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Besser spät als nie, dürften sich die Strategen der Credit Suisse wohl gedacht haben. Sie kommunizieren ihre "heissen Aktien-Tipps" für die kommenden knapp 12 Monate nämlich erst jetzt.

Allerdings könnte die Ausbeute aus Schweizer Sicht magerer kaum sein. Unter den 16 empfohlenen Aktien findet sich kein einziger Vertreter aus der Schweiz. Stattdessen setzt sich die Liste aus den Valoren von Maersk, Asos, BASF, Brenntag, CRH, Dassault Aviation, Ericsson, FinecoBank, Heineken, Imperial Brands, Kingfisher, Siemens Healthineers, Solvay, Svenska Handelsbanken, Teleperformance und Vodafone zusammen. Gerade an Asos, Brenntag, CRH, FinecoBank, Imperial Brands und Teleperformance findet die Schweizer Grossbank sichtlich Gefallen.

Zu fast allen diesen Aktien gibt es mindestens ein hiesiges Pendant. Von diesen will man bei der Credit Suisse jedoch nichts wissen. Das überrascht, wird uns Schweizern im Ausland doch ein beinahe schon übertriebener Hang zu heimischen Aktien nachgesagt - im amerikanischen Raum gerne auch als "Home Bias" bezeichnet.

Dass der Hang zu Aktien aus der Heimat bei der Schweizer Grossbank auf der Strecke bleibt, überrascht mich nicht, sitzen die für die Jahresfavoriten zuständigen Strategen doch in London.

Wenigstens zeigten die für Nebenwerte verantwortlichen Berufskollegen kürzlich ein Herz für die heimische Unternehmenswelt, als sie die Katze aus dem Sack liessen und ihre Schweizer Favoriten für die nächsten Monate kürten.

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Die Valoren von Roche und Novartis erfreuen sich dieser Tage nicht gerade grosser Beliebtheit. Das scheint eine aktuelle Erhebung der UBS-Strategen um Paul Winter bestätigen zu wollen, wonach die beiden Schwergewichte aus dem Swiss Market Index (SMI) erneut auf der Liste der zehn am stärksten von Fonds-Managern untergewichteten Aktien weltweit zu finden sind.

Ich darf nun aber von einer durchaus erfreulichen Entwicklung berichten. Wie die jüngst durchgeführte Erhebung verrät, haben die Fonds-Manager zuletzt bei beiden Pharmaherstellern Titel zugekauft. So ist Roche noch auf Rang sechs zu finden, Novartis sogar nur noch auf Rang neun. Mit den Aktien von Nestlé ist das dritte Schwergewicht allerdings noch immer auf Rang drei.

Die Valoren von Roche (rot) und Novartis (grün) haben wieder etwas Auftrieb (Quelle: www.cash.ch)

Ich bin jetzt schon neugierig auf die nächsten Erhebungen der UBS in einer Woche. Spätestens dann werden wir wissen, ob es sich bei der gemachten Beobachtung bloss um eine Eintagsfliege handelt oder ob sich hier ein Trend abzeichnet.

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Mitte November berichtete ich davon, dass neben den Aktien von Relief Therapeutics auch jene von Meyer Burger in die viel beachteten MSCI Global Small Cap Indizes aufsteigen. Das mache die beiden eher für spekulativ befundenen Unternehmen aus Anlegersicht salonfähig, so hielt ich damals fest.

Trotz Indexaufnahme haftet den beiden Valoren allerdings bis heute an, dass sie reine "Zocker-Aktien" seien. Das mag nicht zuletzt damit zu tun haben, dass sie für deutlich weniger als einen Franken zu haben sind.

Darf man einem bekannten deutschen Börsenbrief Glauben senken, dann könnten Kurse von unter einem Franken zumindest bei Meyer Burger schon bald der Vergangenheit angehören. In der neusten Ausgabe spekulieren die Autoren nämlich auf einen sogenannten "Reverse-Stock-Split". Anders als beim Aktiensplitt werden beim "Reverse-Stock-Split" mehrere Aktien zu einer neuen Aktie zusammengelegt. Dadurch steigt ihr Wert, verteilt sich die Substanz und die Ertragskraft eines Unternehmens dann doch auf eine geringere Anzahl ausstehender Titel, so lautet zumindest die Theorie.

Kursentwicklung der Meyer-Burger-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Solche Überlegungen scheinen mir nicht völlig abwegig. Auf dem Weg hin zum vollintegrierten Anbieter kann es nicht schaden, wenn der Solarzulieferer Meyer Burger und dessen Aktien als salonfähig gelten.

Der deutsche Börsenbrief ist übrigens derselbe, der unsere Schweizerischen Nationalbank (SNB) der Manipulation des eigenen Aktienkurses bezichtigt...

 

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