17:45

Der SMI notierte am Donnerstag mit 10'693 Punkten 0,2 Prozent über dem Vortagesniveau. Viele heikle Fragen seien in der am Mittwoch in Washington unterzeichneten Vereinbarung ausgeklammert worden und eine erneute Eskalation des Konflikts sei möglich, hiess es im Markt. Zudem könnten die USA nun Europa stärker ins Visier nehmen.

Unter den Standardwerten stach Geberit mit einem Kurssturz von fast fünf Prozent heraus, obwohl der Sanitärtechnikkonzern im vergangenen Jahr dank gut laufender Geschäfte in Asien den Umsatz nach Herausrechnung von Wechselkurseffekten um 3,4 Prozent steigerte und eine höhere Betriebsgewinnmarge in Aussicht stellte. Geberit verfehlte allerdings sein mittelfristig angepeiltes Wachstumsziel. Die Anteile des Personalvermittlers Adecco sanken nach einer Gewinnwarnung des britischen Rivalen Hays um 2,2 Prozent.

Die Anteile des Pharmazulieferers Lonza stiegen nach einer Kurszielerhöhung der Credit Suisse um 2,2 Prozent. Bankwerte erholten sich von den Kurseinbussen vom Mittwoch infolge durchwachsener Bilanzen der US-Geldhäuser. Am Donnerstag berichtete Morgan Stanley für das abgelaufene Jahr einen Gewinnsprung. Credit Suisse gewann 0,5 Prozent an Wert und UBS 0,4 Prozent.

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16:00

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,5 Prozent auf 29'188 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent zu und sprang erstmals über die Marke von 3300 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,8 Prozent auf 9103 Punkte.

Nach der Unterschrift unter das als Phase 1 bezeichnete erste Abkommen im Zollstreit hoffen Anleger auf weitere Fortschritte. "Der Phase-1-Deal war an den Börsen schon erwartet und in den Kursen berücksichtigt worden", sagte Stratege Peter Kenny vom Beraterhaus Strategic Board Solutions. "Jede Bewegung von hier ab wird, zumindest kurzfristig, von Gewinnzahlen getrieben. Bis jetzt sehen wir einen positiven Ton, der vom Finanzsektor vorgegeben wird."

So verbuchte die US-Bank Morgan Stanley im Schlussquartal einen Gewinnsprung. Die Aktien kletterten um 6,5 Prozent. Wie die Rivalen JP Morgan, Citigroup und Goldman Sachs profitierte das Institut von höheren Einnahmen im Anleihehandel.

Halbleiterwerte wie Micron und Advanced Micro Devices profitierten von einem optimistischen Ausblick des Chipherstellers TSMC.

Für gute Stimmung am Gesamtmarkt sorgte zudem, dass die Umsätze der US-Einzelhändler im Dezember den dritten Monat in Folge gestiegen waren.

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11:45

Der Leitindex SMI verliert gegen 11 Uhr 0,15 Prozent auf 10'654,81 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, gibt 0,21 Prozent auf 1'641,15 und der breite SPI 0,03 Prozent auf 12'909,93 Zähler nach. Gut die Hälfte der 30 SLI-Titel verzeichnen Einbussen. Ein Thema am Markt sind einmal mehr die Wechselkurse, nachdem der Schweizer Franken gegenüber dem Euro und Dollar erneut an Wert gewonnen hat und Experten laut über einen Euro-Franken-Wechselkurs von 1,05 nachdenken.

Die mit Abstand grössten Verluste bei den Blue Chips erleiden Geberit (-5,2 Prozent). Beim Sanitärkonzern wird die Umsatzentwicklung im Schlussquartal als Enttäuschung gesehen. Das Unternehmen habe die Wachstumsziele das dritte Jahr in Folge verfehlt, kommentiert etwa der Analyst der Bank Vontobel. Angesichts der wohl anhaltenden Frankenstärke sei zudem eine leichte Abwärtsbewegung gegenüber den Schätzungen für das Geschäftsjahr 2020 einzukalkulieren.

Der vollständige Bericht zur Mittagsbörse findet sich hier.

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10:45

Der Franken wird wieder stärker. Der Kurs Euro-Franken sackte auf ein neues Mehrjahrestief bei 1,0741 ab, nachdem er sich in der Nacht etwas erholt hatte. Aktuell notiert er bei 1,0745. Ähnlich war die Entwicklung beim Währungspaar Dollar-Franken, das bis auf 0,9627 abrutschte (aktueller Kurs: 0,9629).

Händler erklären sich die aktuelle Frankenstärke primär mit "Spekulationen gegen die Nationalbank": Weil die USA die Schweiz als möglichen Währungsmanipulator sehen, seien dieser zunehmend die Hände gebunden, lautet die These dazu.

Das UBS Chief Investment Office schreibt derweil, dass die Ökonomen der Grossbank die Prognose für den Euro-Franken-Kurs bis Ende März bei 1,07 beliessen. Im Laufe von 2020 werde der Kurs aber wieder auf 1,10 steigen. 

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09:35

Der SMI verliert gegen 9.15 Uhr 0,08 Prozent auf 10'661,78 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, büsst 0,13 Prozent auf 1'642,39 und der breite SPI 0,03 Prozent auf 12'909,89 Zähler ein. Bei den 30 SLI-Titeln halten sich Gewinner und Verlierer etwa die Waage.

Die mit Abstand grössten Verluste bei den Blue Chips erleiden Geberit (-5,4 Prozent). Beim Sanitärkonzern wird die Umsatzentwicklung im Schlussquartal als Enttäuschung gesehen. Somit habe das Unternehmen die Wachstumsziele das dritte Jahr in Folge verfehlt, kommentiert etwa der Analyst von Vontobel.

Dahinter geben Adecco (-1,4 Prozent) als einziger Titel mehr als 1 Prozent nach. Der positive Effekt einer Analystenstudie vom Vortag sei rasch verpufft, meinen Händler und berichten von harten "Widerständen" beim Kurs von 60 Franken. Etwas grössere Verluste erleiden ausserdem noch die beiden Luxusgüteraktien Swatch und Richemont (-0,5 Prozent rsp. -0,3 Prozent) sowie ABB (-0,4 Prozent).

Auf der anderen Seite sind Lonza mit Avancen von 0,8 Prozent die grössten Gewinner. Die Analyten der Credit Suisse haben eine Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel erhöht.

Ebenfalls bei den Gewinnern reihen sich die Papiere der Partners Group (+0,2 Prozent) ein. Das Unternehmen hat ebenfalls erste Zahlen vorgelegt, wobei die "Assets unter Management" leicht über den Konsenserwartungen zu liegen kamen. Am breiten Markt fallen etwa Inficon (-3,9 Prozent) auf. Der Sensorenhersteller aus dem Rheintal hat am Vorabend erste Zahlen für 2019 vorgelegt, und die Analysten von Berenberg nahmen darauf bereits ihre Kaufempfehlung zurück.

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09:15

Der SMI steht nach Börsenbeginn um 0,15 Prozent bei 10'653 Punkten tiefer. Optimismus macht sich keiner breit: Die Teileinigung im Handelsstreit bot laut Händlern und Analysten keine grösseren Überraschungen.

So erinnert ein Ökonom daran, dass die Zollbelastung mit dem Deal zwar leicht abnehme, aber noch immer ein Mehrfaches des Wertes von vor dem Handelsstreit betrage. "Der von Donald Trump gepriesene grosse Deal entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Mini-Abkommen", kommentiert auch der Chefökonom der VP Bank. Und mit raschen Ergebnissen der Phase-2-Verhandlungen und somit Treibern für steigende Börsen sei nicht zu rechnen.

Mehr zum Thema: Geberit-Aktionäre sind nun zum Warten verdammt

Abgesehen vom Handelsstreit richtet sich das Interesse der Investoren nun auf die anlaufenden Berichtsaison. Bei Geberit (-5,1 Prozent) wird die Umsatzentwicklung im Schlussquartal als leise Enttäuschung gesehen. Somit habe das Unternehmen die Wachstumsziele das dritte Jahr in Folge verfehlt, kommentiert etwa der Analyst von Vontobel. Bei der Partners Group (unv.) hingegen kamen die "Assets unter Management" leicht über den Konsenserwartungen zu liegen.

Abgesehen davon fallen nur noch AMS (+0,2 Prozent) und Swatch (-0,7 Prozent) auf. Zu Swatch gibt es eine neue Einschätzung der Deutschen Bank. Darin heisst es, der Konzern sei zuletzt mit seiner strategischen Aufstellung nicht gerade den günstigsten Einflüssen ausgesetzt gewesen.

 

 

Am breiten Markt fallen vor allem Inficon (noch kein Kurs, vorbörslich -3,9 Prozent) auf. Der Sensorenhersteller aus dem Rheintal hat am Vorabend erste Zahlen für 2019 vorgelegt, und die Analysten von Berenberg nahmen darauf bereits ihre Kaufempfehlung zurück.

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08:15

Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich bei 10'678 Punkten, das sind 0,1 Prozent mehr als zum gestrigen Schlusskurs. Wie an vielen - aber nicht allen - Börsen der Welt wirkt der Abschluss eines US-chinesischen Teilabkommens im Handelsstreit positiv auf die Stimmung der Anleger. 

 

 

Nach tiefer als erwarteten Umsatzzahlen fällt die Aktie von Geberit (-1,7 Prozent) zurück. Auch Swatch (-0,2 Prozent) steht im Minus. 

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08:00

Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre Abschläge vom Vortag weitgehend ausgeglichen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 64,50 US-Dollar. Das waren 50 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 47 Cent auf 58,28 Dollar.

Für Auftrieb am Erdölmarkt sorgte die Unterzeichnung eines ersten Handelsabkommens zwischen den USA und China. Zum einen weckt dies die Hoffnung, dass die Weltwirtschaft und die Ölnachfrage wieder etwas stärker wachsen werden. Zum anderen hat China zugesichert, mehr amerikanischen Rohöl und Ölprodukte wie Benzin zu kaufen.

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07:45

Der EUR/CHF-Kurs hat sich derweil in der Nacht etwas erholt, nachdem er am Vortag bis auf 1,0743 abgesackt war und damit auf den tiefsten Stand seit Frühling 2017. Aktuell notiert er bei 1,0756. Auch der USD/CHF-Kurs notiert mit 0,9647 leicht über dem Stand vom Vorabend.

Waffenstillstand im Handelskrieg: China und USA besiegeln Abkommen

Als Gründe für die aktuelle Frankenstärke nennen Händler die politischen Unsicherheiten, weshalb der Franken als "sicherer Hafen" gefragt sei. Als weitere Ursachen gelten Spekulationen: Weil die USA die Schweiz als möglichen Währungsmanipulator sehen, seien der Nationalbank zunehmend die Hände gebunden, lautet deren These.

Am Donnerstag stehen insbesondere in den USA zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Kalender. Besonderes Augenmerk dürften Marktteilnehmer auf monatliche Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel werfen. Die Daten sind ein Gradmesser für die Konsumfreude der Verbraucher, die wichtig für die US-Wirtschaft ist.

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06:40

Nach monatelangen zähen Verhandlungen unterzeichneten US-Präsident Donald Trump und der chinesische Vize-Ministerpräsident Liu He eine erste Vereinbarung. Diese sieht zwar die Abschaffung einiger Zölle vor, Trump machte aber deutlich, dass erst dann alle Zölle abgeschafft werden, wenn eine zweite Vereinbarung geschlossen sei. Ausserdem hat sich die Volksrepublik dazu verpflichtet, deutlich mehr Waren und Dienstleistungen aus den USA zu beziehen.

 

 

"Während das Handelsabkommen für eine Erleichterung gesorgt hat, gab es keine positiven Überraschungen für die Märkte. Damit die Aktien weiter steigen, brauchen wir mehr Belege für eine Verbesserung der Wirtschaft und Gewinne", sagte Hirokazu Kabeya, Chef-Globalstratege bei Daiwa Securities.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,1 Prozent höher bei 23.951 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,2 Prozent und lag bei 1728 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 0,3 Prozent.

04:50

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Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 109,91 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,8841 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9641 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1153 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0755 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,3047 Dollar

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04:45

An der Wall Street hat der Dow Jones am Mittwoch zugelegt. Der US-Leitindex gewann 0,3 Prozent auf 29030,22 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,1 Prozent auf 9258,70 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 3289,29 Punkte zu. 

(cash/AWP/Reuters)