17:45

Der Leitindex SMI sank im Einklang mit den Verlusten anderer wichtiger Börsenbarometer um 0,7 Prozent auf 10'814 Punkte. Angesichts der Abriegelung zweier Millionenstädte in China kehrte die Angst vor den möglichen Folgen der rasch um sich greifenden neuartigen Lungenerkrankung für die globale Wirtschaft zurück.

Alle 20 Standardwerte rutschten ins Minus. Ganz oben auf den Verkaufszetteln standen Unternehmen mit einem konjunktursensitiven oder starken China-abhängigen Geschäft: Die Luxusgüter-Hersteller Swatch und Richemont verloren 3,0 und 2,3 Prozent an Wert. Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB gaben 1,4 Prozent nach und die des Stellenvermittlers Adecco 1,3 Prozent.

Auch die Anteile der Grossbanken UBS und Credit Suisse kippten die Anleger wegen der Aussicht auf eine noch lange anhaltende Tiefzinsphase aus den Depots; sie verloren 0,9 und 0,8 Prozent. Niedrige Zinsen drücken auf die Gewinnmargen der Geldhäuser.

Am breiten Markt stürzten die Titel von Schlatter 6,9 Prozent ein. Der Gewinn des Anlagenbauers sackte 2019 nach vorläufigen Zahlen auf noch rund 0,5 Millionen Franken ab, der Auftragseingang brach um 35 Prozent ein.

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16:05

Aus Verunsicherung über die Folgen des Coronavirus fassen Anleger US-Aktien nur mit spitzen Fingern an. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 bröckelten am Donnerstag um jeweils etwa ein halbes Prozent ab, blieben damit aber auf Tuchfühlung mit ihren jüngsten Rekordhochs.

Im Kampf gegen die Ausbreitung der durch den Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit riegelte die chinesische Regierung zwei Millionenstädte ab und strich die geplanten offiziellen Feiern zum Neujahrsfest. Es gehe die Angst um, dass sich die von dem Erreger ausgelöste Lungenkrankheit von einer Epidemie zu einer Pandemie entwickele, sagte Robert Pavlik, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter SlateStone.

Börsianer befürchten, dass viele Chinesen nun ihre geplanten Reisen zu Verwandten oder in den Urlaub absagen. Dies brockte den Kasino-Betreibern Las Vegas Sands, Melco und Wynn Kursverluste bis zu 3,6 Prozent ein. Alle drei Firmen betreiben Glücksspiel-Hotels in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau. Die Kreuzfahrt-Anbieter Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line büssten bis zu drei Prozent ein.

Unabhängig davon konnte Travelers ein Quartalsergebnis über Markterwartungen nicht in Kursgewinne ummünzen. Der Versicherer steigerte zwar dank einer höheren Nachfrage und gestiegener Prämien den Überschuss um 41 Prozent auf 873 Millionen Dollar. Die Papiere verbilligten sich aber um 3,4 Prozent. Sie hatten in den vergangenen Tagen knapp vier Prozent und damit mehr als drei Mal so stark wie der Gesamtmarkt zugelegt.

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15:20

An einem Tag, der von der laufenden Berichtssaison und der Ausbreitung eines Virus in China geprägt ist, wurde der Leitindex Dow Jones Industrial eine halbe Stunde vor dem Auftakt vom Broker IG 0,28 Prozent tiefer auf 29'104 Punkte taxiert. Von seinem am Freitag bei 29'373 Punkten erreichten Rekordhoch würde er sich damit nochmals um einige Punkte entfernen.

Zentrales Thema an den Weltbörsen blieb am Donnerstag der in China ausgebrochene Coronavirus. "Investoren sind angesichts der Nachricht, dass sich die Situation verschlechtert, etwas nervös", sagte Marktbeobachter David Madden von CMC Markets. Die Zahl der Todesopfer in China ist auf 17 angestiegen und es gibt mindestens 620 bestätigte Infektionsfälle. Laut Madden sorgen diese Zahlen doch wieder für etwas Angst vor einer Gesundheitskrise.

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13:40

Der Ölpreis der Marke Brent ist seit Montag unter Druck und hat in dieser Woche schon 4,7 Prozent nachgegeben. Im heutigen Handel steht dieser ebenfalls 0,64 Prozent im Minus bei 62,26 Dollar pro Barrel. Der Ölpreis der Sorte WTI verliert ebenfalls (-1,7 Prozent) und steht bei 55,78 Dollar pro Barrel. Am Ölmarkt geht die Sorge um, dass das Coronavirus die Reisetätigkeit und auch den Handel belasten könnte.

Der Schweizer Aktienmarkt rutscht derweil am Nachmittag deutlich ins Minus. Die Verluste streuen sich breit. Der SMi notiert gegen 13:40 bei -0,4 %, der SPI ist 0,65 im Minus. Auch die Schwergewichte lassen den Schweizer Leitindex mittlerweile im Stich. Roche (-0,4) und Nestle (-0,7) verlieren.  

11:45

Am Schweizer Aktienmarkt dominiert am Donnerstag zwar wegen Virussorgen die Risikoaversion, der hiesige Börsenplatz profitiert aber von seinen defensiven Schwergewichten. 

Investoren harren der EZB-Zinssitzung. Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank am frühen Nachmittag ihre Geldpolitik unverändert weiterführen wird.

Der SMI notiert gegen 11.50 Uhr 0,1 Prozent tiefer bei 10'887 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verliert 0,17 Prozent auf 1'674 und der breite SPI 0,12 Prozent auf 13'195 Punkte. 

Es sind einmal mehr Swatch (-1,6%) und Richemont (-1,7%), die im Lichte der Ereignisse in Asien verkauft werden. In Fernost generieren die Luxusgüterhersteller einen guten Teil ihres Geschäftes. Und der Ausbruch der Lungenkrankheit könnte die Reise- und Tourismusbranche empfindlich treffen, warnen Experten von Moody's. Entsprechend büssen auch die Papiere des Duty-Free-Retailers Dufry um 1 Prozent ein.

Aus den Depots gekippt werden auch verschiedene Zykliker wie Sika (-1,6%), Temenos (-0,5%), ABB (-0,8%) oder Kühne+Nagel (-1%). Auf der anderen Seit profitieren Werte wie Sonova (+1,6%), Novartis (+0,7%), Roche (+0,2%) und Alcon (+0,1%) von ihrem defensiven Charakter. Die zuletzt sehr gut gelaufenen Nestlé-Papiere (-0,4%) werden hingegen verkauft.

Zum ausführlichen Mittags-Report geht es hier

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11:15

Die Aktien des französischen Autobauers Renault geraten heute massiv unter Druck. Die Aktien verlieren in Paris bis zu fünf Prozent auf 37 Euro und sind damit so wenig wert wie seit sieben Jahren nicht mehr. Anleger folgen einer Verkaufsempfehlung.  Analysten der Citigroup stuften sie auf "Sell" von "Neutral" herunter.

Auf Sicht der kommenden zwölf Monate könnte Renault möglicherweise eine Kapitalspritze benötigen, hiess es in der Begründung der Experten. Renault sei von Schwankungen bei Autoverkäufen aufgrund seines Geschäftsmodelles stärker betroffen als Mitbewerber.

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09:10

Die Anleger an der Schweizer Börse gehen am Donnerstag erst einmal auf Nummer Sicher. Schon am Vortag hatten die Investoren nach den jüngsten Höchstständen im Tagesverlauf einen Gang zurückgeschaltet. Vor allem in Asien ist die Risikoaversion gestiegen - Hintergrund war die Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit in China.

Der SMI steht 8:10 Uhr um 0,2 Prozent tiefer bei 10'872 Punkten. Der breitere SPI verliert 0,21 Prozent und steht bei 13'183 Punkten. 

Nicht zur Ruhe kommen Swatch (-1,5%) und Richemont (-1,3%) im Lichte der Ereignisse in Asien. In Fernost generieren die Luxusgüterhersteller einen guten Teil ihres Geschäftes. 

Beim Assetmanager Partners Group (-2,6%) sorgt ein Analystenvotum für Abgabedruck. Berenberg nimmt die Abdeckung mit der Einstufung "Sell" und einem Kursziel von 607 Franken auf. Das Ziel liegt damit ein Drittel unter dem gestrigen Schlusskurs. 

Autoneum ziehen nach ordentlichen ersten Zahlen zu 2019 an, Basilea notiert nach einer positiven Meldung zu einem Produktkandidaten in der Behandlung von Magenkrebs derzeit noch unverändert.

Über SIG (-4%) hat hingegen Goldman Sachs den Daumen gesenkt, respektive das Rating reduziert. Und Dufry (-1,5%) leidet unter den Auswirkungen des Coronavirus. Wird weniger gereist, setzt der Duty-Free-Retailer weniger um.

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08:10

Die Angst vor der Ausbreitung des neuen grippeähnlichen Virus in China scheint nun auch die Schweizer Anleger erfasst zu haben. Laut vorbörslichen Daten von Julius Bär nortiert der SMI 0,39 Prozent im Minus. Sämtliche SMI-Titel sind negativ. Zu den deutlichsten Verlieren gehören dabei die Luxus-Titel Richemont  und Swatch (je -1,3%).  

Am breiten Markt sieht es ähnlich verhalten aus. Der Reisedetailhändler Dufry verliert vorbröslich über 1 Prozent. 

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06:30

Die Besorgnis über die Ausbreitung des neuen grippeähnlichen Virus in China hat die asiatischen Börsen fallen lassen. Die Zahl der Todesfälle durch das neue Coronavirus stieg am Mittwoch in China auf 17, fast 600 infizierte Patienten wurden bestätigt. "Mit dem Coronavirus ist eine gewisse Vorsicht entstanden. Es gibt keinen Grund, jetzt mit einer globalen Pandemie zu rechnen, aber es gibt einige Neubewertungen auf den Finanzmärkten", sagte Michael McCarthy, Chefstratege bei CMC Markets in Sydney. 

Insbesondere die Reisebranche ist von dem Auftreten des Erregers betroffen: Chinas Flaggschiff-Fluggesellschaft Air China rutschte um 2,78 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Wochen ab. Aktien der australischen Qantas Airways fielen um 1,55 Prozent, während Japan Airlines um 1,4 Prozent fielen und auch die rivalisierende Fluggesellschaft ANA Holdings 1,17 Prozent nachgab.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,9 Prozent tiefer bei 23.818 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,8 Prozent und lag bei 1731 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 1,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1,8 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans stieg um 0,7 Prozent.

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06:25

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 109,57 Yen und legte 0,2 Prozent auf 6,9204 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9680 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1082 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0730 Franken nach. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3130 Dollar.

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06:15

An der Wall Street hat der Dow Jones am Mittwoch sich kaum bewegt. Der US-Leitindex stagnierte bei 29.186,27 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,1 Prozent auf 9.383,77 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 3.321,76 Punkten. 

(cash/AWP/Reuters)