Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

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17:35

Der SMI sank am Freitag um 0,6 Prozent auf 12'715 Punkte. Für die gesamte Woche zeichnete sich dennoch zum zweiten Mal in Folge ein Plus ab.

Händler erklärten, Anleger hätten sich aus Sorge vor den Auswirkungen der Corona-Welle auf die Konjunktur zurückgehalten. Nach anfänglicher Erleichterung, dass die US-Notenbank den Kampf gegen die Inflation aufnimmt, konzentrierten sich Investoren nun darauf, dass die Fed die geldpolitischen Zügel schneller straffen werde als bislang gedacht.

Unter Druck standen vor allem die Aktien von konjunkturabhängigen Firmen. Der Luxusgüterkonzern Richemont sackte 4 Prozent ab, die Grossbanken UBS und Credit Suisse ebenfalls jeweils über zwei Prozent. Addex sanken 4,6 Prozent. Die Pharmafirma nimmt über eine Aktienplatzierung bei Armistice Capital insgesamt zehn Millionen Dollar auf.

Die Titel einer andere kleinen Pharmafirma, Obseva, gewannen dagegen fast vier Prozent. Die Gesellschaft hatte vom Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur eine positive Stellungnahme zur Zulassung von Linzagolix zur Behandlung von Uterusmyomen erhalten. Etwas festere Kurse verbuchten auch die Technologiefirma Logitech und der Nahrungsmittelriese Nestle

Zum aktuellen Tagesbericht geht es hier.

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17:20

Die Finanzmärkte der Türkei haben am Freitag heftige Turbulenzen erlebt. Die Kurse von Lira, türkischen Staatsanleihen und den Aktienmärkten gingen auf Talfahrt. 

Am Donnerstag hatte die Notenbank des Landes ihre Zinssenkungen trotz hoher Inflation fortgesetzt. Seit Spätsommer hat die Notenbank den Leitzins um insgesamt 5,0 Prozentpunkte reduziert, obwohl die Teuerung seither deutlich angezogen hat. Nach der Zinssenkung liegt der Leitzins noch deutlicher unter der türkischen Inflationsrate. Diese hatte im November bei 21,3 Prozent gelegen.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:10

Der Euro hat zum Wochenausklang nachgegeben und ist unter die Marke von 1,13 US-Dollar gefallen. Am späten Freitagnachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1275 Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als im Tageshoch.

Unterdessen notiert der Euro zum Franken mit 1,0399 Fr. wieder knapp unter der 1,04-Marke nach 1,0409 Franken im Mittagshandel. Der Dollar wird zu am späten Nachmittag zu 0,9222 Franken gehandelt, und kostet damit leicht mehr als im Mittagshandel (0,9192 Franken).

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16:05

Der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 verloren zur Eröffnung jeweils rund ein Prozent. Der technologielastige Nasdaq büsste bis zu 1,4 Prozent ein.

Nach der ersten Erleichterung, dass die US-Notenbank den Kampf gegen die Inflation aufnimmt, konzentrierten sich Anleger verstärkt darauf, dass die Fed die geldpolitischen Zügel schneller straffen werde als bislang gedacht, sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill.

"Sie realisieren, dass sie ihr Geld in Firmen stecken müssen, die von einem steigenden Zinsumfeld profitieren, also Substanz- und konjunkturabhängige Werte." Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne der wachstumsstarken Technologiefirmen.

Zu den grössten Verlierern dieser Branche gehörte Oracle mit einem Kursminus von fast sechs Prozent. Dem "Wall Street Journal" zufolge will der SAP-Rivale den IT-Dienstleister Cerner für 30 Milliarden Dollar kaufen.

Verglichen mit anderen Übernahmen in dem Sektor sei der Preis mehr als fair, sagte Analyst Charles Rhyee vom Vermögensverwalter Cowen. Strategisch sei es ebenfalls sinnvoll. Cerner-Titel stiegen um gut 16 Prozent auf ein Rekordhoch von 92,34 Dollar. Das ist der grösste Kurssprung seit neun Jahren.

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15:35

Zum Handelsstart gibt der Dow Jones Industrial 0,9 Prozent ab auf 35'557 Punkte. Die Techbörse Nasdaq verliert 0,9 Prozent auf 15'051 Punkte und S&P 500 öffnet 0,6 Prozent im Minus bei 4640 Zählern.

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14:55

Der Broker IG taxiert den branchenlastigen Nasdaq 100 am Tag des grossen Verfalls nochmals 0,9 Prozent tiefer auf 15'720 Punkte, nachdem das Kursbarometer am Vortag schon 2,6 Prozent verloren hat. Das Wochenminus droht damit noch grösser zu werden: Bisher hat der Nasdaq-Auswahlindex in den vergangenen Tagen schon fast drei Prozent verloren.

Der Dow Jones Industrial dürfte sich am Freitag aber weiter etwas robuster zeigen. Den Wall-Street-Leitindex taxierte IG vor dem Börsenstart weniger stark mit 0,4 Prozent im Minus bei 35 760 Punkten. Am Vortag hatte er sich mit einem nur knappen Abschlag schon deutlich besser geschlagen als die übrigen New Yorker Indizes. Er liegt bislang in der Wochenbilanz auch nur mit 0,2 Prozent im Minus.

Bei den wachstumsträchtigen Tech-Werten sorgen sich die Anleger nach dem guten Lauf der vergangenen Monate wieder vermehrt um die Auswirkungen strafferer Zinsen. Während die Bank of England am Donnerstag mit einer ersten Zinsanhebung überraschte, beschleunigt die Fed zunächst die Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe. Die EZB dagegen stockte am Vortag ihr Kaufprogramm APP sogar nochmals vorübergehend auf wegen der Risiken, die von der neuen Corona-Variante Omikron ausgehen.

"Die Sorgen vor einem Rückschlag am Aktienmarkt nehmen zu", sagte Marktbeobachter Pierre Veyret vom Broker ActivTrades. Besonders wichtig sei dabei die Schere, die geldpolitisch zwischen den USA und Europa aufgeht. Diese bringe Anleger in eine schwierige Lage, warnte der Experte. Hinzu kommt, dass an den Terminbörsen der grosse Verfall ansteht. Diese Tage sind bekannt für spürbar schwankende Kurse.

Mit Blick auf die Einzelwerte gab es am Freitag eine ganze Reihe kursbewegender Nachrichten. Eine positive Ausnahme war dabei der Logistiker Fedex mit einem Anstieg um 5,8 Prozent. Die Anleger honorierten damit einen überraschend starken Quartalsbericht und den erhöhten Gewinnausblick. Laut dem JPMorgan-Experten Brian Ossenbeck waren viele eher auf das Gegenteil vorbereitet.

Für die Papiere von Oracle dagegen ging es vorbörslich um 5,5 Prozent bergab. Der SAP-Rivale steht laut einem Bericht des "Wall Street Journal" vor der grössten Übernahme seiner Geschichte. Demnach könnte er nach dem Gesundheitssoftware-Spezialisten Cerner greifen, dessen Aktien um fast 16 Prozent anzogen. Der UBS-Analyst Karl Keirstead zog auf den ersten Blick für die Oracle-Anleger ein negatives Fazit eines solchen Schrittes, auch wenn die Wahrscheinlichkeit und die Bedingungen unsicher seien.

Besonders stark um 9,4 Prozent ging es vorbörslich für die Titel des Tesla -Rivalen Rivian bergab. Der Börsen-Shootingstar musste bei seiner ersten Zahlenvorlage zugeben, dass das diesjährige Produktionsziel von 1200 Elektro-Pick-ups wohl um einige Hundert verfehlt wird. Die Produktion hochzufahren sei schwieriger als gedacht, sagte Unternehmenschef Robert Scaringe. Tesla fielen derweil um 1,7 Prozent. Hier verkauft Firmenchef Elon Musk weiter Anteile aus seinen Beständen.

Nächster im Bunde mit Verlusten sind vorbörslich die Aktien von Johnson & Johnson mit einem Abschlag von zwei Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt künftig, andere Corona-Impfstoffe vorzuziehen. Das Risiko einer Hirnthrombose in Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson sei höher als bislang bekannt, hiess es zur Begründung von einem Beratergremium, das kurz zuvor entsprechend abgestimmt hatte.

Um 1,6 Prozent nach unten geht es vorbörslich ausserdem für die Papiere von Biogen . Der europäische Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hatte eine negative Meinung zu dem Alzheimer-Mittel Aduhelm abgegeben. Diese dämpfte etwas die Hoffnung auf eine Einführung des Medikaments in der Europäischen Union

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14:45

Aus Furcht vor einem Rückschlag für die Konjunktur ziehen sich Anleger aus den europäischen Aktienmärkten zurück. Dax und EuroStoxx50 fallen am Freitag um 1,1 und 1,3 Prozent auf 15'472 beziehungsweise 4147 Punkte und gaben ihre Gewinne vom Donnerstag wieder ab. Auch am Rohölmarkt sind die Pessimisten in der Überzahl. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 73,74 Dollar je Barrel (159 Liter).

"Die Warnungen vor einer Verschärfung der Corona-Welle werden lauter, während die Weihnachtsfeiertage näher rücken", sagte Analystin Vandana Hari vom Research-Haus Vanda Insights. In dieses Bild passte der überraschend starke Rückgang des Ifo-Index. "Die Stimmung in den deutschen Unternehmen nähert sich zum Jahresende dem Frostbereich", sagte Christian Lips, Chef-Volkswirt der NordLB. Corona verdirbt mit der vierten Welle und der neuen Omikron-Variante Dienstleistern und Handel die Festtagsstimmung."

Gleichzeitig waren Börsianer weiter mit der Nachlese der jüngsten Notenbank-Entscheide beschäftigt. Die Fed aus den USA, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von England (BoE) hatten in den vergangenen Tagen eine Straffung ihrer Geldpolitik angekündigt. Letztere hob sogar die Zinsen an.

Die Notenbanken seien derzeit damit beschäftigt, ihre Glaubwürdigkeit bei der Inflationsbekämpfung zu unterstreichen, sagte Adrian Hilton, Manager beim Vermögensverwalter Columbia Threadneedle. Die weiterhin niedrigen Renditen längerlaufender Staatsanleihen deuteten allerdings darauf hin, dass Anleger nicht mit einem dauerhaft höheren Leitzins-Niveau rechneten.

Die richtungweisenden zehnjährigen Staatsanleihen aus den USA und Deutschland waren gefragt. Dies drückte ihre Renditen auf plus 1,395 beziehungsweise minus 0,380 Prozent.

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13:15

Die Ölpreise haben am Freitag deutlich nachgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 73,72 US-Dollar. Das waren 1,30 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,29 Dollar auf 71,09 Dollar.

Am Ende einer Woche mit teils widersprüchlichen Konjunktursignalen überwogen am Rohölmarkt die pessimistischen Töne. Nach wie vor machen sich die Anleger Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der besonders ansteckenden Corona-Variante Omikron. In vielen Ländern werden die Gegenmassnahmen wieder verschärft, was die ökonomische Aktivität und damit die Erdölnachfrage dämpfen dürfte.

Belastet wurden die Erdölpreise auch durch die schlechtere Stimmung an den Aktienmärkten. Hinzu kommt die Befürchtung, dass die von einigen grossen Notenbanken begonnene oder anvisierte geldpolitische Straffung die Wirtschaft belasten könnte. In dieser Woche hatten mehrere Zentralbanken auf die steigende Inflation reagiert und ihre extrem lockere Geldpolitik in unterschiedlichem Ausmass etwas zurückgefahren.

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12:50

An den US-Märkten zeichnet sich eine negative Eröffnung der Börsen an. Die Termingeschäfte:

Dow Jones Futures: -0,11 Prozent
S&P 500 Futures: -0,30 Prozent
Nasdaq Futures: -0,75 Prozent

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11:40

Der SMI notiert um 0,7 Prozent tiefer bei 12'697 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex auf 12'823 Zählern ein Rekordhoch erreicht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,8 Prozent auf 2032 und der breite SPI um 0,7 Prozent auf 16'166 Zähler.

Die Zentralbank-Euphorie vom Vortag sei wieder einer gewissen Ernüchterung gewichen. Die Marktteilnehmer sorgten sich wieder mehr um Inflation, Konjunktur und die steigenden Coronavirus-Infektionszahlen. Am Donnerstag hatte die Entscheidung der US-Notenbank Fed hin zu einer restriktiveren Geldpolitik zusammen mit der Ankündigung eines mehrere Milliarden schweren Aktienrückkaufprogramms des Pharmariesen Novartis noch für steigende Kurse gesorgt.

Zusätzlich gedämpft werde der Markt noch durch den enttäuschenden Ifo- Geschäftsklimaindex. Demnach hat sich die Stimmung in den deutschen Chefetagen den sechsten Monat in Folge verschlechtert. Auch wirke sich der grosse Eurex- Verfall belastend auf die Aktienkurse aus. Am heutigen Hexensabbat laufen die Futures- und Optionskontrakte auf Indizes und Einzelwerte aus. Dabei kommt es regelmässig zu grossen Kursausschlägen. Ein Grossteil der Aktivitäten sei auf den Verfall zurückzuführen. Vor allem Derivate auf schlecht gelaufene Aktien würden "gerollt", sagt ein Händler.

Die stärksten Abschläge seien tendenziell bei den Werten mit einem satten Jahresplus zu finden, sagt ein Händler. Dabei setzen sich die Aktien von Partners Group (-2,0 Prozent) an die Spitze. Die Anteile des auf alternative Anlagen spezialisierten Vermögensverwalters zählten seit Jahren zu den Highflyern an der SIX.

Mit an der Spitze sind auch Lonza (-1,5 Prozent) und Sika (-1,2 Prozent). Auch der Pharmaauftragsfertiger und der Bauchemiekonzern hätten den Aktionären im laufenden und in den vergangenen Jahren viel Freude bereitet.

Dagegen machten sich bei den Technologiewerten die schwachen Vorgaben von der US-Börse Nasdaq negativ bemerkbar. Die Anteile von Temenos (-1,7 Prozent), Logitech (-1,1 Prozent) und AMS (-0,5 Prozent) stünden in deren Sog etwas unter Druck. Dies gelte auch für die Branchenvertreter VAT, Comet, U-blox, Sensirion oder Inficon, die zwischen 2,4 und 0,4 Prozent tiefer gehandelt werden.

Auch Anteile defensiver Sektoren wie dem Gesundheitsbereich geben nach. Alcon, Roche, Givaudan, Sonova und Straumann verlieren zwischen 1,4 und 0,5 Prozent.

Bei den Banken büssen UBS (-0,8 Prozent) und Julius Bär (-1,2 Prozent) einen Teil der Vortagesgewinne ein. Credit Suisse sinken um 0,6 Prozent. Besser performen die Versicherer Zurich (-0,2 Prozent) und Swiss Re (-0,04 Prozent). Swiss Life aber ermässigen sich um 0,7 Prozent.

Zu den Gewinnern zählen mit Adecco (+0,8 Prozent) und Swisscom (+0,5 Prozent). Holcim sind gehalten.

Die Aktien von Novartis, die mit einem Kursplus von fast sechs Prozent den Gesamtmarkt am Vortag auf ein Rekordhoch gehoben hatten, steigen um weitere 0,2 Prozent. Der Pharmakonzern will bekanntlich für 15 Milliarden Dollar aus dem Verkaufserlös der Roche-Inhaberaktien eigene Aktien zurückkaufen.

Am breiten Markt gewinnen Obseva 8,9 Prozent. Das Biotechunternehmen hat gute Chancen, für sein Mittel Linzagolix eine Zulassung in der EU zu erhalten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel- Agentur (EMA) hat eine positive Stellungnahme abgegeben, in der er die Zulassung von Linzagolix empfiehlt.

Dagegen büssen Polyphor (-8,5 Prozent) und Zur Rose (-3,5 Prozent) deutlich an Wert ein. Meyer Burger (-3,5 Prozent) geben nach einer Kurszielsenkung der Credit Suisse ebenfalls klar nach.

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09:50

UBS senkt das Kursziel für Holcim (+0,1 Prozent) im Rahmen einer Branchenstudie auf 59 von 60 Franken. Die Einstufung lautet jedoch weiterhin
"Buy". Die Titel der Zementhersteller würden derzeit mit einem Abschlag aufgrund der hohen CO2-Intensität des Geschäfts gehandelt, schreibt Analyst Georg Kuglitsch. Dieser "ESG-Abschlag" belaufe sich gemäss seines Modells bei Holcim auf 30 Prozent. Grund dafür seien die Risiken und Kosten im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung. Er reduziere zudem seine 2023-Gewinnschätzungen für Holcim, um die gestiegenen CO2-Preisannahmen zu berücksichtigen, so der Experte.

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09:50

Der SMI notiert um 0,30 Prozent tiefer bei 12'756 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex auf 12'823 Zählern ein Rekordhoch erreicht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,3 Prozent auf 2043 und der breite SPI um 0,3 Prozent auf 16'227 Zähler.

Die Zentralbank-Euphorie vom Vortag sei wieder einer gewissen Ernüchterung gewichen, heisst es am Markt. Am Donnerstag hatte der SMI mit steigenden Kursen auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed für eine restriktivere Geldpolitik und die Ankündigung eines massiven Aktienrückkaufprogramms des Pharmakonzerns Novartis reagiert und war auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Doch nun sorgten sich die Anleger wieder mehr um die hohe Inflation und die möglichen Folgen der sich rasant ausbreitenden Coronavariante Omikron. Zudem dürfte der grosse Verfall an der Derivatebörse Eurex den Trend noch verstärken, sagt ein Händler. Am heutigen Hexensabbat laufen die Futures- und Optionskontrakte auf Indizes und Einzelwerte aus. Dabei kommt es regelmässig zu grossen Kursausschlägen und überdurchschnittlichen Umsätzen.

Ein klarer Trend sei nicht auszumachen, sagt ein Händler. So sind bei den grössten Verlierern alle Branchen vertreten: Die Banken UBS (-0,7 Prozent) und CS (-0,7 Prozent), die defensiven Alcon (-1,0 Prozent) und Roche (-0,7 Prozent) sowie die zyklischen Schindler (-0,8 Prozent).

Einbussen zwischen 1,6 und 0,5 Prozent verzeichnen im Sog der schwachen Nasdaq die Technologiewerte VAT, Logitech, Temenos, Comet, U-blox, Sensirion und Inficon.

Zu den Gewinnern zählen mit Adecco (+2,1 Prozent), Swisscom (+0,7 Prozent), und Swatch (+0,5 Prozent) Titel, die am Vortag nachgegeben oder sich klar weniger gut als der Gesamtmarktentwickelt hatten. 

Am breiten Markt gewinnen Obseva 6,8 Prozent. Das Biotechunternehmen hat gute Chancen, für sein Mittel Linzagolix eine Zulassung in der EU zu erhalten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Stellungnahme abgegeben, in der er die Zulassung von Linzagolix empfiehlt.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,2 Prozent auf 12'769 Punkte. Am Vortag hatte der Leitindex auf 12'823 Zählern ein Rekordhoch erreicht.

Händler rechnen nach dem jüngsten Anstieg am grossen Eurex-Verfall mit Gewinnmitnahmen. Dafür sprächen auch die negativen Vorgaben von der US-Technologiebörse Nasdaq und von asiatischen Märkten. Am Vortag hatte der SMI noch positiv auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed und die Ankündigung eines massiven Aktienrückkaufprogramms des Pharmakonzerns Novartis reagiert und dabei ein neues Rekordhoch markiert. Die Euphorie über die Planungssicherheit, die das Fed mit dem Schwenk in Richtung einer restriktiveren Geldpolitik zunächst ausgelöst hatte, sei inzwischen wieder einer gewissen Ernüchterung gewichen, heisst es.

Die Anleger sorgten sich weiter um die hohe Inflation und die möglichen Folgen der sich rasant ausbreitenden Coronavariante Omikron. Verstärkt werden könnte der Negativtrend am Berichtstag noch durch den grossen Verfallstermin an der Derivatebörse Eurex, sagt ein Händler. Heute laufen die Futures- und Optionskontrakte auf Indizes und Einzelwerte aus. An dem auch als "Hexensabbat" bezeichneten grossen Verfalltag kommt es regelmässig zu grossen Kursausschlägen und überdurchschnittlichen Umsätzen.

Gut halten sich Givaudan (+0,3 Prozent). Goldman Sachs hat das Kursziel auf 5030 von 4700 Franken erhöht. Die Einstufung lautet auf "Neutral".

Die Aktien von Novartis, die mit einem Kursplus von fast sechs Prozent den Gesamtmarkt am Vortag auf Rekordhoch gehoben hatten, gewinnen 0,4 Prozent.

Zu den Gewinnern zählt auch Basilea (+0,7 Prozent). Das Biopharmaunternehmen hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA für den Produktkandidaten BAL0891 zur Behandlung von Krebs den Beginn klinischer Studien genehmigt bekommen.

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Für die türkische Lira geht es weiter bergab: Die Währung fällt am Freitag auf ein Rekordtief, im Gegenzug steigt der Dollar um bis zu 3,3 Prozent auf 16,1863 Lira. Die türkische Zentralbank hatte am Donnerstag trotz hoher Inflation und Währungskrise erneut den Leitzins gesenkt. Seit September haben die Währungshüter bereits mehrfach ihre Geldpolitik gelockert und das, obwohl die Inflationsrate derzeit bei mehr als 21 Prozent liegt. "Das hat das Vertrauen in die Notenbank erschüttert," sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Und entsprechend gering ist jetzt das Vertrauen in die türkische Währung." Die Lira hat seit Jahresbeginn bereits rund die Hälfte ihres Wertes zum Dollar eingebüsst.

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08:20

Kurszielanpassungen bei Schweizer Aktien:

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gemäss vorbörslichen Berechnungen von Julius Bär um 0,44 Prozent bei 12'734 Punkten tiefer. Alle 20 SMI-titel notieren im Minus. Am stärksten unter Druck sind die Aktien der UBS (-0,7 Prozent). Dahinter folgen ABB (-0,6 Prozent) und Credit Suisse (-0,6 Prozent). 

Der breite Markt verliert 0,47 Prozent. Die Aktien von Basilea Pharmaceutica (+1,0 Prozent) befinden sich nach Produktnews am deutlichsten im Plus.

Zum sogenannten "Hexensabbat" schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise der Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

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07:50

Der Euro hat am Freitag im frühen Handel leicht zugelegt und sich von der Marke von 1,13 US-Dollar nach oben abgesetzt. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,1338 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend.

Der Franken bewegt sich dagegen gegenüber dem Euro in engen Spannen kaum und wird mit 1,0413 Franken unverändert gehandelt. Dagegen büsst der Dollar an Wert ein. Der Greenback kostet aktuell 0,9184 Franken nach 0,9197 am Vorabend und 0,9252 am Donnerstagmorgen.

Am Ende einer Woche mit ungewöhnlich vielen Notenbankentscheidungen veröffentlicht das Münchner Ifo-Institut sein Geschäftsklima. Angesichts neuer Corona-Sorgen wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante wird mit einer Stimmungseintrübung in der deutschen Wirtschaft gerechnet.

Weiter im Sinkflug befindet sich die türkische Lira. Am Morgen wurden zu Dollar und Euro abermals historische Tiefstände markiert. Am Donnerstag hatte die Notenbank des Landes ihre Zinssenkungen trotz hoher Inflation fortgesetzt. Zugleich kündigte sie ein vorläufiges Ende der Lockerungen an, um ihre geldpolitische Strategie zu prüfen. Die Reaktion der politischen Führung, die den Zinssenkungskurs befeuert hatte, bleibt abzuwarten.

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07:30

Zum Abschluss einer ereignisreichen Woche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Freitag niedriger starten. Am Donnerstag hatte er dank positiv aufgenommener Zentralbank-Entscheidungen ein Prozent auf 15'636,40 Punkte zugelegt. Die Wall Street hatte dagegen mit Kursabschlägen geschlossen, vor allem die Hochtechnologiewerte standen unter Druck.

Nachdem die führenden Notenbanken ihren weiteren geldpolitischen Kurs dargelegt haben, richten Börsianer wieder mehr Aufmerksamkeit auf die Konjunkturdaten. Auf dem Terminplan steht unter anderem der Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt. Experten erwarten für Dezember einen Rückgang auf 95,3 Punkte von 96,3 Zählern im Vormonat. Die deutschen Erzeugerpreise sind im November voraussichtlich auf knapp 20 Prozent gestiegen. Das wäre der höchste Wert seit 70 Jahren. Unabhängig davon verfallen am Freitag Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien.

Zum sogenannten "Hexensabbat" schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise der Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen. 

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06:30

Der SMI notiert laut vorbörslichen Daten der IG Bank 0,63 Prozent tiefer. Am Donnerstag hatte das Schweizer Aktien-Leitbarometer mit einem klaren Plus von 2,07 Prozent bei 12'790 Punkten geschlossen. 

Die Anleger können sich jedoch auf eine deutliche Beruhigung des Geschehens einstellen. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am
(heutigen) Freitag in einer Schwankungsbreite von 0,79 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 100 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 12'790,89 Punkten. Der VSMI ist am Donnerstag um 16,9 Prozent auf 15,02 Punkte gesunken.

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05:50

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 1,7 Prozent tiefer bei 28'563 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 1,5 Prozent und liegt bei 1984 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt 0,9 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 1,4 Prozent.

Die asiatischen Börsen haben am Freitag etwas Bodenhaftung verloren, nachdem eine Reihe von Zentralbanksitzungen die wachsende Bedrohung durch einen Anstieg der weltweiten Inflation unterstrichen. Die Bank of Japan wird am Freitag eine ereignisreiche Woche für die wichtigsten Zentralbanken weltweit abschliessen. Analysten gehen davon aus, dass die BoJ ihre Geldpolitik weiterhin sehr locker halten wird, die Pandemie-Finanzierung aber dennoch zurückfahren könnte.

Die anhaltenden Befürchtungen über die Auswirkungen der neuen Omikron-Variante trübten zusätzlich die Stimmung. "Gegenwärtig gibt es eine konkurrierende Dynamik, wobei die anhaltenden Inflationsängste, die durch die härtere Rhetorik der Fed ausgelöst werden, durch die Befürchtung ausgeglichen werden, dass das Wirtschaftswachstum in naher Zukunft durch Omikron zum Entgleisen gebracht wird", so Analysten von Westpac.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 113,59 Yen und stagnierte bei 6,3683 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9194 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1322 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0412 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,3329 Dollar.

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An der Wall Street hat sich nach der Euphorie vom Vortag wieder Ernüchterung breit gemacht. Nachdem am Mittwoch die klarere geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank (Fed) noch für grosse Freude gesorgt hatte, setzten am Donnerstag neu aufgeflammte Zinssorgen insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte unter Druck. Für Irritation sorgte, dass sich die britische Notenbank unerwartet deutlich gegen die hohe Inflation stemmt und überraschend ihren Leitzins erstmals in der Corona-Pandemie angehoben hat.

Der technologieorientierte Nasdaq 100 musste seiner Vortagesrally Tribut zollen und sackte um 2,61 Prozent auf 15'863,94 Punkte ab. Damit büsste er einen Grossteil seiner nach Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidungen der Fed zur Wochenmitte erzielten Gewinne wieder ein.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,08 Prozent im Minus bei 35'897,64 Punkten. Der S&P 500 gab um 0,87 Prozent auf 4668,67 Punkte nach.

Die US-Notenbank will ihren Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik beschleunigen und im kommenden Jahr rascher die Zinsen anheben. Hintergrund ist die hohe Inflation, die zuletzt einen 39-jährigen Höchststand markiert hat. Die Fed sieht die Teuerung nicht mehr als nur zeitweiliges Problem.

Rund um die Welt wägen die Zentralbanken derzeit ab, wie sie der hohen Inflation ausgewogen begegnen. Die US-Anleger hatten am Mittwoch noch darauf gesetzt, dass die Notenbanker solche Schritte unternehmen können, ohne das Wirtschaftswachstum zu unterbinden. An diesem Donnerstag aber wuchsen nach den Zinsentscheiden unter anderem der britischen Notenbank und der Europäischen Zentralbank die Zweifel. Im Euroraum ist ein Ende des Zinstiefs nicht in Sicht. In China tendiert die Notenbank zu weiteren Lockerungen.

"Während bei Lockerungen im Bedarfsfall Einigkeit unter weltweiten Zentralbanken zu herrschen scheint, klafft eine grosse Lücke bei der Art und Weise, wie sich alle Beteiligten das Ende der expansiven Geldpolitik vorstellen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Für den Aktienmarkt wirke dieser geldpolitische Flickenteppich verunsichernd und damit "nicht gerade vertrauensbildend".

Unter den grössten Gewinnern im S&P 500 zogen die Papiere des Telekomkonzerns AT&T nach einem Analystenkommentar um rund sieben Prozent an. Die jüngste Kursschwäche habe gemessen an Chancen und Risiken für Anleger eine interessante Möglichkeit geschaffen, schrieb der Experte Simon Flannery von der Bank Morgan Stanley. Der Fachmann rechnet 2022 mit vielen Kurstreibern, darunter eine Zusammenlegung der Tochter WarnerMedia mit Discovery .

Die Anteilsscheine von Accenture schnellten um knapp sieben Prozent in die Höhe, nachdem sie im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht hatten. Das Beratungsunternehmen hatte seinen Umsatzausblick erhöht. Demgegenüber verfehlte das Umsatzziel des Softwarekonzerns Adobe Systems die Erwartungen der Analysten. Der Experte Kirk Materne von Evercore ISI verwies unter anderem auf ungünstige Währungseinflüsse. Die Aktien sackten um mehr als zehn Prozent ab und bildeten damit das Schlusslicht im S&P 500.

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(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)