Die kräftigen Kurshaussen der vergangenen zwei Jahre an den Aktienmärkten drängten die Bedeutung der Gewinnausschüttungen von Unternehmen kurzfristig in den Hintergrund. Doch bereits dieses Jahr dürfte sich der Fokus wieder verstärkt in Richtung der attraktiven Dividendengeber richten.

So sind zwar diverse Marktkenner guten Mutes, was das Aktienjahr 2014 betrifft. Die Erträge dürften allerdings mit einer hohen Volatilität einhergehen, wenn nämlich die Sicherheit der dritten Auflage des "Quantitative Easings" der amerikanischen Notenbank - kurz: QE 3 - schwindet. Insgesamt raten Anlageprofis daher zu einem selektiveren Vorgehen bei der Auswahl der Aktien.

Vor allem im Vorfeld der Dividendensaison, die traditionsgemäss zwischen April und Juni stattfindet, werden Titel, die Wert auf eine ansprechende und nachhaltige Gewinnausschüttung legen, bei den Anlegern besonders gefragt sein.

Die Aussichten stimmen zuversichtlich: Mehr als die Hälfte der Schweizer Unternehmen wird wohl die Dividende erhöhen, und zwar um durchschnittlich 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein die SMI-Gesellschaften werden rund 34 Milliarden Franken ausschütten – gut 5 Prozent mehr als 2013 und zugleich so viel wie noch nie zuvor.  Zu diesen Ergebnissen kommt die Bank J. Safra Sarasin in einer Studie, die kürzlich publiziert wurde. 

Swiss Re vorne mit dabei

Bei insgesamt 72 SMI- und SPI-Unternehmen rechnen die Analysten mit einer höheren Ausschüttung. Unter ihnen befinden sich Titel wie Swiss Re, Roche, Novartis, Adecco, Banque Cantonale Vaudoise und Mobimo.

Beim Rückversicherer Swiss Re rechnet J. Safra Sarasin mit einer Kapitalrückzahlung von 4,50 Franken pro Aktie und eine Sonderausschüttung von 2 Franken. Das entspricht aktuell einer Dividendenrendite von über 8 Prozent.

CS setzt auf Adecco, Roche und Belimo

Auch die Credit Suisse ernannte vor einigen Wochen einige Schweizer Aktien zu Dividendenperlen für 2014. Neben dem Nebenwert Belimo erhielten auch Adecco und Roche die höchste Auszeichnung. Dahinter folgen ABB, Bucher, Burckhardt, Clariant, Coltene, Comet, DKSH, Galenica, GAM, Geberit, Givaudan, Kuoni, Lindt & Sprüngli, Nobel Biocare, Partners Group, Richemont, Rieter, Schaffner, Schindler, Sonova, Starrag, Straumann, Swatch Group, Tecan, Temenos und u-blox.

Einen grösseren "Batzen" dürfen Anleger auch vom Mineralölunternehmen Transocean erwarten. Auf Druck von Grossinvestor Carl Icahn soll an der ordentlichen Generalversammlung 2014 eine Dividendenausschüttung von 3 Dollar je Aktie traktandiert werden. Dies ergäbe eine Rendite von 6,1 Prozent.

Vorsicht vor zu hohen Dividendenrenditen

Im Vergleich zum aktuellen Tiefzinsniveau wirken solche Renditen paradiesisch hoch. Bei der Interpretation der Top-Dividendenzahler ist deshalb Vorsicht geboten. So ist zum Beispiel bei der Banque Cantonale Vaudoise unklar, in welchem Ausmass die Bank in den US-Steuerstreit verwickelt ist. Zusammen mit den meisten anderen Kantonalbanken wählte sie sich in die Kategorie 2.

Den Warnfinger hebt auch DWS-Fondsmanager Thomas Schüssler. Die besten Dividendentitel würden eine Rendite von drei bis vier Prozent aufweisen, sagte er kürzlich in einem Interview mit cash. Titel wie zum Beispiel die Zurich Insurance, die mit einer Rendite von gegen 7 Prozent aufwarten, würde er somit nicht kaufen. Hier sei das Risiko von zukünftigen Dividendenkürzungen zu gross, so Schüssler.

GesellschaftErw. Dividendenrendite 2014
Swiss Re8%
Banque Cantonale Vaudoise7%
Zurich Insurance Group7%
Transocean6%
Mobimo5%
Novartis3%
Roche GS3%
Adecco3%

Quelle: cash.ch, Stand: 3. Januar 2014