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20:30

Der Dow Jones Industrial sackt in einem nervösen Handel zunächst um eineinhalb Prozent ab, holte seine Verluste zeitweise auf, gab zuletzt aber wieder um 0,75 Prozent auf 32 748,86 Punkte nach. Im Wochenverlauf hat er damit aktuell etwa 0,7 Prozent verloren.

Schwankungen prägten derzeit den Aktienmarkt, hiess es. An der Nasdaq-Börse hatte der technologielastige Nasdaq 100 schon bis zu 2,6 Prozent verloren, in der Spitze aber auch mehr als ein halbes Prozent gewonnen. Zuletzt gab er dann wieder um 1,23 Prozent auf 12 693,07 Zähler nach. Sein Tagesverlust am Freitag entspricht in etwa auch der Wochenbilanz. Er bewegt sich derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit März 2021, während der Dow den tiefsten Stand seit Februar erreichte.

Die Anleger müssten sich derzeit drei Problemen gleichzeitig stellen: Nachlassendem Wachstum, höheren Kosten und steigenden Zinsen, sagte Marktstratege Sean Darby von der Investmentbank Jefferies. Erst am Mittwoch hatte die US-Notenbank den Leitzins um weitere 0,50 Prozentpunkte angehoben. Einen so deutlichen Einmalschritt hatte es letztmals vor 22 Jahren gegeben.

"Bei ihren Massnahmen müssen die Zentralbanken in der jetzigen Situation auch schädliche Nebenwirkungen auf die Konjunktur in Kauf nehmen. Die Inflationsbekämpfung hat jetzt Vorrang", sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Entsprechend wurde der jüngste US-Arbeitsmarktbericht am Freitag besonders kritisch beäugt. "Wieder ein deutlicher Aufbau von neuen Stellen - die Fed bleibt unter Druck", kommentierte Analyst Tobias Basse von der NordLB.

Beim Blick auf Einzelwerte waren Ölkonzerne mal wieder eine positive Ausnahme wegen eines steigenden Ölpreises. Während die Debatte über ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland weiter geht, sorgte die Ankündigung der USA für Preisauftrieb, dass ab diesem Herbst mit der Wiederbefüllung der strategischen Ölreserven begonnen werden soll. Chevron waren mit 1,4 Prozent Plus der beste Dow-Wert.

Ein düsterer Tag war es dagegen für Anleger im US-Sportartikelsektor. Während die Aktien von Under Armour nach Zahlen um mehr als ein Viertel abrutschten, wurden die Nike -Aktien im Dow mit einem Abschlag von 3,4 Prozent mit erfasst. Under Armour enttäuschte die Anleger nicht nur mit einem Quartalsverlust, sondern auch mit dem Jahresausblick. UBS-Analyst Jay Sole sieht für die Ergebnisschätzungen am Markt nun ein Korrekturrisiko von bis zu 19 Prozent.

An der Nasdaq kommen derweil die mittlerweile rekordtiefen Peloton-Aktien nicht wieder auf die Beine. Die Papiere des einst als grosser Corona-Gewinner gehandelten Fitness-Spezialisten sackten am Freitag nochmals um 7,5 Prozent ab. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in Berufung auf Kreise berichtete, sucht das Unternehmen derzeit nach einem grossen Investor, der mit 20 Prozent der Anteile einsteigen könnte.

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17:35

Der SMI sank um 1,24 Prozent auf 11'730.42 Punkte. Angesichts der steigenden Inflation befürchteten die Anleger, dass die US-Notenbank Fed um kräftige Zinserhöhung von 75 Basispunkten nicht herumkommen könnte. Im Verlauf der gesamten Woche erreicht das Börsebarometer ein Minus von 3,3 Prozent, der stärkste Abschlag seit zwei Monaten. 

VT Wealth Management-Anlagechef George Alevrofas rechnete in den kommenden Wochen mit weiteren Abgaben. Um die fallenden Kurse zur Aufstockung von Positionen zu nutzen, sei es noch zu früh. "Insgesamt müssen wir uns mit Blick auf die Gesamtmengenlage wohl auf einen schwierigen Sommer einstellen."

Von den 20 Schweizer Blue Chips gaben 17 nach. Sika sackten um 4,72 Prozent ab. Die marokkanische Wettbewerbsbehörde hat eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 1,2 Millionen Franken gegen den Bauchemiekonzern verhängt. Auch Novartis standen unter Druck. Der Pharmakonzern hat die Produktion von zwei Krebsmedikamenten in zwei Werken vorübergehend eingestellt. Es handle sich um eine Vorsichtsmassnahme, weil Qualitätsmängel nicht ausgeschlossen werden könnten, so das Unternehmen. Dagegen holten Swiss Re einen Teil der im Anschluss an ein enttäuschendes Quartalsergebnis verbuchten Kursverluste wieder auf und gewannen 0,54 Prozent. 

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:30

Die Ölpreise haben am Freitag anfängliche Gewinne ausgebaut. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 113,41 US-Dollar. Das waren 2,51 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,74 Dollar auf 111,00 Dollar.

Seit dem Vorschlag der EU-Kommission für ein Embargo auf russisches Rohöl haben die Erdölpreise spürbar zugelegt. Schon davor waren sie wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich geklettert. Seit Jahresbeginn sind die Preise um gut 40 Prozent gestiegen. Noch ist allerdings unklar, ob alle EU-Mitglieder zustimmen werden.

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16:55

Der Euro ist am Freitag nach einer kurzen Schwächephase spürbar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung war am Mittag fast bis auf 1,06 US-Dollar geklettert und kostete zuletzt 1,0561 Dollar. Im frühen Handel war der Euro noch bis auf 1,0483 Dollar gefallen. Er hatte sich damit wieder dem tiefsten Stand seit 2017 genähert.

Auch gegenüber dem Franken hat der Euro weiter an Stärke gewonnen. Er kostet derzeit 1,0413 Franken, nach 1,0411 am Mittag und 1,0394 am Morgen. Der US-Dollar hat sich gleichzeitig auf 0,9857 von 0,9835 Franken am Mittag verteuert.

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16:05

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 fielen um je rund ein Prozent auf 32'634 und 4092 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,9 Prozent auf 12.072 Zähler.

Angesichts der steigenden Inflation zweifeln die Investoren daran, dass die Notenbank Fed weitere Anhebungen der Zinsen im grösseren Stil von 75 Basispunkten tatsächlich vermeiden kann. Die Signale vom Arbeitsmarkt lieferten der Fed Experten zufolge auch keinen Grund, den geldpolitischen Straffungskurs in Frage zu stellen. Im vergangenen Monat entstanden 428'000 neue Jobs, von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 391'000 gerechnet.

Die Papiere von Under Armour brachen um mehr als 21 Prozent ein. Ähnlich wie Rivale Adidas leidet der Sportartikel-Hersteller unter den Corona-Lockdowns in China und rechnet mit einem Gesamtjahresergebnis unter Markterwartungen. Aktien von Nike gaben ebenfalls um 4,5 Prozent nach.

Ein Quartalsumsatz über Markterwartungen und angehobene Gesamtjahresziele bewahrten DoorDash nicht vor einem Kursverlust von mehr als elf Prozent. Die Gewinnaussichten seien verhalten, weil der Essenslieferant viel Geld in seine Expansion stecke, kommentierte Analyst Jake Fuller vom Brokerhaus BTIG. 

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15:35

Der Dow Jones startet mit einem Minus von 0,6 Prozent. Auch der S&P 500 (-0,5 Prozent) und der Nasdaq (-0,6 Prozent) geben nach.

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14:45

Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn sieht der Broker IG einen schwächeren Auftakt für die US-Börsen. Er taxiert den Dow Jones Industrial 0,2 Prozent im Minus auf 32'930 Punkte. Am Donnerstag hatte der US-Leitindex mit einem Schlag eine dreitägige Erholung zunichtegemacht hatte. Der Nasdaq 100 wird mit 12 804 Punkten 0,4 Prozent tiefer erwartet. Mit 12'710 Punkten war der Auswahlindex der Technologie-Börse Nasdaq tags zuvor auf das niedrigste Niveau seit März 2021 abgesackt.

Die Anleger müssten sich drei Problemen gleichzeitig stellen: Nachlassendem Wachstum, höheren Kosten und steigenden Zinsen, erklärte Marktstratege Sean Darby von der Investmentbank Jefferies das Dilemma nach einer Phase scheinbar unstillbarer Risikofreude. Erst am Mittwoch hatte die US-Notenbank die Zinsschraube um 50 Basispunkte weiter gedreht.

"Bei ihren Massnahmen müssen die Zentralbanken in der jetzigen Situation auch schädliche Nebenwirkungen auf die Konjunktur in Kauf nehmen. Die Inflationsbekämpfung hat jetzt Vorrang", erklärte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der DekaBank. Hatten die Anleger am Mittwoch noch erleichtert reagiert, dass der Zinsschritt der Fed nicht noch höher ausgefallen war, war am Vortag wieder Vorsicht angesagt wegen weiteren Wirkungen der Zinserhöhungen, so Kater. Entsprechend werden die Wirtschaftsdaten besonders kritisch beäugt - wie zum Wochenabschluss der US-Arbeitsmarktbericht. Er lieferte allerdings kaum neue Impulse, denn die Arbeitslosigkeit hat sich im April faktisch nicht verändert. Die Löhne stiegen allerdings weniger als gedacht.

Beim Blick auf Einzelwerte fielen Under Armour vorbörslich mit einem Kursrutsch um fast 16 Prozent auf. Der Konkurrent von Adidas, Puma und Nike enttäuschte die Anleger nicht nur mit einem Quartalsverlust, sondern auch mit dem Jahresausblick. UBS-Analyst Jay Sole sieht für die Ergebnisschätzungen am Markt nun ein Korrekturrisiko von bis zu 19 Prozent. Gegen den Trend gefragt waren indes Papiere des Sportwettenanbieters DraftKings und des Essenslieferanten DoorDash nach Geschäftszahlen und positiven Signalen.

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14:00

Ein Quartalsumsatz über Markterwartungen und angehobene Gesamtjahresziele beflügeln DoorDash. Die Aktien des Essenslieferanten steigen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp sechs Prozent. 

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13:55

Die Ölpreise haben am Freitag anfängliche Gewinne ausgebaut. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 113,38 US-Dollar. Das waren 2,49 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,27 Dollar auf 110,53 Dollar.

Seit dem Vorschlag der EU-Kommission für ein Embargo auf russisches Rohöl haben die Erdölpreise spürbar zugelegt. Schon davor waren sie wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich geklettert. Seit Jahresbeginn sind die Preise um gut 40 Prozent gestiegen. Noch ist allerdings unklar, ob alle EU-Mitglieder zustimmen werden.

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13:50

Der Euro hat sich am Freitag nach einer kurzen Schwächephase wieder gefangen und ist zuletzt spürbar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag bis zu 1,0597 US-Dollar und damit rund einen halben Cent mehr als am Vorabend. Im frühen Handel war der Euro noch bis auf 1,0483 Dollar gefallen. Er hatte sich damit wieder dem tiefsten Stand seit 2017 genähert.

Auch das EUR/CHF-Währungspaar hat sich wieder deutlich erholt. Nachdem es im Tief am frühen Morgen auf rund 1,0330 abgesackt war, legte es schnell wieder deutlich zu und übersprang dann am frühen Nachmittag mit 1,0411 die Marke von 1,04. Dies ist der höchste Stand seit Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar. Wenn der massgebliche Widerstand bei 1,04 falle, könnte es gut zu einem Anstieg Richtung 1,06 kommen, heisst es in einem Kommentar von Valiant. Solange die SNB keine Zinserhöhungsabsichten erkennen lasse, bleibe das Währungspaar jedenfalls gut abgestützt.

Zum US-Dollar notierte der Franken zuletzt bei 0,9835, nachdem am Vorabend die Marke von 0,99 mit 0,9891 knapp verpasst worden. Über der Parität wurde das USD/CHF-Paar letztmals im Dezember 2019 gehandelt.

Frischen Schwung erhielt der Euro zuletzt durch Aussagen des französischen Notenbankchefs Francois Villeroy de Galhau. Seiner Einschätzung nach könnten die Leitzinsen im Euroraum bis Jahresende wieder über Null steigen. "Wenn keine unvorhergesehenen neuen Schocks auftreten, würde ich es für realistisch halten, dass wir bis zum Ende dieses Jahres in ein positives Territorium kommen", sagte Villeroy de Galhau, der im EZB-Rat über die Geldpolitik mitentscheidet. Höhere Zinsen machen eine Währung in der Regel attraktiver für Anleger.

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13:20

Die US-Futures signalisieren erneut tiefere US-Börsen für heute Nachmittag. Die Terminkontrakte auf dem Dow Jones fallen 0,3 Prozent, diejenigen auf dem Nasdaq 0,7 Prozent. 

Enttäuschende Quartalsergebnisse und gesenkte Gesamtjahresziele bei Adidas trüben die Stimmung in der Sportartikel-Branche. Im Sog des rund sechsprozentigen Kursrutsches des deutschen Konzerns gaben die Titel des US-Rivalen Nike vorbörslich 1,5 Prozent nach. Die Papiere von Under Armour rutschen um 7,5 Prozent ab.

Der Swiss Market Index steht 0,7 Prozent im Minus. Schlechteste SMI-Aktie ist neu Givaudan. Sie sackt 4 Prozent ab.

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12:30

Zinssorgen dies- und jenseits des Atlantiks haben den europäischen Aktienanlegern am Freitag zu schaffen gemacht. Dax und EuroStoxx50 verloren jeweils rund 1,2 Prozent auf 13'729 Punkte beziehungsweise 3651 Zähler. "Die Stimmung an der Börse ist schlecht und im aktuellen Umfeld fehlen die Kaufanreize für Aktien", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. "Die Börsianer trauen der Fed im Moment mehrheitlich nicht zu, dass sie gleichzeitig die Inflation bekämpfen und die Wirtschaft vor einem heftigen Absturz bewahren kann", sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Viele rechneten laut Experten damit, das die Inflations-Bekämpfung für die Fed Vorrang hat und damit in den kommenden Monaten auch grössere Zinsschritte folgen könnten.

Rückschlüsse auf die künftige US-Geldpolitik erhoffen sich die Investoren vom Arbeitsmarktbericht, der am Nachmittag ansteht und einen Hinweis auf die Gesundheit der weltgrössten Volkswirtschaft geben dürfte. Analysten erwarten für April den Aufbau von 391'000 Stellen ausserhalb der Landwirtschaft, nach einem Plus von 431'000 Jobs im Vormonat.

Auf der Unternehmensseite rückte Adidas ins Rampenlicht. Nach einem Gewinneinbruch zu Jahresbeginn schraubt der Sportartikelkonzern die Erwartungen für 2022 zurück. Die Aktien rutschten im Dax zeitweise um fast sieben Prozent auf 175,44 Euro ab. Grund für den schwindenden Optimismus ist das Geschäft in China, das unter Boykottaufrufen gegen westliche Marken und den neuerlichen Corona-Lockdowns in grossen Städten leidet. "Der grösste Wachstumsmarkt der Branche dürfte für Adidas zumindest kurzfristig ein Problem bleiben", urteilte Molnar von RoboMarkets. Für die Aktien des Rivalen Puma ging es fast drei Prozent abwärts.

An der Londoner Börse brockten ein überraschend hoher Quartalsverlust und gekappte Gesamtjahresziele IAG den grössten Kursrutsch seit einem knappen halben Jahr ein. Die Aktien der British-Airways-Mutter rutschten in London um gut zwölf Prozent in den Keller. Der europäische Reiseindex gab zeitweise 2,5 Prozent nach.

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11:30

Der SMI verliert 0,68 Prozent auf 11'796,62 Punkte. Das Sprichwort "Alles neu macht der Mai", scheine damit für die Börsen nicht zu gelten, heisst es in einem aktuellen Kommentar. Vielmehr präsentierten sich die Märkte zum Monatsauftakt so wie schon in den Wochen zuvor: volatil und mit schlechter Stimmung. "Im aktuellen Umfeld fehlen die Kaufanreize für Aktien", sagt ein Händler.

Daran habe auch Fed-Chef Jerome Powell nichts geändert. Zwar habe er Zinssprünge um 75 Basispunkte zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen, dass die Notenbank bei entsprechender Datenlage aber nicht doch eine Beschleunigung ihres eingeschlagenen Pfades in Angriff nehmen werde, heisse das nicht, sagt ein weiterer Börsianer. Ein wichtiges Puzzle-Teil in diesem Zahlenspiel könnten die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten sein. Dabei würden die durchschnittlichen Stundenlöhne weitere Klarheit schaffen, in welche Richtung die Reise gehe.


In einem insgesamt nachrichtenarmen Handel werden Einzelwerte teilweise eher wahllos auf den Markt geworfen. Aktuell führen Zykliker wie Kühne+Nagel (-3,0%), Richemont (-2,8%) oder auch Swatch (-1,9%) die Verliererliste an. Beide Uhrenhersteller hatten bereits am Vortag Terrain eingebüsst. Hier hatten Händler auf schwache Konjunkturdaten aus China verwiesen, wo die Null-Toleranz Politik der Regierung mit Blick auf Corona anfängt, wirtschaftliche Bremsspuren zu hinterlassen.

Von den schwachen US-Vorgaben belastet geben auch die Anteilsscheine von VAT (-2,3%) und AMS Osram (-2,1%) nach. Auch sie knüpfen damit an eine schwache Vortagestendenz an. In den USA waren die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq im Zuge des Ausverkaufs am Donnerstag regelrecht eingebrochen. Entsprechend geben auch in den hinteren Reihen Branchenmitglieder wie Comet oder Feintool (je -2,5%) überdurchschnittlich stark nach.

Unter den grösseren Verlieren sind auch erneut die Anteilsscheine vom Personaldienstleister Adecco (-1,7%) zu finden. Sie setzen ihre Kursschwäche vom Vortag (-5,8%) fort. Nach den enttäuschend aufgenommenen Zahlen haben sich nun auch die ersten Analysten mit Kurszielsenkungen vorsichtiger zu dem Titel geäussert. Dass sich der Markt etwas besser als seine europäischen Pendants hält, ist vor allem den beiden Pharmawerten Roche (+0,1%) und Novartis (-0,2%) geschuldet, die sich besser als der Gesamtmarkt halten.

 


Noch deutlicher legen mit UBS, Zurich, Julius Bär und Swiss Re Vertreter der Finanzbranche zu. Ihre Aktien gewinnen zwischen 0,2 und 1,5 Prozent. Gerade Swiss Re können damit einen Teil der Vortagesverluste - ebenfalls nach der Q1-Zahlenvorlage - abbauen. Unterstützung komme auch von den US-Renditen, die am Vortag auf mehr als 3 Prozent gestiegen waren, was Finanzwerte attraktiver mache, heisst es von Händlern.

Am deutlichsten aber legen Temenos zu mit +3,6 Prozent. Sie haben - von den Gerüchten über eine am Markt kolportierte Übernahmeofferte einer Private Equity-Gesellschaft getrieben - in den letzten Tagen deutlich an Wert gewonnen.

In den hinteren Reihen fallen Landis+Gyr mit einem Kursverlust von 4,0 Prozent nach einem Analystenkommentar auf. Noch stärker kommen allerdings Schlatter und Blackstone zurück, die je um mehr als 7 Prozent nachgeben. Das Gegenstück bilden Obseva, die um 12 Prozent steigen. Auch Achiko (+2,8%) und Aevis Victoria (+2,0%) legen zu.

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10:30

Berenberg senkte im Rahmen einer Branchenstudie das Kursziel für Schindler auf 195 von 240 Franken (aktuell: 183,40 Franken). Die Einstufung lautet weiterhin "Hold". Schwache Marktbedingungen, operative Probleme und unsichere Branchenaussichten bedeuteten eine Menge Arbeit für den zurückgekehrten CEO Silvio Napoli, schreibt zuständige Analyst. Angesichts weiterer Veränderungen in der Führungsetage sowie der Neuausrichtung zahlreicher strategischer Belange geht er davon aus, dass die kommenden Quartale noch herausfordernder für den Lift- und Rolltreppenbauer würden, so der Analyst weiter. Grundsätzlich sehe er aber keinen Grund, warum sich das Margen-Profil von Schindler nicht demjenigen der Konkurrenz annähern sollte, nur brauche dies seine Zeit. Spungin erwartet denn auch, dass der Aktienkurs im Vergleich zur Konkurrenz noch ein ganze Weile schwächer abschneiden wird.

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10:15

Die US-Futures signalisieren erneut tiefere US-Börsen für heute Nachmittag. Die terminkontrakte auf dem Dow Jones fallen 0,2 Prozent, diejenigen auf dem Nasdaq 0,4 Prozent.

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09:30

Weitere neue Kursziele für Schweizer Aktien: 
Swiss Re: Berenberg senkt auf 99 (103) Fr. - Hold
Adecco: Citigroup senkt auf 60 (72) Fr. - Buy
Adecco: Vontobel senkt auf 43 (49) Fr. - Hold
Novartis: Morgan Stanley erhöht auf 94 (90) Fr. - Equal Weight
Landis+Gyr: Vontobel senkt auf 61 (68) Fr. - Hold

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09:10

Der Swiss Market Index steht nach Handelseröffnung 0,2 Prozet tiefer. Verglichen mit dem deutlichen Ausverkauf an der Wall Street fallen die hiesigen Verluste damit moderat aus. "Es ist nicht sofort ersichtlich, was der Auslöser für die gestrige Kehrtwende an den Märkten war, aber die Verluste schienen im Verlauf an Zugkraft zu gewinnen", fasst ein Händler zusammen. Auf Wochensicht resultiert bislang ein SMI-Minus 2,1 Prozent.

In den USA stehen die monatlichen Arbeitsmarktdaten auf dem Programm. Während Analysten einen "robusten Job Report" erwarten, rückt angesichts der Inflationsängste die Lohnentwicklung zunehmend in den Fokus.

Die Aktie von Richemont verzeichnet im SMI mit 1,4 Prozent das deutlichste Minus. Novartis steigen 0,2 Prozent. Morgan Stanley erhöhte das Kursziel auf 94 von 90 Franken. Der Konzern teilte am Vorabend mit, die Produktion der Krebsmedikamente Lutathera und Pluvicto in zwei Werken vorübergehend eingestellt zu haben. Die Massnahme wurde aus Vorsicht ergriffen, da mögliche Qualitätsmängel festgestellt wurden.

Mit einem Minus von 3 Prozent werden die Aktien vom Personaldienstleister Adecco tiefer als die restlichen Papiere gestellt. Damit zeichnet sich eine Fortsetzung der Kursschwäche vom Vortag (-5,8%) ab. Nach den enttäuscht aufgenommenen Zahlen haben sich nun auch die ersten Analysten mit Kurszielsenkungen vorsichtiger zu dem Titel geäussert.

Landis+Gyr fallen 5 Prozent.  Vontobel senkte das Kursziel für Landis+Gyr auf 61 von 68 Franken

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08:10

Der Swiss Market Index wird bei Julius Bär 0,1 Prozent tiefer geschätzt. Alle 20 Aktien notieren leicht im Minus, am deutlichsten ABB mit 0,14 Prozent. Am breiten Markt fallen Adecc nach einer Kurszielsenkung um 0,4 Prozent.

Die Angst der Anleger vor grösseren Zinsschritten der US-Notenbank Fed war am Donnerstag schnell wieder an die Börsen zurückgekehrt und hatte vor allem an der Wall Street für einen Ausverkauf gesorgt. Zum Wochenschluss steht die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt im Rampenlicht, die Auskunft über die Gesundheit der weltgrössten Volkswirtschaft geben und weitere Rückschlüsse auf die US-Geldpolitik zulassen dürfte. Experten erwarten für April den Aufbau von 391'000 Stellen ausserhalb der Landwirtschaft, nach einem Plus von 431'000 Jobs im Vormonat.

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07:55

Die Ölpreise sind am Freitagmorgen von hohem Niveau aus leicht gestiegen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 111,23 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 32 Cent auf 108,58 Dollar.

Seit dem Vorschlag der EU-Kommission für ein Embargo auf russisches Rohöl haben die Erdölpreise spürbar zugelegt. Schon davor waren sie aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich geklettert. Seit Jahresbeginn sind die Preise um gut 40 Prozent gestiegen.

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07:50

Der jüngste Ausverkauf bei Bitcoin ist vorerst gestoppt. Am Freitag notiert die älteste und bekannteste Kryptowährung kaum verändert bei 36'448 Dollar. Am Donnerstagabend war sie in der Spitze um mehr als zehn Prozent gefallen. Für die Cyber-Devise Ethereum geht es auch zum Wochenschluss bergab, sie verliert 0,4 Prozent auf 2745 Dollar.

"Die Anleger befinden sich im Klammergriff der Zinssorgen", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. "Sie rechnen offensichtlich weiterhin mit strafferen Zinserhöhungen." Und riskantere Anlagen leideten darunter besonders. Fed-Chef Jerome Powell hatte nach der Zinserhöhung um 50 Basispunkte weitere Anhebungen im gröseren Stil von 75 Basispunkten am Mittwoch vorerst ausgeschlossen. Dennoch flackerte die Angst der Anleger vor einer aggressiven Straffung der Geldpolitik angesichts der hohen Inflation schnell wieder auf.

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07:25

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Swiss Re: Berenberg senkt auf 99 (103) Fr. - Hold
Gurit: UBS erhöht auf Neutral (Sell) - Ziel 130 (145) Fr.
Adecco: JPMorgan senkt auf 35 (38) Fr. - Underweight
Landis+Gyr: Credit Suisse nimmt mit Neutral - Ziel 53 Fr. wieder auf
Implenia: Credit Suisse senkt auf 26 (27) Fr. - Neutral
Schindler: Berenberg senkt auf 195 (240) Fr. - Hold

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06:10

Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 0,21 Prozent tiefer geschätzt.

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06:00

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,4Prozent höher bei 26'931 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,6 Prozent und lag bei 1909 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 1,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 2 Prozent.

Anleger zeigten sich besorgt, dass steigende Zinssätze das weltweite Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten. "Das Risiko eines politischen Fehlers ist nach wie vor hoch, entweder weil die US-Notenbank die Zinsen nicht schnell genug anhebt, um die Inflation zu bekämpfen, oder weil sie zu aggressiv vorgeht, was den aktuellen Konjunkturzyklus beenden könnte", sagte David Chao, Global Market Stratege bei Invesco.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 130,54 Yen und legte 0,3 Prozent auf 6,6703 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9864 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0528 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0387 Franken an.

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02:00

Die Angst der Anleger vor immer grösseren Zinsanhebungen der US-Notenbank ist am Donnerstag wie ein Bumerang an die US-Börsen zurückgekehrt und hat die Wall Street auf Talfahrt geschickt. Der Dow-Jones-Index verlor mehr als 1000 Punkte oder 3,1 Prozent auf 32'997 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 3,6 Prozent auf 4146 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rauschte fünf Prozent auf 12'317 Punkte in die Tiefe und verzeichnete damit den grössten prozentualen Verlust an einem Börsentag seit dem 11. Juni 2020. CNBC schrieb von "Anzeichen von Panikverkäufen".

Am Mittwoch hatten die Börsen noch mehr als drei Prozent gewonnen, nachdem die Notenbank die Zinsen erwartungsgemäss um 50 Basispunkte angehoben hatte. Fed-Chef Jerome Powell schloss eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte in einer bevorstehenden Sitzung ausdrücklich aus. 

"Ich würde sagen, dass die Märkte der Fed ihre Zurückhaltung nicht abkaufen", sagte Callie Cox, US-Investmentanalystin beim Broker eToro. Einige Fed-Mitglieder hätten bereits darauf gepocht, dass die Zinsen schneller steigen müssten und das sofort, sagte Cox. "Es macht also Sinn, dass die Anleger an diesen Ort der Angst zurückkehren, dass die Fed viel mehr tun könnte, als sie sich vorgestellt hatten, um die Inflation geldpolitisch zu bekämpfen." An den Terminmärkten nahmen die Wetten auf eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte bei der Fed-Sitzung im Juni zu.

Investoren mussten am Donnerstag zudem eine Flut von Firmenbilanzen verarbeiten. Ein enttäuschender Ausblick brockte Etsy den grössten Kurssturz seit neun Monaten ein. Die Aktien des auf Kunsthandwerk spezialisierten Online-Marktplatzes rutschten um 16,8 Prozent ab. Auch Ebay gerieten nach einer schlechter als erwartet ausgefallenen Prognose des Online-Händlers unter die Räder und sackten um 11,7 Prozent ab. Der Online-Möbelhändler Wayfair schockierte die Investoren mit einem unerwartet grossen Verlust und dem Abgang seines Finanzchefs. Die Titel brachen um mehr als 25 Prozent ein.

Shopify sackten nach verfehlten Gewinnerwartungen und einem angekündigten Zukauf - dem bislang grössten in der Firmengeschichte der E-Commerce-Plattform - um rund 15 Prozent ab. Sorgen über rückläufige Online-Käufe angesichts des Endes der Covid-19-Pandemie drücken inzwischen auch zunehmend auf Amazon . Die Aktien des weltgrössten Online-Händlers verloren knapp 7,6 Prozent.

Sorgen über rückläufige Online-Käufe angesichts des Endes der Covid-19-Pandemie drücken inzwischen auch zunehmend auf Amazon. Die Aktien des weltgrössten Online-Händlers fast 8 Prozent. Auch die Apple-Aktie schmierte ab. Sie verlor fast 6 Prozent und zierte zusammen mit Salesforce und nike das Ende im Dow jones Index.

Twitter zogen um 2,6 Prozent an. Tesla-Chef Elon Musk kommt bei der Finanzierung der insgesamt 44 Milliarden Dollar teuren geplanten Übernahme des Kurznachrichtendienstes voran. So hat er den Angaben zufolge von einer Gruppe von Investoren 7,14 Milliarden Dollar zugesichert bekommen. Tesla-Papiere gaben mehr als acht Prozent nach.

Weiter gefragt waren auch die Papiere von Lithium-Produzenten, die zuletzt von Tesla -Chef Elon Musk angesichts der Bedeutung des Rohstoffs für Elektroautos in den Fokus gerückt worden waren. Nach Livent , die tags zuvor um 30 Prozent nach oben geschossen waren und nun um 1,5 Prozent nachgaben, griffen die Anleger nun bei Albemarle zu. Der Spezialchemiekonzern übertraf mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen deutlich und stockte die Jahresziele kräftig auf. Die Papiere gewannen an der Nyse daraufhin fast zehn Prozent.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)