18:25

An der Schweizer Börse klettert der SMI bis Handelsschluss um 0,78 Prozent auf 11'398 Punkte. 

Das Hauptthema an der Börse bleibt die Geldpolitik. Die Zahlen zur US-Inflation seien zuletzt über Erwarten hoch ausgefallen und daher sei weiter Zinsfantasie entwichen, hielt ein Händler fest. Allerdings habe dies an den Aktienmärkten noch keine grössere Korrektur ausgelöst. Mittlerweile werde angesichts der Konjunkturschwäche in der Eurozone die Europäische Zentralbank für eine Zinssenkung im Juni in der Pole-Position gesehen, schrieb ein Marktanalyst. Die US-Notenbank Fed könnte dann im Juli nachziehen.

Für das Plus im Gesamtmarkt massgeblich verantwortlich waren am Berichtstag Roche (GS), Novartis und Nestlé, die zwischen 1,3 und 1,9 Prozent zulegten. Sie hatten in den letzten Wochen die Börse noch mehrfach ausgebremst. Während Roche am Montag von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassungserweiterung für Xolair auf Nahrungsmittelallergien erhalten hat, prüft Novartis strategische Optionen für Novartis India.

Einer guten Nachfrage erfreuten sich die ebenfalls defensiven Titel der Swisscom (+1,4 Prozent), die damit den leichten Kursrücksetzer nach der Zahlenvorlage vor gut einer Woche längst wettgemacht haben. Aber auch Zykliker wie jene der Bauzulieferer Sika (+1,5 Prozent) und Holcim (+1,0 Prozent) oder des Aroma- und Duftkonzerns Givaudan (+1,0 Prozent) waren am Montag gefragt.

Auf der Gegenseite fielen Julius Bär (-1,3 Prozent), Geberit (-0,6 Prozent) oder Richemont (-0,8 Prozent) ohne Unternehmensnews unter den Schweizer Blue Chips mit am deutlichsten zurück. Und bei den Titeln des Rückversicherers Swiss Re (-0,8 Prozent) setzte sich die verhaltene Reaktion auf die Zahlen vom Freitag mit weiteren Abgaben fort.

Zurückhaltung war auch bei ABB (-0,02 Prozent auf 40,03 Fr.) angesagt. Händler sprachen nach dem am Freitag erreichten Rekordhoch jenseits der 40-Franken-Marke von einer Verschnaufpause. Ausserdem soll der Industriekonzern laut Medienberichten vom Wochenende im Korruptionsfall um den Kraftwerksbau im südafrikanischen Kusile deutsche Ermittler in die Irre geführt haben. Das bremse die Aktie tendenziell erst einmal aus, hiess es im Handel.

In der zweiten Reihe blieb der Bankensoftwarekonzern Temenos (Aktie: +8,8 Prozent) auch vor der bevorstehenden Zahlenvorlage am Abend ein Thema. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hatte sich der Forderung von Hindenburg Research angeschlossen, den derzeitigen Interimschef Andreas Andreades mit sofortiger Wirkung zu entlassen. Ende letzter Woche hatten von Hindenburg ins Feld gebrachte Vorwürfe zur Buchhaltungspraxis bei Temonos

Noch stärker in die Höhe kletterten die Aktien von Kudelski (+22 Prozent), dies nachdem sie bereits Ende letzter Woche zweistellig zugelegt hatten. Händlern zufolge wurden im Vorfeld der Zahlenpublikation vom nächsten Donnerstag Vorschusslorbeeren verteilt. Marktbeobachter sprachen auch von «Deckungskäufen in einem engen Markt». Auf Erholungskurs blieben die in seit dem vergangenen Sommer arg gebeutelten Meyer Burger (+7,7 Prozent).

Auf der Gegenseite litten mit Comet (-2,9 Prozent), AMS (-4,0 Prozent) oder Lem (-1,8 Prozent) einige Vertreter des Techsektors laut Händlern unter einer Branchenschwäche.

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18:00

Mit einem Minus von 0,15 Prozent auf 17'092,26 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag. Der MDax der mittelgrossen Werte sank um 0,51 Prozent auf 26'014,17 Punkte.

Europaweit schlossen die wichtigsten Indizes ebenfalls dicht an ihren Freitagsschlussständen. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Euroregion, verlor 0,05 Prozent auf 4763,07 Punkte. Der Cac 40 in Paris schloss prozentual unverändert, während in London moderate Gewinne verbucht wurden.

Der Aufwärtstrend des deutschen Börsenbarometers ist laut Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets gleichwohl intakt. «Und die Anleger scheinen sich auch daran zu gewöhnen, dass jetzt eine 17 vorn auf der Dax-Tafel in Frankfurt steht, nachdem zuvor noch wochenlang um diese Marke gekämpft wurde», merkte er an. Wichtig sei alles in allem, dass die zuletzt stärker ausgefallenen US-Inflationsdaten dazu geführt hätten, dass die Erwartungen an die diesjährigen Zinssenkungen in den USA gedämpft wurden und nun realistischer seien. Zugleich bleibt die US-Wirtschaft robust und die Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks verläuft überwiegend gut.

Rüstungswerte legten hierzulande zum Wochenstart zu. Nach wie vor treibt die Aussicht auf steigende Verteidigungsausgaben. Die Aktien von Rheinmetall kletterten erstmals über die 400-Euro-Marke. Sie beendeten den Tag an der Dax-Spitze mit einem Aufschlag von 4,1 Prozent. Die Titel des Börsenneulings Renk sprangen um knapp 16 Prozent hoch und setzten damit nach zwei Verlusttagen ihren Rekordlauf fort. Hensoldt gewannen als gefragtester MDax-Wert 3,5 Prozent auf etwas über 35 Euro und näherten sich so weiter ihrem Rekordhoch von 37,54 Euro.

Die Bayer -Anteile zogen um 1,0 Prozent an. Der Agarchemie- und Pharmakonzern will angesichts seiner Schulden über einen Zeitraum von drei Jahren nur das gesetzlich geforderte Minimum an Dividende zahlen. Die angekündigten Einschnitte kamen für Experten nicht sonderlich überraschend.

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17:35

Zu Wochenbeginn hat die Schweizer Börse andere Handelsplätze hinter sich gelassen. Der SMI schliesst mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 11'398 Punkten. Zugpferde sind vor allem die im Leitindex schwer gewichteten Titel aus dem Pharma- und Nahrungsmittelsektor. Angesichts eines US-Feiertags fielen die Handelsumsätze allerdings unterdurchschnittlich aus. Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen oder der Gesamtwirtschaft waren dünn gesät.

Die Roche-Titel klettern 1,8 Prozent. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das Medikament Xolair zur Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit Lebensmittelallergien zugelassen. Rivale Novartis verteuert sich um 1,4 Prozent. Dr Reddy's befindet sich einem Medienbericht zufolge im Rennen um eine Beteiligung an Novartis Indien. Mit Nestle rückt das dritte defensive Schwergewicht 1,3 Prozent vor. Temenos holen mit einem Kursgewinn von 8,8 Prozent einen Teil der Vortagesverluste wieder auf. Dagegen büssen die Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont 0,6 Prozent ein. Der Rückversicherer Swiss Re ermässigt sich nach den Abgaben vom Freitag weiter.

Auf dem breiten Markt legt Meyer Burger 7,7 Prozent zu.

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16:50

Der SMI notiert um 0,8 Prozent höher auf 11'404 Punkten. Grösster Gewinner ist Roche (+1,7 Prozent). Auch Novartis (+1,4 Prozent) und Swisscom (+1,3 Prozent) können zulegen. Wenig gefragt ist Richemont (-0,5 Prozent) und Geberit (-0,4 Prozent).

Auf dem breiten Markt legt Meyer Burger 7,3 Prozent zu.

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15:40

Die wichtigsten Börsenindizes können ihre jüngsten Gewinne zum Wochenauftakt nicht halten. Der Dax gab am Montagnachmittag 0,3 Prozent auf 17.064 Punkte nach. Zum Wochenschluss hatte er den zweiten Tag in Folge eine neue Bestmarke aufgestellt und war zwischenzeitlich bis auf 17.198,45 Zähler gestiegen. Der EuroStoxx50 lag knapp im Minus bei 4758 Zählern.

«Bedingt durch den heutigen US-Feiertag dürfte der Wochenstart hierzulande von den Handelsumsätzen unterdurchschnittlich ausfallen», kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Zudem stünden Impulse in Form von Unternehmens- oder Wirtschaftsdaten erst im späteren Wochenverlauf an. Der Experte warnte allerdings zur Vorsicht. «Niedrige Börsenumsätze sind allerdings nicht gleichbedeutend mit geringer Bewegung. Denn gerade im dünnen Markt reichen schon wenige grosse Orders, um den Markt nachhaltig zu bewegen.»

Bei den Einzelwerten setzten Rüstungswerte ihre Rally fort. Mit einem Plus von in der Spitze rund vier Prozent sprang die Rheinmetall-Aktie über die 400-Euro-Marke und kletterte auf ein frisches Rekordhoch an die Spitze des Dax. Wie die Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz dürfte auch das Sicherheitsbedürfnis und damit die Nachfrage nach Munition und noch mehr Waffen noch eine Weile deutlich erhöht bleiben, sagte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar. «Hier von einer Aktienblase zu sprechen, könnte also eine noch grössere Fehleinschätzung sein wie aktuell bei den heiss laufenden Chipaktien in den USA.»

Spekulationen auf eine Bieterschlacht liessen die Aktien von Currys in London nach oben schiessen. Die Titel des Elektrohändlers verteuerten sich um mehr als 35 Prozent, nachdem der chinesische E-Commerce-Anbieter JD.com mitgeteilt hat, eine Übernahme der britischen Firma zu prüfen. Medienberichten zufolge erwägt auch US-Investor Elliott Advisors sein ursprüngliches Angebot aufzustocken, nachdem Currys eine Offerte in Höhe von 700 Millionen Pfund abgelehnt hat.

Im Fahrwasser zogen Rivalen wie Fnac-Darty und Ceconomy um 3,4 und 2,3 Prozent an. «Der Markt scheint zu glauben, dass Elliot seine Aufmerksamkeit auf andere Currys-Konkurrenten wie Ceconomy und Fnac-Darty richten könnte», sagt Bryan Garnier-Analyst Clément Genelot. Zugleich mahnte er aber zur Vorsicht, da bei beiden Konzernen Grossaktionäre zum jetzigen Zeitpunkt einen Übernahmeversuch wohl blockieren würden.

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14:55

Die Aktien der Ems-Chemie verlieren 0,4 Prozent auf 622 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,5 Prozent höher steht. Der Titel hat seit Jahresbeginn knapp 5 Prozent verloren.

UBS senkt das Kursziel für Ems-Chemie auf 630 von 660 Franken, belässt die Einstufung aber auf "Neutral". 

EMS-Chemie stehe vor einem schwierigen Start ins Jahr, schreibt Analyst Patrick Rafaisz in einer Studie vom Freitag. Die Preise sollten im Vergleich zum Vorquartal stabil sein, was für das erste Halbjahr ein Minus von 6 bis 7 Prozent bedeute. Darüber hinaus dürften die Wechselkurse weiterhin für Gegenwind sorgen, was in der Kombination kaum durch ein Mengenwachstum (aufgrund besserer Vergleichswerte) ausgeglichen werden dürfte. Daher werde das Unternehmen den Rückgang im ersten Halbjahr durch ein stärkeres Wachstum im H2 ausgleichen müssen, wenn die Guidance erreicht werden soll. Der Analyst gibt sich dafür etwas optimistischer in Bezug auf die angepeilte Margensteigerung im Geschäftsjahr 2024.

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14:10

Während 2023 in vielerlei Hinsicht als Krisenjahr in die Geschichte eingehen wird, katapultierte der Zinsanstieg die Gewinne europäischer Banken in noch nie dagewesene Höhen. Mit einem Nettogewinn von 103 Milliarden Euro knackten die 20 grössten Banken Kontinentaleuropas, die ihre Zahlen bereits veröffentlicht haben, erstmals die 100-Milliarden-Marke — selbst ohne den buchhalterischen Fabelgewinn der UBS. Im Jahr zuvor lag dieser bei 78 Milliarden Euro. Laut Bloomberg-Daten erzielten drei Viertel von ihnen den höchsten Gewinn in ihrer Geschichte. Der Zinssegen lässt sich auch in der Aktienperformance ablesen, Anleger freuten sich über steigende Auszahlungen, der europäische Bankenindex legte 2023 um etwa 20% zu. Da eine Zinswende jedoch absehbar ist, lassen sich Gewinnsprünge wie diese nur schwer wiederholen. Viele Banken setzen deshalb wieder stärker auf Gebühreneinnahmen.

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13:40

Eine neue Zulassung für das Krebsmedikament Tagrisso von AstraZeneca durch die US-Arzneimittelbehörde FDA treibt den britischen Pharmakonzern an. Die Titel klettern in London um bis zu vier Prozent und sind damit grösster Gewinner im britischen Blue-Chip-Index FTSE. Die Zulassung sei für eine Kombination des Blockbuster-Krebsmedikaments mit einer Chemotherapie zur Behandlung einer Art von fortgeschrittenem Lungenkrebs erfolgt. Neue Daten einer Phase-III-Studie hätten zudem gezeigt, dass Tagrisso das progressionsfreie Überleben von Patienten mit einer Art von fortgeschrittenem Lungenkrebs signifikant verbessere.

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13:10

Der Euro hat sich zu Wochenbeginn kaum von der Stelle bewegt. Die Gemeinschaftswährung wird am Montagmittag bei 1,0779 US-Dollar gehandelt und damit auf dem Niveau von Freitagabend.

Auch zum Franken zeigt sich der Euro bei einem Stand von 0,9488 kaum bewegt. Seit einigen Tagen nun oszilliert das Währungspaar in einer engen Spanne um die Marke von 95 Rappen. Der US-Dollar kostet 0,8801 Franken. Auch er bewegt sich damit weiterhin auf dem Niveau der letzten Tage.

Bereits am Freitag hatte der Euro unter dem Strich nahezu stagniert. «Seitdem in der letzten Woche die US-Verbraucherpreise mit Werten klar oberhalb der Konsensschätzung für eine Überraschung gesorgt haben, sind die Hoffnungen auf schnelle und umfangreiche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed kleiner geworden», schreiben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen.

Auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank hat sich laut der Landesbank die Zinsfantasie per saldo reduziert. Zwar gebe es für den französischen Notenbankchef Villeroy de Galhau gute Gründe, nicht zu lange mit dem ersten Schritt zu warten, es ginge aber nicht darum, die Dinge zu überstürzen. Zudem lässt EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Experten zufolge keine besondere Eile erkennen. Man müsse sicher sein, dass der Pfad der weiter sinkenden Teuerung nachhaltig zum Inflationsziel führt.

Kursgewinne gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen verzeichnen der australische und vor allem der neuseeländische Dollar. Robuste Verbraucherausgaben während des einwöchigen chinesischen Neujahrsfestes hätten die Stimmung in der Region Asien/Pazifik aufgehellt, sagten Händler.

Zu Wochenbeginn ist die Agenda ansonsten dünn. Von den US-Börsen werden keine Impulse kommen, da wegen eines Feiertages dort nicht gehandelt wird.

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11:40

Der SMI gewinnt 0,3 Prozent hinzu auf 11'342 Punkte. Auch der breite SPI gewinnt 0,2 Prozent hinzu auf 14'833 Zähler, während der 30 Titel umfassende SLI, in dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, 0,1 Prozent abgibt auf 1841 Punkte.

Die Wall Street bleibt feiertagsbedingt geschlossen und fällt damit als wichtiger Impulsgeber aus. In einem ansonsten eher nachrichtenarmen Umfeld pendelt der SMI in einer engen Bandbreite um den Schlusskurs vom Freitag. Immerhin konnte der Leitindex in der Vorwoche ein Plus von rund 2 Prozent verbuchen und damit seine Jahresbilanz wieder in den grünen Bereich bringen. Unterstützung erhält der Markt von den drei Schwergewichten, nachdem diese in den vergangenen Wochen immer wieder den Markt gebremst hatten.

Ohnehin befinde sich der Markt mit der zweiten Februarhälfte in einer der schwächsten Börsenphasen des ganzen Jahres, hält ein Börsianer fest. Auch die Tatsache, dass die Zinsphantasie zunehmend aus dem Markt entweiche, bremse zwar tendenziell, habe aber wider Erwarten noch nicht zu einer grösseren Korrektur am Aktienmarkt geführt. Die Stabilität der Kurse könnte dafür sprechen, dass die Aktien in den Händen von Investoren liegen, denen es egal ist, wann und wie schnell die Zinsen fallen", so der Börsianer weiter. Stattdessen schauten sie auf Konjunkturdaten und Unternehmenskennzahlen. Als tendenziell positiv wurden am Morgen die ersten Bilanzen zum chinesischen Neujahrsfest gewertet. So sei das Reiseaufkommen in etwa auf das Niveau vor dem Neujahrsfest zurückgekehrt, heisst es.

Mit Kursverlusten von jeweils über einem Prozent führen Lonza, Straumann und Geberit die Verkaufslisten an. Sowohl bei Lonza als auch bei Straumann sprechen die bisherigen Jahresgewinne für Gewinnmitnahmen. Lonza haben nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2023 seit Jahresbeginn fast 30 Prozent zugelegt.

Auch bei Titeln wie Alcon (-0,8 Prozent), Swiss Re oder Schindler (beide -0,6 Prozent) bietet die bisherige Jahresperformance Raum, Gewinne zu versilbern. Beim Rückversicherer Swiss Re setzt sich die verhaltene Reaktion auf die Zahlen vom Freitag mit den aktuellen Abgaben fort.

Die beiden Uhrenhersteller Richemont (-0,8 Prozent) und Swatch (+0,7 Prozent) entwickelten sich recht unterschiedlich. Swatch setzen damit ihre Erholung der letzten Tage fort. Seit die Titel Ende Januar ihr bisheriges Jahrestief unter 200 Franken markierten, hat eine markante Aufholjagd begonnen.

Derweil gönnen sich ABB (-0,7 Prozent) nach dem Rekordhoch jenseits der 40-Franken-Marke am Freitag eine Verschnaufpause. Der Industriekonzern soll laut Medienberichten vom Sonntag im Korruptionsfall um den Kraftwerksbau im südafrikanischen Kusile deutsche Ermittler in die Irre geführt haben. Das bremse tendenziell erst einmal aus, heisst es im Handel.

Dass der SMI im Vergleich zu seinen europäischen Pendants etwas besser abschneidet, verdankt er vor allem den Kursgewinnen der Schwergewichte Roche (GS), Novartis und Nestlé, die zwischen 1,4 und 0,6 Prozent zulegen. Während Roche von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassungserweiterung für Xolair auf Nahrungsmittelallergien erhalten hat, prüft Novartis strategische Optionen für Novartis India.

Gefragt sind auch die wenig konjunktursensiblen Swisscom-Aktien (+0,8 Prozent). Sie setzen damit die jüngste Erholung fort.

In der zweiten Reihe bleibt der Bankensoftwarekonzern Temenos (+7,4 Prozent) auch vor der Zahlenvorlage am Abend ein Thema. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hat sich der Forderung von Hindenburg Research angeschlossen, den derzeitigen Interimschef Andreas Andreades mit sofortiger Wirkung zu entlassen.

Nur Obseva (+9,8 Prozent) und Kudelski (+8,2 Prozent) legen noch stärker zu. Kudelski wird am Donnerstag Zahlen vorlegen.

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11:20

Der angekündigte Job-Abbau bei Forvia kommt bei Aktionären gut an. Die Titel des französischen Automobilzulieferers steigen in der Spitze um 5,9 Prozent. Um gegenüber der Konkurrenz aus China wettbewerbsfähiger zu werden, streicht der Hella-Mutterkonzern in den kommenden fünf Jahren bis zu 10.000 Arbeitsplätze in Europa. Da die Automobilhersteller ihre Produktion in Europa drosseln, kämpfen die Zulieferer mit Überkapazitäten, was den chinesischen Rivalen zugute kommt.

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Am US-Aktienmarkt findet an diesem Montag kein Handel statt. Auch US-Staatsanleihen werden zu Wochenbeginn am Kassamarkt nicht gehandelt. Grund ist der Feiertag «Presidents' Day».

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10:10

Die Aktien des Bauchemiekonzerns Sika verlieren 0,8 Prozent auf 252,4 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) unverändert notiert. Der Titel hat seit Jahresbeginn 7 Prozent verloren.

JPMorgan senkt das Kursziel für Sika auf 224 von 232 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Neutral". Das implizite Abwärtspotenzial beträgt 11 Prozent.

Nach den Jahreszahlen nehme sie ihre Schätzungen leicht zurück und diese lägen nun in der Mitte der Guidance-Zielspanne, schreibt Analystin Elodie Rall. Der Gegenwind von der Währungsseite sei stärker geworden, allerdings sei die Vergleichsbasis im laufenden Jahr tiefer. Insgesamt bleibe die Bewertung der Titel eher angespannt und diese lasse wenig Raum für negative Überraschungen, so die Expertin weiter.

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09:55

Spekulationen auf eine Bieterschlacht lassen die Aktien von Currys in London nach oben schiessen. Die Titel des Elektrohändlers verteuern sich um mehr als 30 Prozent, nachdem der chinesische E-Commerce-Anbieter JD.com mitgeteilt hat, eine Übernahme der britischen Firma zu prüfen. Medienberichten zufolge erwägt auch US-Investor Elliott Advisors sein ursprüngliches Angebot aufzustocken, nachdem Currys eine Offerte in Höhe von 700 Millionen Pfund abgelehnt hat.

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09:35

Der SMI notiert um 0,05 Prozent tiefer auf 11'305 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,4 Prozent zu auf 1833 und der breite SPI 0,1 Prozent auf 14'780Zähler. Im SLI geben 19 Werte nach, acht gewinnen hinzu und drei sind unverändert.

Gestützt wird der Leitindex SMI von Kursgewinnen der Schwergewichte. Insgesamt dürfte der Handel aber eher impulslos verlaufen, da die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen bleiben. Zudem ist die Agenda zu Wochenbeginn nahezu leer.

Erst im weiteren Wochenverlauf wird Händlern zufolge die Berichtssaison stärker in den Fokus rücken. Bevor am Donnerstag das Schwergewicht Nestlé auf der Agenda steht, wird zum Wochenauftakt nach Börsenschluss der zuletzt in die Schlagzeilen geratene Spezialist für Bankensoftware Temenos seine endgültigen Zahlen für 2023 vorlegen. Daneben bleibt auch die Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken ein Thema, rückt Börsianern zufolge aber zunächst etwas in den Hintergrund. Erst im Wochenverlauf stünden zahlreiche Redner der US-Notenbank auf der Agenda, die für Bewegung sorgen könnten. Signalwirkung für den Gesamtmarkt dürften zudem die Quartalszahlen des US-Technologiekonzerns Nvidia haben.

Vor allem konjunktursensitive Werte wie Straumann, Lonza, Sika und VAT sind mit Abschlägen von jeweils über einem Prozent unter den Verlierern zu finden.

Gefragt sind hingegen defensive Branchenvertreter. So legen Swisscom, Novartis, Roche und Nestlé zwischen 0,8 und 0,2 Prozent zu.

In der zweiten Reihe bleibt der Bankensoftwarekonzern Temenos auch vor der Zahlenvorlage am Abend ein Thema (+1,9 Prozent). Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hat sich der Forderung von Hindenburg Research angeschlossen, den derzeitigen Interimschef Andreas Andreades mit sofortiger Wirkung zu entlassen.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 0,1 Prozent tiefer auf 11'297 Punkten.

Damit legt der SMI nach seinem Plus von etwa 2 Prozent in der Vorwoche eine Verschnaufpause ein. Die Vorgaben aus Übersee geben keine klaren Impulse, heisst es im Handel. So hat sich die Wall Street am Freitag mit leichten Abgaben in ein langes Wochenende verabschiedet. In Asien wiederum sind etwa die Börsen Chinas erstmals nach einer Woche Neujahrsferien wieder geöffnet.

Von dort gab es denn auch einige vielversprechende Nachrichten: So sind die Tourismuseinnahmen während des Neujahrsfestes stark gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Generell bleibe die Stimmung an den Märkten freundlich, wenngleich Investoren ihre Erwartungen an Zinssenkungen stark zurückgeschraubt haben. Im weiteren Wochenverlauf stehen zahlreiche Redner des Fed auf der Agenda, die für Bewegung sorgen könnten. Zudem dürften die Quartalszahlen des US-Techkonzerns Nvidia Signalwirkung für den Gesamtmarkt haben.

Nachrichten gibt es unter anderem vom Industriekonzern ABB (-0,7 Prozent). Dieser soll laut Medienberichten vom Sonntag im Korruptionsfall um den Kraftwerksbau im südafrikanischen Kusile deutsche Ermittler in die Irre geführt haben. Demnach soll ABB den Behörden Dokumente vorenthalten und Falschinformationen gegeben haben. ABB sagte, man nehme die Vorwürfe «sehr ernst».

Derweil hat der Pharmakonzern Novartis (+0,5 Prozent) eine «strategische Überprüfung» einer Beteiligung in Indien gestartet. Es handelt sich dabei um die Novartis India Limited, die an der Börse Bombay kotiert ist und an der Novartis einen Anteil von 70,68 Prozent hält. Die Überprüfung werde auch eine Bewertung dieser Beteiligung beinhalten, hiess es in einer Mitteilung von Novartis Indien vom Freitag.

In der zweiten Reihe dürfte die Aktie des Bankensoftwarekonzerns Temenos (+1,6 Prozent) ein Thema bleiben. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hat sich den Forderungen von Hindenburg Research angeschlossen, den aktuellen Interims-Chef Andreas Andreades mit sofortiger Wirkung zu entlassen. Unter seiner Leitung habe sich ein Klima für kurzfristige Gewinne über längerfristigem Erfolg durchgesetzt, heisst es in einem Brief von Petrus Advisers an den Temenos-VR-Präsidenten Thibault de Tersant, der AWP vorliegt.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,09 Prozent tiefer bei 11'300 Punkten. Alle SMI-Titel stehen im Minus, wobei ABB, Richemont und UBS (je -0,12 Prozent)  am deutlichsten abgeben.

Der breite Markt verliert vorbörslich 0,09 Prozent. Einzig AMS Osram (+0,05 Prozent) und SoftwareOne (+0,65 Prozent) gewinnen.

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07:50

Am Devisenmarkt sind zu Wochenbeginn kaum Bewegungen auszumachen. Am Montagmorgen wird etwa der Euro bei 1,0782 US-Dollar gehandelt und damit auf dem Niveau von Freitagabend.

Zum Franken bewegt sich die die Gemeinschaftswährung weiterhin in einer engen Spanne um die Marke von 95 Rappen und notiert aktuell mit 0,9504 knapp darüber. Der US-Dollar zeigt sich bei einem Stand von 0,8816 Franken ebenfalls kaum bewegt seit Freitagabend.

Bereits am Freitag war es vergleichsweise ruhig zugegangen. «Seitdem in der letzten Woche die US-Verbraucherpreise mit Werten klar oberhalb der Konsensschätzung für eine Überraschung gesorgt haben, sind die Hoffnungen auf schnelle und umfangreiche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed kleiner geworden», schreiben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen.

Auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank hat sich laut der Landesbank die Zinsfantasie per saldo reduziert. Zwar gebe es für den französischen Notenbankchef Villeroy de Galhau gute Gründe, nicht zu lange mit dem ersten Schritt zu warten, es ginge aber nicht darum, die Dinge zu überstürzen. Zudem lässt EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Experten zufolge keine besondere Eile erkennen. Man müsse sicher sein, dass der Pfad der weiter sinkenden Teuerung nachhaltig zum Inflationsziel führt.

Zu Wochenbeginn ist die Agenda dünn. Von den US-Börsen werden keine Impulse kommen, da wegen eines Feiertages dort nicht gehandelt wird.

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07:35

Am Montag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Beflügelt von soliden Firmengewinnen waren die Anleger am deutschen Aktienmarkt zuletzt in Rekordlaune. Der Dax hatte zum Wochenschluss den zweiten Tag in Folge eine neue Bestmarke aufgestellt und war zwischenzeitlich bis auf 17'198,45 Zähler gestiegen.

Zum Wochenanfang können Anleger einmal durchschnaufen. Wegen eines Feiertags bleibt die Wall Street geschlossen. Zudem stehen keine relevanten Konjunkturdaten an. Auch die Bilanzsaison bei Unternehmen nimmt erst im Wochenverlauf wieder Fahrt auf.

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06:35

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

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06:05

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,13 Prozent tiefer bei 11'295 Punkten. 

Die US-Vorgaben für den ersten Handelstag der neuen Woche sind eher durchwachsen. Erneut enttäuschende Preisdaten hätten am Freitag die Stimmung etwas gedämpft, hiess es im Handel. So seien die US-Produzentenpreise im Januar etwas stärker gestiegen als erwartet, was die Anleger einmal mehr daran erinnert habe, dass die Zinsen vielleicht doch nicht so schnell sinken würden wie zuletzt erhofft. Allerdings hielten sich die Verluste nach den neuen Rekordständen in den Tagen davor in Grenzen. Der Dow Jones Industrial etwa verlor 0,4 Prozent, wobei der wichtigste US-Index nach dem Europa-Schluss noch etwa 100 Punkte einbüsste. Bei den technologielastigen Nasdaq-Indizes waren die Verluste derweil etwas grösser.

Hierzulande zeichnet sich unternehmensseitig ein eher ruhiger Wochenbeginn ab. Einzig der Genfer Bankensoftware-Hersteller Temenos steht am Montagabend mit seinen Jahreszahlen auf der Agenda. Diese sind aber insofern brisant, als das Unternehmen vor allem am Donnerstag, aber auch am Freitag unter Beschuss von aktivistischen Aktionären geriet und die Aktie deswegen an den beiden Tagen insgesamt über 30 Prozent an Wert verlor. Gefordert wird vor allem der sofortige Rücktritt des aktuellen Interim-CEO (und davor langjährigen VR- Präsidenten) Andreas Andreades.

Im Laufe der Woche werden mit dem Nahrungsmittel-Hersteller Nestlé und dem Versicherer Zurich (beide Donnerstag) dann zwei weitere SMI-Unternehmen ihre Geschäftszahlen 2023 präsentieren. Daneben stehen aber auch eine Reihe von kleineren und mittleren Firma auf der Agenda, darunter etwa OC Oerlikon, Siegfried (Dienstag), EFG, Zug Estates (Mittwoch), Cembra, Feintool, Kudelski (Donnerstag) oder Calida (Freitag). Konjunkturseitig stehen vor allem die Aussenhandelszahlen für den Monat Januar (Dienstag) auf dem Programm.

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05:45

Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag verhalten in den Handel gestartet. Die weltweit schwindenden Aussichten auf baldige Zinssenkungen trübten die Stimmung der Anleger. Auch ein Feiertag an den US-Börsen sorgte für einen dünnen Handel.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index wurde nach den Verlusten der US-Pendants vom Freitag von Chipwerten belastet und notierte 0,3 Prozent tiefer bei 38.385 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,2 Prozent auf 2631 Punkte. Der Spielekonsolenhersteller Nintendo brach nach Medienberichten ein, wonach der Nachfolger der Switch nun nicht mehr in diesem Jahr, sondern erst Anfang 2025 auf den Markt kommen soll. «Solange es keinen neuen Katalysator gibt, scheint es schwierig, die Kurse wieder auf Rekordniveau zu treiben», sagte Maki Sawada von Nomura Securities. Der jüngste Anstieg der Technologiewerte dürfte am Mittwoch durch die Geschäftszahlen des KI-Marktführers Nvidia auf die Probe gestellt werden.

Die Börse in Shanghai legte um 0,9 Prozent zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,5 Prozent. Positiv stimmte die Anleger, dass die Einnahmen aus dem Tourismus während des Mondneujahrsfestes im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent gestiegen sind, da während der Feiertage mehr als 61 Millionen Bahnreisen unternommen wurden. Die Zentralbank des Landes verzichtete am Sonntag auf eine weitere Zinssenkung, was den Abwertungsdruck auf den Yuan begrenzen dürfte. Angesichts der drohenden Deflation sehen Analysten jedoch viel Spielraum für weitere politische Impulse.

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05:35

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 149,98 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,1964 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,8809 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0776 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9494 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2614 Dollar.

(cash/AWP/BloombergReuters)