbörsen-Experten von Julius Bär sehen den Swiss Market Index 1 Prozent höher. Die Aktie von ABB  wird in der Einzelberechnung mit einem Plus von 1,43 Prozent am höchsten geschätzt. Bei den Mid Caps sticht Clariant mit einem Plus von 1,2 Prozent hervor.

Die Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China hatten schon Asiens Börsen nach oben getrieben. Die Signale beider Seiten, offen für Verhandlungen zu sein, hoben die Stimmung bei den Investoren. Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, hatte angedeutet, dass die geplanten Extrazölle auf chinesische Produkte Teil einer Verhandlungsstrategie sein könnten. 

Auf der Konjunkturseite werden am Donnerstag unter anderem der Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt und die amerikanische Handelsbilanz für Februar erwartet. 

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07:55

Die Ölpreise haben am Donnerstag an die Kursgewinne seit dem Mittwochnachmittag angeknüpft. Am Morgen konnten die Notierungen weiter zulegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni wurde am Morgen bei 68,39 US-Dollar gehandelt. Das waren 37 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai stieg um 31 Cent auf 63,68 Dollar.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden die Ölpreise weiterhin durch einen überraschenden Rückgang der Ölreserven in den USA gestützt. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 4,6 Millionen Barrel auf 425,3 Millionen Barrel gefallen waren. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 1,4 Millionen Barrel erwartet.

Seit der Veröffentlichung der Lagerdaten ist der Preis für US-Öl um mehr als zwei Prozent gestiegen. Die Daten zu den Ölreserven drängten jüngste Kennzahlen zur Fördermenge in den USA etwas in den Hintergrund. Das Energieministerium in Washington hatte am Mittwochnachmittag ebenfalls gemeldet, dass die Ölproduktion in der vergangenen Woche mit durchschnittlich 10,46 Millionen Barrel pro Tag ein neues Rekordhoch erreicht hatte.

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07:10

Kurzer Rückblick auf letzte Nacht: Die Aktien von Facebook konnten endlich wieder mal zulegen, sie stiegen 3 Prozent. 

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06:30

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notiert 1,6 Prozent fester bei 21'668 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,1 Prozent auf 1725 Zähler. Die Papiere von Pharmakonzernen, Feinmechanik-Unternehmen und Immobilienfirmen legten zu. Die Aktien des Sojasaucen-Herstellers Kikkoman schnellten sogar um gut drei Prozent nach oben. Das Unternehmen hofft auf billigere Einfuhrpreise für Sojabohnen, nachdem der Preis für das Agrarprodukt nach der chinesischen Drohung mit Zöllen gefallen war. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte 0,54 Prozent zu.

"Ich denke, dass die Auswirkungen der Handelseinschränkungen deutlich geringer ausfallen als es zuletzt den Anschein hatte", sagte Jeffery Becker, Chef von Jennison Associates. Der Handel zwischen den USA und China habe in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen und die Abhängigkeit beider Seiten voneinander sei sehr groß. "Beide Länder haben viel zu verlieren, wenn sie den Handelskrieg anheizen."

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06:25

Der Schweizer Franken steht bei 0,9614 Franken je Dollar und 1,1804 Franken je Euro. Der Euro wird kaum verändert zum späten New Yorker Handel mit 1,2279 Dollar gehandelt. 

(cash/AWP/Reuters)