23:00

Zunächst führten am Freitag überraschend schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt zwar zu einem Anstieg der Kurse, weil die Anleger so weniger Grund für beschleunigte Zinserhöhungen durch die Notenbank sahen. Doch schon bald ging es für die wichtigsten Börsenbarometer wieder bergab. Unter Druck gerieten vor allem die Aktien von Technologie-Schwergewichte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte geht mit einem Minus von 2,2 Prozent auf 24'388 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verliert 2,3 Prozent auf 2633 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gibt 3,1 Prozent auf 6969 Stellen nach. Auf Wochensicht ergibt sich für den Dow ein Minus von 4,5, für den S&P von 4,6 und für die Nasdaq von 4,9 Prozent. Das sind für alle drei Indizes die grössten Wochenverluste seit März.

Die Aktien von Apple geben 3,6 Prozent und Anteilsscheine von Microsoft rund 4 Prozent nach. Auch für Amazon steht am Ende ein Minus von 4 Prozent auf der Kurstafel. Die Aktien der Google-Mutter Alphabet verbilligen sich um etwa 3 Prozent.

Dagegen schiessen die in den USA notierten Aktien des kanadischen Cannabis-Produzenten Cronos 21 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von Marlboro-Zigaretten, Altria, kauft sich für 1,8 Milliarden Dollar bei Cronos ein.

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18:15

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Ende einer turbulenten Börsenwoche am Freitag klar zugelegt, dabei aber deutlich unter dem Tageshoch geschlossen. Am Verdikt einer schwarzen Börsenwoche mit einem Minus des SMI von über 3 Prozent änderte dies allerdings nichts mehr. Die Verluste von Mitte der Woche und insbesondere vom Donnerstag, als der grösste Tagesverlust seit Sommer 2016 realisiert wurde, wogen zu schwer.

Der SMI legt zum Schluss 0,9 Prozent auf 8741 Punkte zu. Auf Wochensicht ergibt sich dennoch ein starkes Minus von 3,3 Prozent. Der 30 Aktien umfassende SLI gewinnt 0,9 Prozent auf 1343 Punkte und der breite SPI 0,9 Prozent auf 10'221 Punkte. 23 der Top-30-Titel schliessen höher.

Von der Gegenbewegung nach dem Kursdebakel des Vortages profitierten bei den Bluechips Sonova (+3,1%), Vifor Pharma (+2,5%), Givaudan (+2,3%) und Swiss Re (+2,0%) am meisten. Die Index-Schwergewichte Nestlé (+2,0%) und Roche (+1,4%) trugen ebenfalls einen guten Teil zur Erholung bei.

Im breiten Markt verzeichnen einige Industriewerte wie Klingelnberg (+4,8%), Phoenix Mecano (+3,9%) oder Schaffner (+3,9%) gute Gewinne. Mit Interroll (-7,6%) oder Hochdorf (-7,9%) gibt es auch deutliche Verlierer. Gar um über 30 Prozent brechen Air Tech ein. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Freitag.)

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16:40

Die Talfahrt von Bitcoin geht weiter. Die Cyber-Devise verliert 8,4 Prozent und ist mit 3292 Dollar so billig wie zuletzt vor 15 Monaten. Ein Grund für den anhaltenden Ausverkauf sei die Enttäuschung über die Verzögerungen bei der Zulassung von Bitcoin-ETFs, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

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16:00

Daten vom US-Arbeitsmarkt stützen die Wall Street bei Börseneröffnung. Die Furcht der Anleger vor einer Eskalation des Zollstreits zwischen den USA und China wegen der Huawei-Affäre bremse aber die Erholung. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 legen zur Handelseröffnung bis zu 0,3 Prozent zu.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen ausserhalb der US-Landwirtschaft blieb zwar mit 155'000 hinter der Erwartung von 200'000 zurück und der Lohnanstieg fiel mit 0,2 Prozent ebenfalls geringer aus als gedacht. Dennoch seien die Zahlen positiv für die Aktienmärkte, sagt Michael Arone, Chef-Anlagestratege für die USA beim Vermögensverwalter State Street. "Sie demonstrieren Wachstum, aber bedeuten nicht unbedingt eine Beschleunigung der Zinserhöhungen durch die Notenbank Fed 2019."

Auf Wolke sieben schweben die Eigner von Cronos. Der "Marlboro"-Macher Altria kauft sich für 1,8 Milliarden Dollar beim Cannabis-Produzenten ein. Die in den USA notierten Titel des kanadischen Unternehmens steigen um gut 33 Prozent. Das ist einer der grössten Kurssprünge der Firmengeschichte. In ihrem Windschatten gewinnen die Papiere der Konkurrenten Tilray, Aphria, Aurora und Canopy bis zu 12,5 Prozent. Altria-Aktien legen 2,2 Prozent zu.

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15:10

Die Ölpreise sind nach einer Einigung führender Ölstaaten auf eine überraschend starke Förderkürzung kräftig gestiegen. Delegierte des Treffens der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und weiterer Förderländer sagten in Wien, dass es eine Übereinkunft über eine Kürzung der Produktion um 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gegeben habe. Auch Russland habe der Vereinbarung zugestimmt, heisst es weiter.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet am Freitagnachmittag 63,04 Dollar. Das sind 2,98 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 2,32 Dollar auf 53,81 Dollar.

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12:40

Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag nach dreitägiger Talfahrt auf Erholungskurs eingeschwenkt. Nach einer bereits klar freundlichen Eröffnung stieg der SMI zeitweise über die 8800-Punkte-Marke, womit er die Verluste der zu Ende gehenden Börsenwoche jedoch bei weitem nicht wett machen kann. Die Erholung sei denn auch nicht fundamental, sondern eine technische Gegenreaktion, heisst es aus dem Handel.

Der SMI steht kurz nach dem Mittag 1,4 Prozent höher bei 8781 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI zieht um 1,5 Prozent auf 1350 Punkte an und der breite SPI um 1,4 Prozent auf 10'273 Punkte. Bei den Bluechips notieren nur zwei Titel im Minus.

Zu den Titel mit den deutlichsten Aufwärtstrend gehören Sonova (+2,8%), Schindler (+2,5%) und Vifor Pharma (+2,4%). Schindler profitiert von einer Hochstufung durch Barclays.

Auch die defensiven SMI-Schwergewichte Nestlé (+2,3%) und Roche (+1,7%) halten mit dem Markttrend mit. Der Pharmakonzern Roche hat in den USA die Zulassung für eine Kombinationstherapie bei Lungenkrebs erhalten. Das dritte Schwergewicht Novartis (+0,1%) bleibt dagegen zurück.

Am breiten Markt fallen die Titel von Meyer Burger positiv auf. Sie legen um 3,6 Prozent zu, nachdem der grösste Einzelaktionär vom Hersteller von Produktionsanlagen für die Solarzellenindustrie einen grundlegenden Strategiewechsel fordert. Am Vortag waren sie noch um fast 11 Prozent eingebrochen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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10:55

Nach den jüngsten Kursverlusten hat die Schweizer Börse am Freitag zu einer Erholung angesetzt. Der Leitindex SMI legt 1,9 Prozent auf 8826 Punkte zu. Am Donnerstag war das Marktbarometer um 3,1 Prozent auf 8660 Punkte abgestürzt. Börsianer mahnen trotz der Erholung zur Vorsicht. Wie nachhaltig die Erholung der Börsen sei, bleibe abzuwarten, warnen sie.

Die Kurse von konjunkturabhängigen Werten legen nach der Talfahrt der vergangenen Tage zu: Der Bauchemiekonzern Sika gewinnt 2,4 Prozent, der Personaldienstleister Adecco 2,3 Prozent und die Luxusgüterkonzerne Swatch und Richemont steigen um 2,2 und 1,9 Prozent.

Aber auch Aktien von Firmen, die weniger abhängig von der Wirtschaftsentwicklung sind, sind gefragt: Der Aromenhersteller Givaudan notiert 2,7 Prozent im Plus und der Nahrungsmittelhersteller Nestlé 2,2 Prozent.

Die Titel der Pharmaschwergewichte Roche und Novartis gewinnen 2,2 und 1,6 Prozent. Roche erhielt in den USA die lang erwartete Genehmigung für seine Immuntherapie Tecentriq gegen Lungenkrebs.

Bei den Banken sind vor allem die Titel der Credit Suisse mit einem Plus von 2,0 Prozent gefragt, die UBS-Papiere gewinnen 1,4 Prozent an Wert. Dagegen sind die Julius-Bär-Papiere mit minus 0,1 Prozent die einzigen Verlierer im SMI.

Am breiten Markt profitiert der Liftbauer Schindler von einem Analystenkommentar. Barclays erhöhte die Empfehlung auf "Overweight" von "Equal weight". Die Aktie steigt um 3,0 Prozent.

Die Papiere des sozialen Netzwerks ASmallWorld legen 3,7 Prozent zu. Die Firma hat ihre Umsatzprognose für das laufende Jahr erhöht.

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10:45

Das sieht man auch nicht jeden Tag: Die Aktie von Fresenius verzeichnet den grössten Eintageskurssturz seit 20 Jahren. Dies nachdem der deutsche Gesundheitskonzern wegen Gegendwinds im laufenden Geschäft und hohen Investitionen im kommenden Jahr seine Mittelfristziele gekappt hat. Die Aktie verliert mehr als 15 Prozent und befindet sich auf dem Niveau von 2014. Nestlé-Chef Mark Schneider war bis Ende 2016 CEO von Fresenius.

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09:10

Der Swiss Market Index steigt im frühen Handel um 1,1 Prozent. Am Vortag hatte der SMI noch um 3,13 Prozent nachgegeben. Die Vorlage dazu liefern sowohl die New Yorker wie die asiatischen Börsen. Dank einer Schlussrally schloss der US-Leitindex Dow Jones nur knapp im Minus. Auch die wichtigsten Börsen in Asien tendierten leicht fester. Für Auftrieb an den Märkten hat laut Händler die Hoffnung gesorgt, dass die US-Notenbank Fed das Tempo bei den Zinserhöhung drosseln könnte. Marktbeobachter gehen zudem davon aus, dass sich zuletzt die Anleger angesichts des realen Zustands der Wirtschaft zu pessimistisch gezeigt haben. 

Deutlich zulegen konnten die Banktitel. So notieren Credit Suisse und die UBS je 2 Prozent höher und Julius Bär 1,6 Prozent. Diese Titel gehörten in den letzten Tagen jedoch auch zu den Aktien mit hohen Verlusten.

Das gleiche gilt auch für den Techtitel AMS (+3,5 Prozent). "Nur" im Mittelfeld dagelegen liegen die Zykliker ABB (+1,3 Prozent), Geberit (+1,2 Prozent) und Lafarge Holcim (+1 Prozent) sowie die Uhrentitel Swatch (+1,4 Prozent) und Richemont (+1,2 Prozent).

Die defensiven SMI-Schwergewichte Nestlé (+1 Prozent) und Novartis (+0,9 Prozent) etwas schwächer als der Markt. Roche notiert 0,6 Prozent höher. Der Konzern hat in den USA die Zulassung für eine Kombinantionstherapie bei Lungenkrebs erhalten.

Überdurchschnittlich im Plus liegt bei den Midcaps nach einer Hochstufung durch Barclays der Partizipationsschein von Schindler (+3 Prozent). Der Aufzugs- und Rolltreppenbauer sei zwar nicht immun gegen die diversen Gegenwinde in der Branche wie steigende Lohn- und Rohstoffkosten sowie den anhaltenden Preisdruck aus China, so die Analysten der Bank. Allerdings sei Schindler in der günstigen Lage, gerade das Produktportfolio zu erneuern und auch von sinkenden Kosten einer höheren Standardisierung zu profitieren.

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08:30

Der Kursverfall von Kryptowährungen setzt sich fort. Wie schon in den vergangenen Wochen verloren am Freitag zahlreiche Digitalanlagen weiter an Wert. Die wohl bekannteste und älteste Digitaldevise Bitcoin fiel auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 3300 Dollar. Das war der niedrigste Wert seit September 2017. Von seinem Rekordstand bei 20 000 Dollar, erreicht Ende 2017, ist der Bitcoin meilenweit entfernt.

Alle rund 2000 Digitalwährungen zusammen haben derzeit einen Marktwert von rund 108 Milliarden Dollar, wie die Internetseite Coinmarktcap errechnet. Zum Höhepunkt des Krypto-Booms waren es deutlich mehr als 800 Milliarden Dollar. Fachleute nennen zahlreiche Gründe für den Absturz, darunter als wesentlichen Grund das abnehmende Interesse der Anleger an Digitalanlagen.

"Ich denke, es spiegelt einfach den generellen Mangel an Appetit auf Kryptowährungen wider", schrieb Craig Erlam vom Handelshaus Oanda in einem Kommentar.

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08:10

Der Swiss Market Index wird im vorbörslichen Handel 1,22 Prozent höher eingestuft. Am deutlichsten legen die Bankenwerte wie Credit Suisse (+2,4 Prozent) und UBS (+2,2 Prozent) zu. Am Donnerstag hatte der SMI 3,1 Prozent verloren.

In Asien hatten sich die Börsen bereits erholt. Zuvor hatten Sorgen über eine Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China und um die US-Konjunktur die Anleger umgetrieben. Doch nun sorgte Fed-Chef Jerome Powell zumindest vorübergehend für Beruhigung. Nach seiner Einschätzung geht es der US-Konjunktur "insgesamt sehr gut". Impulse könnten im Handelsverlauf aus den USA kommen, wo am Nachmittag die offiziellen Arbeitsmarktdaten erwartet werden.

Zulegen dürften im Tagesverlauf vor allem Bankaktien und Technologiewerte. Der Liftbauer Schindler profitierte von einem Analystenkommentar. Barclays erhöhte die Empfehlung auf Overweight von Equal weight. Vorbörslich legte die Aktie 2,4 Prozent zu. 

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07:55

Die Ölpreise haben am Freitag weiter unter Druck gestanden, nachdem sich das Ölkartell Opec am Donnerstag nicht auf eine Förderkürzung hat einigen können. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitagmorgen 59,49 Dollar. Das waren 57 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 45 Cent auf 51,04 Dollar.

Am Donnerstag hatten sich die Vertreter der Opec-Länder nicht auf eine Kürzung ihrer Produktion verständigen können. Dem Vernehmen nach steht und fällt das gemeinsam Vorhaben mit einer Beteiligung Russlands. Das Nicht-Opec-Mitglied gehört dem Verbund "Opec+" an, der die Opec-Länder und mit ihm verbündete Staaten umfasst. Am heutigen Freitag gehen die Beratungen in eine neue Runde.

Russland scheint grundsätzlich nichts gegen eine geringere Rohölförderung zu haben. Allerdings ist das Land offenbar nicht bereit, seine Produktion in dem von der Opec gewünschten Ausmass herunterzufahren. Hintergrund der Debatte ist der Preiseinbruch am Rohölmarkt, der seit Anfang Oktober 30 Prozent beträgt.

Der Disput verdeutlicht auch die Machtverhältnisse am Ölmarkt, die sich in den vergangenen Jahren stark verändert haben. Währen die Opec und ihr mächtigstes Mitglied Saudi-Arabien an Macht eingebüsst haben, haben die anderen beiden Förder-Riesen USA und Russland an Macht gewonnen. Das zeigt sich auch daran, dass die USA nach Zahlen vom Donnerstag in der vergangenen Woche erstmals seit einem dreiviertel Jahrhundert mehr Öl ausgeführt als eingeführt haben.

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06:30

Der 225 Werte umfassende Nikkei notierte am frühen Nachmittag in Tokio knapp 0,8 Prozent fester bei 21'700 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte 0,4 Prozent zu auf 1617 Zähler. Anleger spekulierten darauf, dass die US-Notenbank vorerst die Zinsen nicht weiter anheben dürfte.

Für Beruhigung sorgten zudem Äusserungen von Fed-Chef Jerome Powell, wonach es der US-Konjunktur "insgesamt sehr gut" gehe. Besonders der Arbeitsmarkt sei stark. Größere Gewinne verhinderten allerdings anhaltende Sorgen vor einer neuen Zuspitzung des US-chinesischen Handelskonflikts im Zuge der Festnahme der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou.

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06:25

Der Franken wird mit 1,1286 Franken je Euro gehandelt. Zum Dollar steht die Schweizer Währung bei 99,26 Rappen.

(cash/AWP/Reuters)