18:05

Die Erholung der Schweizer Börse hat  fortgesetzt, allerdings merklich gebremst. Nach dem vorübergehenden Anstieg auf ein Rekordhoch von 11'061 Punkte machten viele Anleger Kasse. Der Leitindex SMI notierte noch um 0,1 Prozent höher und damit knapp über der am Vortag geknackten 11.000er-Marke.

An die Spitze der Bluechips setzte sich Swisscom mit 2,6 Prozent Kurszuwachs. Zwar sank der Umsatz des Telekomkonzerns angesichts des Preisverfalls im Heimatmarkt im vergangenen Jahr, doch der Gewinn kletterte dank eines einmaligen Steuereffekts um fast zehn Prozent und die Aktionäre sollen eine stabile Dividende erhalten.

Im Sog kräftiger Kursgewinne des europäischen Bankensektors stiegen die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS um jeweils 1,3 Prozent.Auf der Verliererseite zu finden waren Titel, die am Vortag kräftig angezogen hatten: Der Pharmariese Roche verlor 0,5 Prozent an Wert und der Elektrotechnikkonzern ABB 1,2 Prozent.

Am breiten Markt sanken die Anteile von Idorsia um 1,2 Prozent. Die Biotech-Firma erwägt eine Mischung aus Partnerschaften und Kapitalerhöhung, um an frische Mittel zu kommen.

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17:15

Nach neuen Rekorden am US-Aktienmarkt ist den Kursen am Donnerstag rasch wieder die Luft ausgegangen. Waren der Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 unmittelbar nach der Startglocke auf neue historische Höchstkurse gestiegen, so gaben sie die Gewinne ebenso rasch wieder ab. Zuletzt trat der Leitindex Dow mit 29'284 Punkten auf der Stelle.

Die Ungewissheit in Sachen Coronavirus könnte die Kauflust der Anleger wieder bremsen, sagten Börsianer. Die Experten der Investmentbank JPMorgan schätzen, dass die Epidemie erst Mitte März den Höhepunkt erreichen dürfte mit zu diesem Zeitpunkt geschätzt 85'000 Infizierten. Im ungünstigen Szenario könne es bis zum Höchststand der Ausbreitung aber auch noch zwei Monate dauern - mit dann voraussichtlich rund 128'000 Infizierten.

Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,13 Prozent auf 3339,10 Zähler moderat vor. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,25 Prozent auf 9390 Punkte nach oben.

 

 

Während sich die Kursbewegungen der grossen Indizes in Grenzen hielten, gab es bei Einzeltiteln umso grössere Ausschläge. Twitter-Aktien beispielsweise schossen um 16 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Oktober 2019. Nach einem schwachen dritten Quartal hätten sich die Geschäfte der Social-Media-Plattform im Schlussquartal 2019 wieder belebt, sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com.

Papiere des Lebensmittelriesen Kellogg büssten 6,8 Prozent ein. Der Cornflakes-Spezialist rechnet im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Gewinns. Papiere der Kosmetikkette Estee Lauder zogen um 3,5 Prozent an. Laut Analystin Andrea Teixeira von JPMorgan übertraf der Gewinn in den Monaten Oktober bis Dezember 2019 ihre Erwartung deutlich.

Der Kursverlauf der Tesla-Aktie bleibt unberechenbar

Der Kurs des Chip-Produzenten Qualcomm verlor 3,9 Prozent. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein bemängelte die Prognosen des Unternehmens für die Monate April bis Juni als unter den Konsensprognosen liegend. Qualcomm äusserte sich vorsichtig über die Entwicklung im zweiten Quartal in Anbetracht der Unsicherheit wegen des Coronavirus.

Aktien des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb verteuerten sich um 2,8 Prozent. Der Gewinn übertraf im vierten Quartal die Erwartungen am Markt. Beim Tabakkonzern Philip Morris liefen laut dem Broker Jefferies die Geschäfte mit dem Tabakerhitzer IQOS sehr gut. Die Aktien gewannen 3,9 Prozent.

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16:10

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte sprang am Donnerstag um 0,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 29'406 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 markierte mit 3346 Zählern ebenfalls eine neue Bestmarke. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 9513 Punkte.

Die Gewinnsaison des vierten Quartals ist zu mehr als zur Hälfte abgeschlossen, wobei Refinitiv-Daten zufolge fast 70 Prozent der S&P 500-Unternehmen die Gewinnschätzungen übertrafen. Zudem will China unlängst verhängte Strafzölle auf einige US-Importwaren halbieren, was die Stimmung an den Börsen ebenfalls aufhellte. Die Nervosität der Anleger wegen der Ausbreitung des Coronavirus trat etwas in den Hintergrund. "Die Angst, die die Investoren bei Ausbruch des Virus hatten, scheint etwas nachgelassen zu haben", sagte Stratege Rick Meckler vom Vermögensverwalter Cherry Lane Investments.

Der erste Quartalsumsatz in Milliardenhöhe gab Twitter Schub. Die Aktien legten mehr als vierzehn Prozent zu. Der Umsatz des US-Kurznachrichtendienstes stieg im Schlussquartal um elf Prozent auf 1,01 Milliarden Dollar. Analysten hatten Refinitiv-Daten zufolge im Schnitt mit 996,7 Millionen Dollar gerechnet.

Zu den Verlierern zählten die Aktien des Cornflakes-Herstellers Kellog mit einem Minus von acht Prozent. Die Umsätze des Konzerns waren im vierten Quartal rückläufig gewesen.

Für Tesla-Aktien ging es weitere sechs Prozent abwärts. Die Aktien des Elektroauto-Bauers waren am Mittwoch wegen drohender Verzögerungen bei der Auslieferung in China gefertigter Fahrzeuge um gut 17 Prozent eingebrochen. In den vergangenen sechs Monaten hat sich der Aktienkurs von Tesla jedoch mehr als verdreifacht.

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14:45

Chinas nächster Schritt zur Entspannung des Handelskonflikts mit den USA dürfte dem wichtigsten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial ein neues Rekordhoch bescheren. Die Futures auf den Dow Jones, dem Technologieindex Nasdaq sowie auf den S+P 500 notieren allesamt positiv zwischen plus 0,25 und 0,3 Prozent. "Die Herabsetzung von bestehenden Strafzöllen auf US-Waren ist ein klares Signal an die USA", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Der "Risk-On-Modus" bleibe somit vorerst bestehen.

Unter den US-Konzernen, die am Mittwoch nach Börsenschluss und an diesem Donnerstag ihre Quartalsberichte vorlegen, stehen insbesondere Qualcomm , Twitter, Kellog, Philip Morris , Estee Lauder, Activision Blizzard oder auch die Telekom-Tochter T-Mobile US im Blick.

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14:15

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing bekommt bei seinem Konzernumbau Rückendeckung durch einen neuen Grossinvestor. Die US-Investmentgesellschaft Capital Group aus Los Angeles hat 65 Millionen Aktien oder 3,1 Prozent der Anteile gekauft und ist damit aus dem Stand zu einem der sechs grössten Investoren des Frankfurter Instituts geworden.

An der Börse kommt das gut an. Die Aktien der Deutschen Bank weiteten ihre Kursgewinne am Mittag deutlich aus und stiegen in der Spitze um 9,4 Prozent auf ein 15-Monats-Hoch von 9,04 Euro

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11:30

Der Leitindex SMI gewinnt kurz vor 11 Uhr noch 0,06 Prozent auf 11'000,67 Punkte (Tageshoch 11'061). Gegenüber Ende letzter Woche entspricht das einem Plus von 3,5 Prozent oder über 370 Punkten. Der SLI, welcher die 30 wichtigsten Schweizer Werte umfasst, avanciert derzeit noch um 0,08 Prozent auf 1'683,97 Punkte, während der breite SPI mit -0,02 Prozent auf 13'281,59 gar leicht ins Minus gefallen ist. Bei den 30 Blue Chips gibt es aktuell noch 18 Gewinner und zwölf Verlierer.

AMS-Aktien dank Fortschritten bei Osram erneut rege gefragt

Lichtkonzern Osram vor AMS-Übernahme zurück in den schwarzen Zahlen

Klar grösste Gewinner bei den Blue Chips sind weiterhin AMS (+4,2 Prozent). Die Aktien des Sensorenherstellers wurden laut Händlern von aggressiven Anschlusskäufen erfasst. Verwiesen wird einerseits auf erfreuliche operative Fortschritte beim Übernahmeziel Osram Licht, andererseits aber auch auf den überraschend soliden Ausblick des US-Branchenprimus Qualcomm. Leerverkäufer stünden nun erst recht unter Druck, ihre Wetten gegen die Papiere von AMS zu überdenken, sagte ein Händler.

Gesucht sind auch die beiden Grossbankentitel CS (+2,0 Prozent) und UBS (+1,3 Prozent). Vor allem bei der CS sei das Erholungspotential nach dem zuletzt schwachen Abschneiden enorm, heisst es im Markt. Die Wirren und Gerüchte um die Führungsspitze der zweitgrössten Schweizer Bank dürften aber weiterhin tendenziell belastend wirken.

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11:10

Der Einstieg eines neuen Grossaktionärs ermuntert weitere Anleger zum Kauf von Aktien der Deutschen Bank. Sie steigen um 4,7 Prozent auf ein 14-Monats-Hoch von 8,66 Euro. Die  US-Investmentgesellschaft Capital Group hat sich mit 3,1 am Frankfurter Finanzkonzern beteiligt.

 

 

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10:15

Das Währungspaar Euro-Franken notierte zuletzt bei 1,0719 und damit gleich hoch wie am frühen Morgen. Im Vergleich zum Vortag war der Franken aber etwas schwächer, was vor allem auf die wieder verstärkte Risikobereitschaft an den Finanzmärkten zurückgeführt wurde. Dollar-Franken geht derzeit bei knapp 0,9750 um und damit auch wenig verändert von den letzten Kursen.

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09:35

Der Leitindex SMI gewinnt um 09.15 Uhr um 0,44 Prozent auf 11'042,90 Punkte. Der SLI, welcher die 30 wichtigsten Schweizer Werte umfasst, avanciert um 0,55 Prozent auf 1'691,67 und der breite SPI um 0,37 Prozent auf 13'333,37 Zähler. Bei den 30 Blue Chips gibt es 27 Gewinner und nur drei Verlierer.

Grösste Gewinner nach einer Viertelstunde sind AMS (+4,9 Prozent). Der österreichische Sensorhersteller steht bekanntlich vor der Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram. Dieser ist zurück in den schwarzen Zahlen, wie er am Morgen mitteilte.

 

 

Gesucht sind aber auch Aktien, die zuletzt mehrheitlich auf den Verkaufslisten von Investoren standen, wie etwa Credit Suisse (+2,0 Prozent) oder Swatch (+1,3 Prozent). Und wie üblich in diesem positiven Umfeld sind auch weitere Zykliker wie Clariant (+1,2 Prozent), LafargeHolcim (+1,0 Prozent), Adecco (+0,9 Prozent) oder ABB (+0,7 Prozent) sowie weitere Bankentitel wie Julius Bär und UBS (je +1,1 Prozent) gesucht.

Mässige Gewinne gibt es bei Swisscom (+0,5 Prozent). Der Schweizer Marktführer unter den Telekommunikationsunternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr zwar weniger umgesetzt, aber weniger verdient. Insgesamt ist von einem überraschungsarmem Schlussquartal die Rede.

Die drei SLI-Verlierer sind Alcon, Lonza und Sonova, wobei alle nur knapp im Minus stehen.

09:10

Der SMI legt nach dem Handelstart um ein halbes Prozent zu. Bei 11'040 Punkten bewegt sich der Schweizer Leitindex auf Rekordniveau.

Am Vortag war der Leitindex zum Schluss um 1,79 Prozent gestiegen und hatte dabei phasenweise bereits knapp über 11'000 Punkten notiert. Diese Marke dürfte heute wohl nachhaltiger überschritten werden. Aber auch ohne einen weiteren Anstieg ist die jüngste Performance schon beeindruckend: Der SMI hat seit letztem Freitag 3,4 Prozent oder 366 Punkte zugelegt.

Im Moment gebe es kaum negative Nachrichten, entsprechend dürfte die Märkte weiter zulegen, heisst es im Handel. Für einen steilen Anstieg hatte bereits am Vortag die Meldung aus China gesorgt, wonach man ein Medikament gegen das Coronavirus gefunden habe. Die WHO habe zwar dementiert, dies sei den Marktteilnehmern aber ziemlich egal gewesen, meinte ein Händler.

Als positiv gesehen wird am Markt auch, dass das Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump mit dem erwarteten Ausgang nun vorbei ist. Jetzt kann er sich voll und ganz auf seinen Wahlkampf konzentrieren und hat dabei laut Beobachtern gute Chancen auf eine Wiederwahl.

Die Erwartung eines zweiten Siegs dürfte die Nachfrage nach US-Aktien weiter ankurbeln, sagen Marktteilnehmer. Positiv gesehen wird auch, dass China zur Umsetzung der Teilvereinbarung im Handelsstreit mit den USA seine Sonderzölle auf Importe amerikanischer Waren im Wert von 75 Milliarden US-Dollar halbiert hat.

Die Swisscom (+0,2 Prozent) hat Jahreszahlen präsentiert, die zumindest vorbörslich sehr gut aufgenommen werden. Der "Blaue Riese" hat im letzten Jahr zwar weniger umgesetzt, aber dank Sondereffekten mehr verdient. Die Erwartungen der Finanzgemeinde wurden aber bei Umsatz und Reingewinn übertroffen.

Nochmals klar fester zeigen sich ABB (+0,7 Prozent). Die Aktie des Technologiekonzerns hatte bereits am Vortag nach Zahlen 4,8 Prozent zugelegt und profitiert nun von diversen positiven Kommentaren oder Kurszielerhöhungen von Analystenseite.

Zu den Top-Aktien nach Handelsbeginn zählen allerdings die Banken. Credit Suisse (+2,2 Prozent) und UBS (+1,3 Prozent) ziehen kräftig an. Auch Swatch (+1,4 Prozent) und Richemont (+0,9 Prozent) ziehen weiter an und dürften von der Entspannung im chinesisch-amerikanischen Konflikt profitieren. Über ein Prozent stiegen auch LafargeHolcim (+1,4 Prozent).  

Im breiten Markt stehen unter anderem Dätwyler (noch kein Kurs, vorbörslich -0,9 Prozent), Idorsia (+1,6 Prozent), Molecular Partners (-1,5 Prozent) oder die Glarner Kantonalbank (+0,3 Prozent) nach Zahlen im Fokus.

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08:10

Die Rekordjagt am Schweizer Aktienmarkt geht wohl weiter. Der SMI notiert laut vorbörslichen Daten von Julius Bär bei +0,55 Prozent. Sämtliche Blue Chips stehen zwischen 0,4 und 0,8 Prozent im Plus. Auch im breite Markt stehen die Vorzeichen überwiegens gut. 

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06:30

Ermutigende US-Konjukturdaten halfen den asiatischen Börsen auf die Sprünge, obwohl die Anleger weiterhin die Entwicklung und Auswirkungen des Coronavirus im Auge behalten. "Es ist schwierig für Investoren, chinesische Aktien jetzt zu verkaufen, da die Haltung der Behörden sehr klar ist", sagte Naoki Tashiro, Präsident von TS China Research. "Bis die Ausbreitung des Virus aufhört, werden Marktstabilisierungsschritte die Anlegerpsychologie nicht vollständig verändern."

Die Börse in Tokio hat sich am Donnerstag zunächst stärker gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 2,3 Prozent höher bei 23.865 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 2,2 Prozent und lag bei 1739 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 1 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans stieg um 0,5 Prozent.

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06:25

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 109,93 Yen und gab 0,2 Prozent auf 6,9610 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9742 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0994 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0713 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2983 Dollar

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06:15

An der Wall Street hat der Dow Jones am Mittwoch zugelegt. Der US-Leitindex gewann 1,7 Prozent auf 29.290,85 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,4 Prozent auf 9.508,68 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 legte 1,1 Prozent auf 3.334,69 Punkte zu.

(cash/AWP/Reuters)