Die Suche nach Anlageprodukten, die eine optimale Diversifikation oder eine Portfolioergänzung mit Kurspotenzial darstellen, wird immer anspruchsvoller. Denn die Anzahl aktiv oder passiv gemanagter Fonds- oder ETF-Produkte wird immer grösser und unübersichtlicher. Das macht das Unterfangen zusehends anspruchsvoll.
Ein besonderes Augenmerk sollten Anlegerinnen und Anleger den sogenannten Doppelpositionen widmen. Wer zum Beispiel gleichzeitig einen ETF (Exchange Traded Fund) auf den SMI und den MSCI Europe Index im Portfolio hält, wird praktisch alle Titel des SMI im MSCI-Europe-ETF-Produkt wieder vorfinden. Entsprechend kann die Gewichtung der grosskapitalisierten Titel wie Nestlé, Novartis oder Roche deutlich höher sein als erwartet.
Investierende sollten die Zusammensetzung mit den wichtigsten Aktien und deren Gewichtung kennen, die in einem Fond und ETF vertreten sind. Dies gilt noch ausgeprägter für Technologie-ETFs, da die grosskapitalisierten Mega-Caps wie Nvidia, Apple oder Amazon in allen bekannten ETFs auf den Nasdaq 100 Index oder den S&P 500 Index überproportional vertreten sind.
Zur gezielten Renditeoptimierung, Depotergänzung oder Risikodiversifikation können die folgenden vier Produkte ein Instrument sein:
«Dan IVES Wedbush AI Revolution ETF»
Dan Ives ist der Staranalyst für Technologieaktien schlechthin. Ob Tesla, Nvidia oder Palantir: Dan Ives von Wedbush hat immer die höchsten Kursziele ausgerufen - und damit seit Jahren Recht behalten. Wedbush Securities ist ein amerikanisches Vermögensverwaltungs-, Makler- und Beratungsunternehmen.
Der Analyst Ives kann bei der Aktienauswahl auf eine sehr gute Erfolgsbilanz zurückblicken. Die von Bloomberg zusammengestellten Daten zeigen, dass er im vergangenen Jahr bei den 51 von ihm beobachteten Unternehmen eine durchschnittliche Rendite von fast 37 Prozent erzielte. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Rendite seiner Konkurrenten bei etwa 16 Prozent. Kein Wunder, hat der stets farbenfroh gekleidete Ives nun seinen eigenen Technologie-ETF «Dan IVES Wedbush AI Revolution ETF» lanciert.
Die grössten Aktienpositionen liest sich wie das Who-is-Who der Techwelt: Auf einen Anteil von knapp über 5 Prozent Gewichtung kommen Nvidia, TSMC und Oracle, gefolgt von Broadcom, Microsoft, Amazon, Meta, Apple, AMD und Google mit einer Gewichtung von je etwas mehr als 4,5 Prozent Anteil im ETF. Palantir und IBM bringen es auf etwas mehr als 4,1 Prozent.
«ZKB Tracker-Zertifikat Dynamisch auf Swiss Small & Mid Caps Basket»
Das ZKB Tracker-Zertifikat Dynamisch auf den Swiss Small & Mid Caps Basket ist in 33 Schweizer Titeln mit kleiner oder mittlerer Börsenkapitalisierung investiert. Die Assetmanager der Zürcher Kantonalbank legen die ausgewählten Titel und Gewichtung fest. Dieses sogenannte Rebalancing findet periodisch statt, die Titelgewichtung liegt zwischen 3,0 und 3,5 Prozent. Einige der vertretenen Titel sind Accelleron, BKW, Emmi, Flughafen Zürich, Kardex, Montana Aerospace, Orior, SoftwareOne und VZ Holding. Beim 2016 aufgelegten Zertifikat waren auch Meyer Burger zeitweise Bestandteil. Diese Position wurde im Januar 2024 vollständig liquidiert.
Wer Im Portfolio SMI-Titeln oder einen dividendenstarken «Exchange Traded Fund» wie den «UBS MSCI Switzerland IMI Dividend Screened ETF» mit erstklassigen Schweizer Dividendenwerten wie Novartis, Zurich Insurance, Kühne+Nagel, Nestlé, Roche, Galenica oder Swiss Re hat, kann mit dem Trackerzertifikat die Diversifizierung am Schweizer Markt ausbauen. Das Tracker-Zertifikat orientiert sich bei der Portfoliozusammenstellung stärker am Firmenwachstum und weniger an den Dividenden.
«DCP - Hybrid Income Fund CHF»
Obligationen scheinen für viele Anlegerinnen und Anleger wenig interessant. Der Blick auf die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen verdeutlicht das Dilemma. Aktuell werfen die sogenannten Eidgenossen 0,48 Prozent Rendite ab. Das ist zwar immer noch etwas als das Mittel der letzten zehn Jahre, aber weniger als die Teuerung. Verständlich, wer bei solchen Renditen einen grossen Bogen um Festverzinsliche macht.
Auf der anderen Seite sind Obligationen das Diversifikationsinstrument schlechthin, um weniger Volatilität ins Portfolio zu bringen. Es ist gerade bei ausländischen Staatsanleihen in Fremdwährung trotz der deutlich höheren Renditen eine Gratwanderung. US-Treasuries, britsche Gilts oder deutsche Bunds bringen wegen des starken Frankens Währungsrisiken mit sich. Es gilt deshalb genau zu überlegen, ob die Zusatzrendite zum persönlichen Währungsrisikoprofil passt.
Der währungsabgesicherte «DCP - Hybrid Income Fund CHF» ist eine Alternative. Der Fonds hat eine aktuelle Rendite auf Verfall von 3,1 Prozent, die durchschnittliche Laufzeit aller Anlagen liegt bei 3,4 Jahren. Dies wird in der Fachsprache als kurze Duration bezeichnet, Diese Anlagestrategie zielt darauf ab, in Anleihen mit kurzer Restlaufzeit von typischerweise drei bis vier Jahren zu investieren. Dies wirkt sich oft stabilisierend auf die Preisschwankungen im Portfolio aus, da Anleihen mit kurzer Duration weniger stark auf Zinsänderungen reagieren und somit weniger Kursschwankungen unterliegen.
Der «DCP - Hybrid Income Fund CHF» fokussiert auf nachrangige Anleihen solider Emittenten in der Schweiz und dem angrenzenden westlichen Ländern mit nachgewiesener Nachhaltigkeit und Emittenten-Rating Investment Grade. Ausgeschlossen sind Emissionen von Banken mit Wandlungsrechten wie Contingent Convertible Bonds (CoCos). Der Nachhaltigkeitsansatz des Fonds ist ein normbasiertes, vorgelagertes ESG Ausschlussverfahren, in dem unter anderem Emittenten, die gegen die Prinzipien des UN Global Compact Programms verstossen, ausgeschlossen sind. Das Währungsrisiko zum Franken wird abgesichert.
«BNP Paribas Easy MSCI World Equal Weight Select UCITS ETF»
Der «BNP Paribas Easy MSCI World Equal Weight Select UCITS ETF» investiert global in rund 1000 Aktien - das sind 500 Unternehmen weniger als im MSCI World Index. Um die Risiken zu streuen und vielfältige Ertragschancen zu nutzen, sollten Anlegerinnen und Anleger nicht auf wenige Einzelwerte setzen, sondern ihr Vermögen klug aufteilen und auf Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Regionen und Währungsräume verteilen.
Der Vorteil eines sehr breiten ETF mit vielen Unternehmen liegt in einer «relativ» geringen Schwankungsanfälligkeit. Zudem ist der «BNP Paribas Easy MSCI World Equal Weight Select UCITS ETF» gleichgewichtet. Das heisst, alle Aktien weisen die gleich hohe Marktkapitalisierung im ETF auf. Klumpenrisiken können damit vermieden werden. Zum Vergleich: Die zehn grössten Titel im S&P 500 Index machen 35 Prozent der Gewichtung aus und im SMI steuern die drei Schwergewicht Nestlé, Novartis und Roche etwas mehr als die Hälfte zur Börsenkapitalisierung bei.
Auf der anderen Seite schmälert die tiefere Schwankungsanfälligkeit die potenzielle Rendite, wenn das Geld über so viele Einzeltitel verteilt wird. Da aber alle wichtigen Aktien vertreten sind, die gut performen, kann eine vernünftiger Gesamtertrag erzielt werden. Ein Blick auf die Portfolio-Allokation zeigt mit Rheinmetall, Capital One, Saab, Leonardo, Mitsubishi Heavy Industries, BAE Systems oder E.ON Einzelpositionen, die in letzter Zeit überdurchschnittlich gut gelaufen sind.