15:10

Der Dax hat am Donnerstag seine Erholungsgewinne vom Vortag ausgebaut.

Am Nachmittag legte der deutsche Leitindex um 0,7 Prozent auf 23.748 Punkte zu, womit er auch die am Dienstag gerissene 100-Tage-Linie überwand. Dieser gleitende mittelfristige Trendindikator liegt bei rund 23.720 Punkten und ist ein wichtiger Widerstand. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg am Donnerstagnachmittag um 0,4 Prozent auf 29.845 Zähler.

Auf die Arbeitsmarktdaten aus den USA reagierte der Leitindex allerdings kaum. Die Daten des privaten Dienstleisters ADP zur Stellenentwicklung im August fielen etwas schwächer als erwartet aus, während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich zulegten. An den Zinssenkungserwartungen der Anleger dürften die Zahlen nichts ändern. An diesem Freitag steht noch der offizielle staatliche Bericht an.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets verwies nicht nur darauf, dass der Dax charttechnisch gesehen erst noch einen weiteren wichtigen Widerstand bei 23'800 Punkte nehmen müsse, bevor entwarnt werden könne. Er betonte auch die weiter fragile Situation an den weltweiten Märkten für Staatsanleihen.

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14:45

Für die US-Aktienmärkte zeichnet sich am Donnerstag wenig Bewegung ab. Eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 0,1 Prozent höher auf 23'448 Punkte. Damit würde er an seine moderate Erholung vom Vortag anknüpfen. Den Leitindex Dow Jones Industrial sieht IG 0,1 Prozent tiefer bei 45'215 Punkte. Er war schon die vergangenen zwei Tage kaum von der Stelle gekommen.

Die etwas zurückgegangenen US-Anleiherenditen hatten die Anleger zuletzt etwas beruhigt. Sie warten weiter gespannt auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag, der Aufschluss über die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed geben könnte. Dem Arbeitsmarktdienstleister ADP zufolge hat die US-Privatwirtschaft im August weniger neue Stellen geschaffen als von Volkswirten prognostiziert. Allerdings lässt der ADP-Bericht, der kaum Einfluss auf die vorbörslichen Notierungen hatte, nur bedingt Rückschlüsse auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der Regierung zu. Kurz nach dem Börsenstart stehen noch Stimmungsdaten aus dem US-Dienstleistungssektor auf der Agenda.

Mitte September steht die nächste Fed-Sitzung auf der Agenda. Derzeit gilt es am Markt als nahezu ausgemacht, dass die Währungshüter erstmals im laufenden Jahr den Leitzins senken werden - allerdings nur moderat, während US-Präsident Donald Trump seit Monaten deutliche Zinssenkungen fordert.

Geschäftszahlen und Ausblicke einiger Unternehmen sorgten am Donnerstag für deutliche vorbörsliche Kursausschläge. Ein enttäuschendes Umsatzziel für das laufende Quartal brockte den zuletzt erholten Aktien von Salesforce einen Rückschlag um 6,4 Prozent ein. Dass der auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) fokussierte Unternehmenssoftware-Spezialist im abgelaufenen Quartal besser als erwartet abschnitt, fiel zunächst weniger ins Gewicht.

Die Anteile von ConocoPhillips zeigten sich nach zeitweise deutlichen Verlusten zuletzt kaum bewegt, nachdem der Ölkonzern angekündigt hatte, 20 bis 25 Prozent seiner Arbeitsplätze zu streichen. Der Abbau soll grösstenteils noch in diesem Jahr durchgeführt werden, wie ein Sprecher mitteilte.

Derweil zeichnet sich für HP Enterprise ein Plus von 4,4 Prozent ab. Die Anleger gewichteten den überraschend guten Quartalsgewinn des Informationstechnik-Unternehmens offenbar höher als den mässigen Ergebnisausblick.

Die Ciena -Titel legten nach dem Quartalsbericht einen Sprung von mehr als 13 Prozent hin. Damit winkt ihnen der höchste Stand seit dem Jahr 2002. Der Telekomkonzern überraschte sowohl mit seinem Quartalsbericht als auch mit dem Umsatzziel für das laufende Quartal positiv.

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13:55

Für Gesprächsstoff auf dem Frankfurter Börsenparkett sorgen die von der Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx beschlossenen Indexänderungen. Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche und der Laborausrüster Sartorius müssen den Dax verlassen.

Porsche-Aktien traten mehr oder weniger auf der Stelle, Sartorius gaben 0,9 Prozent nach. Für die beiden Werte rücken der Anlagenbauer GEA und der Betreiber des Immobilienportals «Immoscout», Scout, nach. Deren Aktien gewannen 0,8 und 1,4 Prozent. «Der Dax geht mit der Zeit und das hat auch etwas Gutes», sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. «Immerhin scheiden schlechte Aktien aus, während starke nachrücken.» Wirksam werden die Indexänderungen zum 22. September.

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13:05

Die Futures der US-Aktienmärkte notieren höher:

Dow Jones-Futures: +0,03 Prozent.
S&P-500-Futures: + 0,19 Prozent.
Nasdaq-Futures: +0,28 Prozent.

Unterdessen notiert der Schweizer Aktienmarkt gemessen am SMI 1,63 Prozent im Plus. Der Leitindex steht derzeit bei 12'399 Punkten.

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12:10

Am Devisenmarkt haben am Donnerstagmorgen Schweizer Konjunkturzahlen vorübergehend für Kursausschläge gesorgt. So hat der Franken nach der Veröffentlichung der hiesigen Inflationsdaten zunächst nachgegeben, sich dann aber wieder in der Nähe des Kursniveaus von vor den Zahlen eingependelt. Nun stünden die US-Daten wieder im Fokus, heisst es am Markt.

Derzeit notiert das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9375 und damit im Vergleich zum frühen Geschäft mehr oder weniger unverändert. Kurzzeitig kostete der Euro mit 0,93837 aber etwas mehr.

Auch die Entwicklung des Dollarkurses ist ähnlich verlaufen. Aktuell wird der Greenback für 0,8053 Franken nach 0,8044 Franken am Morgen gehandelt. Derweil hat der Euro zum US-Dollar am Vormittag leicht an Terrain eingebüsst und kostet derzeit 1,1642 Dollar nach 1,1653 Dollar am frühen Morgen.

Die Jahresteuerung lag im August in der Schweiz wie im Vormonat Juli bei +0,2 Prozent. Damit war die Inflation den dritten Monat in Folge positiv, nachdem sie im Mai ganz leicht in den negativen Bereich (-0,1 Prozent) abgerutscht war.

Die Inflation liegt somit weiterhin auch in dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angepeilten Wert von 0 bis 2 Prozent. Das dürfte an der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung vom 25. September ein gewichtiges Argument sein.

Da die Inflation den dritten Monat in Folge über null liege, werde die SNB die Zinsen im September wahrscheinlich unverändert lassen, kommentierte etwa Gianluigi Mandruzzato von der EFG-Bank. Auch Thomas Gitzel von der VP Bank geht nach den neusten Inflationszahlen nicht von baldigen Negativzinsen aus. «Die August-Inflationsdaten ergeben für die SNB keinen Anlass zum Handeln», sagt er.

Nun warten die Anleger am Devisenmarkt auf den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für August. Sollte dieser erneut schwach ausfallen, dürfte dies die ohnehin schon hohen Zinssenkungserwartungen an die Notenbank Fed noch weiter ankurbeln.

Da das Fed sowohl die Teuerung im Zaum als auch die Beschäftigung hochhalten muss, werden Jobdaten von den US-Währungshütern stark beachtet. Bereits am Mittwoch sorgte für Aufmerksamkeit, dass die Zahl der offenen Stellen im Juli stärker zurückgegangen war als erwartet. Zudem wurde der Vormonatswert nach unten korrigiert. Beides deutet auf eine wirtschaftliche Abkühlung hin. Entsprechend gewann der Euro zum Dollar an Wert.

Insofern richtet sich der Blick am Nachmittag sowohl auf die Angaben des Arbeitsmarktdienstleisters ADP zur Veränderung der Beschäftigung in der Privatwirtschaft als auch auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

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11:55

Am Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstagvormittag von Zurückhaltung vor wichtigen US-Daten nicht viel zu spüren. Im Gegenteil, es geht mit Unterstützung der Schwergewichte klar nach oben. Getragen wird der positive Trend laut Händlern vom Schwung vom Vortag im späten US-Geschäft, der Entspannung der US-Anleiherenditen und der Erwartung sinkender Zinsen in den USA. Nach den Daten vom Vortag werde zu fast 100 Prozent mit einer Zinssenkung der Notenbank Fed am 17. September gerechnet, heisst es.

Dass die heute Nachmittag anstehenden US-Daten - veröffentlicht werden die ADP-Beschäftigungsdaten, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der ISM-Index für den Dienstleistungssektor - die Zinssenkungserwartungen noch merklich dämpfen könnten, sei ausgeschlossen. «Diese müssten dann schon sehr weit von den Schätzungen abweichen», kommentiert ein Händler. Es könnte aber sein, dass die Anleger nach dem für den (morgigen) Freitag erwarteten Arbeitsmarktbericht der US-Regierung Gewinne mitnehmen, sollten diese die Zinserwartungen untermauern. Doch derzeit sei davon noch nichts zu sehen.

Der Leitindex SMI notiert gegen 11.45 Uhr um 1,48 Prozent fester bei 12'368 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, rückt um 1,40 Prozent vor auf 2027 und der breite SPI um 1,36 Prozent auf 17'110 Zähler. Im SLI geben nur zwei Titel nach (Amrize und Partners Group). Die anderen ziehen zum Teil deutlich an.

Getragen wird der Markt von den Gewinnen schwergewichtiger Titel wie Roche GS (+2,23 Prozent) und ABB (+2,17 Prozent). Dabei würden die Roche-Bons gekauft, weil sie im Vergleich zu anderen Aktien kursmässig zurückgeblieben seien, so ein Händler. Zudem konnte der Pharmariese mit positiven Meldungen auftrumpfen. So hat er das CE-Kennzeichen der EU für die Abgabeplattform des Augenmittels Susvimo erhalten.

Die Aktien von Novartis (+1,1 Prozent) hinken etwas hinterher. Die Aktien von Schwergewicht Nestlé (+1,4 Prozent) ziehen im Rahmen des Gesamtmarktes an und setzen nach den jüngsten Verlusten im Zusammenhang mit dem abruptem CEO-Wechsel zu einer kräftigen Erholung an.

ABB profitieren davon, dass die Citigroup den Titel auf die «positive Catalyst Watch» gesetzt hat. Dies verhalf diesem auch auf ein neues Rekordhoch bei 55 Franken.

Stark gefragt sind auch die Anteile von Givaudan (+2,8 Prozent), Sonova (+2,4 Prozent), Straumann (+2,1 Prozent) und SIG (+1,9 Prozent). Sie wiesen allerdings im laufenden Jahr noch immer eine negative Performance auf, heisst es.

Gesucht werden aber auch die PS von Lindt & Sprüngli (+1,7 Prozent) und Barry Callebaut (+3,0 Prozent). Hier erwähnen Händler die seit Dezember gesunkenen Kakaopreise als möglichen Kurstreiber.

Auch bei den Finanzwerten komme es zu einer Gegenbewegung, sagt ein Börsianer und verweist etwa auf die Versicherungen Swiss Life (+1,4 Prozent), Swiss Re (+1,2 Prozent) und Zurich (+1,4 Prozent). Die Bankentitel UBS und Julius Bär (je +1,0, Prozent) gewinnen ebenfalls an Wert.

Auf der anderen Seite geben Partners Group (-0,2 Prozent) etwas nach und setzen damit den Kursrückgang seit Zahlenvorlage fort. JPMorgan und Kepler Cheuvreux haben das Kursziel gesenkt, aber ihr Rating bei «Overweight» bzw. «Hold» belassen. Bei der Citigroup wird der Asset Manager weiter mit «Neutral» eingestuft.

Schwächer sind zudem Amrize (-0,2 Prozent). Hier würden weiter Gewinne mitgenommen nach dem jüngsten Rally, heisst es.

Aus der zweiten Reihe fallen Dormakaba (+3,6 Prozent) positiv auf. Kepler Cheuvreux hat die Empfehlung auf «Buy» von «Hold» hochgesetzt und Berenberg das Kursziel angehoben und die Einstufung auf «Buy» belassen.

Interroll (+5,2 Prozent) steigen nach der Hochstufung auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» durch die ZKB. Deutlich tiefer sind dagegen Valiant (-6,0 Prozent). Kepler Cheuvreux hat das Rating für die Bankengruppe auf «Reduce» von «Hold» reduziert.

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11:14

Die Ölpreise sind am Donnerstag erneut gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete 66,90 US-Dollar. Das waren 70 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Oktober sank um 73 Cent auf 63,27 Dollar.

Die Ölpreise knüpften so an ihre Vortagsverluste an. Am kommenden Wochenende kommen die Vertreter der OPEC+ zu einer Sitzung zusammen. Der Ölverbund zieht laut Berichten bei dem Treffen an diesem Wochenende eine erneute Produktionssteigerung in Betracht. Saudi-Arabien und seine Partner haben laut mehreren Delegierten aber noch nicht entschieden, wie sie vorgehen wollen.

Es wird zwar überwiegend erwartet, dass der Ölverbund die Fördermenge nicht weiter ausgeweitet wird. Einige Händler befürchten jedoch eine weitere Erhöhung der Produktion. «Da die Brent-Öl-Futures derzeit über 65 Dollar pro Barrel liegen, ist es sinnvoll, dass die OPEC+ zumindest eine weitere Produktionssteigerung in Betracht zieht», schrieb Vivek Dhar, Analyst bei der Commonwealth Bank of Australia.

Experten gehen von einem anhaltenden Überangebot an Rohöl aus. So bekräftigte die Investmentbank Goldman Sachs ihren Ausblick. «Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich das derzeitige Überangebot auf den Ölmärkten noch verstärken wird», heisst es in einer Analyse. Die Experten prognostizieren, dass der Preis für Brent-Rohöl bis Ende 2026 auf unter 50 US-Dollar fallen wird.

Auf den Ölpreisen lasteten in den letzten Monaten bereits die Ausweitung der Fördermenge sowie die schwächelnde chinesische Wirtschaft. China ist der weltweit grösste Importeur von Rohöl.

Am Nachmittag könnten die wöchentlichen Zahlen des Energieministeriums zu den Rohölbeständen in den USA den Markt bewegen. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hat in der vergangenen Woche einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um 600.000 Barrel verzeichnet. Steigende Ölreserven in der grössten Volkswirtschaft der Welt belasten tendenziell die Preise, weil sie auf ein höheres Angebot hindeuten.

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11:00

Enttäuschende Studiendaten zu einem Medikamentenkandidaten brocken Sanofi einen Kurssturz ein. Die Aktien des französischen Pharmakonzerns fallen um mehr als neun Prozent. Das Mittel Amlitelimab gegen Neurodermitis habe zwar die Ziele einer Phase-3-Studie erreicht, erläutern die Analysten von JP Morgan. Die Wirksamkeit sei jedoch schwächer als erwartet und auch geringer als beim hauseigenen Blockbuster-Medikament Dupixent. Es sei noch zu früh, das kommerzielle Potenzial von Amlitelimab zu beurteilen.

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09:30

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag die Füsse weitgehend stillgehalten. Der Dax lag am Morgen 0,1 Prozent höher bei 23'621 Punkten, nachdem er am Mittwoch um ein halbes Prozent gestiegen war. Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA stützt die Börsen aktuell. Die Anleger blicken deswegen vor allem auf den am Freitag anstehenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht, der für die Entscheidung der Notenbank Fed richtungsweisend sein könnte. Einen Vorgeschmack dürften die Daten zum Stellenaufbau im Privatsektor des Anbieters ADP liefern. «Wenn die Arbeitsmarktdaten zu stark ausfallen und sich die Inflation in der kommenden Woche als zu heiss erweist, kann die Fed nicht in einen Modus schneller Zinssenkungen umschalten», warnte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets.

Für Gesprächsstoff hierzulande sorgten die von der Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx verkündeten Indexänderungen. Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche AG und der Laborausrüster Sartorius müssen den Dax verlassen. Porsche-Aktien lagen 0,7 Prozent niedriger, Sartorius notierten 0,2 Prozent höher. Für die beiden Werte rücken der Anlagenbauer GEA und der Betreiber des Immobilienportals «Immoscout», Scout24, nach. Beide Werte lagen am Morgen je rund 0,7 Prozent im Plus. Wirksam werden die Indexänderungen zum 22. September.

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09:10

Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es laut vorbörslichen Indikationen am Donnerstag weiter nach oben gehen. Die Vorgaben aus den USA und aus Fernost seien zwar uneinheitlich, aber die Hoffnung auf eine Zinssenkung in den USA sorge für eine gute Stimmung, heisst es am Markt. Diese werde durch eine leichte Entspannung am US-Arbeitsmarkt und bei den US-Anleiherenditen unterstützt. Allerdings dürfte sich die Euphorie vor dem am Freitag erwarteten Arbeitsmarktbericht der US-Regierung in Grenzen halten, heisst es weiter.

Bereits am (heutigen) Nachmittag gibt es aber auch noch wichtige Daten aus den USA, nämlich die ADP-Beschäftigungsdaten, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der ISM-Index für den Dienstleistungssektor. Händler gehen daher vorher von einem eher ruhigen Geschäft aus. Bis dahin können sich die Anleger allerdings mit hiesigen Konjunkturzahlen beschäftigen: Es werden die Schweizer Konsumentenpreise im August und die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht. Dabei könnten die Inflationszahlen den Frankenkurs beeinflussen.

Der Schweizer Leitindex eröffnet 0,26 Prozent höher bei 12'232 Punkten. Kurz nach Handelsstart drehen die Titel von Amrize 0,65 Prozent ins Minus. Die restlichen 20 SMI-Titel notieren im Plus. Die Bandbreite beträgt +1,52 Prozent (ABB) und 0,03 Prozent (UBS).

Impulse von Unternehmen sind dünn gesät, dafür waren die Analysten umso fleissiger. Doch hält sich der Einfluss bei den SMI-Werten trotzdem in Grenzen. So haben JPMorgan und Kepler Cheuvreux das Kursziel für Partners Group (-0,56 Prozent) gesenkt, aber ihr Rating bei «Overweight» bzw. «Hold» belassen. Bei der Citigroup wird der Asset Manager weiter mit «Neutral» eingestuft.

Grösser ist der Einfluss bei Werten aus der zweiten Reihe. Hier werden Dormakaba vorbörslich um 2,7 Prozent höher gestellt, nachdem Kepler Cheuvreux die Empfehlung auf «Buy» von «Hold» hochgesetzt hat. Hingegen die Titel von Aryzta (+0,07) reagieren praktisch unverändert darauf, dass Berenberg die Abdeckung mit «Hold» und einem Kursziel von 80 Franken gestartet hat.

Deutlich tiefer indiziert sind dagegen Valiant (-2,3 Prozent auf 130,53 Fr.). Kepler Cheuvreux hat das Rating für die Bankengruppe auf «Reduce» von «Hold» reduziert, das Kursziel allerdings unverändert auf 115 Franken belassen.

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08:45

Die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA hat die Nerven der Anleger an den meisten asiatischen Aktienmärkten beruhigt.

In Tokio legte der Leitindex Nikkei 1,5 Prozent auf 42'553 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notierte ein Prozent höher. In China brachen die Kurse nach einem Bericht über mögliche regulatorische Beschränkungen hingegen ein.

Äusserungen von Vertretern der US-Notenbank Federal Reserve linderten unterdessen die Sorgen der Anleger um das globale Wachstum und einen Ausverkauf am Anleihemarkt. Unter anderem hatte sich Gouverneur Christopher Waller für Zinssenkungen in den kommenden Monaten ausgesprochen. «Nach ein oder zwei schwachen Tagen haben nun die Schnäppchenjäger zugegriffen», sagte Marktanalyst Tony Sycamore von IG in Sydney. Viele sähen den Schwächeanfall der Finanzmärkte zum Start in den September als Kaufgelegenheit, da das Wirtschaftswachstum weiterhin robust sei. «Das ist ein gutes Umfeld für Aktien.»

In Tokio waren technologielastige Titel gefragt: Papiere des Schaltkreis- und Glasfaserkabelherstellers Fujikura legten um mehr als fünf Prozent zu. Die Sorge vor einem Bilanzskandal schickte hingegen die Aktien des Elektromotorenherstellers Nidec auf Talfahrt. Sie stürzten zeitweise um 22,5 Prozent ab. Der Konzern will eigenen Angaben zufolge mögliche Verwicklungen des Managements in Bilanzunregelmässigkeiten bei einer chinesischen Tochtergesellschaft untersuchen.

In China sorgte ein unbestätigter Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg für Unruhe, wonach die chinesischen Finanzaufsichtsbehörden Massnahmen zur Abkühlung des Marktes vorbereiteten. Dazu zähle auch die Aufhebung einiger Beschränkungen für Leerverkäufe, hiess es in dem Bericht unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Börse in Shanghai rutschte um 1,1 Prozent ab. Der Blue-Chip-Index CSI300 verlor 1,8 Prozent. «Aus technischer Sicht besteht ein starker Bedarf an Gewinnmitnahmen und der Bloomberg-Bericht hat den Ausstieg der Anleger beschleunigt», sagte Zhao Jian, Leiter des Atlantis Finance Research Institute. Auch das Ende von Chinas grösster Militärparade am Mittwoch trug zu den Gewinnmitnahmen bei.

Die Anleger hatten allgemein erwartet, dass die Behörden im Vorfeld der Veranstaltung für Marktstabilität sorgen würden. Technologieaktien gerieten besonders unter die Räder. Aktien des KI-Chip-Riesen Cambricon verloren 13 Prozent. 

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08:30

Die Devisenkurse haben sich in der Nacht auf Donnerstag kaum bewegt. Die Marktteilnehmer warteten auf eine Reihe von Konjunkturdaten, heisst es von Händlern. Dazu zählt an erster Stelle der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Hierzulande dürften aber auch die Inflationszahlen grössere Beachtung finden.

Aktuell notiert das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9373 mehr oder weniger auf der Stelle. Auch das Dollar/Franken-Paar hat sich in der Nacht nur in einer engen Spanne um die Marke von 0,8044 bewegt. Die europäische Gemeinschaftswährung wird derweil zu 1,1653 Dollar gehandelt. Auch das ist nur minim weniger als am Vorabend (1,1661).

Die gestrigen US-Zahlen zum Arbeitsmarkt hätten gezeigt, dass sich der US-Arbeitsmarkt so langsam abkühlt: Die offenen Stellen gingen im Juli deutlich stärker als erwartet zurück, gleichzeitig stiegen die Entlassungen stärker als erwartet an, heisst es in einem Kommentar der Commerzbank.

Dies dürfte die Marktteilnehmer in ihrer Sichtweise bestätigt haben, dass das Fed demnächst mit Zinssenkungen beginne. Zudem habe Fed-Gouverneur Christopher Waller gestern auch erneut betont, dass er sich baldige (und vor allem mehrere) Zinssenkungen vorstellen könne. Die kommenden Zahlen müssten daher schon deutlich positiv überraschen, um eine Zinssenkung in knapp zwei Wochen zu verhindern.

In all dem Trubel sei etwas untergegangen, das es auch heimische Daten gebe, so die Commerzbank. So werden heute die Schweizer Inflationszahlen veröffentlicht. «Kommt es so wie erwartet, wäre das daher ein gutes Zeichen für die Schweizerische Nationalbank (SNB).» Die Commerzbank erwartet seit einer ganzen Weile keine weitere Zinssenkung mehr. Derweil habe der Markt bis März kommenden Jahres auch nur noch ungefähr eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung eingepreist.

Ökonomen erwarten für den Berichtsmonat eine Jahresteuerung in der Schweiz auf Basis der Konsumentenpreise (CPI) von +0,1 bis +0,3 Prozent. Die monatliche Index-Veränderung wird auf -0,1 bis +0,1 Prozent geschätzt.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär 0,19 Prozent leicht höher gestellt. Alle 21 SMI-Titel notieren im Plus. Die Aufschläge bewegen sich in einer Bandbreite von +0,25 Prozent (UBS) und +0,16 Prozent (Roche und Nestlé). 

Auch der breite Markt wird 0,19 Prozent höher erwartet. Alle Werte, bis auf Valiant (-2,3 Prozent), liegen im grünen Bereich. Am deutlichsten jene von Dormakaba mit +2,6 Prozent. 

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07:45

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

- Valiant: Kepler Cheuvreux geht auf REDUCE (Hold) bis 115 Fr.

- Dormakaba: Kepler Cheuvreux geht auf BUY (Hold) bis 810 (780) Fr.

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07:25

Am Donnerstag wird der Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Am Mittwoch war er um 0,5 Prozent auf 23'594 Punkte gestiegen. Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA stützte die Börsen weltweit. Anleger blicken deswegen vor allem auf den am Freitag anstehenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht.

Einen Vorgeschmack dürften am Donnerstag die Daten zum Stellenaufbau im Privatsektor des Anbieters ADP liefern. Aus dem Fed-Konjunkturbericht Beige Book ging hervor, dass sich Konjunktur und Beschäftigung zuletzt kaum oder gar nicht veränderten, während die Preise moderat stiegen. In Deutschland legen Forschungsinstitute ihre Herbstprognosen für die deutsche Wirtschaft vor.

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche AG und der Laborausrüster Sartorius müssen den Dax verlassen, wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx am Mittwochabend mitteilte. Für die beiden Werte rücken der Anlagenbauer GEA und der Betreiber des Immobilienportals «Immoscout», Scout24, nach. Wirksam werden die Indexänderungen zum 22. September. 

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07:10

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07:00

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06:20

Die Schweizer Börse, gemessen am SMI notiert vorbörslich 0,15 Prozent höher. 

Während die Unternehmensberichterstattung abflaut, stehen am Donnerstag konjunkturseitig die Arbeitsmarktdaten für den Monat August sowie die Konsumentenpreise im Fokus.

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05:10

Die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA gibt den Aktienmärkten in Asien Auftrieb. Äusserungen von Vertretern der US-Notenbank Federal Reserve beruhigten die Nerven der Anleger, die zuletzt wegen Sorgen über das globale Wachstum und einen Ausverkauf am Anleihemarkt verunsichert waren. Unter anderem hatte sich Gouverneur Christopher Waller für Zinssenkungen in den kommenden Monaten ausgesprochen. «Nach ein oder zwei schwachen Tagen haben nun die Schnäppchenjäger zugegriffen», sagte der Marktanalyst Tony Sycamore von IG in Sydney.

In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,2 Prozent auf 42'456 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 0,8 Prozent höher bei 3073 Zählern.

Gegen den regionalen Trend eröffneten die chinesischen Börsen jedoch im Minus. Die Börse Shanghai verlor 1,5 Prozent auf 3754 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 2,1 Prozent auf 4368 Punkte und steuerte damit auf den dritten Verlusttag in Folge zu. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bereiten die chinesischen Finanzaufsichtsbehörden Massnahmen zur Abkühlung des Marktes vor. Dazu zähle auch die Aufhebung einiger Beschränkungen für Leerverkäufe, berichtete die Nachrichtenagentur am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Bericht zunächst nicht überprüfen.

Gewinnmitnahmen und Sorgen vor Umschichtungen bei Indexfonds schicken die Aktien des chinesischen KI-Chipentwicklers Cambricon Technologies auf Talfahrt. Die Papiere gaben um mehr als sieben Prozent nach. Im vergangenen Monat hatten sie sich um mehr als 90 Prozent verteuert.

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04:20

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar geringfügig auf 148,11 Yen und legte leicht auf 7,1426 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,8040 Franken vor. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1653 Dollar und zog leicht auf 0,9370 Franken an.

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04:00

Die Ölpreise geben am Donnerstag nach und weiten damit ihre Verluste vom Vortag von mehr als zwei Prozent aus. Die Anleger blicken auf ein am Wochenende anstehendes Treffen der Opec+. Acht Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten dürften dort über eine weitere Erhöhung der Fördermenge für Oktober beraten, sagten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gruppe wolle damit Marktanteile zurückgewinnen.

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 67,26 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,6 Prozent schwächer bei 63,61 Dollar.

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23:55

Dank der Kursgewinne der Tech-Schwergewichte Alphabet und Apple ist die US-Technologiebörse Nasdaq am Mittwoch auf Erholungskurs gegangen. Die weiter hohen Anleiherenditen schoben zu viel Euphorie allerdings einen Riegel vor, auch wenn die Zinsen zuletzt wieder etwas zurückgingen. Konjunkturdaten und ein Konjunkturbericht der US-Notenbanken bewegten die Kurse zur Wochenmitte kaum.

Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,79 Prozent auf 23'415 Punkte. Damit knüpfte er nach zwei schwachen Tagen wieder an die Gewinnserie aus der Vorwoche an. Der jüngst ebenfalls schwächelnde Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit 0,05 Prozent moderat im Minus bei 45'271 Zählern. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,51 Prozent auf 6448 Punkte.

Möglicherweise tut sich bis Freitag nicht mehr viel an den US-Börsen. Anleger warten gespannt auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht, der vor dem Wochenende veröffentlicht wird und grossen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat. Die erste Zinssenkung im laufenden Jahr bei deren Sitzung Mitte des Monats gilt als nahezu sicher.

Die Aktien des Google-Mutterkonzerns Alphabet zogen um gut 9 Prozent kräftig an und erreichten ein Rekordhoch. Die Anleger reagierten erleichtert auf ein lange erwartetes Gerichtsurteil, welches die von der US-Regierung angestrebte Zerschlagung des Internetriesen durchkreuzt. Der zuständige Richter Amit Mehta in Washington beschloss, dass Google nicht gezwungen werden sollte, sich vom Webbrowser Chrome und dem Mobil-Betriebssystem Android zu trennen. Die Regierung sei mit ihren Forderungen zu weit gegangen, entschied er. Die Klage war bereits 2020 am Ende der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump eingereicht worden.

Der Richter untersagte Google zwar exklusive Vereinbarungen für die Verbreitung seiner Dienste - das betrifft etwa die Web-Suche, Chrome und die KI-Software Gemini. Allerdings wird der Konzern andere Unternehmen wie den iPhone-Hersteller Apple oder den Browser-Entwickler Mozilla grundsätzlich weiterhin dafür bezahlen können, dass sie seine Dienste vorinstallieren oder prominent platzieren.

Das Urteil sei für Alphabet deutlich vorteilhafter als erwartet, kommentierte Analyst Doug Anmuth von der US-Bank JPMorgan. Sein Kollege David Vogt von der Schweizer Bank UBS geht davon aus, dass Apple von Google weiterhin jährlich schätzungsweise 20 bis 25 Milliarden Dollar erhält. Dies bescherte den Apple-Aktien ein Kursplus von 3,8 Prozent.

Apple-Aktien legten kurz vor der Schlussglocke noch eine Schippe drauf. Informierten Personen zufolge plant der Tech-Konzern eine eigene, von Künstlicher Intelligenz unterstützte Suchmaschine, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen und ein optimistischerer Blick nach vorn bescherten Macy's einen Kurssprung von mehr als 20 Prozent. Die Aktien der Warenhauskette erreichten ein Hoch seit Jahresbeginn. Ganz anders die Aktien der Billig-Gemischtwarenkette Dollar Tree , die nach einem operativ mauen zweiten Quartal um mehr als 8 Prozent einknickten.

(cash/AWP/Reuters)

Monique Misteli Ringier
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