13:55

Die auf Rekordniveau notierenden US-Börsen dürften am Donnerstag zunächst etwas nachgeben. Anleger haben eine ganze Reihe von Nachrichten zu verarbeiten, angefangen von der Teileinigungen im Zoll- und Handelsstreit zwischen den USA und China über die Auswirkungen der jüngsten Leitzinsentscheidung in den USA bis hin zu den Geschäftszahlen wichtiger US-Technologiekonzerne.

Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,5 Prozent im Minus bei 47'387 Punkten. Den technologielastigen Nasdaq 100 sieht IG ebenfalls 0,5 Prozent tiefer.

Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping brachte zwar einige Fortschritte, der grosse Durchbruch aber bleibt wohl aus. So wurden laut Trump die Hindernisse durch Exportkontrollen Chinas auf seltene Erden vorläufig aus dem Weg geräumt. Zudem kündigte der US-Präsident an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese zusätzlichen Importgebühren von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps Regierung wegen der tödlichen Krise rund um die Modedroge Fentanyl eingeführt.

Zudem wirken die Aussagen des US-Notenbank-Chefs vom Vortag nach. Jerome Powell dämpfte die Erwartung einer weiteren Leitzinssenkung im Dezember. «Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der Dezember-Sitzung ist alles andere als sicher», sagte er. Analysten waren hingegen von einer erneuten Lockerung der Geldpolitik zum Jahresende ausgegangen.

Die Berichtssaison der grossen Tech-Konzerne offenbarte indes Licht und Schatten. So steigerte Googles Mutterkonzern Alphabet seinen Quartalsgewinn trotz einer Milliardenstrafe der Europäischen Union um rund ein Drittel. Insgesamt hätten die Ergebnisse die Erwartungen übertroffen, lobte Analyst Ronald Josey von der Bank Citigroup. Damit schnellten die C-Aktien von Alphabet im vorbörslichen US-Handel um gut acht Prozent in die Höhe. Sie dürften damit ihre Rekordjagd fortsetzten.

Microsoft bleibt zwar dank einer weiter hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste auf rasantem Wachstumskurs. Analysten werteten die Resultate alles in allem positiv, wiesen jedoch darauf hin, dass die Anleger schon recht hohe Erwartungen an den Software-Konzern gehabt hätten. Damit fielen dessen Papiere um mehr als zwei Prozent.

Um gar 9,5 Prozent nach unten ging es für Meta . Der Facebook-Konzern schraubt das Tempo bei Investitionen in KI hoch. In diesem Jahr sollen die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für 2026 kündigte Meta noch «erheblich höhere» Ausgaben an, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Bei den Investoren kamen die Aussagen nicht gut an.

Zudem sorgte eine Übernahmeofferte für Gesprächsstoff. Der Pharmakonzern Novo Nordisk will sein Geschäft mit Abnehmmedikamenten durch die Übernahme der Biotechfirma Metsera schützen. Deren Anteilsscheine schnellten um ein Fünftel in die Höhe. Für Novo Nordisk ging es in Kopenhagen zuletzt um mehr als drei Prozent nach unten.

Sollten die Dänen mit ihrer Milliardenofferte erfolgreich sein, würden sie Metsera dem US-Rivalen Pfizer vor der Nase wegschnappen. Allerdings hat der US-Pharmariese nun vier Arbeitstage Zeit, um nachzulegen.

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13:25

Der US-Dollar hat sich nach einer kurzen Phase der Stärke nach der Zinssenkung der US-Notenbank am Vorabend auf etwas tieferem Niveau wieder stabilisiert. Zum Franken steht er bei 0,7991, nach 0,7984 im frühen Geschäft, aber weiterhin unter den 0,80, die er am Abend vorher für kurze Zeit überschritten hatte.

Auch das Währungspaar EUR/USD hält sich mit 1,1618 höher als am Vorabend. Für eine Weile hatte ein Euro weniger als 1,16 USD gekostet. Das Euro/Franken-Paar steht bei 0,9284 am gleichen Ort wie im frühen Geschäft. Die Publikation der Wirtschaftsleistung in Deutschland im dritten Quartal drückte den Euro nur sehr kurzfristig etwas nach unten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat demnach im dritten Quartal stagniert.

In den Fokus rückt nun die EZB mit dem Zinsentscheid am frühen Nachmittag. Im Gegensatz zur US-Notenbank dürfte die EZB den Zinssatz unverändert lassen. Börsianer begründen die Erwartung vor allem mit den politischen Unsicherheiten und einer eingedämmten Inflation.

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13:20

Eine Bilanzflut und gedämpfte Zinshoffnungen haben Europas Börsen am Donnerstag zu schaffen gemacht. Der Dax stand gegen Mittag 0,2 Prozent im Minus bei 24'073 Punkten. Der EuroStoxx50 fiel um 0,5 Prozent auf 5677 Zähler. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch die Zinsen zwar wie erwartet gesenkt, jedoch dämpfte Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnung auf eine weitere Lockerung in diesem Jahr.

Powell verwies dabei auf mangelnden Konsens innerhalb der US-Notenbank und fehlende Wirtschaftsdaten. Die restriktivere Haltung der Fed führe nun zu einer pessimistischen Neuausrichtung der Markterwartungen und einer Eintrübung der Risikostimmung, sagte Ipek Ozkardeskaya, Marktanalystin bei der Swissquote Bank. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) wird erwartet, dass sie die Zinssätze am Nachmittag erneut unverändert lässt. Sie hat ihren Leitzins seit vergangenem Jahr achtmal gesenkt, weil der Preisdruck insgesamt nachgelassen hat. Im Juli und September legte sie dann eine Pause ein.

Robuste Euro-Wirtschaft - Entspannung im Handelsstreit

Die aktuell robuste Konjunkturlage verlangt Experten zufolge jedenfalls nicht nach einer Leitzinssenkung. Die Wirtschaft in der Euro-Zone wuchs im Sommer etwas stärker als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Juli bis September um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu, wobei die deutsche Wirtschaft wegen sinkender Exporte stagnierte. Wegen steigender Investitionen der Unternehmen blieb Europas grösster Volkswirtschaft zumindest eine Rezession erspart. Der Euro stand 0,1 Prozent im Plus bei 1,1615 Dollar.

Unter die Lupe nahmen die Investoren auch die Annäherung im Handelsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Beide sprachen von einer Einigung, etwa über die Senkung von Zöllen und die Ausfuhr Seltener Erden. Börsianer begrüssten die Entspannungssignale, blieben aber skeptisch. Die chinesischen Aktienmärkte schlossen im Minus. «Oft soll eine so zur Schau gestellte Harmonie auf diplomatischer Bühne allerdings von den noch offenen Fragen und Problemen ablenken», warnte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets.

Airbus auf Rekordhoch

Zudem bewegte eine Flut von Firmenbilanzen die Kurse. Im Dax konnten Airbus-Aktien mit einem Aufschlag von zwei Prozent glänzen. Zwischenzeitlich erreichte der Kurs ein Rekordhoch. Der europäische Flugzeugbauer setzt sich dank guter Geschäfte mit Militärflugzeugen und Hubschraubern weiter von seinem Erzrivalen Boeing ab. Die Zahlen seien ermutigend, kommentierten die Analysten von Berenberg.

Anleger griffen auch bei Lufthansa zu, die Titel hoben um 4,9 Prozent ab. «Ein ausgebautes Flugprogramm und stärkeres Wachstum in Logistik und Technik sorgten für Umsatzwachstum und ein Übertreffen der Erwartungen», fassten die Analysten von Raiffeisen Research zusammen.

Starke Zahlen von Vossloh kamen ebenfalls gut an, die Aktien zogen um 3,5 Prozent an. Der Bahnzulieferer erfreute sich einer regen Nachfrage nach seinen Schienen und Weichen.

Trotz einer Gewinnsteigerung zogen Anleger bei Credit Agricole den Stecker. Die Aktien sackten in Paris in einem insgesamt schwächeren Bankensektor um 2,8 Prozent ab. Ohne einen Sondereffekt aus der Neubewertung der Beteiligung an der italienischen Banco BPM wäre der Nettogewinn der Bank im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken.

Um mehr als 13 Prozent auf ein 17-Jahres-Tief rauschten die Papiere von WPP. Der Werbekonzern gab einen trüben Ausblick auf das Gesamtjahr, nachdem der Nettoumsatz im dritten Quartal stärker geschrumpft war als erwartet. 

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13:00

Die Futures auf die US-Aktienmärkte tendieren uneinheitlich:

Dow Jones: -0,24 Prozent

S&P 500: +0,05 Prozent

Nasdaq 100: +0,05 Prozent

Die Futures rutschen ab, da die Aktienkurse von Meta und Microsoft nach Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen fallen. Der Schweizer Aktienmarkt gemessen am SMI notiert derweil 0,33 Prozent im Minus.

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11:55

Der Schweizer Aktienmarkt steht am Donnerstag gegen Mittag weiterhin kaum verändert, wobei der SMI zwischenzeitlich auch schon knapp im Plus notierte. Geprägt wird das Börsengeschehen von zahlreichen Faktoren, welche offensichtlich per Saldo neutral wirken. Positiv wird in Marktkreisen die Annäherung zwischen den USA und China gewertet. Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden wurde gemäss Trump eine Übereinkunft erzielt. Im Gegenzug kündigte er die Senkung der «Fentanyl-Zölle» auf chinesische Produkte an.

Eher gedämpft wird die Stimmung hingegen von Fed-Chef Jerome Powell mit seiner Zurückhaltung hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember. «Viel Lärm um nichts», lautet denn auch das Fazit eines Kommentars der Online-Handelsplattform CMC Markets zum «Super Wednesday». Was die News der drei grossen US-Techwerte Alphabet, Meta und Microsoft betrifft, so sieht CMC «Licht und Schatten». Immerhin wird der seit neun Tagen andauernde Sinkflug des SMI zumindest für den Moment etwas gebremst. Ins Blickfeld der Investoren rückt nun die Zinssitzung der EZB vom frühen Nachmittag.

Um 11.50 Uhr steht der SMI 0,19 Prozent tiefer bei 12'292 Punkten. Hingegen sind der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, um 0,06 auf 2018,57 Punkte und der breite SPI um 0,06 Prozent auf 17'057,98 Punkte knapp in die Gewinnzone vorgerückt.

Die grössten Verluste zeigen weiterhin Kühne+Nagel (-1,65 Prozent), nachdem Barclays das Rating auf «Underweight» von «Equal Weight» gesenkt hat. Die Bank bleibt vorsichtig und sieht nur begrenztes Aufwärtspotenzial für den Titel und mehrere Risiken. Die Strategie etwa, das Volumen schneller als der Markt zu steigern, dürfte sich zwar positiv auf die Stückkosten auswirken, aber negativ auf die Renditen.

Je rund 1 Prozent verlieren zudem Lonza und Richemont.

Amrize (-0,54 Prozent) büssen einen Teil der starken Gewinne von über 5 Prozent im Anschluss an die Quartalszahlen vom Dienstagabend wieder ein. Aber auch weitere baunahe Werte wie Sika (-1,33 Prozent) oder Geberit (-0,3 Prozent) notieren schwächer. Holcim (+0,08 Prozent) weisen ein minimes Plus auf.

Im Fokus stehen am Berichtstag indes vor allem Sandoz (+2,29 Prozent), welche nach schwachem Start in die erweiterte Tabellenspitze vorgerückt sind. Die Experten der ZKB sehen in den Zahlen ein «insgesamt solides drittes Quartal». Ebenfalls zu berücksichtigen seien indes die jüngst kommunizierten neuen US Biosimilar Entwicklungsrichtlinien, welche man «vorsichtig positiv» für Sandoz sehe.

An der Spitze liegen Straumann (+4,3 Prozent), welche damit die markanten Gewinne des Vortages von über 7 Prozent im Anschluss an Zahlen und Strategieanpassung mehr als verteidigen. Gestützt werden sie auch von verschiedenen wohlwollenden Analystenkommentaren. Die seit einem Zwischenhoch im Mai angehäuften Verluste sind damit aber noch lange nicht aufgeholt und das Jahreshoch vom Februar bei über 134 Franken liegt in noch weiterer Ferne.

Im breiten Markt legen Cicor (+3,83 Prozent) nach einer Grossübernahme etwas zu. Kommentiert wird diese zwar positiv. Die bisherige raketenhafte Kursentwicklung im laufenden Jahr lassen indes zumindest vorerst den Raum für weitere Kursgewinne beschränkt erscheinen. Die Aktien bewegen sich derzeit auf einem Allzeithoch und weisen seit dem Beginn von 2025 ein Plus von rund 250 Prozent auf.

Jeweils nach Zahlen legen Clariant (+0, 63 Prozent) zu, wogegen SIG (-3,23 Prozent) nach einem Strategie-Update und Avolta (-0,5 Prozent) nach Quartalsergebnissen nachgeben.

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10:20

Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gesunken. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember gab um 43 Cent auf 64,49 US-Dollar nach. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 60,09 Dollar und damit 39 Cent weniger als am Vortag.

Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee steuert damit weiterhin auf den dritten monatlichen Rückgang in Folge zu. Generell werden die Notierungen durch die Sorge vor einem zu starken Angebot auf dem Weltmarkt belastet. Am Ölmarkt haben die Anleger daher verstärkt die Förderpolitik des Ölverbunds Opec+ im Blick.

Am Wochenende treffen sich Vertreter der Opec+. Es wird erwartet, dass sich der Verbund, indem Mitglieder der Opec und andere wichtigen Förderstaaten wie Russland organisiert sind, auf eine weitere Erhöhung der Fördermenge im Dezember verständigen wird. Zuletzt hatte die Internationale Energieagentur (IEA) vor einem Überangebot auf dem Ölmarkt gewarnt.

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10:02

Anleger sind von den überraschend guten Quartalszahlen von Airbus begeistert. Die Aktien springen um bis zu 4,1 Prozent auf ein Rekordhoch. In Paris und Frankfurt stehen die an beiden Handelsplätzen notierten Titel jeweils an der Spitze der Börsenbarometer CAC40 und Dax. Der Flugzeugbauer verdiente operativ mehr als erwartet. Auch der Umsatzanstieg fiel üppiger aus, als von Analysten geschätzt. Die Zahlen seien ermutigend, kommentieren die Analysten von Berenberg. Sie bestätigten eine Beschleunigung bei Umsatz und Gewinn, heisst es bei Kepler Cheuvreux.

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10:00

In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche Leitindex um 0,27 Prozent auf 24'189 Punkte. Der MDax für die mittelgrossen Börsenkonzerne gewann 0,18 Prozent auf 29'994 Punkte. Der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50 , legte um 0,1 Prozent zu.

Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf Seltene Erden erzielte US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten eine Übereinkunft mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Es sei positiv, dass die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt offensichtlich auf Versöhnungskurs sind und sich aufeinander zubewegen, stellte der Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners fest.

Neben den Folgen des Treffens zwischen Trump und Xi müssen die Märkte die US-Notenbank-Entscheidung vom Mittwochabend sowie die Zahlen wichtiger US-Technologiekonzerne wie Microsoft , Alphabet und Meta verarbeiten.

«Die letzten 24 Stunden hatten es in sich», resümierte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Nach der Zinssenkung in den USA schlage Fed-Chef Jerome Powell vorsichtige Töne an und eine Zinssenkung im Dezember sei nicht mehr sicher. «Dafür scheint der Handelsstreit zwischen den USA und China erst einmal vom Tisch zu sein.»

Am Donnerstag stehen erneut viele Quartalszahlen deutscher Unternehmen vor allem aus der zweiten und dritten Reihe auf dem Programm, aber auch aus dem Dax, bevor am Nachmittag Inflationsdaten aus Deutschland und gleich danach die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) folgen. Mit den Quartalszahlen von Amazon und Apple am Abend nach US-Börsenschluss rückt dann erneut «Big Tech» in den Fokus.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Leitzinsen voraussichtlich erneut stabil halten. Die Frage, ob Notenbankchefin Christine Lagarde die Tür für eine Leitzinssenkung im Dezember offen lässt, bleibt spannend. Lagarde hatte zuletzt immer wieder betont, man werde weiterhin von Sitzung zu Sitzung entscheiden.

Im Dax schauen Anleger auf den Flugzeugbauer Airbus , dessen Gewinn im dritten Quartal nach oben sprang. Die Anteile bewegen sich in Rekordhöhen und zogen um 3,2 Prozent an. Airbus habe in allen Bereichen Stärke gezeigt, lobte die UBS.

Nervös sind die Anleger von Volkswagen nach der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal. Die Vorzüge zeigten sich volatil, zuletzt notierten sie moderat höher. Vor allem wegen der Probleme bei der Sportwagentochter Porsche rutschte der Autobauer tief in die roten Zahlen. Die operative Marge bereinigt um Sonderlasten und Zölle fiel jedoch höher aus als erwartet.

Den Quartalsbericht der Lufthansa nannte die Deutsche Bank «solide genug». Die Aktien der Airline legten im MDax um 4,5 Prozent zu. Ein Händler lobte insbesondere den freien Barmittelfluss.

Der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron hofft mit Blick auf das kommende Jahr auf etwas Rückenwind seitens der Solar- und LED-Industrie. Es gebe erste Anzeichen für Reinvestitionen durch die Hersteller. Aixtron kletterten um 5,5 Prozent hoch.

Deutlich im Minus nach Quartalszahlen notierten die Papiere des Staplerherstellers Kion und des Bremsenspezialisten Knorr-Bremse .

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09:50

Um 09.40 Uhr stehen die Sandoz-Titel mit 1,2 Prozent im Minus auf 50,08 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht derweil mit minus 0,09 Prozent fast unverändert da. Sie haben seit Anfang Jahr rund ein Drittel an Wert gewonnen.

Die Experten der ZKB sehen in den Zahlen ein «insgesamt solides drittes Quartal». Ebenfalls zu berücksichtigen seien indes die jüngst kommunizierten neuen US Biosimilar Entwicklungsrichtlinien, welche man «vorsichtig positiv» für Sandoz sehe. Die Entwicklung von Biosimilars dürfte zwar schneller und kostengünstiger werden, der Wettbewerb und damit der Preisdruck dürfte sich aber laut der ZKB ebenfalls erhöhen.

Bei Vontobel sieht man in Bezug auf die neusten Zahlen Licht und Schatten. Der Umsatz habe zwar leicht unter den eigenen Schätzungen gelegen, die Verfehlung sei aber in erster Linie auf Biosimilars zurückzuführen, für welche das dritte Quartal üblicherweise kein starkes Jahresviertel sei. Zusätzliche Markteinführungen von weiteren Biosimilars dürften aber bald wieder zum Wachstum beitragen, heisst es weiter.

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09:23

Die asiatischen Börsen haben am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. In China blieben die Investoren trotz ermutigender Signale im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit nach einem Treffen zwischen den Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping skeptisch. Die Börse Shanghai rutschte um 0,7 Prozent ab, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,8 Prozent auf 4709 Punkte. Trump hat nach eigenen Angaben eine Einigung mit China über eine Senkung von Zöllen auf Waren aus der Volksrepublik erzielt.

Im Gegenzug werde China wieder Sojabohnen aus den USA kaufen, die Ausfuhr Seltener Erden aufrechterhalten und schärfer gegen den illegalen Handel mit dem Schmerzmittel Fentanyl vorgehen, sagte der US-Präsident. Das chinesische Wirtschaftsministerium kündigte an, einige gegen die USA verhängte Exportkontrollen für ein Jahr auszusetzen. Börsianer zeigten sich grundsätzlich erleichtert, sahen aber noch immer einige ungelöste strukturelle Probleme. «Insgesamt sieht das eher nach einer taktischen Pause als nach einem strategischen Durchbruch aus», sagte Investmentexperte Tareck Horchani von Maybank Securities.

Zugleich verdauten die Anleger in Tokio die Zinsentscheidung der Bank of Japan.Der Nikkei-Index stagnierte auf Rekordniveau. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent höher. Die japanische Notenbank behielt ihren Leitzins von 0,5 Prozent bei. Gleichzeitig kündigte die Zentralbank an, die Kreditkosten zu erhöhen, sollte sich die Wirtschaft im Einklang mit ihren Prognosen entwickeln. «Die BoJ tastet sich an eine Zinserhöhung heran. Angesichts der anhaltend hohen Inflation, der ordentlichen Entwicklung der Wirtschaft und des zunehmenden fiskalischen Rückenwinds bleibt es eine Frage des Wann, nicht des Ob, die BoJ die Zinsen anheben wird», sagte Fred Neumann, Chefvolkswirt für Asien bei HSBC in Hongkong.

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09:10

Der Schweizer Aktienmarkt dreht kurz nach Börsenstart ins Minus. Am Berichtstag haben die Investoren verschiedene wichtige Ereignisse zu verarbeiten. So wirken die Zinsentscheide der Notenbank der USA, von Kanada und Japan nach, wobei insbesondere die zurückhaltenden Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung im Dezember eher belasten. Für einen positiven Unterton sorgen hingegen die Nachrichten vom politischen Spitzentreffen zwischen den USA und China.

Aber auch auf Unternehmensseite ist einiges los. Von den drei schwergewichtigen US-Techwerten sorgten Meta und Microsoft für lange Gesichter, Alphabet erhielt hingegen von den Börsenakteuren Applaus.

Und auch hierzulande bewegen sich einige Aktien nach Zahlen deutlicher als üblich. Im Blickpunkt stehen insbesondere die Titel von Sandoz. Der Gesamtmarkt könnte angesichts der Flut an Ereignissen am Berichtstag sowohl nach unten als auch nach oben ausschlagen, heisst es in Börsenkreisen.

Kurz nach Börsenstart dreht der Schweizer Leitindex SMI 0,20 Prozent ins Minus auf 12'289 Punkte. Die seit über einer Woche andauernde Abwärtstendenz könnte am Donnertag allenfalls gebremst oder gar gedreht werden.

Sandoz (-0,95 Prozent) geben nach, nachdem sie vorbörslich noch leicht im Plus standen. Mit den Zahlen zum dritten Quartal hat die Generika-Spezialistin in etwa im Rahmen der Erwartungen gelegen.

Im breiten Markt legt nach Zahlen Clariant (+0,51 Prozent) zu, wogegen SIG (-1,25 Prozent) Avolta (-3,07 Prozent) klar und Vontobel (-0,33 Prozent) etwas moderater zurückgebunden werden.

Die Mehrheit der Blue Chips verzeichnen Aufschläge von rund 0,1 Prozent. Etwa auffallender sind sie bei Logitech (+2,18 Prozent) nach positiven Analystenkommentaren verbunden mit Kurszielerhöhungen.

Für Kühne+Nagel (-1,18 Prozent) geht es hingegen nach unten, nachdem Barclays das Rating auf «Underweight» von «Equal Weight» gesenkt hat.

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08:20

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

ABB: Citigroup mit BUY bis 68 (62) Fr.

Amrize: Research Partners erhöht auf 56 (50) Fr. mit KAUFEN

Avolta: UBS bleibt für NEUTRAL bis 45 Fr.

Barry Callebaut: Research Partners mit BUY bis 2070 (1980) Fr.

Clariant: ZKB geht auf MARKTGEWICHTEN (Übergewichten)

Kühne+Nagel: Barclays geht auf UNDERWEIGHT (Equal Weight) bis 140 (165) Fr.

Kühne+Nagel:  Octavian mit HOLD bis 156 (180) Fr.

Logitech: Bank of America erhöht auf 97 (90) Fr. mit NEUTRAL

Logitech: Berenberg Bank geht auf 110 (90) Fr. mit BUY.

Novartis: Aktie für Goldman Sachs ein Verkauf bis 95 (94) Fr.

Straumann: Goldman Sachs erhöht auf 105 (100) Fr. mit NEUTRAL

Straumann: Jefferies ebenfalls auf 105 (95) Fr. mit HOLD

Straumann: Barclays widerspricht mit OVERWEIGHT bis 122 (125) Fr.

Vontobel: UBS bleibt für NEUTRAL bis 58 Fr.

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08:08

Der SMI dreht im vorbörslichen Handel bei der Bank Julius Bär leicht ins Plus mit 0,06 Prozent. 

Dabei notieren 18 von 20 SMI-Titel höher. Den grössten Abschlag verzeichnet Logistiker Kühne+Nagel mit -1,90 Prozent. Auch Alcon tendiert vorbörslich mit 0,71 Prozent im Minus. Die restlichen Titel liegen im Plus mit einer Bandbreite von +0,07 Prozent (Swisscom) und +0,13 Prozent (UBS). 

Auch der breite Markt indiziert vor Handelsstart mit 0,20 Prozent im Plus. Einzig Avolta (-1,87 Prozent) und die Bank Vontobel (-1,40 Prozent) verbuchen Abschläge nach den Quartalszahlen. 

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07:30

Wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Donnerstag etwas höher starten. Am Mittwoch hatte er 0,6 Prozent tiefer bei 24'124 Punkten geschlossen. Die US-Notenbank Fed servierte den Anlegern am Abend wie erwartet eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Allerdings schürte Fed-Chef Jerome Powell Zweifel an einer weiteren Lockerung im Dezember. Die Europäische Zentralbank dürfte den Leitzins nicht anrühren. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Währungshüter den Leitzins auf ihrer auswärtigen Sitzung in Florenz bei 2,0 Prozent belassen.

Im Blick behielten Anleger auch Konjunkturdaten aus Deutschland. Experten sagten in einer Reuters-Umfrage für das Sommerquartal eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) voraus, nachdem es im Frühjahr um 0,3 Prozent geschrumpft war.

Den Takt an den Börsen dürften auch weitere Firmenbilanzen vorgeben. Die US-Technologieriesen Microsoft, Alphabet und Meta, die ihre Zahlen nach US-Börsenschluss vorlegten, profitierten vom Siegeszug Künstlicher Intelligenz (KI). Der Börsenwert von KI-Pionier Nvidia hatte am Mittwoch als erstes Unternehmen der Welt die Schallmauer von fünf Billionen Dollar übersprungen. Zudem setzten die Investoren nach Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Regierungschef Xi Jinping auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt. Trump und Xi verständigten sich bei dem Treffen in Südkorea nach Trumps Angaben auf eine Senkung von US-Zöllen auf Importe aus der Volksrepublik. Im Gegenzug wird China demnach wieder Soja aus den USA kaufen und die Ausfuhr Seltener Erden aufrechterhalten.

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07:07

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06:20

Der Schweizer Leitindex SMI indiziert vorbörslich bei der IG Bank 0,13 Prozent tiefer bei 12'280,7 Punkten.

Am Donnerstag geht es mit der Berichterstattung zum dritten Quartal weiter. Neben Avolta und Clariant legen auch Idorsia, Phoenix Mecano, SandozVontobel und Syngenta ihre Bücher offen.

Darüber hinaus gibt das Bundesamt für Statistik (BfS) den Wohnimmobilienpreisindex fürs dritte Quartal und das KOF das Konjunkturbarometer für den Oktober bekannt.

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05:45

Die asiatischen Börsen befinden sich im Aufwind. Die Zinssenkung der US-Notenbank Fed und das laufende Treffen der Staats- und Regierungschefs der USA und Chinas zur Beilegung ihres Handelsstreits stützen die Kurse. Zugleich verdauen die Anleger in Japan die Zinzentscheidung der Bank of Japan. Die japanische Notenbank hat ihren Leitzins von 0,5 Prozent beibehalten. Gleichzeitig kündigte die Bank jedoch an, die Kreditkosten weiter zu erhöhen, sollte sich die Wirtschaft im Einklang mit ihren Prognosen entwickeln. «Die BoJ tastet sich an eine Zinserhöhung heran. Angesichts der anhaltend hohen Inflation, der ordentlichen Entwicklung der Wirtschaft und des zunehmenden fiskalischen Rückenwinds bleibt es eine Frage des Wann, nicht des Ob, die BoJ die Zinsen anheben wird», sagte Fred Neumann, Chefvolkswirt für Asien bei HSBC in Hongkong.

In Tokio erreichte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einer Steigerung um 0,5 Prozent auf 51'561,51 Punkte ein neues Rekordhoch. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent höher bei 3'301,63 Zählern.

Das Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping nährt den vorsichtigen Optimismus der Anleger in China auf eine Aussetzung des Handelsstreits. Gleichzeitig herrschte jedoch auch die Sorge, dass die tatsächliche Vereinbarung weniger Anlass zur Freude bieten könnte. Analysten zufolge werden die Anleger über die Kommentare hinaus alle Details prüfen, die nach dem Treffen bekannt werden.

Die Börse Shanghai blieb fast unverändert bei 4018,86 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,1 Prozent auf 4754,15 Punkte.

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04:00

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 152,99 Yen und legte leicht auf 7,0959 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,7991 Franken vor. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1610 Dollar und zog leicht auf 0,9281 Franken an.

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03:30

Die Ölpreise halten ihre Gewinne aus dem vorangegangenen Handelstag weitgehend. Die Anleger hoffen auf Anzeichen einer Entspannung in dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, der die Aussichten für das Wirtschaftswachstum und die Kraftstoffnachfrage eintrübt.

Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 64,78 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,3 Prozent schwächer bei 60,32 Dollar.

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23:00

Die US-Börsen haben am Mittwoch verschnupft auf Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell im späten Handel reagiert. Die wichtigsten Indizes drehten ins Minus, nachdem sie zuvor noch erneut auf Rekordstände gestiegen waren. Der Fed-Vorsitzende hatte auf einer Pressekonferenz nach der Verkündung der Leitzinsentscheidung die Hoffnung der Anleger auf einen weiteren Schritt nach unten im Dezember etwas gedämpft. Allerdings lockerte sich die Stimmung am Markt schnell wieder, die wichtigsten besonders zinssensiblen Technologie-Indizes gingen sogar höher aus dem Handel.

Der Dow gab zu Handelsschluss um 0,16 Prozent auf 47'632,00 Punkte nach. Der S&P 500 verharrte prozentual bei 6'890,59 Punkten. Für den technologiestarken Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,41 Prozent auf 26'119,85 Punkte nach oben. Der mehr Werte umfassende Nasdaq Composite zog um 0,55 Prozent auf 23'958,47 Punkte an.

Powell hatte gesagt, dass die kurzfristigen Inflationserwartungen aufwärts gerichtet seien und im Dezember eine weitere Zinssenkung zur Stützung des Arbeitsmarktes keinesfalls eine ausgemachte Sache sei. Dabei hatten Anleger genau darauf gehofft.

Zuvor hatte die Fed den Leitzins wie erwartet zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt. Sie reduzierte das Zinsniveau um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,0 Prozent. Die vehementen Forderungen von Präsident Donald Trump nach Zinssenkungen dürften eine Rolle gespielt haben.

Allerdings fehlten der Fed dieses Mal zur Beurteilung der aktuellen Lage wichtige Konjunkturdaten, die infolge des andauernden Shutdowns in den USA nicht oder nur verspätet veröffentlicht wurden. Ein Ende der Haushaltssperre ist bislang nicht in Sicht.

«Die fehlenden Daten machen den Währungshütern das Leben derzeit schwer», sagte der Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Es scheine so, dass die Fed im Zweifelsfalle wohl lieber auf eine Zinssenkung im Dezember verzichte, als wegen einer unzureichenden Datenlage eine falsche Entscheidung zu treffen.

Unter den Einzelwerten sorgte Nvidia für Aufsehen. In einem für Aktien weiterhin günstigen Umfeld konnte der Chiphersteller beim Börsenwert erstmals die Marke von fünf Billionen US-Dollar knacken. Die Papiere sind auf einem Höhenflug, weil das Unternehmen eine Schlüsselrolle im aktuellen Boom rund um Künstliche Intelligenz spielt. Die Anteilscheine von Nvidia gewannen am Ende drei Prozent.

An der Dow-Spitze schnellten die Anteilscheine von Caterpillar um fast 12 Prozent in die Höhe. Es war der grösste Tagesgewinn seit 2009. Der Baumaschinen-Spezialist hatte im dritten Quartal von einer starken Nachfrage nach Energieausrüstung profitiert. Ebenfalls gefragt waren die Aktien von Verizon , sie stiegen um gut 2 Prozent. Der harte Wettbewerb macht dem Telekomkonzern zwar weiter zu schaffen, dennoch überraschte der Gewinn positiv. Zudem wurde der Ausblick bestätigt.

Am Dow-Ende verloren Boeing 4,4 Prozent. Der kriselnde Flugzeugbauer muss die Auslieferung seines Grossraumjets 777X wie erwartet erneut verschieben und verbucht dafür einen weiteren Milliardenverlust.

Als klares Schlusslicht im S&P 500 knickten die Papiere von Fiserv um 44 Prozent ein. Der Anbieter von Software und Zahlungsverkehrs-Dienstleistungen für Finanzinstitute hatte die Gewinnprognose gekappt sowie eine umfassende Umstrukturierung des Leitungs- und Kontrollgremiums angekündigt.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)

Monique Misteli Ringier
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