09:45
In den Oktober war der Dax nach dem lethargischen September mustergültig gestartet. Nicht wenige hoffen, dass er damit vielleicht die Basis für eine Jahresendrally legt. Die Ampel im Dax bleibe auf Grün, an den Weltbörsen sei die Stimmung bestens, konstatierte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Positive Handelsvorgaben aus Japan seien an deutschen Standardtiteln zum Wochenstart allerdings abgeprallt, kommentierte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Der vorläufige Wegfall der offiziellen US-Konjunkturdaten durch den Shutdown in den USA sorge für etwas Unruhe. «Die Investoren fahren derzeit auf Sicht und agieren dadurch wesentlich risikoaverser.»
Der MDax mit den mittelgrossen deutschen Unternehmen stieg am Montag um 0,55 Prozent auf 31'107 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte nahezu unverändert.
Die Aktien der Online-Apotheke Redcare Pharmacy reagierten positiv auf Eckdaten zum abgelaufenen Quartal. Das Plus belief sich auf rund 10 Prozent. Nach zwei Quartalen mit nachlassender Dynamik bei Rezepten signalisiere die Verbesserung im dritten Quartal einen Wendepunkt, schrieb Martin Comtesse von Jefferies.
Hannover Rück will «vor dem Hintergrund der sehr guten Kapitalausstattung» die Ausschüttungsquote für die reguläre Dividende steigern. Die Papiere legten an der Dax-Spitze um 2,3 Prozent zu. Auch Munich Re zeigten sich fest mit plus 1,5 Prozent.
Die Titel des Online-Brokers Flatexdegiro erreichten ein Rekordhoch und gewannen zuletzt 4,2 Prozent. Aufträge aus der Ukraine bescherten dem Windkraftanlagen-Hersteller Nordex einen Zuwachs von 1,2 Prozent.
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09:30
Das Ergebnis der Vorsitzendenwahl der japanischen Regierungspartei stimmt die Börsenanleger in Tokio euphorisch.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index kletterte am Montag um bis zu 5,2 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 48'150 Punkten. Der breiter gefasste Topix gewann in der Spitze 3,5 Prozent auf 3170 Zähler.
Die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) wählte am Samstag die erzkonservative Politikerin Sanae Takaichi zu ihrer neuen Vorsitzenden und stellte damit die Weichen für die erste Ministerpräsidentin in der Geschichte des asiatischen Landes. Üblicherweise rückt an die Regierungsspitze, wer auch den Parteivorsitz inne hat.
Die Wahl der 64-Jährigen zur Regierungschefin im Parlament am 15. Oktober gilt wegen der Mehrheit der Regierungskoalition als Formsache. «Die Marktteilnehmer begrüssen Takaichis Fiskalpolitik, doch ob sie ihre Ziele tatsächlich erreichen kann, ist ungewiss, da die LDP weiterhin eine Minderheitspartei ist», sagte Hitoshi Asaoka, Chefstratege beim Vermögensverwalter Asset Management One. Daher könne der Nikkei vor Jahresende noch einmal nachgeben.
Die Erwartung einer locker bleibenden Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ) drückte den Yen um fast zwei Prozent auf rund 150 zum Dollar. Takaichi hatte in der Vergangenheit den Zinserhöhungskurs der japanischen Notenbank kritisiert. Die Anleger in Hongkong wagten sich einen Tag vor einem Feiertag am Dienstag kaum aus der Deckung, der Hang-Seng-Index gab ein halbes Prozent nach.
Die Börsen in China und Südkorea blieben feiertagsbedingt geschlossen.
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09:15
Der Schweizer Aktienmarkt eröffnet am Montag wenig verändert mit leicht negativer Tendenz. Weiterhin unterstützen US-Zinssenkungsfantasien und der KI-Hype die Kurse, dagegen scheint der US Shutdown die Stimmung noch nicht zu trüben. Sollte dieser allerdings noch länger anhalten, könnte er sich schon noch als «Party Crasher» erweisen, heisst es im Handel. Es bleibe daher abzuwarten, wie lange der Schwung anhalte, denn wegen des Shutdown werden bis auf Weiteres keine Konjunkturdaten mehr von US-Regierungsbehörden veröffentlicht. So war am Freitag der Arbeitsmarktbericht ausgefallen. Das Ausbleiben wichtiger Daten könnte sich nachteilig auf die Marktstimmung auswirken, heisst es weiter.
Allerdings scheinen die Meinungen bezüglich Zinsen gemacht zu sein. Es wird nämlich erwartet, dass die US-Notenbank Fed im Oktober die Leitzinsen erneut senken wird. Diese Hoffnungen erhielten zuletzt Nahrung von privat ermittelten und veröffentlichten Daten des Arbeitsmarktdienstleister ADP oder des ISM-Dienstleistungsindex, die beide die Zinssenkungsfantasie weiter angeheizt hätten. Impulse sind allerdings insgesamt noch dünn gesät. Am Mittwochabend dürfte die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten FOMC-Sitzung grosse Beachtung finden. Zudem beginnt demnächst in den USA die Bilanzsaison.
Der Schweizer Leitindex SMI tendiert kurz nach Handelsstart um 0,03 Prozent tiefer bei 12'505 Punkten. Sieben von 20 Titel drehen ins Minus.
Dabei fällt Richemont mit -1,41 Prozent am deutlichsten zurück. Die Analystenkommentare verleihen dem Kurs keinen Aufwind. So hat Citigroup das Kursziel für die Aktien des Luxusgüterkonzern auf 180 von 163 Franken erhöht, die Empfehlung lautet «Buy». Auch Goldman Sachs hat das Kursziel für Richemont auf 163 von 160 Franken angehoben, die Einstufung lautet hier aber weiterhin «Neutral».
Roche (GS +0,17 Prozent), die in der Vorwoche 13 Prozent gewonnen und damit die bisher negative Jahresperformance ausgebügelt haben, gewinnen ebenfalls überdurchschnittlich hinzu. Hier gibt es positive Nachrichten. Der Pharmakonzern hat für einen Nierentest die CE-Kennzeichnung erhalten. Konkret geht es dabei laut Firmenangaben um einen Risiko-Algorithmus, der auf Künstlicher Intelligenz basiert.
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08:25
Gold hat wegen des anhaltenden «Shutdowns» in den Vereinigten Staaten seine Rekordrally fortgesetzt.
Grund für den Anstieg in der vergangenen Woche war hauptsächlich die Haushaltskrise in den Vereinigten Staaten. Der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA dauert an.
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08:05
Der Swiss Market Index (SMI) wird im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,12 Prozent höher auf 12’522,8 Punkten indiziert. Alle SMI-Titel werden im Plus erwartet. Die Kursgewinne reichen dabei von +0,62 Prozent (Richemont) bis +0,08 Prozent (Nestlé und Geberit).
Auch der breite Markt dürfte fester in den Tag starten - mit einem Plus von 0,10 Prozent. Sämtliche Titel bewegen sich im positiven Bereich. Einzig OC Oerlikon tendiert mit -0,07 Prozent leicht im Minus.
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07:40
Der Dax wird am Montag der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen in den Handel starten.
Am Freitag hatte der deutsche Leitindex 0,2 Prozent tiefer bei 24'378,80 Punkten geschlossen. Nach der jüngsten Zinshoffnungs-Rally legten die Börsen in Europa zum Wochenschluss eine Verschnaufpause ein. Die Wall Street schloss uneinheitlich.
Am Montag zeigt das Stimmungsbarometer der Beratungsfirma Sentix, wie Börsianer auf die Konjunktur in der Euro-Zone blicken. Der Index hatte im September eine verstärkte Skepsis mit Blick auf die Wirtschaft angezeigt.
Im Fokus stehen zudem die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im Euroraum im August. Auf der Unternehmensseite veröffentlicht das Kraftfahrt-Bundesamt die deutschen Zulassungszahlen für September. Interessant dürfte dabei wieder sein, wie stark E-Autos - und vor allem Modelle aus China - angenommen werden.
Ausserdem steht am Abend EZB-Chefin Christine Lagarde den Abgeordneten im Europaparlament in Strassburg Rede und Antwort. Anleger blicken zugleich auf die Geopolitik. In Kairo sollen Gespräche über den US-Plan für eine Waffenruhe im Gazastreifen anlaufen. Aussenminister Johann Wadephul nimmt in Kuwait an einem Treffen der EU-Aussenminister und des Golf-Kooperationsrats teil. Dabei wird es auch um den Gaza-Waffenruheplan gehen.
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07:25
Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:
Belimo: Oddo startet mit Neutral bis 830 Fr.
Holcim: J.P. Morgan mit Overweight bis 72 (75) Fr.
Landis+Gyr: J.P. Morgan mit Neutral erhöht auf 65 (57) Fr.
Richemont: Goldman Sachs mit Neutral bis 163 (160) Fr.
DocMorris: Research Partners senkt auf 12,50 (14) Fr. - Kaufen
Ypsomed: Research Partners senkt auf 470 (490) Fr. - Kaufen
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06:55
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06:42
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06:20
Der Schweizer Aktienmarkt, gemessen am SMI, notiert bei der Bank IG vor Handelsstart 0,03 Prozent leicht höher bei 12'488 Punkten.
Am ersten Handelstag der neuen Woche veröffentlicht das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Arbeitsmarktdaten für September. Seitens Unternehmen dürfte es ruhig bleiben.
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Die japanische Börse hat am Montag ein Rekordhoch erreicht. Der Nikkei-Index kletterte um 4,5 Prozent auf 47'835,4 Punkte, während der breiter gefasste Topix um 2,9 Prozent auf 3218,7 Zähler zulegte. Die Wahl der als fiskal- und geldpolitisch expansiv geltenden Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) befeuerte Spekulationen über höhere Staatsausgaben und eine verzögerte geldpolitische Straffung. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen blieben feiertagsbedingt geschlossen.
Die Märkte preisten nach Takaichis Sieg, der sie auch zur designierten japanischen Ministerpräsidentin machte, deutlich geringere Chancen für eine baldige Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ) ein - die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung bis Jahresende fiel von 68 auf 41 Prozent. «Der Nikkei war auf dem Weg, bis Jahresende 48'000 Punkte zu erreichen, aber weil Takaichi zur LDP-Chefin gewählt wurde, schoss er bereits jetzt auf dieses Niveau zu», erklärte Hitoshi Asaoka, Chefstratege bei Asset Management One. Zu den grössten Gewinnern zählten Rüstungsaktien wie Mitsubishi Heavy Industries mit einem Plus von 13 Prozent, während Bankenwerte angesichts der Aussicht auf länger niedrige Zinsen zwei Prozent einbüssten.
Die politische Unsicherheit trieb Anleger zudem in alternative Anlagen. Gold erreichte mit 3919,6 Dollar je Feinunze einen Rekordstand, Bitcoin sprang erstmals über 125'000 Dollar. «Der Regierungsstillstand ist dieses Mal von Bedeutung», sagte Geoffrey Kendrick von Standard Chartered Bank mit Blick auf die Haushaltsblockade in den USA. Er prognostizierte einen weiteren Bitcoin-Anstieg auf 135'000 Dollar während des Shutdowns.
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05:00
Im asiatischen Devisenhandel gab der Yen angesichts der gesunkenen Zinserhöhungserwartungen deutlich nach. Der Dollar gewann 1,7 Prozent auf 149,91 Yen und erreichte damit fast die psychologisch wichtige Marke von 150. Gegenüber dem Euro fiel die japanische Währung sogar auf ein Allzeittief von 175,63 Yen. Der Dollar legte zum Yuan leicht auf 7,1190 zu und notierte zum Franken bei 0,7956. Der Euro gab 0,1 Prozent auf 1,1726 Dollar nach und zog zum Franken leicht auf 0,9330 an.
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04:20
Die Ölpreise legten nach der OPEC+-Entscheidung für eine geringere Produktionsausweitung als erwartet zu. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 65,47 Dollar je Barrel. US-Öl der Sorte WTI notierte 1,5 Prozent fester bei 61,79 Dollar. Das Kartell erhöht die Förderung ab November lediglich um 137'000 Barrel pro Tag - Russland hatte sich gegen die von Saudi-Arabien favorisierten höheren Mengen durchgesetzt. «Die geringere Produktionserhöhung der OPEC+ könnte angesichts steigender Lieferunterbrechungen durch verschärfte Sanktionen gegen Russland und den Iran verkraftbar sein», erklärten ANZ-Analysten.
Die US-Börsen hatten am Freitag uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones legte 0,5 Prozent auf 46'758,3 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 6715,8 Zählern, nachdem er im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 22'780,5 Stellen nach.
(cash/AWP/Reuters)