Vier Mal pro Jahr warten die Quantstrategen der UBS mit einer globalen Auswertung der attraktivsten sowie der am wenigsten bevorzugten Aktien auf. Total umfasst die Liste elf Auswahlkriterien, angefangen unter anderem beim Momentum respektive der Positionierung der Anleger, dem Gewinnwachstum, Auf- oder Abwärtssignalen bei der Volatilität über Signale zum adjustierten Kurs-/Gewinnverhältnis oder der Gewinnrevisionen. 

Damit eine Aktien bei den Favoriten landet, muss sie zudem über ein Kauf- oder Neutral-Rating eines UBS-Analysten verfügen. Umgekehrt gilt bei den nicht bevorzugten Aktien, dass die UBS diese Titel mit Verkaufen oder Neutral einstuft. 

Kein Schweizer schafft es unter die Top-Positionen

Die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Unter den 32 europäischen Top Picks ist keine Schweizer Aktie vertreten. Ganz oben auf dem Treppchen finden sich zum Beispiel der norwegische Telekomkonzern Telenor, das englische Bekleidungshaus Marks&Spencer, der französische Finanzkonzern Amundi oder der italienische Energiedienstleister Enel. Alle erwähnten Firmen bringen es auf ein kombiniertes Signal von +0,90 oder mehr Punkten. Das Maximum liegt bei +1,00 Punkten, das Minimum bei -1,00 Punkten.  

Beim Blick in die hinteren Reihen tauchen auf der anderen Seite vier Schweizer Namen auf, welche die UBS-Quantstrategen als am wenigsten bevorzugt einstufen. Mit einem Gesamtscore von -0,50 Punkten geht die rote Laterne an Roche, gefolgt von Barry Callebaut mit -0,46 Punkten, Belimo mit einem ausgeglichenen Score von 0,00 sowie Swiss Prime Site mit einem positiven Wert von +0,34 Punkten. 

Der UBS-Analyst Sebastian Vogel bestätigt im Bericht sein Verkaufsrating für Belimo, hat doch Belimo trotz einem neutralen Wert die Schlussposition unter den europäischen Industrietiteln. Der UBS-Analyst geht davon aus, dass die Ausrichtung des Unternehmens insbesondere auf den europäischen Nichtwohnbaumarkt das Resultat im Geschäftsjahr 2024 belasten wird. Darüber hinaus dürfte die jüngsten Entwicklungen im Währungsbereich angesichts des ausgeprägten Transaktionsrisikos, das das Unternehmen eingeht, einen weiteren Abwärtsdruck auf die Rentabilität der Gruppe ausüben. «Wir glauben nicht, dass sich diese Abwärtsrisiken in der nach wie vor anspruchsvollen Bewertung angemessen widerspiegeln», so Vogel.

Unter den am wenigsten bevorzugten Aktien finden sich weitere illustre, europäische Namen wie Zalando, Puma, Pernod Ricard oder AstraZeneca

Ein Schweizer Gewinner und ein Verlierer im Quartalsvergleich

Neben der absoluten Liste der bevorzugten und am wenigsten bevorzugten Aktien zeigen die UBS-Analysten auch auf, wie sich die Ratings im Vergleich zur letzten Auswertung Mitte November verändert haben. Und da sticht der Schokoladenhersteller Lindt&Sprüngli positiv hervor, dessen Gesamtscore von +0,24 auf +0,70 Punkte gestiegen ist. Diese Aufwertung im Gesamtscore ist primär dem sogenannten Crowding-Faktor zuzuschreiben, der sich bei Lindt von -0,91 auf +0,83 Punkten verändert hat. 

Bei den Aufsteigern fallen neben Lindt&Sprüngli mit Moncler, Nokia und Siemens Energy weitere bekannte Namen auf. 

Bei den Absteigern sind auf der Gegenseite die Valoren der Zurich Insurance zu finden. Deren Gesamtscore fiel von +0,89 auf +0,47 Punkte und befindet sich damit im Mittelfeld der Verlierer. Auf dem absteigenden Ast sind ebenfalls Watches of Switzerland, Adidas oder SAP

Diese US-Aktien überzeugen die UBS-Analysten

Beim Blick über den grossen Teich sind keine grossen Überraschungen auszumachen. Zu den bevorzugten Aktien gehören Werte wie Alphabet, Walt Disney und Meta im Medien und Unterhaltungsbereich, gefolgt unter anderem vom Kreuzfahrtanbieter Royal Carribean Cruises, der Kleidermarke Ralph Lauren, dem Bierbrauer Molson und den beiden Retailketten Target und Costco, halten die UBS-Analysten am Mittwoch in ihrer Studie.  

Auch bei den Aktien, welche es zu meiden gilt, geben sich bekannte Namen ein Stelldichein: Paramount, Expedia, Ebay, Occidental Petroleum, Paypal, Pfizer oder Intel

Thomas Daniel Marti
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