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19:30

Enttäuschende Quartalsergebnisse und gekappte Gesamtjahresziele brocken DocuSign den zweitgrössten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Spezialisten für digitale Unterschriften fallen an der Wall Street um mehr als 26 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 64,30 Dollar. Das Unternehmen machte den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von 0,38 Dollar je Aktie. Die Zahlen seien ein Zeichen für grössere Unsicherheit in Bezug auf Konjunktur und Nachfrage, kommentieren die Analysten der Investmentbank Piper Sandler. 

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17:35

Der SMI sackte um 2,1 Prozent ab auf 11'085 Punkte. Im Wochenvergleich summierte sich das Minus damit auf fast vier Prozent. Die Aussicht auf eine längere Serie kräftiger Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed verschreckte die Anleger.

Genährt wurden diese Spekulationen vom überraschenden starken Anstieg der US-Inflation. Statt den von Analysten erwarteten 8,3 Prozent lag sie im Mai bei 8,6 Prozent. Die Fed habe entsprechend allen Grund, kräftig an der Zinsschraube zu drehen, sagten Händler. Damit steige damit aber auch das Risiko, dass das Wirtschaftswachstum abgewürgt werde.

Alle 20 Blue Chips mussten Federn lassen. Tagesverlierer waren mit einem Minus von 5,7 Prozent Credit Suisse. Am Vorabend hatte die amerikanische State Street einen Medienbericht dementiert, wonach der Konzern eine Übernahme von Credit Suisse anpeile.

Holcim ermässigten sich um 4,9 Prozent, nachdem die Berenberg-Analysten ihr Kursziel für den Zementkonzern gesenkt hatten.

Am besten hielten sich Nestle mit einem Abschlag von 0,4 Prozent. Die Aktie des Nahrungsmittelriesen steuern Anleger in Krisenzeiten besonders oft an.

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17:15

Der Euro ist am Freitag stark unter Druck geraten. Am Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung im Tief bis auf 1,0506 US-Dollar. Sie kostete damit über einen Cent weniger als im Tageshoch.

Und auch zum Franken zeigte sich der Dollar nach den Inflationszahlen robuster. Der Greenback wird derzeit zu 0,9884 nach 0,9817 Franken im Mittagsgeschäft gehandelt. So kostet er knapp einen Rappen mehr als am Vorabend. Auch zum Euro gab die Schweizer Währung unterdessen etwas nach. Das Währungspaar notiert derzeit bei 1,0410 nachdem es am Mittag noch knapp unter 1,04 Franken stand.

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16:40

Händler preisen nun drei Straffungen der Federal Reserve um je einen halben Punkt in den kommenden Monaten ein, nachdem die US-Inflationsdaten für Mai höher als erwartet ausfielen. Die Geldmärkte sehen im Juni, Juli und September einen Zinsschritt von je 50 Basispunkten, wie Fed-Swaps zeigen. Diese kämen zusätzlich zu den 75 Basispunkten Zinsanhebung, die die US-Notenbank seit Beginn dieses Jahres vorgenommen hat.

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16:30

Ein drohender Rückschlag für die Nachfrage aus China bereitet der Ölpreis-Rally ein vorläufiges Ende. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 122,83 Dollar je Barrel, nachdem ihr Preis zuvor zeitweise auf 124,33 Dollar gestiegen war. Die für das Wochenende angekündigten Corona-Massentests in Shanghai und neue Lockdowns in Teilen der chinesischen Wirtschaftsmetropole machten Anleger nervös, sagt Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. 

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16:05

Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fallen zur Eröffnung am Freitag um über 2 Prozent. Der Swiss Market Index noterit 2,6 Prozent im Minus. Die Aktie der Credit Suisse verliert 6 Prozent.

Genährt wurden Zins-Spekulationen vom überraschenden Anstieg der US-Inflation. Sie lag den Angaben zufolge im Mai bei 8,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 8,3 Prozent gerechnet.

"Die Hoffnung, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat, wurde zerstört", sagte Anlagestratege Ryan Detrick vom Vermögensverwalter LPL. Damit habe die Fed allen Grund im Kampf gegen die scheinbar immer weiter steigende Inflation kräftig an der Zinsschraube zu drehen.

Unter Verkaufsdruck gerieten unter anderem die Technologiewerte. So fielen die Aktien von Apple, Amazon, Microsoft, der Facebook-Mutter Meta oder der Google-Mutter Alphabet um jeweils mehr als 1,5 Prozent. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. Die Titel der US-Grossbanken Bank of America, Citigroup und JPMorgan verloren jeweils rund zwei Prozent, weil Anleger befürchteten, dass rasche Zinserhöhungen die US-Konjunktur in eine Rezession stürzen.

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15:50

Die Kursverluste an der Wall Street verstärken den Verkaufsdruck an Europas Börsen. Dax und EuroStoxx50 weiten ihre Verluste auf jeweils etwa 2,5 Prozent aus. Der SMI verliert 2,3 Prozent und steht aktuell bei 11’063.29 Punkten.

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15:35

Der Dow Jones startet mit einem Minus von 1,6 Prozent. Auch der Nasdaq (-1,7 Prozent) und der S&P 500 (-1,6 Prozent) geben nach.

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15:05

Der US-Aktienmarkt dürfte am Freitag nach US-Inflationsdaten schwach eröffnen. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine gute Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt mit minus 0,85 Prozent auf 32 000 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde zuletzt 1,33 Prozent schwächer taxiert. Im Verlauf könnte noch das Uni-Michigan-Verbrauchervertrauen Aufschlüsse über die Stimmung der US-Wirtschaft geben.

Die Inflationsrate in den USA kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt eine unveränderte Inflationsrate von 8,3 Prozent erwartet. "Die jüngsten Daten zeigen, dass die US-Notenbank Fed die Inflationsdynamik offensichtlich nicht im Griff hat", sagte Marktexperte Timo Emden von Emden Research. Die Investoren fürchteten nun, dass die Fed schneller als bislang angenommen an den Zinsschrauben drehen könnte, um die Inflation einzudämmen.

Unter den Einzelwerten könnten wieder einmal die Tesla-Aktien im Fokus stehen. Die US-Verkehrsbehörde hat ihre Untersuchung von Teslas Fahrassistenzsystem "Autopilot" nach einer Reihe von Auffahrunfällen ausgeweitet. Seit Aufnahme der Ermittlungen im August stellte sie sechs weitere Zwischenfälle fest, bei denen Teslas mit eingeschaltetem "Autopilot"-System auf am Strassenrand parkende Einsatzfahrzeuge auffuhren. Ursprünglich ging es um elf solcher Unfälle. Die Papiere des Elektroautobauers gaben im vorbörslichen Handel zuletzt um knapp 2 Prozent nach.

Die Titel von Netflix und Ebay sackten vorbörslich um 7 und 6 Prozent ab. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Anteilsscheine des Streaminganbieters und des Online-Auktionshauses jeweils von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und die Kursziele erheblich reduziert. Analyst Eric Sheridan senkte seine Geschäftsprognosen für viele US-Technologie- und Internetunternehmen. Bei Netflix fürchtet er einen verstärkten Wettbewerb sowie negative Auswirkungen einer Rezession auf das Verbraucherverhalten. Bei Ebay sieht der Experte das künftige Umsatzwachstum gefährdet.

Die Aktien von Docusign brachen nach enttäuschenden Quartalszahlen der E-Signatur-Plattform vorbörslich um ein Viertel ein. Bei DocuSign verschlechterte sich die Umsatzdynamik im ersten Geschäftsquartal erneut.

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14:10

Der Euro hat am Freitag weiter nachgegeben und ist unter die Marke von 1,06 US-Dollar gefallen. Am frühen Nachmittag notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,0595 Dollar und damit deutlich tiefer als zuletzt. Am Donnerstag lag der Kurs zeitweise noch über der 1,07er-Marke.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken gab der Euro nach. Der Kurs ist wieder unter 1,04 gefallen und liegt am frühen Nachmittag bei 1,0398 Franken. Ein Dollar kostet derweil 0,9817 Franken und notiert damit wieder höher.

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13:10

Die Ölpreise haben am Freitag etwas zugelegt. Die Kursausschläge hielten sich aber in Grenzen. Im Wochenverlauf haben die Preise bisher merklich zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 123,74 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Vortag.

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12:00

Termingeschäfte der US-Börsen: 

Dow Jones Futures: -0,2 Prozent
S&P 500 Futures: -0,04 Prozent
Nasdaq Futures: +0.23 Prozent

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11:50

Der SMI sinkt mit 1,5 Prozent und steht bei einem Wert von 11'150 Punkten.

Der Schweizer Aktienmarkt notiert am späten Freitagvormittag weiter deutlich im Minus und kann sich vom gestrigen Kursrutsch damit nicht erholen. Der SMI als wichtigster Index fiel im frühen Handel unter die Marke von 11'200 Punkten und bewegt sich seither klar unter dieser Marke. Nachdem am Donnerstag vor allem die Entscheide und Kommentare der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Stimmung drückten, sind es heute die am Nachmittag anstehenden US-Inflationszahlen für den Mai, welche den Börsianern Bauchweh bereiten. Gewisse Marktteilnehmer erwarten hier jedenfalls eine böse Überraschung.

So sprach JP Morgan gestern in den USA von einem stärkeren Anstieg als von Ökonomen bisher erwartet, was später durch eine Quelle im Weissen Haus von Fox News auch noch bekräftigt wurde. Offenbar fänden die stark gestiegenen Kerosinpreise ihren Weg in die Kerninflation, da die Preise für Flugtickets steigen würden, hiess es in dem Bericht. "Hinweise wie diese, die auf eine Verstetigung des Inflationsdrucks und Zweit- und Drittrundeneffekte hindeuten, will der Markt gerade nicht hören", sagte ein Händler dazu. Am Ende könnten die Zentralbanken so nämlich gezwungen sein, die grosse Keule bei der Inflationsbekämpfung rauszuholen.

Top-Verlierer bei den Blue Chips sind erneut Credit Suisse (-3,5 Prozent). Der US-Finanzkonzern State Street hat gestern Abend Gerüchte über eine angepeilte Übernahme der zweitgrössten Schweizer Bank zurückgewiesen. Diese hatten am Mittwoch die Papiere der CS trotz Gewinnwarnung in die Höhe getrieben. Bereits am Donnerstag büssten sie dann aber wieder 5,6 Prozent ein. Der Börsenwert liegt trotz zahlreicher Kapitalerhöhungen nur noch bei knapp 17 Milliarden Franken und damit deutlich unter demjenigen der UBS (63 Milliarden). Die Aktien der grössten Schweizer Bank stehen im aktuellen Umfeld allerdings auch unter Druck (-1,9 Prozent).

Klar schwächer präsentieren sich im frühen Handel auch Swisscom (-3,1 Prozent auf 536,80 Fr.). Die UBS hat hier das Rating auf "Sell" von "Neutral" gesenkt, wenn auch mit leicht auf 500 von 490 Franken erhöhtem Kursziel. Der zuständige Analyst verweist dabei vor allem auf die starke Performance des Titels allgemein, aber auch innerhalb des Sektors in jüngster Zeit. Tatsächlich waren Swisscom - zumindest noch gestern Abend - der zweitstärkste SMI-Wert im laufenden Jahr mit einem Plus von 7,6 Prozent.

Erneut stark verkauft werden auch die Aktien von Straumann (-3,2 Prozent), womit sich das Minus im laufenden Jahr auf deutlich über 40 Prozent aufsummiert. Der Titel hatte im Umfeld der Tiefzinsen und nach Corona lange zu den Favoriten im Schweizer Aktienmarkt gehört. Dies habe sich aber zuletzt ins Gegenteil gedreht, meinte ein Marktteilnehmer. Grössere Abgaben gibt es auch bei einigen konjunktursensitiven Werten wie Holcim (-2,8 Prozent), Schindler PS (-2,6 Prozent) oder Sika (-2,4 Prozent).

Bester Wert sind Kühne+Nagel (-0,3 Prozent). Händler verweisen hier auf zwei Titelkäufe aus dem Verwaltungsrat des Unternehmens im Gesamtbetrag von rund 2,3 Millionen Franken. Zuletzt hatten die Aktien allerdings aufgrund von Konjunktursorgen und der Angst vor rückläufigen Frachtstückpreisen einen schweren Stand. Die Käufe könnten ein Zeichen für eine bevorstehende Bodenbildung sein, heisst es.

Einigermassen stabil präsentieren sich die defensiven Schwergewichte Roche (-0,4 Prozent). Hier Roche wird auf diverse gute Studiendaten in den letzten Tagen verwiesen. Der Pharmakonzern will diese Tage am Hämatologie-Kongress EHA weitere solche Daten vorstellen. Am oberen Rand der Tabelle sind auch VAT (-0,5 Prozent), Lonza (-0,9 Prozent) und Geberit (-1,0 Prozent) zu finden.

Im breiten Markt stehen die Titel des Biotech-Unternehmens Kinarus (+9,4 Prozent) am ersten offiziellen Handelstag in der Gunst der Anleger. Auch weitere kleine Titel wie Achiko (+8,2 Prozent), Tornos (+7,6 Prozent) oder Santhera (+2,7 Prozent) sind weit oben zu finden. Grosse Einbussen gibt es ebenfalls bei Minititeln wie IGEA (-20 Prozent) und Blackstone (-8,0 Prozent).

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10:45

Die Verzinsung vieler südeuropäischen Anleihen klettert weiter nach oben. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Bonds steigt bis auf 3,774 Prozent nach 3,712 Prozent im Schlussgeschäft vom Vortag. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2018. Der Risikoaufschlag (Spread) zu den deutschen Pendants markiert den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Die Zinsen der griechischen Papiere notieren in der Spitze bei 4,393 Prozent, einem Dreieinhalb-Jahres-Hoch. Die EZB stellt ihre Anleihekäufe zum Monatswechsel ein und kündigte erste Zinserhöhungen ab Juli an, was Strategen zufolge vor allem für hoch verschuldete Länder zum Problem werden könnte.

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10:25

Nach seinen jüngsten Verlusten macht der Euro wieder etwas an Boden gut. Die Gemeinschaftswährung steigt in der Spitze um 0,3 Prozent auf 1,0642 Dollar. Obwohl die EZB am Donnerstag für Juli erste Zinserhöhungen angekündigt hatte, konnte der Euro davon zunächst nicht profitieren. Die Gemeinschaftswährung büsste rund ein Prozent an Wert ein.

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09:45

Der SMI sinkt mit 1,3 Prozent und steht damit bei einem Wert von 11'172 Punkten.

Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag erneut deutlich tiefer eröffnet. Händler verweisen vor allem auf den Kursrutsch gegen Handelsende an den amerikanischen Börsen am Donnerstag. Die Anleger an der Wall Street hätten aus den EZB-Entscheiden vom Donnerstagnachmittag den Schluss gezogen, dass auch die US-Notenbank eventuell eine schärfere Gangart einlegen müsse, um die dortige Teuerung einzudämmen. Entsprechend sei die Nervosität im Vorfeld der am Nachmittag (14.30 Uhr MESZ) anstehenden US-Teuerungsdaten für den Mai sehr gross. Die meisten Ökonomen gingen zwar von einer leicht rückläufigen Rate aus, aber eine böse Überraschung in die andere Richtung sei nicht auszuschliessen, sagte ein Händler.

Die Entscheide der EZB vom Donnerstag, wonach im Juli erstmals seit elf Jahren die Zinsen erhöht werden sollen, werden derweil weiter kontrovers diskutiert. Obwohl die meisten Marktteilnehmer mit einer Zinswende im Sommer gerechnet hätten, sei die Ankündigung doch für viele anscheinend überraschend gekommen, meinte ein Händler. Entsprechend hätten die Anleger dann schnell auf "Risk off" umgestellt, was die Aktien - auch hierzulande - stark unter Druck gesetzt habe. Als sei dies nicht schon schlimm genug gewesen, habe es dann am Abend noch Gegenwind vom US-Anleihemarkt gegeben, wo die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen ihre Kletterpartie fortgesetzt hätten. "Für den Moment kann sich der Aktienmarkt einfach nicht aus dem Würgegriff des Inflationsgespenstes befreien", fasste ein weiterer Händler die allgemeine Stimmung zusammen.

Weiter negativ im Fokus stehen die Aktien der Credit Suisse (-4,8 Prozent) am Schluss der Tabelle. Der US-Finanzkonzern State Street hat gestern Abend Gerüchte über eine angepeilte Übernahme der zweitgrössten Schweizer Bank zurückgewiesen. Diese hatten am Mittwoch die Papiere der CS trotz Gewinnwarnung in die Höhe getrieben. Bereits am Donnerstag büssten sie dann aber wieder 5,6 Prozent ein.

Klar schwächer präsentieren sich im frühen Handel auch Swisscom (-3,1 Prozent). Die UBS hat hier das Rating auf "Sell" von "Neutral" gesenkt, wenn auch mit leicht auf 500 von 490 Franken erhöhtem Kursziel. Die Aktie habe zuletzt in einem überdurchschnittlich starken Sektor eine der stärksten Entwicklungen gezeigt und notiere nun historisch gesehen auf einem Höhepunkt, begründete der zuständige Analyst seine Rückstufung. Er erwartet u.a. aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbs ein verlangsamtes Wachstum bei der Italien-Tochter Fastweb.

Einigermassen stabil präsentieren sich die defensiven Schwergewichte Nestlé und Roche (je -0,6 Prozent). Bei Roche wird auf diverse gute Studiendaten in den letzten Tagen verwiesen. Der Pharmakonzern will diese Tage am Hämatologie-Kongress EHA weitere solche Daten vorstellen. Nach einer längeren Schwächephase habe sich der Kurs zuletzt offensichtlich stabilisiert, heisst es im Handel. Top Blue Chips sind Temenos (-0,3 Prozent) sowie Kühne+Nagel (-0,4 Prozent), bei letzteren ist von Titelkäufe aus dem VR die Rede.

Im breiten Markt stehen die Titel des Biotech-Unternehmens Kinarus (+11 Prozent) am ersten offiziellen Handelstag in der Gunst der Anleger.

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09:15

Der SMI sinkt um 0,98 Prozent und steht damit bei einem Wert von 11'212 Punkten.

Der Kursrutsch gegen Handelsende an den amerikanischen Börsen am Donnerstag sorgt für sehr schwache US-Vorgaben. Als Belastung dort erwiesen sich die jüngsten Entscheidungen und Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB). Nach deren Einschätzung dämpfen die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges die Konjunkturentwicklung im Euroraum und treiben die Inflation in die Höhe. Entsprechend soll es im kommenden Monat erstmals seit elf Jahren eine Zinserhöhung geben.

Die Anleger an der Wall Street hätten daraus den Schluss gezogen, dass auch die US-Notenbank eventuell eine schärfere Gangart einlegen müsse, um die dortige Teuerung einzudämmen, hiess im US-Handel. Entsprechend sei die Nervosität im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden US-Teuerungsdaten für den Mai sehr gross. Die meisten Ökonomen gingen zwar von einer leicht rückläufigen Rate aus, aber eine böse Überraschung in die andere Richtung sei nicht auszuschliessen, sagte ein Händler.

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08:15

Neue Kursziele:

  • ABB: Citigroup senkt auf 35 (40) Fr. - Buy
  • Holcim: Berenberg senkt auf 42 (43) Fr. - Sell
  • Swisscom: UBS erhöht auf 500 (490) Fr.
  • Georg Fischer: Kepler Cheuvreux senkt auf 57 (69) Fr. - Hold
  • Aryzta: Kepler Cheuvreux erhöht auf Hold (Reduce) - Ziel 1,10 (1,20) Fr.

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08:00

Der SMI steht vorbörslich gemäss der Bank Julius Bär um 0,39 Prozent tiefer.

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06:00

Der SMI steht vorbörslich gemäss der IG Bank um 0,76 Prozent tiefer.

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05:00

Die asiatischen Börsen sind am Freitag dem Abwärtstrend der Wall Street gefolgt, nachdem die Europäische Zentralbank eine Zinserhöhung in Aussicht gestellt hatte und die anstehenden US-Inflationsdaten die Anleger verunsicherten. "Globale Aktien gerieten unter Druck, nachdem die EZB ihre Prognosen vorstellte und (EZB-Präsidentin Christine) Lagarde auf steigende Inflationsrisiken hinwies", sagten Analysten am Freitag. Da die Energiepreise weiter steigen würden, sei noch nicht klar, ob die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht habe. "Die Leitlinien und politischen Massnahmen der Fed müssen möglicherweise längerfristig restriktiver ausfallen. Die Finanzmärkte sind nervös", so die ANZ-Analysten weiter.

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04:30

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 134,07 Yen und stagnierte bei 6,6904 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9789 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0629 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0406 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2497 Dollar.

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22:30

Die Wachstumssorgen haben die US-Börsen wieder fest im Griff. Die wichtigsten Aktienindizes weiteten am Donnerstag ihre Vortagesverluste deutlich aus. Als Belastung erwiesen sich die jüngsten Entscheidungen und Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB). Die hohe Inflation bringt die Notenbanker der Eurozone zum Gegensteuern: So ist das Ende der konjunkturstützenden Netto-Anleihekäufe zum 1. Juli beschlossen, zudem wird es im kommenden Monat erstmals seit elf Jahren eine erste Zinserhöhung geben. Im September könnte ein weiterer Zinsschritt folgen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,94 Prozent auf 32 272,79 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 2,38 Prozent auf 4017,82 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 2,74 Prozent auf 12 269,78 Zähler ein.

Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges dämpfen nach Einschätzung der EZB die Konjunkturentwicklung im Euroraum und treiben die Inflation in die Höhe. Anleger an der Wall Street zogen daraus den Schluss, dass auch die US-Notenbank eventuell eine schärfere Gangart einlegen muss, um die in den Vereinigten Staaten ebenfalls starke Teuerung einzudämmen. Entsprechend stieg die Nervosität vor den zum Wochenschluss anstehenden Verbraucherpreisdaten für Mai.

Dass die Europäische Zentralbank zudem auch ihre Inflationsprognosen kräftig anhob, habe die Anleger "auf dem falschen Fuss erwischt", kommentierte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Mit einer so deutlichen Anpassung nach oben hin haben die wenigsten gerechnet." Dies drückte bereits auf die Kurse an Europas Börsen und sorgte laut Altmann für einen "Ausverkauf" an den Anleihemärkten, wo im Gegenzug die Renditen stiegen.

Bei den US-Einzelaktien fielen die Papiere des chinesischen Internet-Handelsriesen Alibaba nach dem Kursfeuerwerk am Vortag nun um mehr als acht Prozent. Hier verflogen die Hoffnungen auf einen baldigen Börsengang der Alibaba-Beteiligung Ant Group so schnell wie sie gekommen waren. Vorangegangen waren Berichte, wonach die chinesischen Finanzaufseher ihre Blockadehaltung aufgeben könnten. Doch es folgte ein Dementi von Chinas Börsenaufsicht. Noch am Vortag hatten Alibaba-Papiere fast 15 Prozent in der Hoffnung zugelegt, Pekings regulatorischer Würgegriff könnte sich lockern.

Auch Aktien anderer in New York gelisteter chinesischer Tech-Firmen litten unter der Aussicht auf anhaltenden Regulierungsdruck und sackten ab. Unter den schwächsten Werten im Nasdaq 100 büssten JD.com 7,6 und Pinduoduo 9,6 Prozent ein.

An der Index-Spitze schnellten die Anteilscheine von NXP Semiconductors um rund vier Prozent in die Höhe. Laut einem asiatischen Tech-Blog plant der Technologiekonzern Samsung eine Übernahme des niederländischen Chipherstellers. Samsung wolle damit vom starken Wachstum des Marktes für Halbleiter für die Automobilindustrie profitieren, hiess es.

Der Euro geriet trotz der jüngsten EZB-Entscheidungen unter Druck und kostete zum Handelsende an der Wall Street 1,0616 US-Dollar. Im Gegensatz zur Wall Street haben am Devisenmarkt wohl einige Marktteilnehmer auf noch mehr Tempo bei der geldpolitischen Straffung im Euroraum spekuliert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0743 (Mittwoch: 1,0739) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9308 (0,9312) Euro.

US-Staatsanleihen litten unter dem anhaltenden Zinsauftrieb. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) verlor zuletzt 0,19 Prozent auf 117,86 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg auf 3,05 Prozent.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)