Der deutsche Leitindex Dax gewann 0,9 Prozent auf 14.044 Punkte, sein europäisches Pendant EuroStoxx50 kletterte um 1,3 Prozent auf 3842 Zähler.

Hoffnungen auf ein besseres Börsenjahr stimmen europäische Investoren am ersten Handelstag 2023 optimistisch. Der deutsche Leitindex Dax gewann am Montag 1,1 Prozent auf 14.069 Punkte, sein europäisches Pendant EuroStoxx50 kletterte um 1,7 Prozent auf 3856 Zähler.

"Nach dem katastrophalen Börsenjahr 2022 beginnt heute das Jahr 2023. Und dieses könnte statistisch betrachtet wesentlich besser werden", sagte Christian Henke vom Handelshaus IG. Zugleich blieben viele Belastungsfaktoren des vergangenen Jahres weiterhin Thema. Piet Haines Christiansen von der Danske Bank erklärte, man müsse zunächst abwarten, wie die Inflationsdaten aus Europa, das Protokoll der Dezembersitzung der US-Notenbank Fed und die Arbeitsmarktzahlen aus den USA diese Woche ausfielen.

Zudem blieben die Umsätze am Markt niedrig. Wichtige Handelsplätze wie New York und London starteten mit einem Feiertag in das neue Jahr. "So richtig geht dieses Börsenjahr 2023 erst morgen los", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Auch Rohstoffe wie etwa Öl, wurden am 2. Januar nicht gehandelt.

Die Aktienmarkt-Verlierer des Vorjahrs drehten zum Auftakt des neuen Börsenjahres deutlich ins Plus. Einem Händler zufolge hoffen Investoren, dass alles, was 2022 schlecht gelaufen ist, dieses Jahr "nur besser werden kann." Der europäische Stoxx 600 der Immobilienwerte, der im vergangenen Jahr als der Index mit dem schwächsten Ergebnis in der Region knapp 40 Prozent verloren hatte, gewann 1,8 Prozent.

Zu den größten Gewinnern zählten dabei die Dax- und MDax-Schlusslichter Vonovia und TAG Immobilien mit Anstiegen von vier beziehungsweise 5,9 Prozent. Auch der Autozulieferer Continental, der Online-Modehändler Zalando und der Batterie-Hersteller Varta, die 2022 Kursverluste zwischen 40 und 80 Prozent hinnehmen mussten, sprangen um bis zu 6,7 Prozent nach oben. Der Autosektor legte um drei Prozent zu, Luxuswerte wie LVMH und Kering kletterten um bis zu 2,1 Prozent.

Der Optimismus gab auch deutschen Staatsanleihen Auftrieb. Das verhalf Tech-Werten zu einem Anstieg um 1,6 Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. In der vergangenen Woche hatten die Bundesrenditen mit 2,57 Prozent den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren erreicht.

Hoffnungen auf eine Privatisierung beflügelten auch die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena. Die Aktien des 2017 vom Staat geretteten Geldhauses legten 6,5 Prozent auf 2,05 Euro zu. Der Optimismus wächst mit dem Beginn des neuen Jahres, sagt ein Händler. Regierungschefin Giorgia Meloni hatte vergangene Woche erklärt, Italien arbeite an einem Staatsausstieg. Zum Jahresauftakt teilte die Bank mit, dass die bisherigen Zweifel an der Überlebensfähigkeit des Instituts überwunden worden seien.

Sartorius sackten hingegen nach Äußerungen von Vorstandschef Joachim Kreuzburg um 6,8 Prozent ab. Der bisherige Fachkräftemangel habe sich mittlerweile zu einem Arbeitskräftemangel ausgedehnt, sagte Kreuzburg der dpa. Das sei eine Herausforderung, die das Wachstum des Göttinger Laborzulieferers beeinträchtigen könne.

(Reuters)