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17:35

Gedämpfte Zinshoffnungen haben die Schweizer Börse am Freitag auf Talfahrt geschickt. Zinserhöhungen sind für US-Notenbankchef Jerome Powell trotz des nachlassenden Preisdrucks weiter eine Option. Die Währungshüter seien "nicht überzeugt", dass das Zinsniveau zur Bekämpfung der Inflation ausreichend restriktiv sei, hatte der Fed-Chef erklärt. Die auf ein Ende der Zinserhöhungen hoffenden Investoren seien ein Mal mehr aus ihrem Wunschtraum gerissen worden, sagte Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Der SMI sank bis kurz vor Handelsschluss um 0,8 Prozent auf 10'555 Punkte. Dank der Aufwärtstendenz der Vortage steuerte das Börsenbarometer im Wochenvergleich auf ein Minus von knapp 0,3 Prozent zu.

Tagesverlierer waren die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont mit einem Minus von 5,2 Prozent. Zuvor hatte der Schmuck- und Uhrenhersteller einen unter den Erwartungen liegenden Zwischenbericht vorgelegt. Im Kielwasser von Richemont verlor der Uhrenriese Swatch fünf Prozent. Der Vermögensverwalter Vontobel büsste nach einer Verkaufsempfehlung der Citi-Analysten über fünf Prozent ein. Dagegen zogen die Aktien des Aromenherstellers Givaudan 2,3 Prozent an. Auch der Hörgerätehersteller Sonova und der Zementriese Holcim verteuerten sich.

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17:10

Nach einer Prognoseenkung fallen die Aktien des Gentestspezialisten Illumina um knapp 15 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Tief von 91,30 Dollar. Die Firma ist für das zweite Quartal in Folge aufgrund der schwachen Nachfrage nach seinen Sequenzierungsinstrumenten, Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen weniger optimistisch. "Wir hatten niedrige Erwartungen, und es war sogar noch schlechter", sagten die Analysten von Bernstein. Seit Jahresbeginn haben die Titel rund 53 Prozent verloren.

Die Verschiebung des Quartalsberichts macht die Anleger von Hawaiian Electric nervös. Die Aktien des Energieversorgers verlieren mehr als 13 Prozent an der Wall Street. Die verzögerte Bilanzvorlage steht im Zusammenhang mit Einzahlungen in einen Fonds zur Entschädigung der Opfer nach den verheerenden Bränden auf der Insel Maui. Dem Versorger wird daran eine Mitschuld gegeben, da er trotz einer Unwetterwartung die Stromleitungen nicht abgeschaltet hat. "Anleger sollten abwarten, bis sie Klarheit über die potenzielle Haftung für Brände haben, bevor sie eine Investition in Erwägung ziehen", sagen die Analysten von Morningstar.

An der Wall Street brechen die Titel von Trade Desk nach einem schwachen Ausblick um mehr als 19 Prozent ein. Das Werbetechnologieunternehmen rechnet für das vierte Quartal mit einem Umsatz von mindestens 580 Millionen Dollar, was laut LSEG-Daten 30 Millionen Dollar unter den Schätzungen von Analysten liegt. Vor allem die streikgeplagten US-Automobilherstellern sowie Medienunternehmen hätten ihre Werbeausgaben im Oktober zurückgefahren.

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16:20

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,2 Prozent auf 33'983 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,5 Prozent auf 4367 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 0,8 Prozent auf 13'624 Punkte.

Zwar hatte US-Notenbankchef Jerome Powell am Donnerstag die Hoffnungen der Investoren auf eine baldige Abkehr von seinem straffen geldpolitischen Kurs gedämpft. Die Währungshüter seien «nicht überzeugt», dass das Zinsniveau zur Bekämpfung der Inflation ausreichend restriktiv sei, betonte Powell. «Das ist die Kehrseite», sagte Greg Bassuk vom Vermögensverwalter AXS Investments. "Positiv ist, dass die Anleger starke Gewinne und eine widerstandsfähige Wirtschaft gesehen haben. Daher sind alle Augen auf alle anderen Wirtschaftsdaten oder Fed-Kommentare gerichtet, die ein besseres Feedback zur künftigen Richtung sowohl der Wirtschaft als auch der Märkte geben könnten."

Zu den grössten Kursgewinnern zählten die schwergewichtigen Aktien von Apple, Boeing und Intel die zwischen 1,3 und zwei Prozent zulegten. Auf Talfahrt gingen hingegen Plug Power, die um rund 30 Prozent einbrachen. Der Hersteller von Wasserstoff-Brennstoffzellen hatte zuvor Zweifel an der Unternehmensfortführung geäussert. 

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15:35

Der Dow Jones startet zum Wochenschluss mit einem Plus von 0,4 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,3 Prozent) und der S&P 500 (+0,4 Prozent) legen zu.

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15:55

Der Dow Jones Industrial wird  vom Broker IG um 0,3 Prozent höher auf 33'983 Punkte taxiert, nachdem er tags zuvor 0,7 Prozent verloren hatte. Im Wochenverlauf steuert der Wall-Street-Index aktuell auf einen moderaten Verlust zu.

Seit Ende Oktober war es allerdings für den Dow deutlich nach oben gegangen. Denn: Nach der jüngsten Leitzinsentscheidung sowie Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten und Aussagen von Fed-Offiziellen waren die Finanzmärkte davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht sein dürfte.

Der Nasdaq 100 wird am Freitag von IG 0,2 Prozent höher bei 15 215 Punkten erwartet, was im Wochenverlauf ein Plus von etwas weniger als einem Prozent bedeuten würde.

Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarkets, weichen die neuen Aussagen von Power jedoch «nicht signifikant von denen vor einer Woche nach der Fed-Sitzung ab». Aber Investoren müsse man wohl «wie Kindern Dinge zweimal sagen», bis sie deren Inhalt und die Konsequenzen verstünden.

Bevor kurz nach dem Handelsstart das von der Universität Michigan veröffentlichte Verbrauchervertrauen für November Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürfte, stehen einige Unternehmen im Fokus.

So sackten die Aktien von Plug Power nach der Vorlage Zahlen zum dritten Quartal vorbörslich um 38 Prozent ab. Der Unternehmen aus der Wasserstoffbranche leidet unter massiven Lieferproblemen im Bereich der Fertigung von Brennstoffzellen sowie unter Liquiditätsabflüssen. Analyst Chris Dendrinos von der kanadischen Bank RBC senkte sein Anlageurteil für die Aktie prompt auf «Sector Perform» und kappte das Kursziel um satte 60 Prozent auf 5 US-Dollar. Der weitere Geschäftsverlauf sei kaum berechenbar, kommentierte er.

Steil auf Talfahrt ging es zudem für die Papiere von The Trade Desk . Sie sackten vor dem Handelsstart um 24 Prozent ab. Im Verlauf des Jahres 2023 sind sie allerdings bisher um rund 70 Prozent gestiegen. Das IT-Unternehmen für die Personalisierung von Werbeanzeigen in Echtzeit, das etwa mit Google DoubleClick und Facebook Ads konkurriert, enttäuschte zur Zahlenvorlage vor allem mit seinem Umsatzausblick für das vierte Quartal. Analyst James Heaney befürchtet nun weitere Budgetkürzungen im Bereich Onlinewerbung.

In den Blick könnten auch die Abstufungen rücken, die die französische Bank Exane BNP unter den Fluggesellschaften vornahm. Unter anderem senkte sie die Aktien von Jetblue Airways und Southwest Airlines auf «Underperform» und das Papier von American Airlines auf «Neutral». Das löste vorbörslich Kursverluste zwischen 0,5 und 3,7 Prozent aus.

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13:45

Der Euro hat sich nach seinen Vortagesverlusten stabilisiert. Die Gemeinschaftswährung notiert am Freitagmittag bei 1,0683 US-Dollar und damit in etwa auf dem Niveau vom Vorabend, als er zu 1,0670 umging.

Auch zum Franken zeigt sich der Euro kaum bewegt, wie Kurse von aktuell 0,9635 zeigen. Der US-Dollar behauptet sich weiterhin oberhalb der Marke von 90 Rappen und kostet 0,9019 Franken.

Konjunkturdaten aus Italien überraschten zum Wochenschluss positiv. Die Industrie in der drittgrössten Wirtschaft der Eurozone hatte sich im September besser entwickelt als erwartet. Die Gesamtproduktion stagnierte zum Vormonat, wohingegen Analysten einen leichten Rückgang erwartet hatten. Der Experte Marco Protopapa von der US-Bank JPMorgan gibt indes zu bedenken, dass die Wachstumsaussichten für die italienische Wirtschaft kurzfristig von einer soliden Erholung der Kaufkraft abhingen. Diese dürfte von dem zuletzt starken Rückgang der Inflation profitieren.

Im Handelsverlauf dürfte noch die Konsumstimmung der US-Konsumenten von Interesse sein. Am Nachmittag veröffentlicht die Uni Michigan die Ergebnisse zu ihrer Umfrage. Enthalten darin sind auch die Inflationserwartungen der Konsumenten, die für die Geldpolitik der US-Zentralbank Fed wichtig sind.

Die Vorgaben für den Michigan-Index seien gemischt, schreiben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Unterstützend könnten zuletzt gesunkene Benzinpreise und die anhaltend solide Arbeitsmarktentwicklung gewirkt haben. Auf die Stimmung gedrückt habe wohl die Schwäche an den Aktienmärkten. Diese habe ab Mitte Oktober bis Anfang November das Bild bestimmt.

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13:15

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren uneinheitlich: 

Dow Jones Futures: +0,13 Prozent
S&P 500 Futures: +0,00 Prozent
Nasdaq Futures: -0,16 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 0,7 Prozent höher bei 10'570 Punkten.

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11:35

Der Leitindex SMI gibt um 0,6 Prozent nach auf 10'577 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die Gewichtungen stärker gekappt sind, verliert 1,0 Prozent auf 1661 und der breite SPI 0,7 Prozent auf 13'880 Zähler. 

Zins- und Konjunktursorgen sind zurück im Fokus der Anleger. Für den SMI zeichnet sich nach der starken Vorwoche den auch nur eine nahezu unveränderte Wochenbilanz ab. Die Börse habe einen Gang runter geschaltet, heisst es in einem Kommentar. Die Bilanzsaison, die in dieser Woche noch einmal verstärkt für Gesprächsstoff sorgte, hat Licht und Schatten geliefert.

Es war am Vortag aber vor allem Fed-Chef Jerome Powell, der Investoren mit einer «faustdicken Überraschung» aus der Balance brachte. «Er wies darauf hin, dass das Zinsanhebungsende noch nicht in Sicht ist und es durchaus noch zu weiteren Zinsanhebungen kommen kann, falls diese notwendig werden sollten», fasst ein Händler zusammen. Genau damit hätten die meisten Investoren nicht gerechnet und deshalb die Anleihemärkte unter Druck gesetzt und die Renditen in die Höhen getrieben. Grundsätzlich seien diese Aussagen allerdings nicht signifikant neu. «Es ist mal wieder festzuhalten, dass man Investoren wie Kindern Dinge eben zwei Mal sagen muss, bis sie sie ihren Inhalt und die Konsequenzen verstehen», sagt ein weiterer Börsianer. Hinzu kam, dass eine Anleiheauktion in den USA so wenig Nachfrage erfuhr wie lange nicht.

Ganz oben auf den Verkaufslisten stehen die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont (-6,4 Prozent). Die Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten wird mehrheitlich als etwas enttäuschend beurteilt. Der Luxusgüterhersteller schrammt in der ersten Jahreshälfte sogar an den pessimistischsten Einzelschätzungen knapp vorbei.

Im Kielwasser dieser enttäuscht aufgenommenen Zahlen fallen auch die Aktien vom Branchenkollegen Swatch um deutliche 5,1 Prozent zurück.

Die weiteren grösseren Verlierer wie der Vakuumventil-Hersteller VAT, der Pharmazulieferer Lonza, der Hörsystem-Spezialist Straumann oder auch der Industriekonzern ABB gehören mit Kursverlusten zwischen 2,9 und 1,5 Prozent zu jenen Werten, bei denen Investoren angesichts des bislang guten Laufs in dieser Woche Gewinne mitnehmen.

Insgesamt etwas schwächer tendieren auch Finanzwerte. Hier führen UBS (-1,3 Prozent) die Gruppe an. Partners Group, Julius Bär, Swiss Re und Swiss Life folgen mit Abgaben von bis zu 0,3 Prozent. Lediglich Zurich (+0,5 Prozent) können sich dem Gruppendruck entziehen.

Während in dieser Woche noch insgesamt vier Blue Chips Zahlen vorgelegt haben, ebbt die Berichtssaison nun merklich ab. Aus der ersten Börsen-Liga melden sich in der kommenden Woche nur noch Alcon (-1,1 Prozent) zu Wort.

Dass der SMI nicht noch tiefer im Minus notiert, verdankt er einmal mehr seiner defensiven Ausrichtung. Kursgewinne von jeweils 0,2 Prozent bei den Schwergewichten Novartis, den Roche Bons und Inhabern sowie Nestlé sichern den Markt nach unten ab.

Aber auch Givaudan (+1,1 Prozent) als defensiver Vertreter sind gesucht. Das grösste Plus entfällt derweil auf Sandoz, die um 2,1 Prozent zulegen.

Holcim-Aktien (-0,1 Prozent) bewegen sich hingegen knapp unter Vortagesschluss. Berenberg verhindert hier grössere Abgaben mit einer Hochstufung auf «Neutral». Er habe das Unternehmen unterschätzt und die Ergebnisse seien besser ausgefallen als seine Erwartungen, so der zuständige Analyst.

Derweil geben in den hinteren Reihen Werte wie Vontobel, Kudelski und Adecco nach Analystenkommentaren zum Teil deutlich nach, wie Kursverluste von bis zu 3,3 Prozent zeigen.

Derweil ziehen Biotech-Werte wie Addex, Kuros oder Molecular Partners um teilweise deutliche 9,5 Prozent an.

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10:15

Ein besser als erwartet ausgefallener Quartalsbericht lässt Anleger laut Händlern bei den Aktien der Allianz zugreifen. Die Titel stehen mit einem Plus von zeitweise 3,5 Prozent an der Dax-Spitze. Der bereinigte Periodenüberschuss der Anteilseigner sank im abgelaufenen Quartal um 29,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro - Analysten hatten knapp zwei Milliarden Euro vorhergesagt. Angesichts des überdurchschnittlich von Naturkatastrophen belasteten Quartals seien die Zahlen umso beachtlicher, hiess es in einem Kommentar von Jefferies.

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09:40

Der Leitindex SMI gibt um 0,1 Prozent nach auf 10'634 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,4 Prozent auf 1671 und der breite SPI 0,2 Prozent auf 13'944 Zähler. 

Händler sprechen von Gewinnmitnahmen in einzelnen Fällen. Nach der starken Vorwoche waren die Kurse an den vorangegangenen beiden Handelstagen wieder in einen moderaten Erholungsmodus eingeschwenkt. Als grössten Belastungsfaktor machen Händler den US-Markt aus.

Dort drückte zunächst eine «katastrophale» Auktion für 30-jährige US-Staatsanleihen für schlechte Stimmung. «Ein Renditesprung bei Anleihen und ein Kursrutsch bei Aktien folgte prompt und zeigt, wie empfindlich das Thema für die Märkte ist», sagt ein Händler. Die schlechte Stimmung wurde dann vom US-Notenbankchef Jerome Powell befeuert, der neue Zinsbefürchtungen auslöste. Powell versicherte, das Fed werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte, dies zu tun.

Klar enttäuscht reagieren Investoren auf die Halbjahreszahlen des Luxusgüterkonzerns Richemont (-5,1 Prozent). Zwar ist der Konzern auch in einem schwierigen Umfeld weiter gewachsen, hat aber die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten überwiegend nicht erreicht. Richemont sei dem «Club der Moderaten» beigetreten, heisst es etwa bei Bernstein.

Im Kielwasser dieser enttäuscht aufgenommenen Zahlen fallen auch die Aktien vom Branchenkollegen Swatch um deutliche 3,2 Prozent zurück.

Dass der Markt nicht noch deutlicher nachgibt, verdankt er den Schwergewichten. Novartis, Roche Bons und Inhaber sowie Nestlé verteuern sich um bis zu 0,8 Prozent im frühen Handel.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,2 Prozent auf 10'623 Punkte. 

Ein Mix aus schlechten Nachrichten vom US-Anleihemarkt, schwachen Vorgaben und steigenden Ölpreisen belaste die Märkte zum Wochenschluss, heisst es im Handel. Für den Leitindex SMI zeichnet sich damit auf Wochensicht eine nahezu unveränderte Bilanz ab.

In den USA hat eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell neue Zinsbefürchtungen ausgelöst. Powell versicherte, das Fed werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte, dies zu tun. Zuvor war eine Auktion für 30-jährige US-Staatsanleihen «katastrophal» gelaufen, wie ein Händler sagt. In der Folge zogen die Renditen klar an. Dies zusammen mit den erneut aufkeimenden Sorgen vor einem erneuten Shut-Down in den USA sei Grund genug für Investoren, sich vor dem Wochenende an die Seitenlinie zurückzuziehen.

Mit einem Minus von 3,5 Prozent fällt die Reaktion auf die Halbjahreszahlen vom Luxusgüterkonzern Richemont klar negativ aus. Zwar ist der Konzern auch in einem schwierigen Umfeld weiter gewachsen, hat aber die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten überwiegend nicht erreicht. Richemont sei dem «Club der Moderaten» beigetreten, heisst es etwa bei Bernstein.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,61 Prozent tiefer bei 10'579 Punkten. Alle SMI-Titel werden mit Kursverlusten indiziert. Am deutlichsten ist das Kursminus bei Richemont (-5,0 Prozent). Der Schmuck- und Uhrenkonzern ist im ersten Halbjahr 2023/24 (per 30. September) gewachsen und hat einen Milliardengewinn erzielt. Damit hat Richemont aber die Analystenerwartungen nicht ganz erfüllt.

Der breite Markt verliert vorbörslich 0,48 Prozent. Einzig die Aktien von Dätwyler (+0,4 Prozent) gewinnen. Der Industriekonzern hat anlässlich eines Investorentages die bisherigen Mittelfristziele bestätigt. An der bisherigen Jahresprognose wird mit Nuancen festgehalten.

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07:45

Der Euro hat am Freitagmorgen weiter unter der Marke von 1,07 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostet die Gemeinschaftswährung 1,0668 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend.

Das Dollar/Franken-Währungspaar oszilliert weiterhin in einer engen Spanne um die 0,90er Marke und notiert aktuell mit 0,9034 knapp darüber. Der Euro bewegt sich derweil kaum zum Franken, wie der Kurs von 0,9640 zeigt.

Zum Wochenausklang stehen nur wenige Wirtschaftsdaten auf dem Programm, die an den Finanzmärkten für Kursbewegung sorgen könnten. Von Interesse dürfte jedoch die Konsumstimmung der US-Verbraucher sein. Am Nachmittag veröffentlicht die Uni Michigan die Ergebnisse zu ihrer regelmässigen Umfrage. Enthalten darin sind auch die Inflationserwartungen der Konsumenten, die für die Geldpolitik der US-Zentralbank Fed von Bedeutung sind.

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07:05

Am Freitag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Donnerstag hatte er 0,8 Prozent höher bei 15'352,54 Punkten geschlossen. Die Wall Street ging nach einer Rede von US-Notenbank Fed Jerome Powell im Minus aus dem Handel. Trotz aller Vorsicht auf dem weiteren geldpolitischen Kurs sind Zinserhöhungen laut Powell weiter eine Option.

Im Fokus steht zum Wochenschluss auch der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock reist erneut in den Nahen Osten. Im Zentrum der Gespräche stehen die Freilassung der deutschen Geiseln im Gazastreifen, die dramatische humanitäre Lage in dem palästinensischen Gebiet und die Bemühungen, einen regionalen Flächenbrand zu verhindern. Bei den Einzelwerten stehen die Zahlen von Europas grösstem Versicherer Allianz an. Zur Halbjahresbilanz hatte er sich zuversichtlich gezeigt, 2023 in der oberen Hälfte der Ergebnisprognose zu landen.

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06:40

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien: 

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06:15

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der IG Bank 0,38 Prozent tiefer indiziert.

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05:45

Die asiatischen Aktien sind am Freitag auf den tiefsten Stand seit einer Woche gefallen. Die Anleger reagierten auf die Aussagen des US-Zentralbank-Chefs Jerome Powell, der sagte, er sei sich nicht sicher, dass die Zinssätze bereits hoch genug seien, um den Kampf gegen die Inflation zu beenden.

«Die Fed ist zu einer ausreichend restriktiven Geldpolitik verpflichtet, um die Inflation im Laufe der Zeit auf 2 Prozent zu senken», sagte Powell auf einer Veranstaltung des Internationalen Währungsfonds. «Wir sind nicht zuversichtlich, dass wir eine solche Situation erreicht haben.»

«Es macht keinen Sinn, den Markt dazu zu verleiten, Kürzungen zu erwarten, bis kurz bevor sie notwendig erscheinen», sagte Rob Carnell, Leiter der Asien-Pazifik-Forschung bei ING dazu. Die US-Zentralbank müsse die Zinssätze und Anleiherenditen auf einem angemessenen Niveau halten, um die strengeren finanziellen Bedingungen zu erreichen, die zu einer niedrigeren Inflation führen und es der Fed ermöglichen würden, die Zinssätze letztendlich zu senken.

Der breite MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien ausserhalb Japans fiel um 1 Prozent auf ein Wochentief von 486,39, während der japanische Nikkei um 0,50 Prozent niedriger lag.

Die chinesischen Aktien gaben um 0,6 Prozent nach, während der Hang Seng Index in Hongkong um 1,6 Prozent niedriger schloss. Die Investoren in Asien sorgten sich zusätzlich um die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft, da die Verbraucherpreise am Donnerstag wieder in einen Abwärtstrend zurückgefallen waren.

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05:40

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 151,26 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,2922 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9035 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0669 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9641 Franken an. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2219 Dollar.

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00:00

Die Zinsangst ist an die Wall Street zurückgekehrt und hat am Donnerstag für Verluste gesorgt. Der Dow Jones Industrial fiel im späten Handel stärker ab und schloss mit einem Minus von 0,65 Prozent auf 33 891,94 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,81 Prozent auf 4347,35 Zähler nach unten. Der Nasdaq 100 fiel um 0,82 Prozent auf 15 187,90 Punkte.

Auslöser der neuen Zinsbefürchtungen waren Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, wonach die Federal Reserve nicht völlig davon überzeugt ist, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Er versicherte, die Fed werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte, dies zu tun. Nach den jüngsten US-Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten und Aussagen von Fed-Offiziellen waren die Finanzmärkte eigentlich davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht worden ist.

Unter den Einzelwerten sorgten die Aktien von Walt Disney mit einem Kursplus von 6,9 Prozent als Spitzenreiter im Dow für Furore. Der Medienkonzern verringerte seine Verluste im Streaming-Geschäft weiter. Analysten lobten die Finanzkennziffern zum vierten Geschäftsquartal und das Wachstum der Abonnentenzahlen.

Der britische Chipdesigner Arm , dessen Technologie in praktisch allen Smartphones steckt, enttäuschte zur Vorlage des ersten Quartalsberichts seit seiner Rückkehr an die Börse mit Aussagen zum laufenden Geschäftsquartal. Der Kurs des an der Nasdaq notierten Papiers sank um 5,2 Prozent.

Unter Verkaufsdruck standen die Anteilscheine der Elektroautobauer. So verloren Rivian und Lucid 9,8 beziehungsweise 5,1 Prozent. Tesla sackten um 5,5 Prozent auf 210 Dollar ab. Zuvor hatte die britische Grossbank HSBC die Aktie mit «Reduce» und einem Kursziel von 146 Dollar in die Bewertung neu aufgenommen. Analyst Michael Tyndall macht sich vor allem Sorgen um den Zeitplan für die Auslieferungen von Elektroautos.

Der Euro sank im US-Handel wieder unter 1,07 US-Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0666 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0691 (Mittwoch: 1,0671) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9353 (0,9371) Euro gekostet.

Die Kurse von US-Staatsanleihen fielen deutlich. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) verlor 0,79 Prozent auf 107,47 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 4,63 Prozent./

(cash/Bloomberg/AWP/Reuters)