22:35

Der Dow Jones schliesst 0,1 Prozent höher auf 26'486 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 tritt bei 2884 Zählern in etwa auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringert sich dagegen um 0,7 Prozent auf 7735 Punkte.

Vor allem die höheren Renditen bei Staatsanleihen drückten die Kurse, da damit die Bonds gegenüber Aktien an Attraktivität gewinnen. Am Freitag hatte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen ein Siebeneinhalb-Jahre-Hoch von 3,248 Prozent markiert. Wegen des Columbus Day blieb der Bondmarkt am Montag geschlossen.

Bei den Einzelwerten notieren die Aktien von Walmart 1,5 Prozent höher. Im Wettbewerb mit Netflix setzt der weltgrösste Detailhändler bei seinem Video-Angebot auf die Hilfe des Hollywood-Studios Metro Goldwyn Mayer (MGM).

Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen dagegen Amazon, Netflix und die Google-Mutter Alphabet. Die Aktien büssen bis zu 1,3 Prozent ein.

General Electric legen den sechsten Handelstag in Folge zu. Zuvor hatte sich die Bank Barclays positiv über den neuen Chef Larry Culp geäussert, der den Mischkonzern umstrukturieren soll. GE-Scheine steigen um 3,3 Prozent.

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17:45

Die Sorgen um die Folgen des von den USA losgetretenen Handelsstreits mit China und die anziehenden US-Zinsen haben die Schweizer Börse am Montag belastet. Der SMI sinkt um 0,9 Prozent auf 8964 Punkte und setzt damit den Abwärtstrend der Vorwoche fort. Das Geschäft verlief laut Händlern in vergleichsweise ruhigen Bahnen. Experten erklären, angesichts der brummenden US-Konjunktur sorgten sich die Anleger vor aggressiveren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Einiges spreche dafür, dass der Schwellenwert, bei dem das internationale Renditeniveau die Aktienmärkte unter Druck setze, in Greifweite liege, erklärt die Zürcher Kantonalbank.

Zusätzlich trübe weiterhin der Streit um die Haushaltspläne der italienischen Regierung die Stimmung ein. Der stellvertretende italienische Ministerpräsident Matteo Salvini bezeichnete EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici als Feinde Europas.

Fast alle Schweizer Standardwerte geben nach. Zu den stärksten Verlierern zählen zyklische Werte wie die der Bauzulieferer Sika und LafargeHolcim und der Luxusgüter-Hersteller Richemont und Swatch mit Einbussen von 2,2 bis 3,5 Prozent. Auch bei den Banken dominieren Abgaben. Credit Suisse fallen um 1,6 und UBS um 2,0 Prozent.

Bei den Nebenwerten sacken Sonova 8,7 Prozent ab. Händler erklären, die amerikanische Bose habe die US-Marktzulassung für ein Hörgerät bekommen, das der Nutzer selbst anpassen kann. Die Nachricht setzte neben Sonova auch die Aktien anderer etablierter Anbieter wie etwa William Demant und GN Store Nord aus Dänemark unter Druck. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Montag.)

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16:35

Mit einem Run auf die Aktienbörse feiern Anleger in Sao Paulo am Montag den Erfolg des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl. Der Leitindex Bovespa schiesst um rund 6 Prozent in die Höhe. Besonders gefragt sind Papiere des staatlichen Ölkonzerns Petrobras, die 12,6 Prozent zulegen. Bolsonaro hatte am Montag via Twitter unter anderem erklärt, er werde Staatsunternehmen privatisieren, sollte er die Stichwahl am 28. Oktober gewinnen.

Auch am Devisenmarkt greifen Anleger zu. Der Real wertete zeitweise um über 3 Prozent auf. Allerdings warnen Analysten, dass schon viel potenziell Positives in den Kursen berücksichtigt sei. Zudem setzen die Anleger vor allem auf den Einfluss des Ökonomen Paulo Guedes, den man gerne in einem Kabinett des Rechtpopulisten sehen würde.

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15:50

Spekulationen auf rascher als gedacht steigende US-Zinsen und ein weiter eskalierender Handelsstreit USA-China belasten am Montag die Wall Street. Der Dow Jones fällt in den Anfangsminuten um 0,4 Prozent auf 26'347 Punkte. Der S&P 500 verliert 0,3 Prozent, der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent. Vor allem die höheren Renditen bei Staatsanleihen drücken die Kurse, da damit die Bonds gegenüber Aktien an Attraktivität gewinnen. Am Freitag hatte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen ein Siebeneinhalb-Jahre-Hoch von 3,248 Prozent markiert. Wegen des Columbus Day bleibt der Rentenmarkt am Montag geschlossen.

Börsianer befürchten zudem, China bereite sich auf eine Eskalation des Streits mit den USA vor und habe deshalb am Wochenende den Banken mit einer geringeren Kapitalanforderung unter die Arme gegriffen. Für Unbehagen unter Anlegern sorgte auch ein verbaler Schlagabtausch zwischen US-Aussenminister Mike Pompeo und seinem chinesischen Kollegen Wang Yi. Letzterer warf den USA zum Auftakt des China-Besuchs Pompeos vor, die Rechte der Volksrepublik bezüglich Taiwan zu verletzen und unberechtigte Kritik an der chinesischen Innen- und Aussenpolitik zu üben. Die USA müssten diese "fehlgeleiteten Handlungen" unterlassen. Pompeo sprach seinerseits von "grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten" bei den genannten Themen. Die USA seien sehr besorgt über Chinas Vorgehen.

Im Dow Jones notieren die Aktien von Walmart etwa 0,5 Prozent höher. Im Wettbewerb mit Netflix setzt der weltgrösste Detaillhändler bei seinem Video-Angebot Vudu auf die Hilfe des Hollywood-Studios Metro Goldwyn Mayer (MGM). Netflix rutschen dagegen um über 2 Prozent ab.

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14:55

Der überraschend klare Sieg des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro bei der ersten Runde der brasilianischen Präsidentschaftswahl beflügelt die Aktien aus dem südamerikanischen Land. Zwei in London notierte börsengehandelte Aktienfonds (ETF) mit brasilianischen Werten legen jeweils mehr als 6 Prozent zu und sind mit 2377,75 und 72,94 Pence jeweils so teuer wie seit Monaten nicht. In Frankfurt gewinnen die Titel des staatlichen Ölkonzerns Petrobras sogar knapp 16 Prozent.

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13:00

Die Ölpreise sinken am Montag kräftig und knüpfen damit an die Verluste der Vorwoche an. Im Vormittagshandel verstärkte sich der Rückgang der Notierungen spürbar. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 82,68 Dollar. Das waren 1,48 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 1,17 Dollar auf 73,17 Dollar.

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12:00

Der Schweizer Aktienmarkt hat seine Abwärtsbewegung am Montag im Verlauf des Vormittags beschleunigt. Beim SMI steht am Mittag ein Minus von 0,8 Prozent auf 8973 Punkte am Kurstableau. Damit steht er wieder leicht über dem bisherigen Tagestief bei 8947 Zählern. Der 30 Aktien umfassende SLI sackt um 1,1 Prozent auf 1444 Punkte ab und der breite SPI um 0,8 Prozent auf 10'608 Punkte.

Im grossen Stil stossen Investoren an diesem Vormittag die Aktien von Sonova ab. Mit einem Minus von 9,2 Prozent sind sie an ihrem dritten Verlusttag in Folge der mit Abstand grösste Verlierer unter den Bluechips. Von Händlerseite heisst es, kurzfristig orientierte Investoren zögen Mittel aus den Titeln ab. Als Grund werden die sinkenden Erwartungen für ein Endjahresrally genannt.

Mit etwas Abstand folgen ebenfalls aus dem Gesundheitssektor die Aktien von Vifor Pharma (-3,6%). Auch sie setzen ihren seit vergangener Woche anhaltenden Abwärtstrend damit fort. Aktuell hat sich die UBS in einem Kommentar kritisch über die unmittelbaren Risiken geäussert.

Beim Chip-Hersteller AMS (-2,9%) wiederum folgen Investoren den schwachen Vorgaben aus Übersee und stossen die Titel verstärkt ab. Zudem wird im Handel auf eine aktuelle Beteiligungsmeldung verwiesen. Demnach hat der Investor Wellington Management seinen Anteil von gut 4 auf unter 3 Prozent gesenkt. Es gebe Spekulationen, er wolle sich von seiner kompletten Position trennen.

Deutlicher nach unten bewegen sich zudem die Aktien von UBS, Julius Bär und Credit Suisse. Sie geben zwischen 1,7 und 2,4 Prozent nach. Die UBS steht ab diesem Montag in Paris zusammen mit einigen ehemaligen Angestellten vor Gericht. Die Anklage lautet auf illegale Anwerbung von Kunden und auf Geldwäscherei. Der Prozess soll sechs Wochen dauern und könnte die Grossbank teuer zu stehen kommen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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10:55

An der Schweizer Börse halten die Abgaben der Vorwoche am Montag an. Händler erklären, angesichts der brummenden US-Konjunktur sorgten sich die Anleger vor aggressiveren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Der SMI verliert 1,0 Prozent auf 8951 Punkte. Am Freitag hatte der Bluechips-Index wegen des US-Zinsanstiegs und dem Streit über die Haushaltspläne der italienischen Regierung bereits 0,6 Prozent nachgegeben.

Einiges spreche dafür, dass der Schwellenwert, bei dem das internationale Renditeniveau die Aktienmärkte unter Druck setze, in Greifweite liege, erklärt die Zürcher Kantonalbank. "Wir schliessen daraus, dass es in den nächsten Wochen zu einer ausgeprägten Berg- und Talfahrt an den Aktienmärkten kommen könnte", so die Strategen der Bank. Defensive Aktienmärkte, zu denen die ZKB auch den schweizerischen zähle, dürften sich in einem solchen Umfeld besser behaupten.

Sämtliche SMI-Werte geben im Morgenhandel nach. Die grössten Verluste verzeichnen Bankwerte. UBS verlieren 2,4 Prozent. Am Montag beginnt in Frankreich der Prozess gegen die UBS und einige ihrer Ex-Mitarbeiter wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Der Fall, der sich bereits über Jahre hinzieht, ist eine der grössten noch offenen Rechtsstreitigkeiten für das Geldhaus. Im schlimmsten Fall droht der Schweizer Bank eine Busse von bis zu fünf Milliarden Euro.

Julius Bär geben 2,2 Prozent nach, Credit Suisse 1,8 Prozent. Mit dem Zementkonzern LafargeHolcim, dem Pharmazulieferer Lonza und den Luxusgüterherstellern Swatch und Richemont rangieren auch zyklische Titel prominent auf den Verkaufszetteln der Anleger.

Bei den Nebenwerten sacken Sonova 8,2 Prozent ab. Händler erklären, die amerikanische Bose habe in den USA die Marktzulassung für ein Hörgerät bekommen, das der Nutzer selbst anpassen kann. Die Nachricht setzt neben Sonova auch die Aktien anderer etablierter Anbieter wie etwa William Demant und GN Store Nord aus Dänemark unter Druck.

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09:20

Der SMI fällt nach Handelsbeginn. Im Verlauf der ersten Handelsminuten halten sich die Kurse über der 9000er Marke, doch dann fällt der Kurs um 0,6 Prozent auf 8998 Punkte. Die Vorgaben sind zum Wochenanfang gemischt: An der Wall Street hatte die Furcht vor einem schnellen Anstieg der US-Leitzinsen auch zum Wochenschluss die Oberhand. Der am Freitagnachmittag publizierte US-Arbeitsmarktbericht war durchwachsen ausgefallen, zeichnete aber ein weiterhin robustes Bild der US-Wirtschaft. In der Folge kletterten die Renditen der US-Anleihen am Freitag auf ein neues Siebenjahreshoch.

In Asien ist das Bild ebenfalls eher durchwachsen. Hier gibt der Kursrutsch an den chinesischen Börsen die Marschrichtung vor. Hier verweisen Händler auf den Entscheid der chinesischen Zentralbank, die Kapitalanforderungen für Banken erneut zu lockern. Es könnte als Zeichen eines erhöhten Drucks wegen des Handelsstreits mit den USA gesehen werden.

Bei Zurich steigen die Dividendenerwartungen

Das Schwergewicht Novartis gibt um 0,3 Prozent nach. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, dass die Zulassungsbehörden in den USA und Europa den Antrag für das MS-Mittel Siponimod zur Bearbeitung angenommen haben. Es wäre das erste, das zur Behandlung einer bestimmten Form der MS eingesetzt werden könnte. Die anderen beiden Schwergewichte Roche (+0,1 Prozent) und Nestlé (-0,1 Prozent) gegeben dem SMI ihrerseits wenig Impulse. Stark im Minus liegen Credit Suisse (-1,1 Prozent), die Luxusgüteraktien Swatch (-1,2 Prozent) und Richemont (-1,3 Prozent) und LafargeHolcim (-1,7 Prozent).

Im breiten Markt fallen die Comet-Aktien mit einem Plus von 1,8 Prozent auf. Hier fordert die Investmentgesellschaft Veraison, dass das Management des Industrieunternehmens "Optionen prüfen" soll.

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08:40

Die Furcht der Anleger vor den wirtschaftlichen Belastungen durch den Handelsstreit mit den USA brockt dem chinesischen Aktienmarkt den grössten Kursrutsch seit über zwei Monaten ein. Daran änderte auch eine Lockerung der Geldpolitik durch die People's Bank of China (PBoC) nichts. Die Börse Shanghai fiel am Montag um bis zu 3,1 Prozent auf 2732 Punkte. Die angekündigte Lockerung der Kapitalanforderungen für die chinesischen Banken sei ein weiterer Schritt zur Stärkung der Inlandskonjunktur, sagte Anlagestratege Frances Cheung von der Westpac Bank.

Nach Einschätzung des Wirtschaftsprofessors Zhao Jian von der Universität Jinan wird dies der Konjunktur aber kaum helfen. "Liquidität ist nicht das Problem. Der Verlust von Vertrauen ist das Problem." Viele - vor allem private - Unternehmen scheuten wegen des Handelsstreits die Aufnahme neuer Kredite. Bei den Unternehmen stürzten die Kurse von Technologiewerten wie ZTE oder Zhejiang Dahua um bis zu zehn Prozent ab. Auslöser waren ein Medienbericht, dem zufolge chinesische Spione Computerchips in Lieferungen an US-Unternehmen eingeschleust haben. Die Tokioter Börse blieb am Montag feiertagsbedingt geschlossen.

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08:10

Julius Bär berechnet die SMI-Börsenkurse leicht höher. Der SMI legt demnach um 0,2 Prozent auf 9058 Punkte zu. Die Novartis-Aktie (+0,8 Prozent) profitiert von guten Nachrichten um das MS-Mittel Siponimod. Mit am höchsten gestellt sind die Aktien der Credit Suisse, der Swiss Re und von Sika, die je um 0,07 Prozent zulegen (zu den vorbörslichen Kursen). Auch am breiten Markt steigen die vorbörslichen Kurse moderat.

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06:40

Der Franken notiert bei 1,1415 Franken je Euro. In den vergangenen Tagen war das Umtauschverhältnis bis 1,1450 gestiegen. Der Euro ist damit zum Franken wieder einiges stärker als noch vor wenigen Wochen. Der Dollar handelt zum Franken bei 0,9914 weiterhin knapp unterhalb der Parität. In den vergangenen sieben Tagen war der Kurs bis 0,9955 gestiegen.

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06:35

Die Furcht vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen China und den USA hat am Montag die Anleger an der Börse von Shanghai verschreckt. Der Composite-Index gibt am ersten Handelstag nach einer Feiertagswoche in der Volksrepublik um 2,7 Prozent nach. Der CSI300 verliert sogar 3,3 Prozent.

Dass die chinesische Zentralbank am Wochenende die Kapitalanforderungen für Banken senkte, sorgte für keinen Auftrieb. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verliert 0,8 Prozent, nachdem er vorige Woche bereits 4,4 Prozent eingebüsst hatte. Auf den Verkaufslisten standen in China Technologiewerte. Der Branchenindex sackte um rund vier Prozent ab. Zuletzt hatte US-Vizepräsident Mike Pence harsche Töne gegenüber China angeschlagen und Vorwürfe der versuchten Einmischung in die US-Kongresswahlen im November bekräftigt. Die Börsen in Japan blieben am Montag wegen eines Feiertages geschlossen.

(Reuters/AWP/cash)