Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

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17:45

Der Euro handelt derzeit unter der Parität zum Franken.

 

 

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17:35

Der SMI notierte kurz vor Handelsschluss marginal tiefer auf 10'804 Punkten. Händler erklärten, angesichts des Rätselratens über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank hätten sich viele Investoren an die Seitenlinie zurückgezogen. Dazu komme die Sorge vor einer weltweiten Rezession. Stützend wirkten dagegen Daten aus einzelnen deutschen Bundesländern, die eine deutliche Abschwächung der Teuerung im Juni signalisierten.

Von den 20 SMI-Werten verloren 15 Boden. Unter Druck standen vor allem Wachstumswerte. Logitech büssten 2,8 Prozent ein, nachdem die Bank-of-America-Analysten das Kursziel für die Aktien des Computerzubehör-Herstellers gesenkt hatten. Die Titel des Finanzinvestors Partners Group sanken 2,5 Prozent. Auch für die Grossbanken Credit Suisse und UBS ging es deutlich abwärts. Gesucht waren dagegen die Aktien von Unternehmen, die vergleichweise unabhängig von der Konjunkturentwicklung sind. Der Aromenhersteller Givaudan verteuerte sich um 2,6 Prozent. Auch Nestlé und Roche zogen an.

Bei den kleinkapitalisierten Werten sackten Santhera fast acht Prozent ab. Die Komplettierung des US-Zulassungsantrags für das Medikaments Vamorolone zur Behandlung von Muskelschwund wird sich der Pharmafirma zufolge um vier bis sechs Monate verzögern.

Der ausführliche Tagesbericht gibt es hier.

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17:20

Gegenüber dem Franken ist der Euro am Nachmittag erstmals seit März wieder unter die Paritätsmarke gefallen. Danach hat er sich zwar wieder leicht aufgerappelt, bleibt nun aber aktuell mit 0,9986 Franken deutlich unter 1,00 zurück.

"Solange die EZB im Schneckentempo auf die hohe Inflationsraten reagiert, wird der Franken weiter aufwerten", heisst es in einem Kommentar der VP Bank. Dies zeige sich gerade an Handelstagen mit ausgeprägter Risikoaversion. "Zwar ist von einem raschen Durchmarsch auf Niveaus von 0,90 nicht auszugehen. Doch Notierungen unter der Parität werden wohl zur Normalität."

Das USD/CHF-Paar hat derweil nach einem Tagestief von unter 0,95 wieder etwas angezogen. Es notierte zuletzt bei 0,9529.

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17:05

Ein trüber Ausblick schickt Barnes & Noble auf Talfahrt. Die Aktien des Buchhandelsunternehmens fallen um bis zu 11,8 Prozent. Der Konzern rechnet mit inflationärem Gegenwind, der sich vor allem in Gehältern und Frachtkosten widerspiegeln werde. Im vierten Quartal 2022 fiel ein Verlust an. Neue Corona-Ausbrüche hätten den Bildungsbereich stärker beeinträchtigt als ursprünglich angenommen, hiess es.

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16:10

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte kam nur schwer in die Gänge und notierte bei 30'951 Punkten rund ein halbes Prozent höher. Der breiter gefasste S&P 500 schwankte bei rund 3830 Punkten vom Minus ins Plus, der Index der Technologiebörse Nasdaq trat bei 11'194 Zählern auf der Stelle.

Einige Fed-Vertreter hatten sich angesichts der steigenden Inflation zuletzt für weitere schnelle Zinsanhebungen stark gemacht und die Ängste vor einem Abwürgen des Konjunkturmotors kleingeredet. Das Thema treibe die Investoren um, sagte Portfolio-Manager Robert Pavlik vom Vermögensverwalter Dakota Wealth Management. "Sie nehmen es nicht gelassen, das ist sicher. Gerade jetzt, wo man diese Art von negativen Zusammenflüssen hat, die alle auf einmal zusammenkommen, hält das die Leute an der Seitenlinie, nicht bereit, einzusteigen und Käufer zu werden."

Zu den grössten Verlierern zählten die Aktien von Bed, Bath & Beyond mit einem Minus von mehr als 20 Prozent. Der Anbieter von Heimtextilien verschreckte die Investoren mit einem Umsatzschwund auf vergleichbarer Basis im Quartal. Zudem nimmt Konzernchef Mark Tritton seinen Hut.

Gut an kamen hingegen die besser als erwartet ausgefallenen Umsätze von General Mills. Die Aktien des Herstellers von Snackriegeln und Frühstücksflocken zogen um knapp drei Prozent an.

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15:35

Der Dow Jones bleibt praktisch unverändert bei Minus 0,01 Prozent und 30'944 Zählern. Der S&P 500 büsst 0,3 Prozent ein auf 3809 Punkte. Der Nasdaq verliert 0,47 Prozent auf 11'128 Zähler.

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14:45

Eine Dreiviertelstunde vor Börseneröffnung taxierte IG den Dow Jones Industrial mit einem hauchdünnen Plus bei 0,07 Prozent auf 30'968 Punkten. Die vorbörslich noch schwachen Indikationen für die Standardwerte waren zuletzt zwar angezogen, doch deutet sich für die bereits am Vortag besonders schwachen Technologiewerte ein mauer Auftakt an: Den technologielastigen Nasdaq 100 sah der Broker zuletzt 0,2 Prozent tiefer bei 11 614 Zählern.

Die Konjunktursorgen hatten bereits am Vortag die jüngste Erholung an der Wall Street im Keim erstickt, da sehr schwache Daten zur Konsumstimmung für einen Dämpfer gesorgt hatten. Das schwindende Verbrauchervertrauen nährt die gegenwärtige Sorge, dass die USA in eine Rezession abgleiten könnten. Gleichzeitig befürchten die Anleger, dass die US-Notenbank mit ihren Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation zu stark gegensteuert und die Konjunktur weiter abwürgt.

Einige Fed-Mitglieder hatten zuletzt versucht, das Risiko einer Rezession herunterzuspielen. Sowohl der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, als auch Mary Daly aus San Francisco räumten ein, dass die Inflation abgekühlt werden müsse, betonten aber, dass eine sanfte Landung immer noch möglich sei

"Die Zentralbanken bewegen sich auf einem sehr schmalen Grat und diktieren in gewissem Masse die Stimmung an den Märkten" erklärte Aktienstratege Emmanuel Cau von der britischen Bank Barclays. "Es scheint, als befände sich der Markt in einem Tauziehen zwischen der Hoffnung, dass wir uns dem Höhepunkt der Inflation und der Zinsen nähern, und der Herausforderung einer sich verlangsamenden Wirtschaft und einer möglichen Rezession."

 

 

Unter besonderer Beobachtung steht deshalb zur Wochenmitte die Währungshüter. Auf einem Forum der Europäischen Zentralbank (EZB) spricht neben deren Chefin Christine Lagarde auch US-Notenbank-Chef Jerome Powell.

Unter den Einzelwerten rutschten im vorbörslichen Handel die Aktien des E-Autobauers Tesla um rund ein Prozent ab. Kreisen zufolge streicht der Hersteller weitere Jobs wegen der aktuellen Wirtschaftskrise - 200 Menschen aus einem Autopilot-Projekt sollen gehen. Zudem soll ein Werk in Kalifornien geschlossen werden, hiess es. Die ebenfalls an der Nasdaq notierten Aktien des chinesischen Wettbewerbers Nio standen unterdessen nach Manipulationsvorwürfen deutlich unter Druck - der Leerverkäufer Grizzly warf dem Unternehmen vor, seine Bilanz und die Verkaufsdaten künstlich aufzublähen.

Gut kommen dagegen offenbar bei den Anlegern die Mittelfristziele des US-Logistikkonzerns Fedex an, die Aktie legte im vorbörslichen Handel um ein Prozent zu. Fedex hat sich für die drei kommenden Jahre weiteres Wachstum vorgenommen und will seine Profitabilität weiter steigern.

Bed Bath & Beyond vermeldete unterdessen einen unerwartet hohen Verlust für das erste Geschäftsquartal. Zudem wechselt das Unternehmen seinen Chef aus. Auch bei Pinterest könnte eine Personalie in der obersten Chefetage bewegen - der langjährige Chef der Internetfirma, Ben Silbermann, tritt ab und macht nun Google -Manager Bill Ready Platz.

Einen Blick wert sein könnten auch generell Internetaktien von Amazon , Google, Meta und Co. - JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth kürzte zuletzt in einer umfassenden Branchenstudie seine Annahmen und die Kursziele für die Internetbranche angesichts des aktuellen makroökonomischen Gegenwinds, der einerseits die Lust der Verbraucher auf Konsum und die Werbeausgaben dämpfen dürfte.

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13:30

Erstmals seit März ist der Euro zum Franken am Mittwoch unter Parität gefallen. Nachdem die Schweizerische Nationalbank vor zwei Wochen überraschend die Zinsen erhöht und den Franken nicht länger als hoch bewertet bezeichnet hatte, war es laut Marktteilnehmern nur eine Frage der Zeit, bis dies passiert.

Am Mittwochmittag kostet ein Euro 1,0006 Franken. Zuvor war er bis auf 0,9999 abgerutscht. Im März hat das Währungspaar bei 0,9972 sein bisheriges Jahrestief gesetzt. Davor notierte der Euro zum Franken letztmals 2015 unter Parität, als die SNB den Mindestkurs aufgehoben hatte.

Der Franken zieht auch zum US-Dollar an. Entsprechend notiert das USD/CHF-Paar aktuell bei 0,9508. Das bisherige Tagestief hat es kurz zuvor bei 0,95 erreicht. Das bisherige Jahrestief ist mit 0,9092 Franken allerdings noch in einiger Entfernung.

Die Investoren-Stimmung sei erneut durch eine starke Vorsicht geprägt, heisst es am Markt. Inflations- und Konjunktursorgen belasteten einmal mehr. Auslöser ist unter anderem der unerwartet starke Rückgang des Konsumentenvertrauens in den USA vom Vortag.

Aber auch der neuerliche Anstieg der Rohöl- und Gaspreise befeuert die ohnehin ausgeprägten Inflations- und Zinsängste. In diesem Umfeld seien sichere Häfen wie der Franken gesucht, sagen Händler.

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13:05

Der Euro-Franken-Kurs ist nach dem Mittag kurz unter die Parität gefallen.

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12:30

Der Kurs des Euro hat sich am Mittwochmittag nur wenig verändert. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0520 US-Dollar und damit etwa gleich viel wie am Morgen.

Zum Franken hat der Euro weiter nachgegeben, nachdem er bereits am Vortag unter die 1,01er Marke gerutscht war. Aktuell kostet der Euro 1,0014 Frankien nach 1,0056 Franken am Morgen. Das Tagestief liegt bei 1,00085. Der US-Dollar wird mit 0,9518 ebenfalls tiefer gehandelt als noch im frühen Geschäft mit 0,9564 Franken.

Am Devisenmarkt steht die Entwicklung der Verbraucherpreise im Mittelpunkt des Interesses. Die Anleger warten auf Preisdaten aus Deutschland, die am frühen Nachmittag zur Veröffentlichung anstehen. Am Markt wird damit gerechnet, dass die deutsche Inflationsrate im Juni unverändert bei 7,9 Prozent liegt.

Am frühen Morgen hat bereits das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen Preisdaten veröffentlicht und eine Inflationsrate von 7,5 Prozent im Juni gemeldet. Im Vormonat hatte die Inflation in dem Bundesland noch bei 8,1 Prozent gelegen. Die Daten aus NRW zählen zu den Kennzahlen, aus denen das Statistische Bundesamt die erste Schätzung zur Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland insgesamt ermittelt. Sie liefern damit einen Hinweis, dass die deutsche Inflationsrate geringer als erwartet ausfallen könnte.

Allerdings hatte auch Spanien im Handelsverlauf Preisdaten veröffentlicht. In der viertgrössten Volkswirtschaft der Eurozone ist die Inflation im Juni viel höher als erwartet ausgefallen, mit einer für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Inflationsrate von 10,0 Prozent. Wegen der hohen Inflation hat die EZB von Juli an Zinserhöhungen signalisiert.

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11:45

Termingeschäfte in den USA: 

Dow Jones Futures: +0,04 Prozent
S&P 500 Futures: -0,06 Prozent
Nasdaqw Futures: -0,11 Prozent

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11:30

Gehaltene Kurse der Schwergewichte Roche und Nestlé bewahren den Markt aber vor einem stärkeren Rückgang. Händler erklären sich die Verluste vor allem mit den Konjunktur- und Inflationssorgen. Am Vortag hatte der unerwartet starke Rückgang des Konsumentenvertrauens in den USA die Konjunktursorgen verstärkt und breite Kursabschläge ausgelöst. Zudem weckte der neuerliche Anstieg der Rohöl- und Gaspreise die Inflations- und Zinsängste, was die Verluste noch verstärkte. Dabei standen einmal mehr die Wachstumswerte besonders unter Druck.

Der SMI notiert gegen Mittag immer noch im Minus. Der Index steht bei 10'723 Punkten um 0,8 Prozent tiefer.

Der Rückgang des US-Konsumentenvertrauens sei besonders enttäuschend, denn der Konsum gilt als das Rückgrat der US-Wirtschaft. Sollte der Konsum weiter nachgeben, wäre dies ein klares Zeichen dafür, dass die USA auf eine Rezession zusteuerten, heisst es in einem Kommentar. Daher steht der revidierte Wachstumsausblick der Experten der Credit Suisse nun "an der Klippe zur Rezession". Auch in der Schweiz deutet einiges auf Abkühlung hin. So ist der CS-CFA-Society-Switzerland-Indikator, der die Erwartungen von Analysten misst, im Juni auf den tiefsten Stand seit 2015 gesunken.

 

 

Die stärksten Einbussen verzeichnen die Technologietitel, die damit den negativen Vorgaben der US-Börse Nasdaq nach unten folgen. Zudem haben die Banken UBS und Vontobel ihre Kursziele für einige dieser Titel gesenkt. Angeführt von AMS Osram büssen Logitech, VAT, Comet Sensirion und Inficon zwischen 2,7 und 0,7 Prozent ein. Die Analysten weisen in ihren Studien unter anderem auf den Chipmangel hin.

Temenos fallen um 0,5 Prozent. Die Aktien des Bank-Softwareherstellers werden laut Händlern einerseits von der Entwicklung im Finanzsektor und anderseits von der im Technologiebereich beeinflusst. Zuletzt hatten ausserdem Übernahmespekulationen den Aktienkurs bewegt. "Die jüngste schwache Kursentwicklung deutet nun aber daraufhin, dass die viel kolportierten Übernahmegespräche möglicherweise abgebrochen wurden", sagt ein Händler.

Konjunktursorgen machen sich laut Händlern bei den Aktien von zyklischen Firmen wie Adecco (-2,0 Prozent), Holcim (-1,4 Prozent), ABB (-0,8 Prozent) und Sika (-1,0 Prozent) negativ bemerkbar.

 

 

Ebenfalls tiefer stehen die Finanzwerte Partners Group (-1,8 Prozent), Julius Bär (-1,4 Prozent) und UBS (-0,9 Prozent). Credit Suisse (-1,3 Prozent) hatte sich am Vortag an einem Investorenanlass um das Vertrauen der Börsianer bemüht. Sie sieht sich demnach auf gutem Weg, die Kostenziele zu erfüllen. Fortschritte sieht die Bank auch im Bereich Compliance und Risikomanagement.

Gut schlagen sich dagegen die defensiven Schwergewichte Roche (+0,2 Prozent) und Givaudan (+0,3 Prozent) sowie relativ gesehen Nestlé (-0,1 Prozent). Dagegen fallen Novartis um 0,8 Prozent.

Ebenfalls besser als der Markt zeigen sich die Versicherer Zurich (-0,02 Prozent) und Swiss Re (-0,1 Prozent). Swiss Life (-0,7 Prozent) aber geben mehr nach. Versicherer gelten wegen ihrer vergleichsweise hohen Dividendenrendite als attraktiv. Zudem machten ihnen steigende Zinsen weniger zu schaffen als anderen Branchen, heisst es am Markt.

Am breiten Markt fallen Orascom negativ auf. Der Titel bricht bei überdurchschnittlichen Umsätzen 8,4 Prozent ein, was sich Händler nicht erklären können.

Dagegen ist bei Santhera die Ursache für das Kursminus von 4,4 Prozent schnell gefunden. Bei dem wichtigen US-Zulassungsantrag für das Schlüsselmedikament Vamorolone dürfte sich der Beginn der offiziellen Überprüfung um vier bis sechs Monate verzögern.

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11:05

Die Furcht vor einer nachlassenden Nachfrage wegen einer weltweiten Konjunkturabschwächung belastet den Kupferpreis. Das Industriemetall verbilligt sich um bis zu 1,3 Prozent auf 8260 Dollar pro Tonne. "Der Basismetallkomplex steht aufgrund der schwierigen Nachfrageaussichten infolge der Covid-Lockdowns in China und allgemeiner makroökonomischer Bedenken wegen der Straffung der Geldpolitik und Wachstumsängsten unter Druck", konstatieren die Experten der Bank Standard Chartered.

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10:55

Am Schweizer Aktienmarkt wirken sich Rezessionsängste aus. Der SMI notiert im frühen Handel ein halbes Prozent tiefer bei 10'755 Punkten.

Defensive und Versicherer wie Nestlé, Roche, Zurich oder Swiss Re halten dem Abwärtstrend am besten stand. Am anderen Ende des Tableaus verlieren Zykliker, Banken und Tech-Werte deutlich. 

Im breiten Markt fällt Santhera (-4 Prozent) auf. Das Biotechunternehmen muss einen Rücksetzer einstecken. Bei dem wichtigen US-Zulassungsantrag für seinen Schlüsselkandidaten Vamorolone kommt es zu einer Verzögerung.

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10:20

Ein überraschend starkes Ergebnis lässt Anleger zu H&M-Aktien greifen. Die Titel des schwedischen Modehändlers steigen in der Spitze mehr als fünf Prozent. Die Nummer zwei hinter der Zara-Mutter Inditex habe ermutigende Ergebnisse im zweiten Quartal geliefert, teilten die Analysten von Jefferies mit. Damit würden die Sorgen um die Produktionskosten vermutlich nachlassen. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen sind Kunden wieder in die Läden geströmt und haben den Schweden einen Gewinnsprung beschert.

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09:20

Den negativen Vorgaben entzieht sich der Schweizer Aktienmarkt nicht. Der SMI fällt nach Börsenstart um 0,3 Prozent. In den USA hatte der unerwartet starke Rückgang des Konsumentenvertrauens auf den tiefsten Stand seit 2013 die Konjunktursorgen verstärkt und breite Kursabschläge ausgelöst. Dabei standen einmal mehr die Wachstumswerte besonders unter Druck. Zusätzlich schürte ein Anstieg der Rohöl- und Gaspreise die Inflationsängste, was die Verluste noch verstärkte.

Der Rückgang des US-Konsumentenvertrauen war deutlich stärker ausgefallen, als erwartet worden war. Dies sei besonders enttäuschend, denn der Konsum gilt als das Rückgrat der US-Wirtschaft. Sollte der Konsum weiter nachgeben, wäre dies ein klares Zeichen dafür, dass die USA auf eine Rezession zusteuern, heisst es in einem Kommentar. So steht der revidierte Wachstumsausblick der Experten der Credit Suisse nun "an der Klippe zur Rezession". Hinweise auf den Zustand der Wirtschaft in Europa werden am heutigen Mittwoch vor allem von den Inflationszahlen aus Deutschland und in der Schweiz vom CS-CFA-Index erwartet.

Deutlich unter Druck sind Technologiewerte wie Logitech (-2 Prozent), VAT (-1,8 Prozent), Comet (-4,3 Prozent) und etwas weniger stark Inficon (-0,6Prozent). Zum einen belasten die negativen Vorgaben der US-Mitbewerber. Zum anderen hat UBS für VAT und Comet und die Bank Vontobel für Inficon das Kursziel gesenkt.

Credit Suisse (-1,4 Prozent) hatte sich am Vortag an einem Investorenanlass um das Vertrauen der Börsianer bemüht. Die Grossbank sieht sich demnach auf gutem Weg, die Kostenziele zu erfüllen. Fortschritte sieht die Bank auch im Bereich Compliance und Risikomanagement. Auch Rivalin UBS (-1,0 Prozent) und Temenos (-0,8 Prozent) werden klar tiefer indiziert.

Analystenkommentare wirken sich weniger stark aus: Givaudan (-0,3) leidet moderat unter einem Kommentar von Jefferies, der im Vorfeld der Semesterzahlen das Kursziel auf 3000 von 3300 Franken gesenkt hat. Bei der Swisscom (-0,2 Prozent) hat JPMorgan das Rating auf "Neutral" von "Overweight" abgestuft.

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09:05

Der SMI verliert nach Handelsbeginn fast 1 Prozent und fällt auf 10'708 Punkte.

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08:35

Die Ölpreise sind am Mittwoch etwas gesunken. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung, nachdem die Notierungen am Ölmarkt zuvor drei Handelstage in Folge gestiegen waren. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 117,66 US-Dollar. Das waren 32 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 23 Cent auf 111,53 Dollar.

Zuvor hatten Angebotssorgen den Ölpreisen noch deutlichen Auftrieb verliehen. In Libyen sind die Ölexporte gesunken. In dem nordafrikanischen Förderstaat ist es zuletzt zu Ausfällen gekommen, weil die Produktion wegen politischer Proteste im Osten des Landes eingestellt wurde.

Am Dienstagabend war ausserdem bekannt geworden, dass die US-Ölreserven in der vergangenen Woche gesunken waren. Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) hat einen Rückgang der Lagerbestände um 3,8 Millionen Barrel gemeldet. Sinkende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.

Neue Kursziele bei Schweizer Aktien:

  • 08:10

Der SMI steht laut Julius Bär vorbörslich um 0,8 Prozent auf 10'728 Punkten tiefer. 

Besonders tief indiziert sind die Zykliker Givaudan (-1 Prozent) und Richemont (-1 Prozent), der Wachstumstitel Logitech (-1,3 Prozent) und die Banken Credit Suisse (-1,4 Prozent) und UBS (-1 Prozent). Die ist Ausdruck einer wachsenden Rezessionsangst. 

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07:35

Ein überraschend starker Rückgang der Konsumlaune in den USA fachte allerdings erneut Konjunktursorgen an. Weitere Hinweise auf die Wachstumsaussichten und die Entwicklung der Preise erhoffen sich Anleger von einem gefüllten Konjunkturkalender. Im Fokus steht erneut auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die im portugiesischen Sintra auf dem jährlichen Forum der EZB die Abschlussrede hält. 

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07:00

Trotz Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket ist die deutsche Inflationsrate im Juni nach der Prognose von Ökonomen abermals gestiegen. Waren und Dienstleistungen dürften durchschnittlich 8,0 Prozent mehr kosten als ein Jahr zuvor, geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Ökonomen von rund einem Dutzend Banken hervor. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute Nachmittag eine Schätzung zur Preisentwicklung im Juni. Im Mai hatte die Inflation mit 7,9 Prozent den höchsten Stand seit dem Winter 1973/1974 erreicht.

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06:20

Bei der IG Bank notiert der SMI vorbörslich um 0,9 Prozent tiefer.

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06:15

Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag bei negativen Vorgaben von der New Yorker Wall Street stabil gezeigt. Der wichtigste MSCI-Index für Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum ausserhalb Japans stieg um 1,7 Prozent, während der führende japanische Index Nikkei 225 1,15 Prozent verlor. Der australische Leitindex verlor 1,12 Prozent gut.

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04:45

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 136,06 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,7030 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9561 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0533 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0073 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,2 Prozent auf 1,2205 Dollar

 

 

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22:20

Nach anfänglichen Kursgewinnen sind die US-Börsen am Dienstag stark unter Druck geraten. Händler begründeten die Verluste mit wieder aufkeimenden Rezessionsängsten. Vor allem mit den als wachstumsstark geltenden Technologie-Aktien ging es merklich bergab. Der Leitindex Dow Jones hatte sich nach der Startglocke noch auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Wochen aufgeschwungen, doch dann setzten Aktienverkäufe ein. Der Dow schloss mit einem Verlust von 1,56 Prozent auf 30 946,99 Punkte.

Kurz nach Handelsbeginn wurden Daten zum Zutrauen der US-Verbraucher veröffentlicht. Deren Stimmung hat sich im Juni stärker als erwartet eingetrübt und war so gedrückt wie zuletzt Anfang 2021. Die Konsumausgaben der Bürger sind mit Abstand das wichtigste Standbein der gesamten Wirtschaft in den USA. Daraufhin bröckelten die Kurse stetig ab, zuvorderst an der von Technologie-Aktien dominierten Nasdaq-Börse. Der Nasdaq 100 rutschte um 3,09 Prozent auf 11 637,77 Punkte ab. Der marktbreite S&P 500 verlor 2,01 Prozent auf 3821,55 Zähler.

"Eine Rezession ist mittlerweile eindeutig eine Möglichkeit", schrieb Ökonom Jeremy Schwartz von der Bank Credit Suisse . Das Wachstum werde den höheren Kreditkosten und einer schlechteren Stimmung Tribut zollen, vor allem in konjunkturabhängigen Branchen. Es passte ins Bild, dass Aktien aus dem Konsumsektor und der IT-Branche am Dienstag die grössten Verlierer waren. Schwartz prognostizierte, dass die privaten Verbraucher bei Haushaltsgütern und beim Wohnen den Gürtel enger schnallen und gleichzeitig die Unternehmen die Investitionen drosseln.

Gegen den schwachen Trend verbuchten Aktien der Hotel- und Casinoketten Wynn Resorts und Las Vegas Sands kräftige Kursgewinne von 3,2 beziehungsweise 4 Prozent. Beide Unternehmen sind im chinesischen Spielerparadies Macau aktiv und könnten von Lockerungen der coronabedingten Restriktionen in China profitieren.

Nach dem Bestehen des Stresstests der US-Notenbank Fed haben die ersten grossen US-Geldhäuser neue Pläne zur Kapitalausschüttung an ihre Aktionäre vorgestellt. So will Morgan Stanley in den kommenden Jahren für bis zu 20 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen und die Dividende erhöhen. Morgan Stanley stiegen um knapp ein Prozent. Andere Bankenaktien wie Goldman Sachs , Bank of America und JPMorgan hielten sich deutlich besser als der sehr schwache Gesamtmarkt.

Grösster Verlierer im Dow waren Nike mit minus sieben Prozent. Der Rivale von Adidas strich wegen der Covid-Lockdowns in China im vierten Geschäftsquartal deutlich weniger Gewinn ein. Das Quartal sei durchwachsen ausgefallen, urteilte Analyst Matthew Boss von JPMorgan. Im Sog von Nike verloren auch die Aktien von Under Armour drei Prozent.

(cash/AWP/Reuters)