Den Börsen-Ticker vom Mittwoch 29. April finden Sie hier.

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22:10

Ernüchternde US-Konjunkturdaten machen der Wall-Street-Rally ein vorläufiges Ende. Ermutigende Firmenbilanzen verhinderten am Dienstag jedoch noch grössere Kursverluste. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,1 Prozent tiefer auf 24'101 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,4 Prozent auf 8607 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büsste 0,5 Prozent auf 2863 Punkte ein.

Der Index des Verbrauchervertrauens für April fiel dem Forschungsinstitut Conference Board zufolge auf 86,9 Punkte von 120 Zählern im Vormonat. Das Barometer für die Einschätzung der aktuellen Lage stürzte sogar um mehr als die Hälfte auf 76,4 Zähler ab. Das sei der grösste Rückgang seit Beginn der Befragungen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft.

Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt zählte 3M mit einem Kursplus von 2,6 Prozent. Die starke Nachfrage nach Schutzbekleidung bescherte dem weltgrössten Hersteller von Atemschutzmasten einen überraschend hohen Gewinn. 

Anleger griffen am Dienstag ausserdem bei den Titeln von Fiat Chrysler und Ford zu. Sie rückten bis zu 4,1 Prozent vor. Dem "Wall Street Journal" zufolge wollen die Autobauer die Produktion in ihren US-Werken ab dem 18. Mai wieder anlaufen lassen.

Mehr als drei Prozent abwärts ging es dagegen für Merck. Der US-Pharmakonzern senkt wegen der unklaren Auswirkungen der Virus-Krise seine Jahresprognose.

Entscheidender für die Richtung des US-Aktienmarktes seien allerdings die anstehenden Zahlen der grossen Technologiekonzerne wie Microsoft, Amazon oder der Google-Mutter Alphabet, sagte Andrea Cicione, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses TS Lombard.

"Das wird ein wichtiger Test, da viele Unternehmen durch die Coronavirus-Restriktionen ihr Geschäft ins Internet verlagert haben. Wenn diese Schwergewichte nicht liefern, wird die Rally der vergangenen Wochen in Frage gestellt." Im Vergleich zu ihren Tiefs vom März haben die US-Börsen inzwischen wieder etwa 30 Prozent zugelegt.

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20:10

Der Aufwärtsdrang an den US-Börsen hat merklich nachgelassen. Hatte der Dow Jones Industrial im frühen Handel noch um 1,56 Prozent auf den höchsten Stand seit sieben Wochen zugelegt, so schmolz der Gewinn zuletzt auf nur noch 0,18 Prozent bei 24 175,54 Punkten.

Der marktbreite S&P 500 trat mit 2878,64 Zählern auf der Stelle, während der Nasdaq 100 um 1,1 Prozent auf 8739,62 Punkte zurückfiel. Der technologielastige Index war allerdings in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich stark gestiegen.

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18:15

Die Ölpreise haben sich am Dienstag im Verlauf etwas von den Verlusten aus dem frühen Handel erholt. Seit Beginn der heftigen Turbulenzen im März hat sich die Lage nicht beruhigt. Nach wie vor sprechen Experten von chaotischen Zuständen auf dem Ölmarkt.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 20,34 Dollar. Das waren 34 Cent mehr als am Montag. Der Preis für die US-Sorte WTI lag um 68 Cent niedriger bei 12,11 Dollar je Barrel. Allerdings war der WTI-Preis deutlich stärker bis knapp über die Marke von 10 Dollar gefallen.

"Der Ölmarkt kommt aus dem Chaos nicht heraus", sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Als Gründe nannte er eine "massive Überversorgung" und "die Angst vor nicht ausreichenden Lagerkapazitäten". Vor diesem Hintergrund gehen Investoren dazu über, aus Ölgeschäften mit Lieferung im Juni auszusteigen und in Kontrakte mit einer längeren Laufzeit umzuschichten.

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17:38

Der SMI gewann 1,34 Prozent auf 9889 Punkte. Die Anleger setzten darauf, dass die rekordhohen Stimuli von Regierungen und Zentralbanken die wirtschaftlichen Schäden der Coronavirus-Krise beschränken dürften, erklärte Blackrock-Anlagestratege Felix Herrmann.

Die Anleger griffen vor allem nach Titeln, die im bisherigen Jahresverlauf zu den Verlierern gehört hatten. Die Grossbanken Credit Suisse und UBS gewannen jeweils über sieben Prozent. Die UBS profitierte im Startquartal von hohen Handelserträgen und verbuchte mit 1,6 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsgewinn seit fast fünf Jahren. ABB kletterten fünf Prozent. Der Elektrotechnikkonzern schlug sich zum Jahresauftakt teils besser als erwartet - etwa beim Auftragseingang.

Auf den Verkaufszetteln standen dagegen Titel, in denen Anleger in Krisensituationen bevorzugt Zuflucht suchen. Der Nahrungsmittelriese Nestlé gab leicht nach. Novartis büssten 1,45 Prozent ein. Vorratskäufe sorgten zu Jahresbeginn zwar für einen leichten Umsatz- und Ergebnisschub, doch erwartet der Pharmakonzern in den kommenden Quartalen wieder eine Normalisierung der Nachfrage.

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17:15

Enttäuschende US-Konjunkturdaten machen die Anfangsgewinne der Wall Street zunichte. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verlieren bis zu 1,1 Prozent. Der Index des Verbrauchervertrauens für April fiel dem Forschungsinstitut Conference Board zufolge auf 86,9 Punkte von 120 Zählern im Vormonat. Das Barometer für die Einschätzung der aktuellen Lage stürzte sogar um mehr als die Hälfte auf 76,4 Zähler ab. Das sei der grösste Rückgang seit Beginn der Befragungen.

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16:15

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg auf den höchsten Stand seit sieben Wochen und könnte damit eine mehr als zweiwöchige Konsolidierung beenden. Im frühen Handel rückte der Leitindex um 1,4 Prozent auf 24'468 Punkte vor.

Während sich in den USA die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten der Millionengrenze nähert, hatte US-Präsident Donald Trump am Vorabend erneut auf eine baldige Wiedereröffnung der Wirtschaft gedrungen. Diese müsse "schnell, aber sicher" erfolgen. Inzwischen haben mehrere Bundesstaaten eine Lockerung angekündigt, darunter am Montag etwa der wichtige Bundesstaat Texas.

Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,3 Prozent auf 2917 Zähler, während der Nasdaq mit 0,5 Prozent auf 8877 Punkte weniger stark zulegte.

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15:38

Der Dow Jones notiert zur Eröffnung 1,6 Prozent höher bei 24'510 Punkten. Der Technologieindex Nasdaq eröffnet mit 1,1 Prozet im Plus und 8829 Punkten und der S&P 500 liegt 1,5 Prozent höher bei 2920 Punkten.

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14:50

Nach dem bereits festen Start in die Woche setzt sich die jüngste Erholung fort an der New Yorker Börse fort. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn mit 1,5 Prozent höher bei 24 492 Punkten. Zuvor hatten bereits die Börsen in Europa ihren Aufwärtskurs weiter fortgesetzt.

Nachdem in der vergangenen Woche enttäuschte Hoffnungen auf eine schnelle medikamentöse Behandlung der gefährlichen Krankheit Covid-19, Turbulenzen an den Ölmärkten und Rezessionsängste die Stimmung an den Börsen weltweit gedämpft hatten, hatten sich die Anleger am Montag wieder vorgewagt. Der Dow Jones hatte mit einem Plus von gut eineinhalb Prozent wieder zurück über die Marke von 24'000 Punkten gefunden.

 

 

Während vor diesem Hintergrund auch einige im Handelsverlauf anstehende Konjunkturdaten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürften, wird von der an diesem Abend beginnenden regulären Sitzung der US-Notenbank zunächst keine weitere Ausweitung ihrer bislang bereits beispiellosen Schützenhilfe erwartet. Es wird allenfalls mit Änderungen an einzelnen Krisenprogrammen gerechnet. Die Resultate seiner Beratungen wird der geldpolitische Ausschuss FOMC aber erst am Mittwoch bekannt geben.

An der Wall Street stehen an diesem Dienstag erneut zahlreiche Unternehmen im Blick, die durch die Corona-Pandemie belastet wurden. Aber es gibt auch Krisengewinnler.

So dampfte etwa der Pharmakonzern Merck & Co seine Jahresziele wegen der Pandemie ein, die Aktie verlor vorbörslich mehr als zweieinhalb Prozent. Konkurrent Pfizer hält indes bislang an den Prognosen fest, zudem fielen die Zahlen besser als befürchtet aus. Das bescherte der Aktie vorbörslich einen Kursgewinn von 2 Prozent.

Auf einen verlustreichen Start in den Tag steuern dagegen die Papiere des Paketzustellers UPS hin. Dieser kappte wegen der Krise nicht nur die Prognose, sondern setzt auch seine Aktienrückkäufe aus und fährt die Investitionen herunter.

Der Maskenhersteller 3M profitiert dagegen in der Corona-Krise durch die verstärkte Nachfrage nach Schutzausrüstung und schaffte deshalb im ersten Quartal einen satten Gewinnsprung. Trotz kassierter Jahresprognose griffen die Anleger bereits vor dem offiziellen Handelsbeginn reichlich zu - die Aktie verteuerte sich zuletzt um mehr als 4 Prozent.

Zudem steht der Getränkehersteller Pepsico mit - trotz Corona-Krise - unerwartet starken Zahlen zum Jahresaufakt im Blick. Daneben dürften Anleger etwa auch auf den Baumaschinenhersteller Caterpillar achten - dort sorgte der Nachfrageeinbruch für einen erheblichen Umsatz- und Gewinnrückgang.

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13:45

Starker Börsentag in Europa: Der Mailänder FTSE MIB steht 2,5 Prozent im Plus, auch die anderen Börsen legen kräftig zu. Der SMI mit derzeit 1,4 Prozent Kursgewinn hält sich im Mittelfeld:

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12:55

Die Terminkontrakte für die grossen US-Indices deuten auf eine freundliche Eröffnung der New Yorker Börse hin. Die Futures bewegen sich wie folgt: 

Dow Jones: +1,4 Prozent
S&P 500: +1,2 Prozent
Nasdaq: +1,2 Prozent

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12:50

Der SMI steht mittlerweile bei 9913 Punkten um 1,6 Prozent höher. Die UBS (+5,6 Prozent) führt das Feld an, gefolgt von ABB (+5,2 Prozent). Auch Versicherer und grosse Zykliker legen zu, wie das Tableau zeigt: 

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11:45

Der Leitindex SMI rückt die Marke von 9'850 Punkten vor, wo er letztmals Anfang März gestanden hatte. An der Börse habe sich mit Blick auf die in diversen Ländern umgesetzten oder angekündigten Corona-Lockerungen die Hoffnung breitgemacht, die Krise könnte weniger stark als befürchtet auf die Weltkonjunktur durchschlagen, meinten Händler.

Besonders nachgefragt sind am Schweizer Markt nach Vorlage von Geschäftszahlen die Aktien der UBS und ABB. Dagegen bewegen sich Novartis nach Publikation des Quartalsberichts kaum vom Fleck.

Zum vollständigen Bericht zur Schweizer Mittagsbörse geht es hier.

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11:25

Die UBS-Aktie bewegt sich heute zeitweise zum ersten Mal seit sieben Wochen wieder über dem Wert von 10 Franken. Nach einem Zahlenset zum ersten Quartal, das bei den Analysten bisher wenig Kritik ausgelöst hat, legt die Bankaktie um 5,4 Prozent zu. 

Zur ausführlichen Analyse des UBS-Ergebnisses durch cash-Autor Lorenz Burkhalter geht es hier.

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11:10

Die Aktie des deutschen Zahlungsdienstleisters und Dax-Konzerns Wirecard stürzt am Vormittag regelrecht ab. Die Titel verloren am Morgen bis zu 22 Prozent, derzeit notieren sie noch 16 Prozent im Minus.

Gestern Nacht publizierte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG den von Anlegern lang ersehnten Bericht, der endgültig klären sollte, ob Höhe und Existenz der Umsätze aus dem kritisierten sogenannten Drittpartnergeschäft zwischen 2016 und 2018 authentisch sind oder nicht.

Das nichtssagende Fazit der Untersuchung: KPMG konnte weder aufzeigen, dass diese existieren und korrekt sind, noch, dass sie nicht existieren und nicht korrekt sind. Analysten sprechen von einem "Freispruch aus Mangel an Beweisen".

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11:00

Die eingeleiteten Lockerungen der Restriktionen in der Coronavirus-Krise und die damit verbundene Aussicht auf eine Erholung der Weltwirtschaft setzen dem Goldpreis zu. Das Edelmetall verbilligte sich am Dienstag um knapp ein Prozent auf 1702 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Damit gab die "Krisen-Währung" bereits den dritten Tag in Folge nach, weil Investoren wieder mehr Risikofreude zeigten.

 

 

Analysten sehen beim Gold aber durchaus weiteren Spielraum nach oben. Investoren seien nach wie vor auf der Suche nach "sicheren Häfen" für ihr Geld und wollen sich gegen wirtschaftliche Turbulenzen absichern. Mehrere Experten sagen daher eine Rally auf ein Rekordhoch von knapp 2000 Dollar wie im Jahr 2011 voraus.

Die Strategen der Bank of America Merrill Lynch schliessen gar 3000 Dollar bis Ende 2021 nicht aus. Der Anstieg könnte allerdings in Schach gehalten werden, weil die Nachfrage von Grossabnehmern wie China und Indien angesichts niedrigerer Einkommen zurückgeht.

Auch Zentralbanken fahren ihre Goldkäufe zurück. In diesem Jahr hat der Goldpreis bislang 13 Prozent auf den höchsten Stand seit 2012 zugelegt. 

10:30

Amerikanische Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit sowie Gold sind die bestperformenden Anlageklassen dieses Jahres. Wie eine Zusammenstellung des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock zeigt, fallen am meisten Öl sowie europäische und amerikanische Aktien ab:

(Grafik: Blackrock)

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09:35

Der Franken steht zum Euro so tief wie seit vier Wochen nicht mehr verzeichnet. Der Kurs Euro-Franken hat sich vom Tauschverhältnis bei 1,0563 auf 1,0597 erhöht. Dieses Level war zuletzt am 1. April beobachtet worden. Das Tageshöchst damals hatte bei 1,0603 gelegen.

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09:15

Der SMI legt nach Handelsbeginn um ein halbes Prozent auf 9805 Punkte zu. Positive Vorgaben aus den USA und Hoffnungen auf weitere Corona-Lockerungen sorgen für Zuversicht.

Generell sei am Markt etwas Zurückhaltung zu spüren, berichten Börsianer. Die stark gestiegenen Kurse liessen zum Teil Befürchtungen über neuerliche Korrekturen aufkommen. Zudem sei wegen der anstehenden geldpolitische Beschlüsse führender Zentralbanken vielerorts Abwarten angesagt.

 

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Die US-Notenbank beginnt heute ihre zweitägigen Beratungen zur Zinsentscheidung. Am Markt wird erwartet, dass das Fed allenfalls Änderungen an einzelnen Krisenprogrammen vornehmen könnte. Am Donnerstag folgt dann die EZB mit ihrem Zinsentscheid und womöglich weiteren Coronamassnahmen.

Die schwergewichtigen Novartis-Papiere verteuern sich um 1,1 Prozent. Der Quartalsabschluss des Pharmakonzerns präsentiert sich von Corona nahezu unberührt. Vielmehr haben die Basler im ersten Jahresviertel 2020 die eigenen Wachstumsziele übertroffen. Der Ausblick wird allerdings nur "vorerst" bestätigt.

Noch stärker geht es mit den Papieren von ABB (+3,2 Prozent) und UBS (+3,6 Prozent) aufwärts. ABB übertraf die Erwartungen der Analysten und erfreute die Investoren zudem mit dem Festhalten am Plan, mit dem Erlös aus Stromnetzsparten-Verkauf Aktien zurückzukaufen.

News vom Morgen:

Analysten haben bei der UBS diesmal wenig auszusetzen

 

Die UBS hat derweil im ersten Quartal trotz Coronavirus rund 40 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Anders als im vierten Quartal sind der grössten Schweizer Bank netto auch wieder neue Gelder zugeflossen, was am Markt gut ankommt. Der verhaltene Ausblick rückt derweil zunächst in den Hintergrund. Die Aktie der zweiten Grossbank Credit Suisse (+1,8 Prozent) un der Privatbank Julius Bär (+1,9 Prozent) steigen ebenfalls überdurchschnittlich. 

Am breiten Markt richtet sich das Augenmerk unter anderem auf Bucher (-2,4 Prozent) nach Zahlen. Der Titel wird am Berichtstag auch Ex-Dividende gehandelt.

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09:10

Die Ölpreise haben am Dienstag nach dem Preissturz vom Wochenstart weiter nachgegeben. Der Preis für US-Öl fiel daher im asiatischen Handel zeitweise unter die Marke von 11 Dollar. Vor einer Woche war der Preis für US-Öl zum Kontraktwechsel zeitweise in den Negativbereich gerutscht.

Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 19,22 Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Montag. Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 1,67 Dollar auf 11,11 Dollar je Barrel.

Einer wegen der Corona-Pandemie wegbrechenden Nachfrage steht weiter ein viel zu hohes Angebot gegenüber. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Erdöl in die verbliebenen freien Lager fliesst. Medienberichte deuten jedoch auf rasch knapper werdende Kapazitäten hin. Laut mit der Sache vertrauter Personen sind die für die kommerzielle Nutzung bestimmten Öllager in Südkorea bereits ausgebucht.

Den besonders starken Preisdruck auf amerikanisches Rohöl begründen Marktkenner vor allem mit zwei Entwicklungen. Zum einen wird US-Leichtöl im amerikanischen Cushing (Oklahoma) ausgeliefert, weshalb die dort angespannte Lagersituation besonders schwer wiegt.

Zum anderen steigen grosse Ölfonds derzeit vermehrt aus Ölterminkontrakten mit Fälligkeit in naher Zukunft aus. Das verstärkt den Preisdruck am Ölmarkt. Hintergrund ist, dass in der vergangenen Woche der Preis eines mittlerweile ausgelaufenen Terminkontrakts deutlich gesunken und sogar unter die Nulllinie gefallen war. Offenbar wollen die Erdölfonds eine Wiederholung dieser Situation vermeiden.

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08:10

Julius Bär berechnet den SMI bei 9797 Punkten um 0,4 Prozent höher. Die UBS-Aktie gewinnt nach guten Quartalszahlen 1,4 Prozent, Credit Suisse (+0,3 Prozent) profitieren davon aber nicht. 

ABB stehen trotz eines schlechten Quartals um 3,5 Prozent höher - der Technologiekonzern hat zwischen Januar und März immerhin besser abgeschnitten als erwartet. Novartis (+0,2 Prozent) sind trotz einer satten Umsatz- und Gewinnsteigerung nur moderat höhergestellt. 

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06:20

Asiatische Aktien stürzten am Dienstag in die roten Zahlen. Ein erneuter Rückgang der Ölpreise überschattete den zunächst vorherrschenden Optimismus über Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen.

Der 225 Werte umfassende japanische Nikkei-Index liegt 0,4 Prozent tiefer bei 19'714 Punkten. Die Börse in Shanghai liegt 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,8 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans stieg um 1,9 Prozent.

 

 

Einige Investoren hofften, dass das Schlimmste für die Weltwirtschaft vorbei sei, da mehr Länder es den Unternehmen ermöglichen, wieder zu öffnen. Andere sind aus Sorge vor einer zweiten Infektionswelle infolge der Wiedereröffnung weiterhin zurückhaltend, da noch kein Impfstoff zur Verfügung steht.

"Wir sind weniger optimistisch und erwarten eine langsamere Erholung der Weltwirtschaft", erklärte die Commonwealth Bank of Australia. "Die Möglichkeit der Wiedereinführung von Beschränkungen ist ein Risiko für die optimistischen Aussichten der Marktteilnehmer auf eine rasche Wiederaufnahme der normalen Wirtschaftstätigkeit."

Die grossen Zentralbanken hatten auf den wirtschaftlichen Einbruch reagiert, indem sie die Zinssätze senkten, mehr Staatsanleihen kauften und Schritte unternahmen, um die Kreditvergabe an kleine Unternehmen auszuweiten.

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05:50

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 107,27 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,0850 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9754 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0826 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0563 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2416 Dollar

(Reuters)