Dabei hatte der Ausstieg des "Star-Investors" Carl Icahn aus seinem Apple-Investment verunsichert. Nachwirken dürfte zudem die Enttäuschung über die japanische Notenbank, die ihre Geldpolitik am Vortag nicht gelockert hatte, so ein Marktanalyst.

Konjunkturseitig zeigt sich der letzte Handelstag der Woche etwas ruhiger. In der EU dürften die neuen Inflationsdaten auf Interesse stossen und in den USA stehen am Nachmittag unter anderem der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan zur Publikation an. Hierzulande hat mit dem Rückversicherer Swiss Re ein weiteres SMI-notiertes Unternehmen seine Quartalszahlen vorgelegt. Daneben nimmt eine Reihe kleinerer Unternehmen die letzte Frist für die Publikation ihrer Jahreszahlen 2015 wahr.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert um 09.30 Uhr 1,18% auf 8'003,84 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt um 1,14% auf 1'233,57 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,12% auf 8'598,95 Punkte nach. Sämtliche 30 SMI/SLI-Titeln notieren im Minus.

Die Titel des Rückversicherers Swiss Re (-1,1%) werden nach einem leicht festeren Handelsauftakt mittlerweile klar im Minus gehandelt, auch wenn die Ergebnisse des ersten Quartals am Markt insgesamt als "solide" bezeichnet wurden. Die Gewinnzahlen übertrafen die Markterwartungen deutlich, bemängelt wurden aber Reservestärkungen in der wichtigsten Sparte P&C Reinsurance. Die weiteren Versicherer Zurich (-0,8%) und Swiss Life (-0,7%) sinken etwas weniger stark als der Marktschnitt.

Banken unter Druck

Unter Druck stehen die Grossbankentitel UBS und CS (je -1,3%), die am Vortag noch zugelegt hatten. Laut einem Bericht der "Financial Times" plant die UBS eine Reorganisation des Vermögensverwaltungsgeschäfts mit Einsparungen von mehreren 100 Mio CHF pro Jahr und dem Wegfall von "Hunderten von Stellen".

Die Pläne sollen danach am kommenden Dienstag anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen bekanntgegeben werden. Beachtung dürfte auch die am Vormittag stattfindende Generalversammlung der CS auf sich ziehen. Laut einem "Wall Street Journal"-Bericht gibt es bankintern von Seiten der Trader Unmut über CEO Tidjane Thiam.

Die stärksten Kursabschläge gibt es für Adecco (-3,4% resp. -2,20 CHF), diese werden allerdings ex Dividende von 2,40 gehandelt. Deutlich tiefer stehen auch Kühne+Nagel (-1,6%), obwohl der Logistikkonzern vorbörslich über einen Auftrag von Unilever berichten konnte. Die Zykliker Richemont (-2,0%) und ABB(-1,4%) geben im frühen Handel nach, während sich die Einbussen für Swatch (-0,7%) in Grenzen halten. Clariant notieren derweil nur 0,1% im Minus, nachdem sie am Vortag gut 8% zugelegt hatten.

Belastet werden die Indizes zudem von den schwachen Schwergewichten. So geben die Pharmawerte Novartis 1,3% und Roche 1,5% nach, die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé verlieren 1,1%.

Am breiten Markt ziehen EFG International (-2,0%) Aufmerksamkeit auf sich. Das Institut hält am Freitag seine Generalversammlung ab, wo die Aktionäre über die Kapitalerhöhung zum Kauf der Tessiner Konkurrentin BSI entscheiden. Zudem hat EFG am Morgen über einen schwachen Start laufende Jahr sowie über einen möglichen Abschreiber auf seinem zu Investitionszwecken gehaltenen Lebensversicherungsportfolio berichtet. Die "Sünden der Vergangenheit" forderten ihren Tribut, kommentiert die ZKB.

Das Technologieunternehmen Kudelski (Aktien -2,1%) hat am Donnerstagabend derweil den Abschluss eines Lizenzvertrags für seine Smart Card-Technologie vermeldet. Zudem hat die Spital- und Hotelgruppe Aevis (Titel unverändert) ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 vorgelegt und einen Gewinnrückgang mitgeteilt.

Erneut verschoben wird dagegen das Jahresergebnis des Hedge Fund-Spezialisten Gottex (ungehandelt), laut provisorischen Zahlen resultierte 2015 ein leicht rückläufiger Bruttoertrag. Ebenfalls eine Verschiebung der Ergebnisvorlage vermeldet Airopack (-5,5). Die Finanzwerte GAM (-5,3%), Cembra Money Bank (-5,7%), Genfer KB (-1,5%), St. Galler KB (-3,5%) und Basler KB (-3,5%) werden alle ex Dividende gehandelt.

(AWP)