Der deutsche Leitindex schloss mit einem Aufschlag von 1,02 Prozent auf 23'352,69 Zählern. Zur Mittagszeit hatten keine 70 Punkte mehr gefehlt bis zu seiner Bestmarke bei rund 23'476 Punkten.
Im weltweiten Zollkonflikt geht es zum einen zwischen den Vereinigten Staaten und Grossbritannien voran. Beide Länder einigten sich nach Worten von US-Präsident Donald Trump auf eine Handelsvereinbarung. Für die Vereinigten Staaten ist es der erste grosse Abschluss nach den weitreichend verhängten Strafzöllen Anfang April. Zum anderen will die US-Regierung die unter Trumps Vorgänger Joe Biden beschlossenen Einschränkungen für den Export von KI-Technologie nicht in Kraft treten lassen. Sie wären eigentlich am 15. Mai gültig geworden. Nun soll ein neuer Plan ausgearbeitet werde, was einige Monate dauern werde, berichtete das «Wall Street Journal». Unter anderem werde geprüft, wie etwa China der Zugang verweigert werden könne, ohne US-Technologiekonzernen zu schaden.
Der MDax der mittelgrossen Unternehmen gewann 1,31 Prozent auf 29'554,24 Punkte. Für den Leitindex der Euroregion, den EuroStoxx 50 , ging es um 1,12 Prozent auf 5'288,94 Punkte nach oben. In Grossbritannien und der Schweiz wurden dagegen moderate Verluste verbucht.
Allein aus dem Dax standen sechs Unternehmen mit Quartalszahlen im Blick: Heidelberg Materials , Siemens Energy , Henkel , Infineon , Rheinmetall und Qiagen . Zudem gab es zahlreiche Berichte von Unternehmen aus dem MDax und dem SDax .
Heidelberg Materials nahmen nach starken Zahlen mit plus 4,8 Prozent die Dax-Spitze ein. Der Baustoffkonzern gilt zudem als Profiteur des vom Bund beschlossenen milliardenschweren Infrastrukturprogramms. Infineon stiegen ungeachtet der wegen des schwachen US-Dollar und der Zollturbulenzen gesenkten Jahresziele um 2,5 Prozent. Hier trieb, dass die für den 15. Mai anberaumten Exportbeschränkungen für KI-Technologie nicht in Kraft treten sollen.
Rekordhochs erreichten die Papiere des Energietechnikunternehmens Siemens Energy und Rheinmetall, wobei letztere erstmals die Schallmauer von 1'700 Euro je Aktie durchbrachen.
Im MDax gewannen Puma nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen 5,2 Prozent. Die Titel des Aussenwerbe-Spezialisten Ströer büssten dagegen nach durchwachsenen Zahlen als Schlusslicht 6,3 Prozent ein.
Die Aktienkurse des Softwareanbieters GFT Technologies und der Beteiligungsgesellschaft Indus gerieten nach Quartalszahlen im SDax unter Druck. GFT sackten um 8,0 Prozent und Indus um 11,2 Prozent ab. Analysten bemängelten bei GFT vor allem die Ergebnisse. Indus hatte wegen der US-Zollpolitik und Exportkontrollen in China seine Jahresziele gesenkt.
(AWP)